Lebensmuster 3 Lebensrhythmus Die Schaukel
Lebensmuster 3 : Lebensrhythmus Die Schaukel - FeG Elberfeld
Lebensmuster 3 : Lebensrhythmus Die Schaukel - FeG Elberfeld
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Predigten 2013<br />
Bild: shutterstock.com<br />
Neun LebensMuster zum Nachmachen und Selberglauben<br />
6. Januar <strong>Die</strong> Triangel – <strong>Lebensmuster</strong> Beziehungen<br />
14. April Der Weg – <strong>Lebensmuster</strong> Erfahrungen<br />
28. April <strong>Die</strong> <strong>Schaukel</strong> – <strong>Lebensmuster</strong> Rhythmus<br />
26. Mai <strong>Die</strong> Telefonzelle – <strong>Lebensmuster</strong> Gebet<br />
23. Juni Das Brot – <strong>Lebensmuster</strong> Bibel<br />
21. Juli Der Staffelstab – <strong>Lebensmuster</strong> Leiten<br />
22. September Das Mosaik- <strong>Lebensmuster</strong> Biographie<br />
20. Oktober <strong>Die</strong> Tür – <strong>Lebensmuster</strong> Mission<br />
24. November Der Organismus – <strong>Lebensmuster</strong> Fazit<br />
Zu jeder Predigt gibt es einen vorbereiteten Hauskreisentwurf.<br />
Das Buch zur Predigt und zu den Hauskreisen:<br />
Christoph Schmitter Neunmalweise LebensMuster zum Nachmachen und Selberglauben, ca. 288<br />
Seiten, Paperback, Format 13,5 x 21 cm, € [D] 14,90, ISBN 978-3-86256-024-0 Bestell-Nummer<br />
590 024<br />
Internet: Neunmalweise.de<br />
<strong>Lebensmuster</strong> 3 : <strong>Lebensrhythmus</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Schaukel</strong><br />
Pastor Tobias Radtke April 2013
Neunmalweise. Neun <strong>Lebensmuster</strong> zum besser leben. Von Christoph Schmitter, auf dessen Buch<br />
diese Predigt ruht.<br />
Das dritte <strong>Lebensmuster</strong>, nach Liebe in allen Lebensdimensionen, der Triangel, dem Umgang mit<br />
Erfahrungen, der Bank, nun die <strong>Schaukel</strong>. Sie steht für den der Rhythmus von Ruhe und Aktivität.<br />
Der Muskel der sich anspannt und entspannt. Manche haben die Entspannung verloren. Und<br />
damit einen gesunden <strong>Lebensrhythmus</strong>. <strong>Schaukel</strong>n. <strong>Die</strong> Seele baumeln lassen. Eine <strong>Schaukel</strong><br />
wird meistens von Kindern benutzt, die noch entspannen und spielen können. Muße ist ein<br />
anderes Wort.<br />
Schnipselfilm<br />
Ich habe oft gesagt, dass alles Unglück der Menschen dem entstammt, dass sie unfähig sind, in<br />
Ruhe allein in ihrem Zimmer bleiben zu können. (Blaise Pascal)<br />
Nicht alles, was unsere Aufmerksamkeit fordert, hat sie auch verdient. (Aber bitte höflich und<br />
liebevoll bleiben)<br />
Aus Gottes Sicht ist zu viel arbeiten, nicht ehrenhaft, sondern krank. (Christoph Schmitter)<br />
Ein erster Punkt: Gehetztes Leben. Ein zweiter Punkt: Leben wie Gott es sich gedacht hat.<br />
Drittens: Wege zum gelingenden Leben.<br />
I) Das Leben<br />
Das Leben ist schnell, laut, komplex.<br />
Termin nach Termin. Einer macht die Arbeit von dreien. Der Stoff von 13 Jahren wird in 12<br />
gequetscht. Schnelles Leben. Innerlich schon beim Nächsten. Leben to go.<br />
Lautes Leben. An meinem letzten Wohnort trat ich auf den Balkon und hörte mal ein Auto, sonst<br />
aber nur freies Feld. Wo ist es hier in Wuppertal ruhig? Oder in deinem Wohnhaus? Und oft macht<br />
unsere Art zu Leben, dass es sogar im Ohr laut wird, obwohl es gar nichts zu hören gibt.<br />
Schnell, laut und komplex. Allein der Tagesablauf einer in der Gemeinde engagierten und<br />
berufstätigen Mutter ist ein Wunderwerk.Früher hatten wir einen Fernseher, den man an und<br />
ausschaltete, heute haben wir 5 Fernbedienungen, die wir meist nicht finden. Es gibt unzählige<br />
Geheimnummern zu merken, Versicherungsbedingungen, die keiner mehr versteht, geschweige<br />
den liest.<br />
Und dann kommt vielleicht noch der Druck hinzu. Der Druck zu genügen, geliebt zu werden.<br />
Wir sind die Generation der Überforderten.<br />
Und das hat seinen Preis. Oft weiß man gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Der Akku lädt<br />
nicht mehr auf. Keine Kraft, keine Ruhe. Man schläft schlecht, ständig gereizt. Abschalten<br />
unmöglich. Wenn es lange so geht, dann verlieren Menschen sich selbst, werden sich selbst im<br />
eigenen Körper fremd. Innerlich abgestorben. Totale Erschöpfung.<br />
Nichts gegen Schnelligkeit und Komplexität. Ich habe es geliebt, drei Gemeinden zu koordinieren<br />
und mit einem fähigen Stab sich eine Evangelisation in der Stadthalle entwickeln zu sehen.<br />
Schnelle, volle Tage.<br />
Aber wir alle brauchen eben auch Entspannung. Das Gleichgewicht von Tempo und Stillstand,<br />
Lautstärke und Ruhe, Komplexität und Einfachheit. Rhythmus aus Anspannung und Entspannung.<br />
Und unser Leben ist oft zu gehetzt zu angespannt.<br />
Das Pendel braucht den Rückschwung um wieder ausschwingen zu können.<br />
Pastor Tobias Radtke April 2013
II) Lebensdimension<br />
Gelingendes Leben sollte bei Gott zu finden sein. Lasst uns auf sein Herz hören, diesmal<br />
buchstäblich.<br />
a) Zuerst ist da der Rhythmus von Anspannung und Entspannung im Rhythmus von Tag und Nacht<br />
in Gottes Welt. Wir machen gerne mal die Nacht zum Tag, wer das aber dauerhaft muss, weiß, wie<br />
das auch kaputt macht, wie Schichtdienst oder Neugeborene belasten. Gegen den Rhythmus<br />
schlafen macht fertig.<br />
Auch wenn wir wach sind, haben wir einen Rhythmus von Anspannung und Entspannung von Kraft<br />
und Müdigkeit, heute Mittag werdet ihr es merken.<br />
Dann ist da der Rhythmus von Anspannung und Entspannung in den Jahreszeiten. Es gibt<br />
Frühling, Sommer, Herbst, Winter. <strong>Die</strong> Natur fährt ihre Kraft im Winter runter und explodiert im<br />
Frühling dann wieder. Sie braucht diesen Rhythmus von Rückzug und Entfaltung.<br />
Wozu ein Drittel der Lebenszeit schlafen? Weil der Körper es braucht, genau wie die Natur den<br />
Jahreszeitenrhythmus, weil es der Herzschlag des Schöpfers ist. Gott selbst machte eine Pause<br />
am siebten Tag, nach nur einer Woche, der Schöpfer des Universums. Und er ruft uns zur Ruhe.<br />
b) Jesus selbst hat den Rhythmus von Anspannung und Entspannung vorgelebt. Jesus arbeitete<br />
im Betrieb seiner Eltern und später als er eine Bewegung anführte, war sein Leben laut und<br />
komplex, er war ein Star, nie alleine, viele wollten etwas von ihm. Viel Anspannung.<br />
Und trotzdem oder gerade deswegen zog er sich oft und überraschend zurück, manchmal in den<br />
unpassendsten Momenten. Gönnte sich Entspannung und zwar ausgiebig. Oft war er stundenlang<br />
weg, hat er die Anspannung gesucht und das in der Einsamkeit und Stille.<br />
Und aus dieser Entspannung kam bei ihm die Kraft. Zurück vom Berg wählte er die 12 Männer aus,<br />
die die Welt auf den Kopf stellen sollten. Zurück aus dem Garten ging er ans Kreuz.<br />
Und noch etwas war bemerkenswert. Wir wissen nicht genau, was er da gemacht hat, aber immer<br />
auch hat er die Nähe Gottes gesucht.<br />
"Ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, er tut nur, was er den Vater tun<br />
sieht." (Johannes 5,19).<br />
c) Und dieses Lebensprinzip überträgt Jesus nun auf die Menschen, wenn er sagt:<br />
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die<br />
Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr<br />
nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und<br />
ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Johannes 15,1ff<br />
Bleiben bei Gott, das Leben finden bei dem, der das Leben ist. Entspannung und Stille. Das<br />
scheinen mir zwei Wege zu mehr Kraft und Rhythmus zu sein.<br />
Der Mensch ist wie sein Schöpfer ein Macher. Gerade deswegen braucht er Regeneration. <strong>Die</strong><br />
Bibel nennt das Ruhe. Den Puls runter fahren, die Muskeln lockern, den Kopf frei kriegen, das<br />
Sein genießen, sich neu auf Gott justieren. und das in Entspannung, oft in stiller Ruhe. Schutzund<br />
Lebensräume, in denen ich sein kann und mich selbst wieder erlebe. Im Einklang mit mir und<br />
den anderen und Gott. Innerlich nach Hause kommen, tief durchatmen und bei sich sein. Kraft<br />
haben.<br />
Pastor Tobias Radtke April 2013
III) <strong>Lebensmuster</strong><br />
Das wächst aus einem Lebensstil, der Entspannung und Stille kennt. Das muss dein Lebensstil<br />
sein, zu dir passen, es gibt keine Regel, aber ein paar Hinweise möchte ich geben, mir und dir.<br />
a) Grundrauschen reduzieren. Elisa findet Gott nicht im Sturm, sondern im Säuseln des Windes,<br />
Das Vaterunser lädt uns ein, in der Stille des Kämmerleins zu sein. Gottes Wesen ist leise, seine<br />
Stimme hört man selten, wenn es laut und schnell ist. Du wirst Platz schaffen müssen. Es ist die<br />
Frage, wie viele Aktivräten sein müssen, wie viel Beruf? Der Bibelvers spricht auch von<br />
Zurückschneiden<br />
E-Mails nur morgens, mittags, abends. Handy ab acht aus. Weniger Informationen. Mehr Schlaf.<br />
b) Einen Rhythmus etablieren, der Entspannung ermöglicht. Das Leben hat einen Rhythmus. Wir<br />
haben ihn aber einfach nicht mehr im Blut. Wir müssen einen Rhythmus entwickeln und lernen ihm<br />
im Alltag zu folgen. <strong>Die</strong>ser Rhythmus wird dir nicht in den Schoß fallen wenn Du ihn bisher nicht<br />
hattest. Es braucht Disziplin. Es wird dich etwas kosten. Aber ist kein Zwang, sondern deine freie<br />
Entscheidung zum Leben.<br />
Ein Rhythmus ist nur rhythmisch, wenn er regelmäßig ist. <strong>Die</strong> Regelmäßigkeit gräbt eine Spur in<br />
Dein leben, in der das Leben immer leichter seine Ruhe und Bahn findet. Man sagt, Neues wird<br />
erst nach etwa 20-30 Tagen als Gewohnheit verankert. Rechne bei diesem Prozess mit Rückschlägen.<br />
Aber stehe immer einmal mehr auf als Du fällst.In allem kann es sogar ein geistlicher<br />
Kampf sein, denn auch der Teufel liebt es uns im Stress zu halten.<br />
In allem muss dein Rhythmus sein, der Rhythmus eines Pastoren wird ein anderer sein eines<br />
Bäckerlehrlings.Aber schau mal, dein Tag enthält schon Rhythmen, die du vielleicht nutzen kannst.<br />
Den Weg zur Schule oder Arbeit, die Mittagspause, das regelmäßige Aufstehen, das ja 10 Minuten<br />
nach vorne verschoben werden könnte. Eine Hilfe kann sein, den Rhythmus wie einen Termin im<br />
Kalender zu planen. Experimentier herum. Fang klein an.<br />
Da bekommt ein Vater jeden Morgen eine SMS von seinem Sohn, meist mit einem Bibelspruch,<br />
immer um halb acht. Eine Mutter trifft sich jeden Donnerstag seit 20 Jahren mit befreundeten<br />
Frauen. Eine Familie beendet die Woche am Samstag mit einer Familienzeit.<br />
Eine Gruppe hilft : Hauskreis, Zweierschaft, vielleicht sogar eine Kommunität. Mein Traum.<br />
c) Entspannung gestalten. Es geht um Stille, dazu gleich mehr, aber auch um deinen Körper, um<br />
Spieltrieb. Schau was Spaß macht. Ein Gartenhäuschen, ein kurioses Hobby, ein Besuch im<br />
Biergarten.<br />
d) Stille suchen. Stille vor Gott ist nicht immer beten, Arbeit. Es ist einfach mal schaukeln, Muße<br />
haben. Für mich ist es manchmal joggen. Am Anfang schwirrt mein Kopf, dann bete ich das Vater<br />
Unser, drei, vier Mal und manchmal werde ich dann mit dem Rhythmus meiner Muskeln ruhiger.<br />
Stille im Kloster oder zum Anfangen 10 Sekunden vor dem Essen. 1 Minute vor dem Gottesdienst.<br />
d) Zum Schluss: Achtung, es fühlt sich falsch an. Im Herbst schneidet man den Weinstock bis kurz<br />
über dem Boden ab. Auch das fühlt sich falsch an, funktioniert aber.<br />
Es fühlst sich falsch an, zu beten anstatt etwas vorzubereiten. Es fühlst sich falsch an, das Handy<br />
abzuschalten. Es fühlt sich vielleicht auch deswegen falsch an, weil wir Muße und Stille nicht mehr<br />
gewohnt sind. und es fühlt sich falsch an, weil wir viel dort treffen, was wir lieber betäuben.<br />
Pastor Tobias Radtke April 2013
Fazit:<br />
Wundere dich nicht, wenn die Entwicklung eines Rhythmus Kraft kostet. DU wirst immer wieder<br />
aus dem Takt kommen. Aber halte durch, suche Entspannung und halte die Ruhe aus. Und warte<br />
darauf, noch eine andere Stimme zu hören als Deine.<br />
Eine leise, aber bestimmte, deren Worte Kraft und Leben bringen.<br />
Pastor Tobias Radtke April 2013