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BEEP

a3kultur_ausgabe_2015_10

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N A C H R I C H T E N , T E R M I N E U N D P O S I T I O N E N<br />

F E U I L L E T O N F Ü R A U G S B U R G S T A D T / L A N D U N D W I T T E L S B A C H E R L A N D<br />

#10 | Oktober 2015 monatlich/gratis<br />

In den letzten Jahren begann man in Augsburg,<br />

seine architektonischen Schätze als einstige<br />

Boomcity der Textil- und metallverarbeitenden<br />

Industrie zu begreifen. a3kultur widmet diesem<br />

Thema eine Sonderveröffentlichung. Seite I–XII<br />

<strong>BEEP</strong><br />

<strong>BEEP</strong><br />

Das lab30 vereint Soundbastler,<br />

Medienkunstexperten und Computernerds<br />

Jazzclub Augsburg<br />

Mit einer großen Jamsession feierte die private<br />

Initiative am 22. September die Eröffnung ihrer<br />

eigenen vier Wände in der ehemaligen Wunderbar<br />

(Philippine-Welser-Straße 11). Vier Tage späte<br />

durfte mit Jacob Karlzon der erste Stargast im<br />

neuen Jazzclub begrüßt werden. Seite 4<br />

Lebensräume im 21. Jahrhundert<br />

100.000 Menschen folgten Anfang September<br />

der Einladung zur Ars Electronica nach Linz.<br />

Beim weltweit ältesten Festival für Kunst, Technologie<br />

und Gesellschaft wurden in diesem Jahr<br />

die »Lebensräume für das 21. Jahrhundert« unter<br />

die Lupe genommen. Seite 2<br />

KULTURTERMINE<br />

für augsburg Stadt/land und<br />

Wittelsbacher land<br />

für den Zeitraum vom<br />

01.10. – 31.10.<br />

klingende kreisel, verblüffende Illusionen und led-kletterwände<br />

– das lab30 fasziniert vom 29. Oktober bis 1. november mit einer<br />

international besetzten medienkunstausstellung und einem hochkarätigen<br />

Performance-Programm im kulturhaus abraxas. Beim<br />

Workshopangebot des Festivals kann selbst Hand angelegt werden.<br />

gut möglich, dass Sie hier auf diesen gelben zwitschervogel treffen.<br />

Olaf vals »BitPlant« zerlegt Twitter-nachrichten in einzelne Bytes<br />

und Bits, um daraus zarte experimentelle klänge zu generieren. die<br />

adern eines Flachbandkabels bilden mit ihren verzweigungen eine<br />

pflanzenartige Struktur, an deren enden elektronische Bauteile angelötet<br />

werden. mit dem uSB-Stecker wird das abstrakte gewächs<br />

zum leben erweckt. Olaf val bringt seinen eigens entwickelten Bausatz<br />

nach augsburg und bastelt mit den Workshopteilnehmern individuelle<br />

»BitPlants«, die sie mit nach Hause nehmen können.<br />

Weitere Programmhighlights lesen Sie auf Seite 9 und www.lab30.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


PolItIK & Gesellschaft<br />

Diskutieren – Planen – bauen<br />

Der Brief zum Theaterneubau zeigte Wirkung<br />

Ein Kommentar von Jürgen Kannler<br />

1. bis 31. Oktober 2015<br />

02<br />

Ständige Konferenz<br />

Der neu zu besetzende Kulturbeirat steht für alle<br />

kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger<br />

offen – eine Entwicklung, die unter anderem von<br />

der Ständigen Konferenz immer wieder gefordert<br />

wurde. Das für die nächsten zwei Jahre<br />

gewählte Gremium wird sich mit seinen zehn<br />

statt bislang zwanzig Mitgliedern zudem handlungsfähiger<br />

präsentieren. Nun gilt es, diese<br />

Chance auch zu nutzen. Erfahrene und vor<br />

allem engagierte Vertreter der kulturellen Szenen<br />

sind gefragt. 30. September, 19 Uhr, Oberer<br />

Rathausfletz – Der Kultur deine Stimme! (pab)<br />

Aufruf: Neugründung des Kulturbeirats<br />

Nach Abschluss der ersten Amtsperiode wird der<br />

Kulturbeirat am 30. September um 19 Uhr im Oberen<br />

Rathausfletz neu besetzt. Erstmals können<br />

sich auch alle Bürgerinnen und Bürger zur Wahl<br />

stellen, denen eine gute Vernetzung der politisch<br />

Handelnden mit der Kulturszene der Stadt Augsburg<br />

am Herzen liegt. Sie alle sind zur Neubesetzung<br />

des Kulturbeirats herzlich eingeladen.<br />

Das neu besetzte Gremium, das einen möglichst<br />

breiten Querschnitt der kulturinteressierten<br />

Stadtgesellschaft abbilden soll, besteht aus fünf<br />

gesetzten Vertretern kulturrelevanter Einrichtungen:<br />

der Universität/Hochschule, des Theaters,<br />

des Stadtjugendrings, des Runden Tisches<br />

der Religionen und dem Stadtheimatpfleger.<br />

Diese fünf Vertreter werden ergänzt durch fünf<br />

frei gewählte Mitglieder.<br />

»Die offenere Beteiligung kulturinteressierter Bürgerinnen<br />

und Bürger soll einen ganzheitlichen<br />

Blick auf das Augsburger Kulturgeschehen gewährleisten<br />

und die breit gefächerten Interessen,<br />

Wünsche und Erfahrungen der Kulturszene repräsentieren.<br />

Durch die gute Vernetzung dieser Vertreter<br />

können Meinungen der Stadtgesellschaft auch<br />

Eingang in grundsätzliche Entscheidungen des<br />

Stadtrates finden«, so Kulturreferent Thomas Weitzel.<br />

Moderiert wird das neue Wahlverfahren von<br />

Dr. Norbert Stamm, Leiter des Büros für Nachhaltigkeit<br />

mit der Geschäftsstelle Lokale Agenda 21.<br />

Zur besseren Einschätzung, wie viele Interessierte<br />

am Wahlverfahren teilnehmen möchten, bittet das<br />

Kulturamt um Rückmeldung per E-Mail<br />

(kulturamt@augsburg.de), telefonisch (0821–<br />

3243251) oder unter:<br />

www.augsburg.de/kulturbeirat.<br />

Kurz nach Pfingsten erreichte OB Gribl Bürgerpost.<br />

55 kulturengagierte Augsburgerinnen<br />

und Augsburger, darunter auch der Autor dieser<br />

Zeilen, forderten die Nummer eins im Rathaus<br />

auf, die Politik beim Theaterneubau völlig<br />

neu zu überdenken. Das Schreiben schlug hohe<br />

Wellen und den Initiatoren von allen erdenklichen<br />

Seiten das nahezu volle Spektrum von<br />

Gefühlsregungen entgegen, zu denen unsere<br />

Stadtgesellschaft fähig ist. Vor allem brachte<br />

der Brief aber den nötigen Schwung in einen<br />

Planungsprozess, der in die falsche Richtung<br />

galoppierte.<br />

Kaum 20 Wochen später – in der Zwischenzeit<br />

wurden einige Treffen mit verschiedenen Vertretern<br />

der Stadtspitze abgehalten, Positionen verfasst<br />

und Dutzende Stunden innerhalb der<br />

Initiatorengruppe diskutiert – ist es Zeit, ein Fazit<br />

zu ziehen.<br />

Die Stadt ist den Forderungen der Unterzeichner<br />

in weiten Teilen nachgekommen. So wurde von<br />

der Stadt der ausstehende Bürgerbeteiligungsprozess<br />

zum Thema gestartet. Zwei Unterzeichner<br />

des Briefs begleiten den ohne Zeitlimit an die<br />

Moderatorengruppe Lange, Tadow, Föll vergebenen<br />

Auftrag in offizieller Funktion und<br />

dI 20.10. Songs of Gastarbeiter mit dem Duo<br />

AYKU, Lieder und Geschichten der Gastarbeitergeneration<br />

dO 22.10. Fachtag im Rathaus: Was braucht<br />

eine Willkommens- und Anerkennungskultur<br />

– was davon hat/was braucht Augsburg?<br />

mI 28.10. Nachtag in der Kresslesmühle: Ergebnisse<br />

des Fachtags, Ausblick für die nächsten<br />

zwei Jahre, das EU-finanzierte Netzwerk WAKA<br />

stellt sich vor<br />

mO 02.11–Fr 06.11 Afghanischer Drachenbauworkshop,<br />

geleitet und organisiert von Farhad<br />

Sidiqi (Grandhotel Cosmopolis). Der Workshop<br />

IMPRESSUM – a3kultur<br />

Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),<br />

Kontakt: jk@a3kultur.de<br />

Titelvorlage: lab30<br />

Grafik & Satz: Andreas Holzmann<br />

Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe:<br />

Sarvara Urunova (sur), Patrick Bellgardt (pab),<br />

Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc),<br />

Gerald Fiebig (gf), Martin Kohnle (mk)<br />

Schlussredaktion: Christiane Kühn<br />

Redaktionsschluss #11/2015: 19. Oktober<br />

Verlag: studio a ug,<br />

Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de<br />

Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37<br />

Druck: Megadruck.de<br />

können so die angemahnte Transparenz dieses<br />

Projekts und der zugehörigen Expertenrunde<br />

kontrollieren.<br />

Selbst beim umstrittensten Punkt des Briefs, dem<br />

sogenannten Planungsstopp oder Moratorium für<br />

den Theaterneubau, sieht es nun so aus, als würde<br />

die Stadt den Forderungen der Gruppe nachkommen.<br />

Allerdings weniger aus Einsicht in die Logik<br />

einer Ordnung, die sich am System »Diskutieren<br />

– Planen – Bauen« orientiert, als aus dem Zwang<br />

heraus, der dem katastrophalen Zustand des städtischen<br />

Haushalts geschuldet ist.<br />

Die nächsten Monate werden zeigen, wie ernst es<br />

den Politikern mit echter Bürgerbeteiligung beim<br />

Theaterneubau wirklich ist. Einen ersten Eindruck<br />

davon werden wir schon Mitte Oktober<br />

erhalten, dann nämlich will die Kämmerin Eva<br />

Weber das Finanzierungskonzept des Projekts<br />

präsentieren.<br />

Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf<br />

die laufende Intendantensuche hat, ist noch<br />

nicht abzusehen. Im Sinne von Transparenz und<br />

offener Kommunikation könnte jedoch ein Delegierter<br />

der Unterzeichner in der Jury zur Intendantenfindung<br />

sitzen.<br />

iNTErKuLTur iN DEr KrESSLESMühLE<br />

mündet in das Gudiparan Bazi, das afghanische<br />

Drachenfest am 07.11<br />

dO 05.11. Livemusik: Jewish Monkey (Klezmer-<br />

Punk aus Israel), präsentiert von Karman e.V.<br />

mO 09.11./16.11./23.11. Multikulti-Comedy im<br />

Rahmen der Kültürtage<br />

Sa 10.11. Forum Interkultur, nach langer Pause<br />

startet das Format wieder mit dem Thema<br />

»Asylkultur in Augsburg«, zu Gast: Theatermacher<br />

Björn Bicker, das Forum richtet sich an<br />

eingeladene Kulturschaffende<br />

studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen<br />

und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,<br />

Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit<br />

sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.<br />

Spitzen-Montepulciano aus der Edel-DOCG-<br />

Zone Teramane, ausgebaut zu gleichen Teilen in<br />

Barrique und großen Holzfässern. Kraftvoll und<br />

kompakt mit seidigen Tanninen, viel Frucht<br />

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w w w . a 3 k u l t u r . d e


03<br />

1. bis 31. Oktober 2015<br />

Gesellschaft<br />

Post City<br />

100.000 Menschen folgten Anfang September der Einladung zur<br />

Ars Electronica nach Linz. Beim weltweit ältesten Festival für Kunst,<br />

Technologie und Gesellschaft wurden in diesem Jahr die »Lebensräume<br />

für das 21. Jahrhundert« unter die Lupe genommen.<br />

Für a3kultur reiste Jürgen Kannler an die Donau<br />

Foto: Frauke Wichmann<br />

Fotos: a3kultur<br />

Mein erster Besuch in Linz liegt ungefähr 25 Jahre<br />

zurück. Eine Radioreportage von Karl Bruckmaier<br />

auf Bayern 2 über die kalifornischen Hardcore-Professoren<br />

von SRL und ihre überdimensionalen<br />

Roboter Gladiatoren Spiele hatte mich auf die Ars<br />

aufmerksam gemacht. Das Festival steckte damals<br />

in einem faszinierenden Trotzalter und hatte mit<br />

Peter Weibel, heute ZKM-Chef in Karlsruhe, einen<br />

brillanten Leiter. Unaufgeregt, jedoch immer gut<br />

vernehmbar und mit klaren Positionen experimentierte<br />

die Ars ein gutes Jahrzehnt vor sich hin und<br />

wurde dabei von den Bewohnern der oberösterreichischen<br />

Landeshauptstadt wenn überhaupt, dann<br />

nur als Randerscheinung im Kulturkalender der<br />

Stadt wahrgenommen.<br />

Einen Quantensprung machte das Festival, als sich<br />

Gerfried Stocker anschickte, die Weibel-Nachfolge<br />

anzutreten, der Termin von Ende Juni in den frühen<br />

Herbst verlegt wurde und die Planungen zum<br />

Ars Electronica Center Form annahmen. International<br />

bestens vernetzt und mit blendender Reputation<br />

ausgestattet, begann die Unternehmung ihre<br />

heute prägende Wirkung für die Stadt Linz zu entwickeln.<br />

Unverzichtbare lokale Faktoren für diese<br />

steile Kariere waren die Verankerung im stark vom<br />

Postpunk geprägten subkulturellen Alltag der<br />

Stadt, die vom Wiener Aktionismus inspirierte<br />

künstlerische Haltung der Macher, eine ebenso<br />

freundlich wie anarchistisch anmutende Andockstelle<br />

für alle Nerds dieser Welt, und vor allem auch<br />

das klare Bekenntnis der Stadt zu diesem Festival,<br />

zu seinen Themen und zu all den Spinnern oder<br />

Vordenkern, die diese Melange seit 1979 an die<br />

Donau lockt.<br />

Nach mehr als einem Dutzend zum Teil recht abenteuerlichen<br />

Ars-Besuchen endete meine persönliche<br />

Serie 2009. In diesem Jahr war Linz Kulturhauptstadt<br />

Europas und begeisterte mit soziokulturellen<br />

Projekten, Dachlandschaften und teils<br />

nagelneuer kultureller Infrastruktur. Im Zusammenspiel<br />

mit festen Größen wie dem Freibad samt<br />

10-Meter-Sprungturm, dem Würstelstand Warmer<br />

Hans und der Stadtwerkstatt entwickelte Linz nun<br />

eine Spannung, die die Ars im besten Fall altklug<br />

aussehen ließ. Sie wirkte zu dieser Zeit bei der<br />

Umsetzung der selbst gewählten Themen ausgelaugt,<br />

als hätte die Kulturhauptstadt Innovationskraft<br />

und Lebensfreude aus dem Festival gesaugt.<br />

In der Tat wäre Linz ohne die Ars damals wohl<br />

kaum Kulturhauptstadt geworden. Folgerichtig hat<br />

sich die Stadt am Festivalmodell hochgezogen und<br />

dabei in ihrer Entwicklung eine Beschleunigung<br />

erreicht, die selbst kühne Erwartungen übertraf.<br />

Zeitgleich baute Stocker das Technologiemuseum<br />

Ars Electronica Center in bester Lage in größeren<br />

Dimensionen um und transformierte dieses städtische<br />

Geschehen durch die Strahlkraft der Ars<br />

gleichzeitig in ein internationales Ereignis. Diese<br />

Doppelbewegung bewirkte auch eine Rückkopplung<br />

im lokalen Kontext und sorgte für Akzeptanz<br />

in der Gesellschaft.<br />

Dass ein solcher Kraftakt gelegentlich auszehrende<br />

Wirkung haben kann, ist nachvollziehbar und<br />

nicht wirklich weiter tragisch, sofern man Regeneration<br />

als unumgänglichen Teil von Entwicklung<br />

begreift. Das Zusammenspiel von Ars und Linz<br />

funktioniert in etwa wie bei erfahrenen Bergsteigern:<br />

Man startet gemeinsam, anspruchsvolle Passagen<br />

klettert einer voran, der andere sichert,<br />

kurze Pause, dann Wechsel. So kommen beide Seiten<br />

schneller und sicherer vorwärts. Diese Technik<br />

setzt den gleichen Einsatz, Erfahrung und Vertrauen<br />

voraus, jedoch nicht unbedingt gegenseitige<br />

Sympathie und Freude am Prozedere. Die stellen<br />

sich gewöhnlich von allein ein, sobald der Gipfel<br />

erreicht ist. Allerdings schaden sie auch nicht auf<br />

dem Weg dorthin.<br />

Welches Niveau während meiner fünf Jahre Linz-<br />

Abstinenz erreicht wurde, erstaunte mich dann<br />

doch. 2015 Ankunft im neuen Bahnhof, gebaut auf<br />

mehreren Etagen, dem Eingang gegenüber der<br />

Wissensturm und weitere ansprechende Hochhäuser.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft das neu<br />

gebaute Musiktheater. Nicht nur Kulturtempel am<br />

Volkspark, sondern auch offene Schnittstelle zwischen<br />

alter und neuer Stadt und Stein gewordenes<br />

Selbstverständnis bürgerlicher Selbstbestimmung.<br />

Per Bürgerentscheid wiesen die Linzer den Magistrat<br />

an, die erste fertige, aber mangelhafte Planung<br />

in den städtischen Mistkübel zu treten und sich<br />

erneut an die Arbeit zu machen. Das Ergebnis: eine<br />

189-Millionen-Investition in die Zukunft. Am anderen<br />

Ende des Bahnhofs lockt das Festivalzentrum<br />

Post City. Einige 10.000 Quadratmeter Leerstand in<br />

bester Lage. Ehemaliges Postverteilzentrum, inzwischen<br />

Zankobjekt verschiedener Lobbys, doch jetzt<br />

erst einmal Herz und Hirn der Ars 2015 mit dem<br />

Titel »POST CITY – Lebensräume für das 21. Jahrhundert«.<br />

Vier Areas geben dem Monster aus Beton, Stahl und<br />

Staub so etwas Ähnliches wie Struktur: ein Bereich<br />

für Gegenwarts- und Zukunftsmodelle zu Themen<br />

wie Verkehr, Nahrung und Flüchtlingsstädten,<br />

eine riesige Create Your World Area für Aussteller<br />

unter 19 Jahren, eine Performance-Maschine mit<br />

Dutzenden Paket-Wendelrutschen sowie die<br />

Konferenz-Area für Workshops, Diskussionen und<br />

Präsentationen, flankiert von etlichen Planungsmodellen<br />

der Städte unserer Zukunft (Fotos).<br />

In diesem Zentralbereich stellte zum Beispiel<br />

Zukunftsforscher Alexander Mankowsky zum<br />

ersten Mal in Europa das revolutionäre, weil ohne<br />

Fahrer im herkömmlichen Sinne auskommende<br />

Mercedes-Modell F 015 vor. Doch anders als vielleicht<br />

bei der IAA stand hier nicht die technische<br />

Innovation des durchaus faszinierenden Projekts<br />

im Fokus. Vielmehr wurden die Veränderungen<br />

unserer Städte und damit unserer Gesellschaft<br />

durch neue Mobilitätskonzepte diskutiert, also die<br />

Verschmelzung der Verkehrswege, Statusfragen im<br />

öffentlichen Raum und Funktionen von Parkraum.<br />

Ein Fazit daraus: Der Verkehr der Zukunft ist mit<br />

der Infrastruktur der Gegenwart nicht zu meistern.<br />

Welche Bedeutung hat diese These für andere<br />

Bereiche unserer Gesellschaft, beispielsweise für<br />

die Theater? Glauben wir wirklich, die Ansprüche<br />

an die Kultureinrichtungen der Zukunft mit der<br />

Infrastruktur der Gegenwart meistern zu können?<br />

Einen thematischen Schwerpunkt völlig anderer<br />

Prägung präsentierte kurze Zeit später der chinesische<br />

Künstler Ou Ning dem Auditorium. Mit seinem<br />

als Kunstprojekt gestarteten Versuch, einem<br />

Provinzdorf im Süden seiner Heimat gesellschaftliche,<br />

kulturelle und wirtschaftliche Impulse zu<br />

geben, verzeichnet er vielversprechende Erfolge,<br />

die nicht zuletzt aufzeigen, was der sich katastrophal<br />

auswirkenden Landflucht entgegenzusetzen<br />

wäre. Ein Fazit daraus: Es wäre lohnend, Nings<br />

Ansätze dahin gehend zu untersuchen, inwieweit<br />

in ihnen auch Lösungsansätze für Themen wie<br />

etwa Fachkräftemarketing in mittelgroßen europäischen<br />

Städten stecken.<br />

Ähnliches Lernpotenzial für unsere Gesellschaft<br />

kann man in Projekten vermuten, die Kilian Kleinschmidt<br />

beispielsweise für UNHCR zuletzt in Jordanien<br />

vorangetrieben und untersucht hat. Als Leiter<br />

von quasi über Nacht entstehenden Flüchtlingsstädten<br />

mit Zehntausenden von Bürgern konnte er<br />

Gesetzmäßigkeiten der Selbstorganisation oder die<br />

erhebliche wirtschaftliche Bedeutung dieser Siedlungen<br />

für die direkte Nachbarschaft nachweisen.<br />

Ebenfalls im Kontext Städteplanung, freilich unter<br />

völlig anderen Vorzeichen, meldete sich der öster-<br />

reichische Architekt Adolf Krischanitz ebenso<br />

unterhaltsam wie klug zu Wort. Sein Beitrag galt<br />

der Smart City, einem Begriff, »unter dem jeder<br />

etwas anderes versteht und trotzdem alle mitreden«.<br />

Der These »Erwartet wird allgemein das<br />

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empfehlen die Weinprofis von Vinopolis<br />

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Absehbare, herauskommt dann zuallererst Planungssicherheit<br />

für die Wirtschaft« setzt er Ernst<br />

Blochs Gedanken vom Verzicht auf abgewohnte<br />

Bequemlichkeiten als ersten möglichen, wenn<br />

auch unwahrscheinlichen Schritt entgegen. Und<br />

damit hat er wohl recht.<br />

Natürlich hatte die Ars Electronica dieses Jahr<br />

nicht nur schlaue Diskussionsbeiträge im Programm,<br />

sondern entlang der Achse Post City–Ars<br />

Electronica Center ein knappes Dutzend weitere<br />

Veranstaltungsorte, von denen jeder einen eigenen<br />

Beitrag wert gewesen wäre.<br />

Auf www.aec.at/POSTCITY lässt sich ein guter<br />

Eindruck davon gewinnen.<br />

Für mich funktioniert Linz nicht nur als touristisches<br />

Reiseziel, sondern vielmehr auch als Versuchslabor für<br />

gesellschaftliche und stadt planerische Experimente. Die<br />

Parallelen der Grundstruktur dieser ehemaligen Industriestadt<br />

mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten und<br />

Chancen beispielsweise mit denen der Stadt, in der ich<br />

lebe, Augsburg, sind unübersehbar. Natürlich können in<br />

Linz geformte Muster nicht eins zu eins auf andere Städte<br />

übertragen werden. Dennoch lässt sich von den dort<br />

gemachten Erfahrungen der letzten Jahrzehnte einiges zu<br />

unseren Lebensräumen für das 21. Jahrhundert ablesen.<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


KLASSIK & Jazz<br />

1. bis 30. September 2015<br />

04<br />

ko n z e rte<br />

ko n g r e s s e<br />

events<br />

k o n g r e s s A M PA r k<br />

A U g s B U r g<br />

Am 22. September bekam die Augsburger Jazzszene<br />

einen eigenen festen Ort. Der neue Jazzclub<br />

eröffnete mitten in der Stadt, im<br />

Untergeschoss der Philippine-Welser-Straße 11.<br />

Über zwölf Jahre lang trafen sich die Jazzmusiker<br />

im Hoffmannkeller des Theaters Augsburg<br />

zu regelmäßigen Jamsessions. Nun zog die »auxburg<br />

jam session«, wie sie seit drei Jahren heißt,<br />

Für das Schweizer Ensemble »Casal Quartett«<br />

wird der 18. Oktober zweifellos zu einem ganz<br />

besonderen Tag: Am Vormittag, um 11 Uhr,<br />

eröffnet das Streichquartett noch die Konzertsaison<br />

der Deutschen Mozart-Gesellschaft und<br />

der Theatergemeinde mit einer Matinee im<br />

Kleinen Goldenen Saal in Augsburg, um<br />

anschließend zur Entgegennahme des diesjährigen<br />

ECHO-Klassik-Preises nach Berlin zu fliegen.<br />

Wir gratulieren!<br />

JO aK nT uO aB rE R<br />

15 05/06<br />

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• Hans-Jürgen von Bose: Auftragskomposition zum 150. Orchesterjubiläum<br />

Interpretationen • Anton Bruckner: Sinfonie der K&K Nr. Philharmoniker 3 d-moll und des Österreichischen K&K Balletts.<br />

JO aK nT uO aB rE R<br />

14 18 /19<br />

Ms aI Tm TsW ta O Cg H/ s o n n ta g<br />

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Staunen,<br />

und<br />

Lachen,<br />

Augsburg.<br />

Träumen.<br />

O K T O B E R<br />

J a n u a r<br />

16 21<br />

F R E I TA G<br />

d i e n s ta g<br />

WILLY ASTOR<br />

mR Ei cI M h l T I Mm Eü l l e r<br />

Mit » s C»Reim H LTime« U s s surft ! AWilly U s Astor ! F emunter r t I g weiter !« – auf Dder e r Schalk-Welle. J A H r eShakespeares s r ü C k BHamlet L I C kerfährt<br />

Ein z.B. eine Pointen-Marathon gastronomische Wiedergeburt durch sämtliche in: »Omlett Skandale, – ein Rührstück Bild-Schlagzeilen mit Eggschn«. und Da Ereignisse fragt man sich, des<br />

Jahres wie viel Flausen mit Vollgas muss dieser durch Mann 365 im Tage Kopf Nachrichten haben, um sich aus so etwas Politik, auszudenken?! Sport und Gesellschaft.<br />

mit Sack und Pack in den neuen Jazzclub um.<br />

Ganz in amerikanischer Tradition wird die neue<br />

Location jeden zweiten Dienstag im Monat, ab<br />

20:30 Uhr, zu einem Treff- und Anlaufpunkt der<br />

lokalen Musikerszene: Jazzinteressierte können<br />

sich hier kennenlernen, Musiker zwanglos miteinander<br />

auf einer Bühne spielen und experimentieren.<br />

Auch die Konzertreihe »live in the<br />

jazzclub« ist künftig nun wörtlich zu nehmen.<br />

Beim Eröffnungskonzert am 26. September<br />

wird das großartige Jacob Karlzon Trio aus<br />

Schweden im Club erwartet. Am 9. Oktober ist<br />

die Münchner Saxophonistin Stephanie Lottermoser<br />

mit ihrem Programm »Pariser Songbook«<br />

im Club zu Gast. Der Bassist Johannes Ochsenbauer<br />

und der Saxophonist Harry Sokal spielen<br />

am 16. Oktober mit einer Allstar-Band. Und am<br />

31. Oktober stellt der Pianist Chris Gall (Foto:<br />

Mike Meyer), der wie kaum ein anderer deutscher<br />

Jazzpianist in den letzten Jahren die Stilgrenzen<br />

dieses Genres konsequent und originell erweitert,<br />

sein aktuelles Trio-Programm vor.<br />

www.jazzclub-augsburg.de<br />

Klassik & jazz IM Oktober<br />

Zu Augsburg hat das Quartett seine eigenen<br />

Verbindungen, und so wollte es sich dieses<br />

schon lange im Voraus geplante Konzert auch<br />

nicht nehmen lassen. Die Zwillingsbrüder<br />

Andreas und Markus Fleck wuchsen in Augsburg<br />

auf und besuchten das Gymnasium bei St.<br />

Stephan. Der Kleine Goldene Saal war sogar ihre<br />

erste große öffentliche Bühne. Eine Augsburger<br />

Mitstudentin von ihnen am Leopold-Mozart-<br />

Konservatorium war später Rachel Rosina<br />

Späth, mit der sie auch die Bayerische Kammerphilharmonie<br />

gründeten und sechs Jahre leiteten.<br />

Zusammen mit ihrem Primarius, dem<br />

Münchner Felix Froschhammer, wollen sie in<br />

dieser Matinee aber eine ganz andere Achse in<br />

den Blickpunkt nehmen: von den Wiener Klängen<br />

Mozarts und Beethovens zum Dänen Carl<br />

Nielsen, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag<br />

feiert und Mozart sehr verehrte. Mozart und<br />

Nielsen mit Werken aus einer frühen Phase<br />

ihrer kompositorischen Laufbahn zu hören,<br />

ergibt einen spannenden Vergleich. Das Ungekünstelte,<br />

Unmittelbare, stürmisch Jugendliche<br />

ist ihnen gemeinsam. Gekoppelt werden ihre<br />

Werke hier mit dem Streichquartett Nr. 14 von<br />

Beethoven, das mit seinen vielen Überraschungen<br />

und seiner Sanglichkeit eine ganz eigene<br />

Faszination ausübt. www.casalquartett.ch<br />

O K T O B E R<br />

J a n u a r<br />

17/18 26<br />

S A M S TA G / S O N N TA G<br />

s o n n ta g<br />

AUGSBURGER WHISKYSALON<br />

gBei rdieser e g oAusstellung r i a n sind die Besucher eingeladen, sich über den Lifestyle und die Genusskultur<br />

Mverschiedener A s t e rDestillerien s o F eund P I C Brauhäuser C H A nzu tinformieren. s Auch weitere Produkte wie Gin, Rum,<br />

Sie Wodka sind und mystisch, Craft Beer magisch, werden präsentiert. bewegend Zusätzlich und ihre kann Konzerte der Besucher ein Gänsehautgarant.<br />

bei der Veranstaltung<br />

Die Tasting-Workshops zwölf Sänger besuchen, aus England in denen verneigen der praktische sich vor Umgang den größten mit dem Destillat Filmmusiken. unterrichtet wird.<br />

O K T O B E R<br />

J a n u a r<br />

31 26<br />

S A M S TA G<br />

s o n n ta g<br />

FASHION–FLOHMARKT<br />

DER e r l eGRÖSSTE s e n e oUND r t e SCHÖNSTE – l i t e r atFASHION–FLOHMARKT u r r e i h e<br />

IN BAYERN<br />

Es s tA erwartet n I sSie L Aw ein superschönes L e M U nAmbiente D H L . sowie F reine A nentspannte z v o n Atmosphäre. A s s I s IEgal ob Designermode,<br />

Ein Fest Flippiges, der Literatur Vintage oder mit Accessoires, Stefan Schön es ist als für Leser: jedes Alter ungewöhnliche und in allen Größen Texte etwas an außergewöhnlichen<br />

neues Lieblingsoutfit Orten – das hat Stuhllager, sich bestimmt das bei Dach uns irgendwo oder der versteckt. Heizungskeller Spiegel werden und Umkleiden aufgesucht. sind<br />

dabei.<br />

Ihr<br />

orhanden. Mit anderen stöbern und kontakten.<br />

k o n g r e s s a m pa r k a u g s b u r g<br />

Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben.<br />

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T : + 49 (0)8 21 – 45 53 55-0<br />

Göggingerstraße 10<br />

86159 Augsburg<br />

info@kongress-augsburg.de<br />

www.facebook.com/KongressAmPark<br />

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Foto: Dorothee Falke<br />

FREITAG 16.10. 20:00<br />

Stadthalle GerSTHOFen – 2015 feiert<br />

die bayerische kammerphilharmonie ihr 25-jähriges<br />

und die Stadthalle Gersthofen ihr 20-jähriges<br />

Bestehen. Um dieses doppelte Jubiläum gebührend<br />

zu würdigen, wird die Sopranistin<br />

Sophia Brommer das Publikum mit berühmten<br />

Opernarien von Mozart und Rossini verzaubern.<br />

Fr 02.10. HOFFmannkeller – Festival für improvisierte<br />

Musik: AJE Kollektiv & ZwangTang Duo 20:30 //<br />

Mehr Zander Duo 21:30 John Cage Four6 22:30<br />

Sa 03.10. Theater Eukitea – Solina Cello-Ensemble:<br />

Haydn & Mozart 20:00 | HOFFmannkeller – Festival<br />

für improvisierte Musik: Vinko Globokar 20:30 //<br />

S.C.H.N.I.T.T. 21:30 // Fischer Herpichböhm Sextett<br />

22:30<br />

So 04.10. Singoldhalle BOBIngen – GameMusic in<br />

conzert: Von Angry Birds bis Final Fantasy 18:00 |<br />

Bürgersaal Stadtbergen – Alles Walzer: Operette<br />

im Quadrat 19:00 | Hempels – Jazz Tatort Reloaded<br />

20:15<br />

Mo 05.10. Kongress am Park – 1. Sinfoniekonzert<br />

zum 150. Orchesterjubiläum der Augsburger Philharmoniker:<br />

Fest-Spiel 20:00<br />

Di 06.10. Kongress am Park – 1. Sinfoniekonzert<br />

zum 150. Orchesterjubiläum der Augsburger Philharmoniker:<br />

Fest-Spiel 20:00 | jazzclub – auxburg jam<br />

session #36 20:30<br />

Mi 07.10. Parktheater – Große Operettengala: Lass<br />

rote Rosen blühen 19:30<br />

Do 08.10. Wallfahrtskapelle Maria Alber<br />

Friedberg – Glasharmonika-Konzert 18:00 | tim<br />

– Spinning Wheel (Jazz) 19:30<br />

Fr 09.10. jazzclub – Stephanie Lottermoser Quartett:<br />

Paris Songbook 20:30<br />

Sa 10.10. Stadthalle GerSTHOFen – Jubiläumskonzert<br />

der Stadtkapelle Gersthofen: 20 Jahre Stadthalle<br />

18:00 | Stadtpfarrkirche St. Anton – Chorund<br />

Orchesterkonzert 20:00<br />

So 11.10. Wollmarktsaal St. Margaret – Waltraud<br />

und die Zeitmaschine. Eine Kinderkonzertreise<br />

in die Vergangenheit 11:00/15:00<br />

Bahnpark Augsburg – Lechtown Kneeoilers: Jazz<br />

im Bahnpark 11:00 | Kleiner Goldener Saal – Benefizkonzert<br />

für das St. Vinzenz Hospiz, mit den Augsburger<br />

Domsingknaben 17:00 | Kirche St. Matthäus<br />

– Augsburger Sing-Ensemble: An das Licht,<br />

Text. Musik. Gesang 18:00<br />

Di 13.10. Parktheater – Live Musik Now, Benefizkonzert<br />

mit Stipendiaten der Yehudi-Menuhin-Organisation<br />

19:30<br />

Fr 16.10. Stadthalle GerSTHOFen – un-er-hört:<br />

Beethoven, mit der bayerischen kammerphilharmonie<br />

20:00 | Werkstattgalerie Krüggling – Alexander<br />

Wienand Trio (Jazz) 20:00<br />

Sa 17.10. Parktheater – Der Bettelstudent, Operette<br />

von Karl Millöcker 14:00 | Rokokosaal der<br />

Regierung von SCHWaben – Schubert Oktett, Benefizkonzert<br />

zugunsten der Steinmeyer-Orgel 19:30 |<br />

Goldener Saal – Arie e Concerti: Virtuose Musik<br />

der barocken Meister Antonio Vivaldi und Alessandro<br />

Scarlatti 20:00<br />

So 18.10. GroSSes Haus – 1. Familienkonzert: Tastenakrobatik<br />

11:00 | Kleiner Goldener Saal – Casal-Quartett:<br />

Von Wien bis Kopenhagen 11:00 | Singoldhalle<br />

BOBIngen – Kaffeehauskonzert mit<br />

Leona & Stefan Kellerbauer 15:00<br />

Di 20.10. jazzclub – auxburg jam session #37 20:30<br />

Do 22.10. Hempels – Live Jazz 20:30<br />

So 25.10. Mozarthaus – Die schwarze Tonart, mit<br />

Stephanie Knauer 19:00<br />

Mo 26.10. Parktheater – Große Operettengala:<br />

Wien, Wien, nur Du allein 19:30<br />

Do 29.10. Sensemble – Max Groschs Organized 3<br />

(Jazz) 20:30<br />

Sa 31.10. jazzclub – Chris Gall Trio 20:30


05<br />

1. bis 30. September 2015 theater & ballett<br />

ThEATEr & BALLETT iM OKTOBEr<br />

dO 01.10. jungeS THeaTer – Anton & Lilli. Das Leben<br />

ist ein Abenteuer (ab 5 J) 10:00 | grOSSeS<br />

HauS – Der König Kandaules, nach der Oper von Alexander<br />

Zemlinsky 19:30 | aBraxaS– tanzwerstattcompagnie:<br />

Flügel wachsen leise 20:00 | HOFFmannkeller<br />

– Playboy, von Marijana Verhoef 20:30<br />

Fr 02.10. PuPPenkISTe – Aladin und die Wunderlampe<br />

(ab 5 J) 16:00 // Don Giovanni und der steinerne<br />

Gast 19:30 | SenSemBle – Undercover: Agenten<br />

ohne Grenzen 20:30<br />

Sa 03.10. PuPPenkISTe – Aladin und die Wunderlampe<br />

(ab 5 J) 15:00 // Don Giovanni und der steinerne<br />

Gast 19:30 | BreCHTBüHne – Die lächerliche<br />

Finsternis, von Wolfram Lotz 19:00 | SenSemBle –<br />

norway.today, von Igor Bauersima 20:30<br />

SO 04.10. PuPPenkISTe – Aladin und die Wunderlampe<br />

(ab 5 J) 14:00/16:00 | aBraxaS – Die Geschichte<br />

vom Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J)<br />

15:00 | BreCHTBüHne – Die lächerliche Finsternis,<br />

von Wolfram Lotz 19:00<br />

mO 05.10. jungeS THeaTer – Die Geschichte vom<br />

Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00<br />

dI 06.10. jungeS THeaTer – Die Geschichte vom<br />

Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00<br />

dO 08.10. SenSemBle – Undercover: Agenten ohne<br />

Grenzen 20:30<br />

Fr 09.10. aBraxaS – Figurentheater Luftsprung: Kalif<br />

Storch (ab 4 J) 10:00 // Theater Kuckucksheim:<br />

| grOSSeS HauS – Der ideale Mann, nach Oscar<br />

Wilde 19:30 | PuPPenkISTe – Don Giovanni und der<br />

steinerne Gast 19:30 | WerkSTaTTgalerIe krügglIng<br />

– Theater IrrReal: Traum-Reisen 20:00 | Sen-<br />

SemBle – norway.today, von Igor Bauersima 20:30<br />

SO 18.10. aBraxaS – Die Ugglbühne: Uggl hat Geburtstag<br />

(ab 3 J) 11:00 | PuPPenkISTe – Dornröschen<br />

(ab 3 J) 14:00/16:00 // Hohenloher Figurentheater:<br />

Von Feen, Hexen, Elfen und Wichteln (ab 4 J)<br />

14:30 // Kleine Bühne Königsbrunn: Schneewittchen<br />

(ab 5 J) 16:00 // Tàbola Rassa: The Miser 19:30<br />

| jungeS THeaTer – Rosa Parks. Als Sitzenbleiben<br />

noch geholfen hat (ab 8 J) 15:00 | kOlPIngHauS<br />

– Theater in der Frauentorstraße: Der süßeste Wahnsinn<br />

18:00 | grOSSeS HauS – Macbeth, von Giuseppe<br />

Verdi 19:00 | WerkSTaTTgalerIe krügglIng<br />

– Theater IrrReal: Traum-Reisen 20:00 | HOFFmannkeller<br />

– Playboy, von Marijana Verhoef 20:30<br />

dI 20.10. jungeS THeaTer – Rosa Parks. Als Sitzenbleiben<br />

noch geholfen hat (ab 8 J) 10:00<br />

mI 21.10. grOSSeS HauS/FOYer – Premiere: Kannst<br />

du Pfeifen, Johanna?, Kinderoper von Alexander Stessin<br />

10:00 | kInder- und jugendHauS leHm-<br />

Bau – JTA: Rotkäppchen auf der Flucht 18:00 |<br />

SenSemBle – Undercover: Agenten ohne Grenzen<br />

20:30<br />

dO 22.10. jungeS THeaTer – Giraffe, Krokodil &<br />

ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00<br />

DONNErSTAG 01.10. 19:30<br />

grOSSeS HauS – Als erste Oper der neuen Spielzeit präsentiert das Theater Augsburg Alexander<br />

Zemlinskys »Der König von Kandaules«. Domonkos Héja (Foto), neuer Generalmusikdirektor des<br />

Hauses, studiert dieses besondere, hochexpressive und aufregende Musiktheaterstück als erste Arbeit<br />

in Augsburg ein.<br />

Mit der Premiere von »anton und lilli. das leben<br />

ist ein abenteuer« startet das jTa am 27. September<br />

aus der Sommerpause. Anton und Lilli gehen<br />

in die gleiche Klasse. Sie kennen sich – aber sie<br />

wissen fast nichts voneinander. Anton zum Beispiel<br />

weiß nicht, dass Lilli das Tanzen über alles<br />

liebt. Und Anton? Anton liebt Geschichten, und er<br />

findet sie, wo er geht und steht. Unter der Regie<br />

von Ute Legner erzählt das Ensemble des Jungen<br />

Theaters in seinem selbst entwickelten Stück von<br />

zwei Kindern, die ihren Alltag wunderbar kreativ<br />

gestalten können, denen aber eines fehlt: jemand,<br />

der ihre Fantasie mit ihnen teilen kann. Geeignet<br />

ist das Stück für alle ab 5 Jahren. Weitere Aufführungen<br />

in den nächsten Wochen: 29. September, 1.,<br />

11., 13. und 15. Oktober. Alle Termine des Jungen<br />

Theaters finden Sie unter: www.jt-augsburg.de<br />

Wie schön könnte eine Urlaubsreise sein, wenn es<br />

dabei nicht so arg menscheln würde! Aber die<br />

Menschelnwürde ist ja unantastbar. Bereits im<br />

Wartesaal kommt es zu ersten Spannungen, die<br />

sich dann am Reiseziel selbst zu einem veritablen<br />

Kriminalfall auswachsen. Zwar ist der vermutete<br />

Täter schnell erkannt, aber wie kann man ihn<br />

dingfest machen? Das Theater Irrreal zeigt mit<br />

»Traum-reisen« einen heiter-fantastischen Krimi<br />

der etwas anderen Art. Premiere: 17. Oktober um<br />

20 Uhr in der Werkstattgalerie krüggling. Alle<br />

weiteren Termine unter www.theater-irrreal.de<br />

und in unserem Terminkalender.<br />

Seit der Uraufführung 2000 wurde Igor Bauersimas<br />

»norway.today« in mehr als 20 Sprachen übersetzt<br />

und weltweit bereits an über 100 Theatern gespielt.<br />

Gianna Formicone inszeniert das Stück nun im<br />

Sensemble Theater. Zwei junge Menschen lernen<br />

sich in einem Chat kennen. Julie sucht jemanden,<br />

der mit ihr den Sprung von der Klippe im hohen<br />

Norden wagt. August meldet sich. Die Beiden verabreden<br />

sich, um sich kennen zu lernen und den<br />

Selbstmord zu üben ... Die bereits ausverkaufte Premiere<br />

wird am 26. September gefeiert. Weitere Termine:<br />

3., 9., 10., 16., 17., 30. und 31. Oktober sowie<br />

6. und 7. November. Das Sensemble Theater präsentiert<br />

ab dem 2. Oktober zudem sein neues Impro-<br />

Format: »undercover. agenten ohne grenzen«<br />

(Foto). In wechselnder Besetzung mit dabei: Heiko<br />

Dietz, Florian Fisch, Birgit Linner, Daniela Nering,<br />

Jörg Schur und Dörte Trauzeddel. Ihre Einsatz-Zelle:<br />

immer dort, wo sie gebraucht werden. Weitere Termine:<br />

8. und 21. Oktober, 11. und 25. November<br />

sowie 9. Dezember. www.sensemble.de<br />

Den »Palm Beach Ladies für die Einheit« ist es<br />

gelungen, zwei Größen des Showgeschäfts für eine<br />

Wohltätigkeitsveranstaltung zu gewinnen. Im<br />

Palm Beach Hotel sollen Leinwandstar Athena Sinclair<br />

und Stimmwunder Claudia McFadden bei<br />

einem Gala-Abend auftreten. Doch es gibt ein Problem:<br />

Die Diven können einander nicht ausstehen<br />

und dürfen sich auf keinen Fall begegnen … Das<br />

TiF (Theater in der Frauentorstraße e.v.) präsentiert<br />

mit »der süße Wahnsinn« eine Farce von<br />

Michael McKeever. Premiere: 10. Oktober um 20<br />

Uhr im kolpinghaus. www.tif-augsburg.de<br />

Niemand und Jemand 19:30 (für Erw.) | PuPPenkISTe<br />

– Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J) 16:00<br />

// Don Giovanni und der steinerne Gast 19:30 |<br />

BreCHTBüHne – Die lächerliche Finsternis, von<br />

Wolfram Lotz 19:30 | SenSemBle – norway.today,<br />

von Igor Bauersima 20:30<br />

Sa 10.10. aBraxaS – Theater Kuckucksheim: Willy,<br />

der wilde Stier (ab 4 J) 14:30 // Theater Knuth: Prinzessin<br />

Piparella und die 24 Ritter (ab 3 J) 16:00 //<br />

die exen: Das Märchen vom guten Ende 19:30 | PuP-<br />

PenkISTe – Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J)<br />

15:00 // Don Giovanni und der steinerne Gast<br />

19:30 | grOSSeS HauS – Premiere: Der ideale Mann,<br />

nach Oscar Wilde 19:30 | kOlPIngHauS – Theater<br />

in der Frauentorstraße: Der süßeste Wahnsinn 20:00<br />

| SenSemBle – norway.today, von Igor Bauersima<br />

20:30<br />

SO 11.10. aBraxaS – die exen: Nils Holgersson (ab 5<br />

J) 11:00 // Figurentheater Kladderadatsch: Ein<br />

Mond für die Prinzessin (ab 3 J) 16:00 // Stuffed<br />

Puppet Theater: Mathilde 19:30 | STadTHalle ger-<br />

STHOFen – Kindermusical: Jim Knopf und Lukas der<br />

Lokomotivführer 11:00 | PuPPenkISTe – Aladin<br />

und die Wunderlampe (ab 5 J) 14:00/16:00 | jungeS<br />

THeaTer – Anton & Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer<br />

(ab 5 J) 15:00<br />

dI 13.10. jungeS THeaTer – Anton & Lilli. Das Leben<br />

ist ein Abenteuer (ab 5 J) 10:00 | grOSSeS HauS<br />

– Der ideale Mann, nach Oscar Wilde 19:30<br />

mI 14.10. grOSSeS HauS – Der König Kandaules,<br />

nach der Oper von Alexander Zemlinsky 19:30 |<br />

SenSemBle – linner & trescher: Gastspiel 20:30<br />

dO 15.10. jungeS THeaTer – Anton & Lilli. Das Leben<br />

ist ein Abenteuer (ab 5 J) 10:00 | aBraxaS –<br />

Töfte Theater: Engel mit nur einem Flügel 19:30<br />

Fr 16.10. aBraxaS – Puppentheater La Favola: Piratenkind<br />

Ahoi (ab 4 J) 10:00 // marotte Figurentheater:<br />

17, blond uns scharf wie Rettich 19:30 | PuP-<br />

PenkISTe – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 // Don<br />

Giovanni und der steinerne Gast 19:30 | rudOlFdIeSel-gYmnaSIum<br />

– Faks Theater: Der Jazzdirigent<br />

19:00 | BreCHTBüHne – Die lächerliche<br />

Finsternis, von Wolfram Lotz 19:30 | kOlPIngHauS<br />

– Theater in der Frauentorstraße: Der süßeste Wahnsinn<br />

20:00 | SenSemBle – norway.today, von Igor<br />

Bauersima 20:30 | HOFFmannkeller – Gift. Eine<br />

Ehegeschichte, von Lot Vekemans 20:30<br />

Sa 17.10. aBraxaS – marotte Figurentheater: Die Olchis<br />

(ab 5 J) 14:30 // Kasper aus der Truhe: Die entführte<br />

Prinzessin (ab 4 J) 16:00 // Hohenloher Figurentheater:<br />

Varieté Olymp 19:30 | BreCHTBüHne<br />

– Die lächerliche Finsternis, von Wolfram Lotz 19:30<br />

Fr 23.10. PuPPenkISTe – Dornröschen (ab 3 J) 16:00<br />

// Don Giovanni und der steinerne Gast 19:30 |<br />

grOSSeS HauS – Macbeth, Oper von Giuseppe Verdi<br />

19:30 | WerkSTaTTgalerIe krügglIng – Theater<br />

IrrReal: Traum-Reisen 20:00<br />

Sa 24.10. SenSemBle – 7. Schwäbisches Theaterjugendfestival<br />

09:00 | grOSSeS HauS/FOYer – Kannst<br />

du Pfeifen, Johanna?, Kinderoper von Alexander Stessin<br />

15:00 | aBraxaS – Theater Fritz und Freunde:<br />

Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (ab 6 J)<br />

15:00 | PuPPenkISTe – Dornröschen (ab 3 J) 15:00<br />

// Don Giovanni und der steinerne Gast 19:30 |<br />

BreCHTBüHne – Premiere: Max & Moritz. Bad Boys,<br />

von Sigrun Fritsch und Robin Haefs 19:30 | grOSSeS<br />

HauS – Der ideale Mann, von Oscar Wilde 19:30 |<br />

WerkSTaTTgalerIe krügglIng – Theater IrrReal:<br />

Traum-Reisen 20:00<br />

SO 25.10. SenSemBle – 7. Schwäbisches Theaterjugendfestival<br />

09:00 | PuPPenkISTe – Dornröschen<br />

(ab 3 J) 14:00/16:00 | jungeS THeaTer – Giraffe,<br />

Krokodil & ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 15:00 |<br />

aBraxaS – Faks Theater: Kleine Raupe (ab 3 J) 15:00<br />

| kOlPIngHauS – Theater in der Frauentorstraße:<br />

Der süßeste Wahnsinn 18:00 | grOSSeS HauS<br />

– Der König Kandaules, nach der Oper von Alexander<br />

Zemlinsky 19:00 | WerkSTaTTgalerIe krügglIng<br />

– Theater IrrReal: Traum-Reisen 20:00 |<br />

HOFFmannkeller – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30<br />

mI 28.10. BreCHTBüHne – Der Brandner Kaspar<br />

und das ewig’ Leben 19:30<br />

dO 29.10. BreCHTBüHne – Max & Moritz: Bad Boys,<br />

von Sigrun Fritsch und Robin Haefs 19:30<br />

Fr 30.10. PuPPenkISTe – So Hi und das weiße Pferd<br />

(ab 5 J) 16:00 // Don Giovanni und der steinerne<br />

Gast 19:30 | BreCHTBüHne – Max & Moritz: Bad<br />

Boys , von Sigrun Fritsch und Robin Haefs 19:30 |<br />

SenSemBle – norway.today, von Igor Bauersima<br />

20:30 | HOFFmannkeller – quick & dirty 22:30<br />

Sa 31.10. grOSSeS HauS/FOYer – Kannst du Pfeifen,<br />

Johanna?, Kinderoper von Alexander Stessin 15:00<br />

| PuPPenkISTe – So Hi und das weiße Pferd (ab 5<br />

J) 15:00 // Don Giovanni und der steinerne Gast<br />

19:30 | BürgerTreFF HOCHzOll – JSLN-Company<br />

Eleven der Ballett-Akademie Subklew: Tanzart 19:00<br />

| BreCHTBüHne – Die lächerliche Finsternis,<br />

von Wolfram Lotz 19:30 | grOSSeS HauS – Premiere:<br />

Hamlet, Ballettabend von Stephen Mills mit Musik<br />

von Philipp Clas 19:30 | kOlPIngHauS – Theater<br />

in der Frauentorstraße: Der süßeste Wahnsinn 20:00<br />

| SenSemBle – norway.today, von Igor Bauersima<br />

20:30 | HOFFmannkeller – Gift. Eine Ehegeschichte<br />

20:30<br />

SchloSS<br />

höchStädt<br />

RitteRSaal<br />

Philharmonia<br />

Quartett Berlin<br />

Freitag, 23. oktober 2015, 20 Uhr<br />

Meisterkonzert mit Werken von<br />

Beethoven, Mozart und Brahms<br />

Im Vorprogramm:<br />

Workshop mit Nachwuchsmusikern des<br />

Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters<br />

eintritt:<br />

Erwachsene 19 EUR / 16 EUR, erm. 16 EUR / 13 EUR<br />

Jugendliche und Schüler 10 EUR<br />

Kartenvorverkauf mit Platzreservierung:<br />

Tel. (08 21) 31 01-292, hoechstaedt@bezirk-schwaben.<br />

www.bezirk-schwaben.de<br />

Foto: Stephan Roehl<br />

ScHloSS HöcHSTädT a. d. d. – Herzogin-Anna-Str. 52, 89420 Höchstädt<br />

Hintergrund: © Fotolia, lienchen020_2<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


lIVeMusIK & clubeVents<br />

1. bis 31. Oktober 2015<br />

06<br />

Hallo Herbst, hallo Pop. die monate mit »r« rollen<br />

in die Fuggerrrrstadt, was heißt: saisongemäß<br />

werrrrden die Club- und konzerrrrtnächte<br />

mehrrrrr an derrrr zahl. und auch länger: Hallo<br />

zeitumstellung auf die Winterzeit von Samstag,<br />

24., auf Sonntag, 25. Oktober – die zeigerlein und<br />

Smartphone-uhren also um 3 uhr morgens um<br />

eine Stunde zurück auf 2 uhr kommandieren.<br />

Im Oktober spielen die münchner Pop-referenzen-meister<br />

aloa Input im Soho und im City<br />

Club feiert das niegelnagelneue Pop-unternehmen<br />

»kleine untergrund Schallplatten« seine<br />

labelgründung mit der release-Show der augsburger<br />

Band endlich Blüte.<br />

eine kolumne von martin Schmidt<br />

Man muss wahnsinnig sein, um ein Label zu gründen.<br />

Wahnsinnig verliebt in Musik, und im Wahn<br />

die ganze damit verbundene Arbeit und die Unkosten<br />

vergessend. Wer kann Ronny Pinkau stoppen?<br />

Niemand kann, und keiner will es, denn es wird<br />

gut. kleine untergrund Schallplatten heißt das<br />

Label, das Pinkau, poppy punky Pinkau, gegründet<br />

hat und das am Samstagabend, 17. Oktober,<br />

mit einer release-Show im City Club seinen Start<br />

feiert. Der Kleine Untergrund spuckt dem mummelig<br />

malmendem Mainstream in regelmäßigen<br />

Abständen wunderbare Pop-Perlen kess in den<br />

Nacken: limitierte, handnummerierte 7-Inch-<br />

Singles in liebe- und geschmackvollem Artwork,<br />

bestückt mit luftig-leichter Sonnenware.<br />

untergrundsgründer & Pop-operatoren<br />

Endlich Oktober. Endlich Blüte. Endlich Pop. Aloha herbstinsel Augsburg!<br />

Das Beste an München ist der Zug nach Augsburg – und natürlich Aloa Input. Die knusprigen Buben lassen leichtfüßigen<br />

Pop auf blubberige Electronica und Groove treffen und durchkreuzen das Ganze mit Elementen aus Hip-Hop,<br />

Kraut, Folk und Weird Psychedelica. (Foto: Tanja Kernweiss)<br />

Den Start als erste Veröffentlichung macht das<br />

Release der jungen Augsburger Band endlich<br />

Blüte. Die Herren servieren lakonisch noisigen<br />

Underground-Gitarrenpop mit deutschsprachigem<br />

Gesang. »Neue Wunden« heißt die Single,<br />

und sie ist nicht nur für das Label, sondern auch<br />

für die im Frühjahr 2014 gegründete Band das<br />

vinylige Debüt. Für 2016 stehen bei Kleine Untergrund<br />

Schallplatten bereits zwei weitere Veröffentlichungen<br />

in der poppy Pipeline: zum einen<br />

die kalifornischen The golden eaves im Januar,<br />

zum anderen, dann im April, die augsburg-kalifornische<br />

Band Friedrich Sunlight.<br />

Am Samstag, 17. Oktober, steigt nun also die Label-<br />

Gründungsfeier – und Endlich Blüte spielen live<br />

und werden – so reim ich mir das freudig zusammen<br />

– auch besagte erste Debütsingle präsentieren.<br />

Nach dem Konzert legen dann die »going<br />

underground«-djs ihren cool-kompetent und<br />

freudig zusammengereimten Mix aus Indie, 60ies,<br />

(Post-)Punk, Twee und Shoegaze auf. Wie kann die<br />

Nacht besser enden?<br />

www.facebook.com/kus2015<br />

Basteliger input-Output-Pop galore<br />

Sehr schön: Die Soho Stage präsentiert sich über<br />

den Sommer nun völlig neu gestaltet. Startklar für<br />

neue Gäste – und am Samstag, 24. Oktober, werden<br />

hier aloa Input aus München willkommen<br />

geheißen. Aloa Input sind ein Promi-Konglomerat<br />

der Münchner Pop-Szene, der für Elektronik und<br />

Schlagzeug verantwortliche Cico Beck ist zum Beispiel<br />

Mitglied der wunderbaren Joasihno sowie<br />

Live-Mitglied von Ms. John Soda und The Notwist.<br />

Die Pop-Operatoren Aloa Input betouren ihr zweites<br />

Album »Mars etc.«, gemischt und koproduziert<br />

wurde dieses von Produzentenlegende Olaf Opal.<br />

Aloa Input betreiben eine virtuos-coole Mengenlehre<br />

des Pop und basteln versatil as fuck an einem<br />

Amalgam aus Indie, Kraut, Dub, Hip-Hop, Folk<br />

und Dreampop-Electronica – ohne ihn ekliges<br />

Muckertum abzudriften. Ein schillerndes Zitatuniversum,<br />

das mal nach bekifften, in Tropicana-<br />

Sounds schlingernden The Notwist klingt, dann<br />

aber gleich wieder nach Beck, getaucht in Weird<br />

Psychedelia. Ein leichtfüßiger Input-Output-Pop<br />

aus Vocals, Electronica, Gitarre und Drums, unaufdringlich<br />

aber direkt, und iiiiihmmer locker in<br />

der Hüfte. Wie kann dieser Oktobersamstag besser<br />

enden? Denn wenn was rollt, dann sind es die<br />

Monate mit »r«.<br />

Holzskulptur,<br />

Johann Götz,<br />

18. Jh.<br />

Baldomero<br />

Galofre<br />

Bernhard<br />

Wilhelm<br />

Eliodor von<br />

Kaulbach<br />

Johann<br />

Georg von<br />

Bemmel<br />

268. KUNSTAUKTION<br />

in Augsburg am 15./16.10.2015<br />

Wir versteigern 1.600 Antiquitäten,<br />

Kunstgegenstände und Gemälde<br />

des 16. - 20. Jahrhunderts.<br />

Paar Reliquare,<br />

18. Jh.<br />

Besichtigung:<br />

Do. 08.10.: 14 - 18 Uhr,<br />

Fr. 09.10. bis<br />

Di. 13.10.: 10 – 18 Uhr,<br />

Mi. 14.10.: 10 – 19 Uhr<br />

Versteigerung:<br />

Donnerstag:<br />

15. Oktober ab 16 Uhr<br />

Freitag: 16. Oktober<br />

ab 14.30 Uhr<br />

Bronze,<br />

Hermann<br />

Geibel<br />

August<br />

von<br />

Siegen<br />

Jetzt mit<br />

LIVE-BIETEN<br />

Louisseizeschrank, schrank,<br />

Kirschbaum, Süddeutsch<br />

MÖBEL - Barock - Biedermeier - SILBER -<br />

AUSGEZEICHNETE VOLKSKUNST-<br />

OBJEKTE - JUGENDSTIL - GLÄSER<br />

- SCHMUCK - UHREN - HOLZSKULP-<br />

TUREN - BRONZEN - PORZELLANE -<br />

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LiVEMuSiK & CLuBEVENTS iM OKTOBEr<br />

dO 01.10. kradHalle – STAC Festival: BandSpezial 17:30 | ParkTHeaTer<br />

– Martin Kälberer Solo: Suono 19:30 | THeaTer eukITea – Stainless<br />

Brass (Blasmusik) 20:00<br />

Fr 02.10. raTHauSPlaTz – Unsere Show: Die größte Band Augsburgs. Unsere<br />

Mittelschulen im Zentrum der Stadt 10:30 | kradHalle – STAC<br />

Festival: BandSpezial 17:30 | kanTIne – Audio 88 & Yassin (Rap) 19:30 // Club<br />

Lehmann miez Kantine (Techno) 23:00 | BrauHauS 1516 – United Crash<br />

(Rock) 19:30 | aBraxaS – Komazama: Latin Percussion meets African<br />

Beat 20:00 | SIngOldHalle BOBIngen – Tom und Flo (60ies) 20:00 | Park-<br />

THeaTer – Kamasutra: California Dreamin’ (Rock) 20:00 | BOB’S – Sex à la<br />

Bamba (Rock) 22:30 | maHagOnI Bar – Hotters Kiste (Deep House/Tech<br />

House/Slow Rave) 23:00 | keSSelHauS – Hip Hop Hoooray (Black) 22:00 |<br />

SCHWarzeS SCHaF – David Rodigan (Reggae/Dancehall) 23:00<br />

Sa 03.10. CITY CluB – 3 Jahre City Club 11:00 | aBraxaS – Shriguru Balaji<br />

També: Heilende Klänge aus Indien 16:00 | kradHalle – STAC Festival:<br />

BandSpezial 17:30 | BallOnFaBrIk – Spellbound & Hateful Agony &<br />

Acidity & Toderleben & Mutard (Metal/Trash) 19:00 | BürgerTreFF HO-<br />

CHzOll – Trödelmarkt der Träume (Balladen) 19:00 | BallOnmuSeum<br />

gerSTHOFen – Fingerprints (Rock) 19:30 | SOHO STage – Lùisa (Pop)<br />

20:00 | THalIa kInO – Meszecsinka 21:00 | ParkTHeaTer – Bayern<br />

1 Disco 21:00 | maHagOnI Bar – Ping Pong Pussy Party (Hip Hop/Dancehall/Electronica)<br />

22:00 // Rock im Raum (Independent/Alternative Rock)<br />

23:00 | glYzerIn – Pornohacienda (Electro) 22:30 | keSSelHauS –<br />

Dominik Eulberg & Sebastian Kanvas (Techno) 23:00 | CuBe CluB – One<br />

x BLK Medusa (House) 23:00<br />

SO 04.10. kradHalle – STAC Festival: BandSpezial 17:30 | ParkTHeaTer<br />

– Sormeh (Weltmusik) 19:30 | der raBe – Karl Poesl 20:00 |<br />

SPeCTrum – Uli Jon Roth (Rock) 20:00 |<br />

mO 05.10. SPeCTrum – David Knopfler & Harry Bogdanovs (Rock) 20:30<br />

dI 06.10. der raBe – Pinewood Soul 20:30 | BOB’S/OBerHauSen –<br />

Continental (Rock’n’Roll) 22:30<br />

mI 07.10. CIrCuS – Katze mit Bart (Country) 21:00<br />

dO 08.10. BrauHauS 1516 – Beatstones (Beatmusik) 19:30 | ParkTHeaTer<br />

– Let’s Burlesque! 19:30 | BallOnFaBrIk – A Time To Stand & Streumix<br />

& Typesetter (Hardcore/Punk) 20:00 | THeaTer eukITea – Lyneste<br />

(Balladen) & Backdoor Connection (Rock/Funk) 20:00<br />

Fr 09.10. reeSe THeaTer – STAC Festival 18:00 | kanTIne – Lasse<br />

Matthiessen (Indie Rock) 20:00 // Torsten Kanzler & Gayle San (Techno)<br />

23:00 | BallOnFaBrIk – Deca Dance XXVII: Nine Circles & Adam Usi<br />

(Postpunk/Wave/Gothic) 21:00 | SCHWarzeS SCHaF – Izzy Block Party:<br />

Creaky Jackals & Doshy (Trap) 23:00<br />

Sa 10.10. reeSe THeaTer – STAC Festival 13:00 | mITTelSCHule Süd<br />

kÖnIgSBrunn – Königsbrunner Seemans-Chor 19:00 | kanTIne – Teesy &<br />

Namika (Rap) 19:00 | PFarrzenTrum ST. mICHael/aICHaCH – Quadro<br />

Nuevo: Tango! 20:00 | kanTIne – Otto Normal (Urban Pop) 20:00 // The Cure<br />

(Rock) 23:00 | SCHmuTTerTalHalle dIedOrF – Rockestra Revolution<br />

20:00 | ganze BäCkereI – Ragamatic (Sitar/Electro) & echokammer Zeitlos-<br />

Lyrik 20:00 | grandHOTel – Gut (Countrybeat) 20:00 | BallOnFaBrIk –<br />

Monobo Son & Buskings (Rock/Soul/Jazz) 21:30 | keSSelHauS – 2000er<br />

Party 23:00 | glYzerIn – Auxburger Bretterkasten Vol.5 (Electro) 23:00<br />

SO 11.10. SIngOldHalle BOBIngen – Roy Black Matinée 11:00 | reeSe<br />

THeaTer – STAC Festival 14:00 | SPeCTrum – Sweet (Rock) 20:00<br />

dI 13.10. SPeCTrum – Kärbholz (Rock) 20:00 | der raBe – Karl Poesl<br />

20:30<br />

mI 14.10. kOngreSS am Park – Grand Hotel Vega$ 20:00 | SPeCTrum –<br />

Shelly Bonet & Band (Rock) 20:30 | CIrCuS – four of no kind 21:00<br />

dO 15.10. BrauHauS 1516 – The Rocking Fifties (Rock’n’Roll) 19:30 |<br />

ParkTHeaTer – Steffi Denk & Flexible Friends (Swing/Soul/Blues)19:30 |<br />

SenSemBle – Niels Frevert: Morgen ist egal (Indierock) 20:00 | SPeC-<br />

Trum – Vargas Blues Band (Blues) 20:30<br />

Fr 16.10. OSTWerk – Blackout Problems (Punk) 18:30 | kanTIne – J.B.O.<br />

(Rock) 19:00 | BallOnFaBrIk – Missstand & Gaffa & Jelly Brains (Punk) 21:00<br />

| keSSelHauS – Mashup-Germany & Dominik Koislmeyer (Electro) 23:00<br />

Sa 17.10. kanTIne – Dicht & Ergreifend (Hip Hop) 19:00 | k15 – N + Meinen<br />

(Guitar Ambience), Deep (Bass Drone) & Void of Sound (Noise Ambient)<br />

21:00 | BallOnFaBrIk – Spartanisch Part 5 (Elektro) 22:00 | CITY CluB<br />

– Endlich Blüte (Pop) 22:00 | glYzerIn – Stigmata & Lukas Freudenber-<br />

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:<br />

s Stadtsparkasse<br />

Augsburg<br />

ger (Techno) 23:00<br />

SO 18.10. SYnagOge – Neujahrskonzert: Feygele (Klezmer) 19:30 | Park-<br />

THeaTer – Nacht der Stimmen: A Capella hoch drei 19:30 | SPeCTrum<br />

– Russkaja (Rock) 20:00<br />

mO 19.10. SPeCTrum – Shoshin (Rock) 20:30<br />

dI 20.10. der raBe – Hudlhub 20:30 | SPeCTrum – Mothers Finest<br />

(Rock) 20:30<br />

mI 21.10. ParkTHeaTer – Lanzinger Trio (Jazz/Pop) 19:30 | SOHO STage<br />

– Mini Moustache (House) 20:00 | SPeCTrum – Prying Mantis & Ivanhoe<br />

(Metal) 20:30<br />

dO 22.10. ParkTHeaTer – Heather Nova & Mishka (Singer/Songwriter)<br />

19:00<br />

Fr 23.10. ST. max – Akuma for Africa e.V.: Afrikanisches Fest mit Samuel<br />

Odai Mensah, Mamadou Sanou, The Spirit und Alex Kofi Acquah 17:00 |<br />

OSTWerk – V8 Wankers (Rock’n’Roll) 18:30 | BrauHauS 1516 – Slide &<br />

Ride (Country) 19:30 | ParkTHeaTer – Uzume Taiko: Japanese Drum<br />

Spirit 19:30 | SOHO STage – Death in Rome (Techno) 20:00 | BallOn-<br />

FaBrIk – Helden der Arbeit & U.W.E. & Innocent Prostitutes (Deutschpunk)<br />

21:00 | kanTIne – Hypercat (House) 23:00 | keSSelHauS – Technoboy<br />

& Da Tweekaz (Hardstyle) 23:00<br />

SAMSTAG 24.10. 20:00<br />

TIm – Neben den außergewöhnlichen Kunstinterventionen der<br />

aktuellen Sonderausstellung KUNST | STOFF stellen verschiedene<br />

Liveacts das Haus bei der jungen Kunstnacht museum. music.<br />

moves musikalisch auf den Kopf. Markus Spindler begleitet mit<br />

seinen Elektrobeats durch die Schau, auf der Bühne stehen die<br />

Bands Chinese Silk and Videotape und We Destroy Disco (Foto).<br />

Nach Mitternacht legt Marian Herzog Tanzmusik auf – und das<br />

Foyer verwandelt sich in einen Club.<br />

Sa 24.10. kanTIne – Celo & Abdi (Rap) 19:00 // Aloa Input (Pop/Indie) 20:00<br />

| aBraxaS – Lyneste: Bezaubernde Balladen 20:00 | TIm – museum.<br />

music. moves: Junge Kunstnacht 20:00 | ParkTHeaTer – Disco minus50plus<br />

20:30 | keSSelHauS – 90er Party 22:00 | maHagOnI Bar –<br />

Disco 2000 (Hip Hop/Indierock/Dance/Pop) 22:00 | rOCkFaBrIk – Hip<br />

Hop Hacienda 23:00<br />

SO 25.10. ParkTHeaTer – Stefan Leonhardsberger: Da Billi Jean is ned<br />

mei Bua 19:30 | SPeCTrum – A Life Divided & Schöngeist (Rock) 20:00<br />

dI 27.10. ParkTHeaTer – American Cajun & Blues & Zydeco Festival 19:30<br />

| SPeCTrum – Leaves Eyes (Rock) 20:00 | der raBe – et-cetera 20:30<br />

mI 28.10. ParkTHeaTer – Cara: Horizon (Irish Folk) 19:30 | BallOnFaBrIk<br />

– Outrage (Rock/Brass/Punk) 20:30<br />

dO 29.10. KanTIne – Morlockk Dilemma (Rap) 19:00 // Serum 114 (Punk<br />

Rock) 19:00 | BrauHauS 1516 – Reverend Rusty & The Case (Crossover<br />

Blues) 19:30 | STadTHalle gerSTHOFen – Haindling (Neue Volksmusik)<br />

19:30 | SOHO STage – Kytes (Indie/Elektro) 20:00 | SPeCTrum –<br />

Lead Zeppelin (Rock) 20:30<br />

Fr 30.10. kanTIne – Boppin B (Rock) 19:00 | ParkTHeaTer – Randi Tytingvåg:<br />

Three (Folk) 19:30 | THIng – China Room (Rock) 21:30 | BallOnFaBrIk<br />

– Air Raid (Drum ‘n’ Bass) 22:00 | maHagOnI Bar – Hiphop<br />

Skills 22:00<br />

Sa 31.10. kanTIne – Betontod (Punkrock) 19:00 | BrauHauS 1516 – Sullom<br />

Drive (Rock) 19:30 | kOngreSS am Park – Max Raabe & Palast<br />

Orchester: Eine Nacht in Berlin 20:00 | CuBe CluB – Hausparty: Halloween<br />

Edition (House) 20:00 | BallOnFaBrIk – Mich dünkt die Alte<br />

spricht im Fieberwahn & Die Deislers (Punk) 20:30 | Frau HuBer – Die<br />

Drei 20:30<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


07<br />

1. bis 31. Oktober 2015 Kabarett/Literatur<br />

Kabarett im Oktober<br />

Literatur IM OKTOber<br />

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:<br />

s Stadtsparkasse<br />

Augsburg<br />

FREITAG 23.10. 20:00<br />

Kresslesmühle – »Placebo« – ein Scheinmedikament<br />

ohne Wirkstoff, das dennoch<br />

wirkt! Aber warum? Witzig-boshafte Figuren,<br />

samtweiche Chansons und erstaunliche Verwandlungskunst<br />

– Nadja Maleh bietet in ihrem<br />

aktuellen Programm Unterhaltung auf höchstem<br />

Niveau. Neueste medizinische Erkenntnisse<br />

sagen: Schenken Sie ihr Ihren Glauben!<br />

Do 01.10. Werner-von-Siemens GrundSCHule –<br />

Eröffnung der Hochzoller Kulturtage mit Doc Tressel:<br />

Medizynisches Kabarett 19:30 | Kresslesmühle<br />

– Fast Food: Best of Impro 20:00<br />

Fr 02.10. Kresslesmühle – Thomas Freitag: Nur<br />

das Beste. Jubiläumsedition 20:00<br />

Sa 03.10. Kresslesmühle – Alain Frei: Neutral war<br />

gestern 20:00<br />

So 04.10. Kresslesmühle – Michi Altinger: Ich<br />

sag’s lieber direkt 20:00<br />

MI 07.10. Schmuttertalhalle Diedorf – Maxi<br />

Schafroth: Faszination Bayern 20:00<br />

Do 08.10. Stadthalle GerSTHOFen – Harry G: Leben<br />

mit dem Isarpreiß 19:30 | Kresslesmühle –<br />

Nico Semsrott: Freude ist nur ein Mangel an Information<br />

2.0 20:00<br />

Fr 09.10. Parktheater – Alexander Merk: Hinters<br />

Licht geführt 19:30 | Kresslesmühle – Felix Oliver<br />

Schepp: ZeitLoope 20:00<br />

Sa 10.10. Barbarasaal – Hans Klaffl: Schul-Aufgabe.<br />

Ein schöner Abgang ziert die Übung! 20:00<br />

So 11.10. Kresslesmühle – Thomas Reis: Endlich<br />

50! 18:00 | Parktheater – Die Mehlprimeln 19:30<br />

Do 15.10. Kresslesmühle – Arnulf Rating: Ganz im<br />

Glück 20:00<br />

Fr 16.10. Kresslesmühle – Das Eich: Best of 20:00 |<br />

Kongress am Park – Willy Astor: Reim Time 20:00<br />

Sa 17.10. Parktheater – Die Frauenhofer Saitenmusik<br />

& Helmut Eckl 19:30 | Kresslesmühle – Hosea<br />

Ratschiller: Doppelleben 20:00<br />

So 18.10. Kresslesmühle – Olivier Sanrey: Alle<br />

garstig! 18:00<br />

Mo 19.10. Kongress am Park – Klüpfel und Kobr:<br />

My Klufti 20:00<br />

Mi 21.10. Kresslesmühle – Zinner: Wilde Zeiten<br />

20:00<br />

Do 22.10. Spectrum – Maxi Schafroth: Faszination<br />

Bayern 20:00<br />

Fr 23.10. Kresslesmühle – Nadja Maleh: Placebo<br />

20:00<br />

Sa 24.10. Kresslesmühle – Ken Bardowicks: Quickies<br />

20:00<br />

So 25.10. abraxas – Michi Marchner präsentiert:<br />

Comedy Lounge 20:00<br />

Mi 28.10. Spectrum – Claus von Wagner: Theorie<br />

der feinen Menschen 20:00<br />

Do 29.10. Kresslesmühle – Franziska Wanninger:<br />

AHOIbe. Guad is guad gnua 20:00<br />

Fr 30.10. Kresslesmühle – Schwarze Grütze: Das<br />

Besteste! 20:00<br />

Sa 31.10. Stadthalle GerSTHOFen – Andreas Giebel:<br />

Das Rauschen in den Bäumen 19:30 | Parktheater<br />

– Martin Sierp: Der Fürst der Finsternis 19:30 |<br />

Kresslesmühle – Matthias Matuschik: Entartete<br />

Gunst 20:00<br />

SAMSTAG 31.10. 19:30<br />

Parktheater – Wenn ein freundlich-piepsiger<br />

Fürst der Finsternis pünktlich zu Halloween<br />

die Echo-Ortung besser als jede Fledermaus<br />

beherrscht, dann kann es nur der<br />

Comedian, Magier und Verwandlungskünstler<br />

Martin Sierp sein. Egal ob er als der exzentrische<br />

Gameshow-Moderator einen Zuschauer<br />

das große Geld gewinnen lässt, als Pariser Modeschöpfer<br />

das Jackett eines Besuchers in ein<br />

Designerstück verwandelt, sich aus Zwangsjacken<br />

befreit, Gedanken liest oder die Lottozahlen<br />

vorhersagt – Martin Sierp überzeugt mit<br />

Witz, Charme und Schlagfertigkeit.<br />

Fr 02.10. breCHTBühne – Grand Slam 20:30<br />

Sa 03.10. Märchenzelt – Mitmach-Märchen von 1<br />

Froschkönig, 3 Böckchen und 5 Fingern (ab 3 J) 16:00<br />

// Heiter-Sinnliches von Männern und Frauen (für<br />

Erw.) 20:00<br />

DONNERSTAG 15.10. 19:30<br />

BreCHTHaus – Das Projekt »Augsburger<br />

Rauchzeichen« (Max Sessner und Ulrich Ostermeir)<br />

will in der Literatur-Szene ein Format<br />

platzieren, das auf Lyrik im deutschsprachigen<br />

Raum abzielt. Geplant ist ein halbjährlicher<br />

Turnus. Im Oktober zu Gast: Daniela Danz,<br />

Andreas Altmann und Christian Futscher.<br />

DI 06.10. Bürgersaal Lettenbach – Literarisches<br />

Quartett 2015 der Buchecke Diedorf 19:30<br />

Do 08.10. BreCHTHaus – Horch auf die Widmungen!:<br />

Dialogisches in Widmungsgedichten Brechts 19:00<br />

Fr 09.10. Ev. Kinder- und Jugendhilfezentrum<br />

HOCHzoll – Afrikanische Märchen und Musik von<br />

Njamy Sitson 15:00 | Alte Schule Biburg –<br />

Autorenlesung: Willibald Spatz 19:30 | Märchenzelt<br />

– Gute-Laune-Märchen (für Erw.) 20:00<br />

SA 10.10. Ganze Bäckerei – Ragamatic (Sitar/Electro)<br />

& echokammer Zeitlos-Lyrik 20:00<br />

So 11.10. Märchenzelt – Der Kartoffelkönig (ab 3 J)<br />

16:00<br />

Mo 12.10. vhs – Autorenlesung mit Erika Rosenberg<br />

19:00<br />

Mi 14.10. Kresslesmühle – Augsburger Schaumschläger:<br />

Poetry Show 20:00<br />

Do 15.10. Neue Stadtbücherei – Buchpräsentation:<br />

Mehr Demokratie (er)leben 18:30 | Brechthaus<br />

– Augsburger Rauchzeichen: Lyrik im Brechthaus<br />

19:30<br />

Fr 16.10. Märchenzelt – Herbstmärchen und Harfenklänge<br />

(für Erw.) 20:00<br />

Sa 17.10. Märchenzelt – Der Kartoffelkönig (ab 3 J)<br />

16:00<br />

DI 20.10. Bürgertreff HOCHzoll – Deutsch-türkische<br />

Lesung: Nazim Hikmet und Bertolt Brecht 19:00<br />

MI 21.10. Neue Stadtbücherei – Bilderbuchkino:<br />

Rabenfreundschaft 15:30<br />

Sa 24.10. Märchenzelt – Halloweengeschichten (ab 5 J)<br />

16:00 // Teuflische Geschichten zu Halloween (für<br />

Erw.) 19:30<br />

So 25.10. Märchenzelt – Der kleine Drache Kokosnuss<br />

und das Vampir-Abenteuer (ab 5 J) 16:00 |<br />

Bürgertreff HOCHzoll – Jörg Stuttmann: Wilhelm-Busch-Lesung<br />

18:00<br />

MI 28.10. Bürgertreff HOCHzoll – Peter und der<br />

Wolf: Ein musikalisches Märchen 15:30<br />

Do 29.10. Bücher Pustet – Buchvorstellung mit<br />

Gisa Feldmayer: Der perfekte Moment 19:00 | Bürgertreff<br />

Hochzoll – Projekte der Hoffnung. Der alternative<br />

Nobelpreis: Buchpräsentation mit Dr. Geseko<br />

von Lüpke 19:00<br />

Fr 30.10. Märchenzelt – Halloween-Märchen mit<br />

Stockbrot für Kindergärten und Schulen 10:00 //<br />

Der kleine Drache Kokosnuss und das Vampir-Abenteuer<br />

(ab 5 J) 16:00<br />

Sa 31.10. Märchenzelt – Kürbismärchen (ab 5 J)<br />

15:00 // Gruselmärchen zu Halloween (ab 5 J) 18:00<br />

// Halloweenmärchen und Musik (für Erw.) 20:00 |<br />

Werkstattgalerie Krüggling – Edgar Allan Poe<br />

Late Night Show 20:00 | BreCHTHaus – Junge Literatur<br />

aus Europa 20:00<br />

SAMSTAG 31.10. 20:30<br />

Werkstattgalerie Krüggling – Edgar<br />

Allan Poes Erzählungen faszinieren auch<br />

über 150 Jahre nach seinem Tod. In seinen Alptraumwelten<br />

tummeln sich wahnhafte Mörder,<br />

erwachen Menschen lebendig begraben<br />

oder entkommen in letzter Sekunde aus dem<br />

Folterkeller der Inquisition. Auch die »Edgar<br />

Allan Poe Late Night Show« der Theaterwerkstatt<br />

Augsburg ist nichts für schwache Nerven.<br />

29. OKTOBER – 1. NOVEMBER 2015<br />

14. AUGSBURGER KUNSTLABOR // KULTURHAUS ABRAXAS<br />

AUSSTELLUNG MIT INSTALLATIONEN, PROJEKTIONEN, ROBOTERN, KLANGAPPARATEN // KONZERTE, PERFORMANCES, CLUBNÄCHTE<br />

ANALOG , ELEKTRONISCH, DIGITAL, VISUELL // DIY-WORKSHOPS FÜR SCHUKLASSEN UND FESTIVALBESUCHER<br />

FÜR AUFGESCHLOSSENE, KUNSTINTERESSIERTE, VISIONÄRE, NERDS UND FAMILIEN // KOMPLETTES PROGRAMM UNTER WWW.LAB30.DE<br />

gruppe<br />

ruppe20<br />

DESIGN . PLANUNG . EVENT-<br />

-TECHNOL<br />

OGIE<br />

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ausstellunGen & KunstProJeKte<br />

1. bis 31. Oktober 2015<br />

08<br />

Mit der kommenden Ausstellung knüpft die contemporallye<br />

an die vergangenen Einzelausstellungen<br />

von 2011/12 an, sie zeigt einen kleinen<br />

Einblick in das Werk von max kaminski mit<br />

dem Schwerpunkt auf den 60er-, 70er- und dem<br />

Anfang der 80er-Jahre und setzt diese Arbeiten<br />

in den Kontext zu seinem späteren Werk. Die<br />

Vernissage findet am 15. Oktober um 18 uhr im<br />

martini Park, B12, eg statt. Zu sehen ist die<br />

Schau dann bis zum 18. Oktober. Öffnungszeiten:<br />

Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 10<br />

bis 18 Uhr und Sonntags von 10 bis 17 Uhr.<br />

www.contemporallye.com<br />

Anzeige:<br />

Der Fotograf jochen eger ist mit der Kamera<br />

ausschließlich in der Stadt Augsburg unterwegs.<br />

Seine Aufnahmen entstehen in den Straßen,<br />

Vororten und Stadtteilen, sozusagen in den eigenen<br />

vier Wänden. Wichtig sind ihm dabei Gegenstände,<br />

Zeichen und Orte. Die Bilder selbst zeigen<br />

alltägliche Stellen, die oft achtlos passiert werden<br />

– eben weil sie Normalität geworden sind.<br />

Unter dem Titel »Stadt im Blick – neue Fotografien<br />

aus augsburg« sind seine Werke vom 2.<br />

Oktober bis 31. dezember in der Buchhandlung<br />

am Obstmarkt zu sehen. Die Vernissage<br />

am 1. Oktober um 19 Uhr wird muskalisch von<br />

Walter Bittner, Percussion, umrahmt.<br />

www.buchhandlung-am-obstmarkt.de<br />

Anzeige:<br />

1989 erlebt daniel Biskup seinen Durchbruch als Fotograf. Als sich die politische Situation im Sommer<br />

1989 zuspitzt, reist er zunächst nach Budapest und begleitet Flüchtlinge aus der DDR auf ihrer<br />

Reise in den Westen. Die Umbruchsituation in der DDR zieht ihn magisch an. Er weiß, hier wird<br />

Zeitgeschichte geschrieben … 25 Jahre nach der deutschen Einheit erscheint nun im Augsburger<br />

Verlag Salz und Silber ein Bildband, der Biskups Aufnahmen von August 1989 bis Oktober 1990 auf<br />

eindrucksvolle Art vereint und verdeutlicht, dass ihn der Spiegel einst zu Recht »das Auge der Revolution«<br />

nannte. Eine kleine Auswahl der dokumentarisch wie künstlerisch gleichermaßen wertvollen<br />

Fotografien ist vom 4. Oktober bis 29. november im museumscafé des Schaezlerpalais zu<br />

sehen. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de<br />

In der Ausstellung »Schauen und Finden«<br />

kommt es zu einer reizvollen Begegnung am<br />

Meer. Die Fundstücke »objets trouvés« von klaus<br />

antons treffen auf Fotografien von Stefan mayr.<br />

Antons, der sich, wie er sagt, mehr als »Aufsteller«<br />

denn als Künstler sieht, zeigt einige seiner<br />

Am 3. Oktober findet zum zweiten Mal der augsburger<br />

kunstparcours statt. Rund 50 Künstlerinnen<br />

und Künstler aller Stilrichtungen öffnen<br />

ihre Ateliers und Werkstätten und laden Interessierte<br />

zum Feiertagsbummel durch die Kunstszene<br />

ein. Auch Produzentengalerien, Hinterhöfe<br />

Foto: NMA<br />

und Läden werden zu Showrooms. Insgesamt<br />

können 17 Stationen zwischen Senkelbach und<br />

Rotem Tor, Beethoven- und Textilviertel angelaufen<br />

oder angefahren werden. Der Beginn ist um<br />

14 Uhr, bis 22 Uhr sind alle Stationen geöffnet,<br />

zu späterer Stunde wird sicher auch noch die ein<br />

odere andere Tür offen stehen. Der Eintritt ist<br />

frei. Die Künstler aus dem Kulturpark West präsentieren<br />

sich in der galerie am graben. Dort<br />

wird am 2. Oktober ab 19 uhr eine eröffnungsveranstaltung<br />

zum Kunstparcours stattfinden.<br />

Informationen zu den Ausstellenden und einen<br />

Lageplan zum Download gibt es unter:<br />

www.kunstparcours-augsburg.de<br />

Mit »Hexenjagd« zeigt die galerie extrawurst ab<br />

dem 10. Oktober eine Hommage an Arthur<br />

Miller. 100 Jahre wäre der US-Dramatiker am 17.<br />

Oktober geworden. Zu diesem Anlass nimmt die<br />

Augsburger Schriftstellerin katharina maier<br />

sein zeitkritisches Stück »Hexenjagd« in den<br />

Blick. Millersche Themen wie Massenparanoia,<br />

Schuldkomplex, die Dämonisierung der Frau<br />

und des Anderen, aber auch Selbstfindung, Liebe<br />

und Mut finden Ausdruck in ihren Gedichten,<br />

die sie in Form von »Wortbildern« visuell erfahrbar<br />

macht. Eine Videoinstallation von nadine<br />

Braun über eine moderne Art der »Hexenjagd«<br />

ergänzt die literarische Perspektive. vernissage:<br />

10. Oktober um 20 uhr mit einer »Wortbild-<br />

Lesung«, Finissage: 1. November von 14 bis 18<br />

Uhr, jeden Sonntag ab 16 Uhr: Wissenswertes<br />

über Arthur Miller und die Ausstellung mit<br />

Katharina Maier. www.galerie-extrawurst.de<br />

museum. music. moves<br />

Junge Kunstnacht im tim am 24. Oktober ab 20 uhr<br />

Ob Sie in die Licht- und Soundinstallationen<br />

von Lab Binaer eintauchen, sich von Peter<br />

Pohls fluoreszierendem Schwebstoff in Trance<br />

versetzen lassen oder die audiovisuelle<br />

Komposition von Nicolas Constantin erkunden<br />

– die Künstler der aktuellen Sonderausstellung<br />

KUNST | STOFF stehen an diesem<br />

Abend Rede und Antwort. Neben außergewöhnlichen<br />

Kunstinterventionen stellen<br />

verschiedene Liveacts das tim musikalisch<br />

auf den Kopf. Markus Spindler begleitet mit<br />

seinen Elektrobeats durch die Schau, auf der<br />

Bühne stehen die Bands Chinese Silk and<br />

Videotape und We Destroy Disco. Nach Mitternacht<br />

legt Marian Herzog Tanzmusik auf<br />

und das Foyer des Museums verwandelt sich<br />

in einen Club. Alternativ gibt es in der LEW-<br />

Chill-out-Area Cocktails zu genießen.<br />

Karten sind für 7 Euro im Vorverkauf in der<br />

Schwarzen Kiste und im tim erhältlich. An<br />

der Abendkasse werden 9 Euro fällig.<br />

www.timbayern.de<br />

Anzeige:<br />

Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Stadthalle<br />

Gersthofen zeigt das Ballonmuseum die<br />

Fotoausstellung »never too old to rock’n’roll«<br />

mit Fotografien von Werner g. lengenfelder.<br />

Durch seine Arbeit als Musikchef und Fotojournalist<br />

hat er sich deutschlandweit einen Namen<br />

gemacht. Seine engen Kontakte zu den »alten<br />

Haudegen« der Rock- und Popgeschichte haben<br />

ihm ganz persönliche Einblicke in das Leben von<br />

Stars wie Peter Maffay und Udo Lindenberg<br />

ermöglicht. Auch internationale Hochkaräter<br />

wie Brian May (Queen), Elton John, Chris Rea<br />

und Suzie Quatro hat Lengenfelder im Bild festgehalten.<br />

Vom 3. Oktober bis zum 15. november<br />

sind nun über 60 einzigartige Schnappschüsse<br />

zu sehen – vom Konzertfoto bis zur privaten<br />

Momentaufnahme. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung<br />

am 3. Oktober um 19:30 Uhr<br />

spielt die Band Fingerprints.<br />

www.ballonmuseum-gersthofen.de<br />

www.a3kultur.de<br />

vom Meer gestalteten Objekte, die er über viele<br />

Jahre gesammelt und künstlerisch aufbereitet<br />

hat. Seine Werke treffen dabei auf die intensiven,<br />

unverfälschten und eindringlichen Fotografien<br />

von Stefan Mayr. Die Künstler teilen die<br />

Auffassung, dass Kunst in der Natur bereits vorhanden<br />

ist. Die Ausstellung wird zunächst vom<br />

13. bis 18. Oktober in der galerie am graben zu<br />

sehen sein. Die Vernissage findet am 17. Oktober<br />

um 19 Uhr statt. Öffnungszeiten: täglich von 14<br />

bis 19:30 Uhr. Später wird die Schau in die<br />

lighthouse-galerie in der Hutfabrik Lembert<br />

umziehen. www.lighthouse-fotografie.de<br />

Anzeige:<br />

Bis zum 8. november zeigt die Claudia Weil<br />

galerie in Rinnenthal die Ausstellung »marie<br />

luise Heller und Freunde«. Die 1918 in Worms<br />

geborene Marie Luise Heller war schon während<br />

ihrer Frankfurter und Münchner Akademiezeiten<br />

befreundet mit Künstlern wie Otto Piene,<br />

Michael Croissant, Herbert Peters und Christa<br />

von Schnitzler. In der nun zu sehenden Ausstel-<br />

Wolfgang zurborn entführt uns mit den Bildern<br />

seiner Ausstellung »Catch« in eine ganz<br />

eigenwillige, skurrile Welt, in der Szenen und<br />

Objekte des alltäglichen Lebens scheinbar aus<br />

dem Lot geraten sind. Es ist die Neugier auf<br />

Erfahrung, die Suche nach Kommunikation, die<br />

den Fotografen antreibt, mit radikalen Ausschnitten,<br />

überraschenden Kompositionen und<br />

außergewöhnlichen Perspektiven Bilder zu finden,<br />

die uns aus dem routinierten Konsum aufgeräumter<br />

Medienwelten herausreißen. Die Welt<br />

in Zurborns Fotografien erscheint wie ein komplexes<br />

Geflecht aus Realität und Fiktion und es<br />

gibt keine Auflösung in einer eindeutigen Pointe.<br />

Bis zum 22. november ist »Catch« im Höhmannhaus<br />

zu sehen.<br />

www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de<br />

Thomas Hegers Bilder sorgen für Irritation. Er<br />

bringt Unvereinbares zusammen, sowohl in seinen<br />

Fotografien, von denen man annimmt, dass<br />

sie wirklichkeitsgetreu sind, als auch in seiner<br />

flächig angelegten Malerei, malerisch überarbeitet,<br />

mit menschlichen Figuren belebt – kleinen<br />

Passanten und Wanderern. Diese kleinen<br />

Figuren durchbrechen die Abstraktion der Flächenmalerei,<br />

erzeugen eine traditionelle, abbildhafte<br />

Darstellungsweise und Bildauffassung, die<br />

das Bild als Abbild der (äußeren) Realität begreift.<br />

Bis zum 24. Oktober sind unter dem Titel »Statisten«<br />

Malereien, Fotografien und Skulpturen<br />

des Stuttgarter Künstlers in der ecke galerie zu<br />

sehen. www.eckegalerie.de<br />

lung werden neben Studentenarbeiten von Heller<br />

und Piene auch Kleinplastiken von<br />

befreundeten Bilderhauern sowie Werke aus<br />

dem späteren Schaffen der Künstlerin gezeigt –<br />

unter anderem Plexiglasobjekte. Die Claudia<br />

Weil Galerie, Griesbachstraße 19, Rinnenthal, ist<br />

jeweils samstags und sonntags von 14 bis 19 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung geöffnet.<br />

www.galerie-claudiaweil.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


09<br />

1. bis 31. Oktober 2015 Ausstellungen & Kunstprojekte<br />

MedienKunstPerformance<br />

Das lab30 fasziniert vom 29. Oktober bis 1. November mit klingenden<br />

Kreiseln, faszinierenden Illusionen und LED-Kletterwänden<br />

Das 14. Augsburger Kunstlabor im Kulturhaus<br />

abraxas vereint eine international besetzte Medienkunstausstellung<br />

und ein hochkarätiges Performance-Programm<br />

– in diesem Jahr erstmals auch<br />

in der Kirche St. Thaddäus. Neben Soundbastlern,<br />

Medienkunstexperten und Computernerds gehören<br />

mittlerweile auch Familien und Kunstinteressierte<br />

zum Stammpublikum. Die interaktive<br />

Ausstellung präsentiert heuer 17 Exponate, im<br />

Live-Programm tummeln sich Künstler aus ganz<br />

Europa und Kanada. Ein besonderer Höhepunkt<br />

konnte durch die Zusammenarbeit mit der Kirche<br />

St. Thaddäus realisiert werden. Hier präsentiert<br />

der tschechische Klangkünstler Michael Rataj an<br />

zwei Abenden seine »Missa abstracta«. Und im<br />

lab30-Club im Nordflügel des abraxas kann man<br />

die Festivalabende in bester Tanz-Atmosphäre ausklingen<br />

lassen.<br />

Ausstellungen im OKTOBER<br />

ABRAXAS – lab30 / 29. Oktober bis 1. November | ABraxaS/BalleTTSaal – Marah Strohmeyer-Haider:<br />

eingeweckt-aufgeweckt / bis 1. Oktober | BALLONMUSeum gerSTHOFEN – Werner G. Lengenfelder:<br />

Never too old to Rock ’n’ Roll / ab 3. Oktober | BEATE.galerIE & raum – Bernadette Jiyong<br />

Frank: Spaces in between / bis 10. Januar | BuCHHandlung am OBSTmarkt – Jochen Eger: Stadt<br />

im Blick. Neue Fotografien aus Augsburg / ab 1. Oktober | Bürgerhaus Pfersee – HR Mayer:<br />

Reisebilder / bis 23. Oktober | DIÖZESanmuSeum ST. AFRA – Wolfsspuren: Chossys Werke auf<br />

Simpert-Reise / ab 14. Oktober | DIverSE LOCATIONS – Kunstparcours 2015 / 3. Oktober | ECKE gal-<br />

ERIE – Thomas Heger: Malerei / bis 24. Oktober | EDWIN SCHARFF MUSeum neu-ulm – Die Malweiber<br />

von Paris / bis 24. Januar | galerIE AM graBEN – Wilhelm Bronner: inner landscape / 8. bis<br />

11. Oktober // Klaus Antons & Stefan Mayr: Schauen und Finden / 13. bis 18. Oktober | galerIE<br />

ClaudIA WEIL RInnenTHAL – Marie Luise Heller und Freunde / bis 8. November | galerIE EX-<br />

TRAWURST – Gruppenausstellung: ZeitGeist / bis 4. Oktober // Hexenjagd: Hommage an Arthur<br />

Miller / ab 10. Oktober | GALERIE IM UNTeren SCHLÖSSCHEN BOBIngen – Die Jährliche 2015:<br />

Mitgliederjahresausstellung des Kunstvereins Bobingen / bis 18. Oktober | GALERIE NOAH – SEO /<br />

bis 25. Oktober // Es geht nach oben: zehn Newcomer der hiesigen Kunstszene / bis 31. Dezember<br />

| gerSTHOFEN InnenSTADT – Christel Lechner: Alltagsmenschen / bis 11. Oktober | GRAF-<br />

ISCHES KABINETT – Gott nur genügt: Die heilige Teresa von Ávila in der Druckgrafik / bis 4. Oktober |<br />

H2 – Foto-, Film- und Videokünstler: Faces of Disappearance. Gesichter des Verschwindens / bis 11. Januar<br />

| HammerSCHMIede und STOCkerHOF NAICHEN – Siegt, spendet, schreibt an die Front! Plakate<br />

aus dem Ersten Weltkrieg / bis 8. November | HAUS der kulTuren DIEDORF – Die Frau als Mutter,<br />

Idol und Göttin / bis 2. Oktober | HÖHmannHAUS – Wolfgang Zurborn: Catch / bis 22. November |<br />

jüdISCHES kulTurmuSeum augSBurg-SCHWABEN – Aus der Ferne: Edeltraud Abels Illustrationen<br />

zu Martin Bubers Erzählungen der Chassidim / ab 14. Oktober | KÄTHE-kruSE-PUPPenmuSeum<br />

DOnauWÖRTH – Vom Herzen zur Hand: Die Käthe-Kruse-Sammlung<br />

von Tiny Riemersma / bis 4. Foto: Bernd Borchardt<br />

Oktober | kunSTHalle WEISHAUPT ulm –<br />

Spot an! Lichtkunst von Flavin, Kowanz, Morellet,<br />

Nannucci, Sonnier u.a. / ab 4. Oktober | kun-<br />

STHAUS kauFBeuren – Tat/Ort. (Un)heimliche<br />

Spuren der Mafia: Tommaso Bonaventura, Alessandro<br />

Imbriaco, Fabio Severo / bis 4. Oktober |<br />

künSTlerHAUS markTOBerdORF – 37. Ostallgäuer<br />

Kunstausstellung / ab 24. Oktober | mar-<br />

TINI-Park – Günther Baumann: in altre parole,<br />

mit einer Audiocollage von Tom Gratza / 10. bis<br />

31. Oktober // contemporallye: Max Kaminski / 15.<br />

bis 18. Oktober | MEWO kunSTHalle mem-<br />

MIngen – Emanuel Eckl: Sommerloch II / bis 25.<br />

Oktober // Johannes Rochhausen: Log / ab 10. Oktober<br />

| MORITZKIRCHE – Angelika Bartholl: Beschleunigungsvektor<br />

(Installation) / bis 15. November<br />

| MORITZPunkT – Angelika Bartholl:<br />

Lemniskate / bis 22. Januar | Neue StadtbüCHerei<br />

– Neustart. 6 Kinder, 1 Schicksal / ab<br />

bis SONNTAG 25.10.<br />

12. Oktober | PARK DES kurHAUSES GÖG-<br />

GIngen – Parknovellen 7: Armin Göhringer &<br />

Galerie Noah – »Zwischen den Welten«, so<br />

der Titel der aktuellen Ausstellung, präsentiert<br />

Arbeiten verschiedener Werkgruppen der koreanischen<br />

Künstlerin SEO, einer Meisterschülerin<br />

von Georg Baselitz. In neoromantisch-realistischer<br />

Manier schafft sie geheimnisvolle<br />

Mythen, märchenhafte und aufrüttelnde Szenarien,<br />

die aus zig Schichten zerrissenen Reispapiers<br />

bestehen und so eine ganz besondere<br />

Tiefe erzeugen (Foto: »Die Hoffnung stirbt zuletzt«).<br />

Klaus Prior / bis 25. Oktober | PUPPENTHE-<br />

ATermuSeum – Wasserspiele: Marionetten als<br />

Kulturbotschafter / bis 25. Oktober | RATHAUS<br />

BOBIngen – Landschaftswandel in Schwaben /<br />

bis 9. Oktober | RATHAUS gerSTHOFEN –<br />

Christina Weber: grotesk / bis 5. November | RI-<br />

ESER BauermuSeum MAIHIngen – Zeitraffer:<br />

Der lange Weg zum neuen Museum / bis 10. November<br />

| SAN DEPOT AICHACH – 22. Aichacher Kunstpreis / bis 25. Oktober | SCHAEZLERPalaIS<br />

– Daniel Biskup: Budapest, Berlin. Mein Weg zur Freiheit / ab 4. Oktober // Goldglanz und Silberpracht:<br />

Gold und Silber in der Hinterglasmalerei / bis 15. November | SCHLOSS HÖCHSTÄDT – Neustart: Heimatvertriebenen-<br />

und Flüchtlingskindheit / bis 4. Oktober | SCHWÄBISCHE galerIE – Dorothea<br />

Dudek, Christian Hörl, Christian Hof, Jo Thoma: Hier-jetzt-heute / bis 18. Oktober // Szilard Huszank:<br />

Malerei / ab 30. Oktober | SCHWÄBISCHES VOLKSkundemuSeum OBERSCHÖnenFeld – Höchste<br />

Eisenbahn! Mobilität für alle? / bis 18. Oktober | SISI SCHLOSS AICHACH – 900 Jahre Wittelsbacher<br />

und Aichach / bis 1. November | STAATSgalerIE IM glaSPalaST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche<br />

Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis Oktober 2016 | STADTMUSeum kauFBeuren – 9. Tagung<br />

zur Hinterglaskunst / 9. und 10. Oktober // In Memoriam: Euthanasie während des Nationalsozialismus<br />

/ ab 23. Oktober | TIM – Kunst|Stoff / bis 29. November // museum. music.moves: Junge Kunstnacht im<br />

tim / 24. Oktober | WerkSTATTgalerIE SCHIele AICHACH – Haus des Wärters: Radierungen im<br />

unikaten Metallrahmen von Bente Wolke / bis 14. November<br />

Wahrhaftig atemberaubend ist gleich das erste<br />

Konzert des diesjährigen Live-Programms am Donnerstag:<br />

Die Kanadierin Myriam Bleau präsentiert<br />

zur Eröffnung des Festivals ihr neuestes Projekt<br />

»Soft Revolvers« (Foto oben: Severin Smith), eine Performance<br />

mit vier technoid klingenden Acryl-Kreiseln,<br />

die im Zusammenspiel mit LED-Lämpchen<br />

verblüffende Leuchtringe und ein audiovisuelles<br />

Gesamtkunstwerk entstehen lassen, das bereits<br />

auf der Transmediale in Berlin und bei der ars<br />

electronica in Linz gefeiert wurde. Der Freitagabend<br />

wird von dem Franzosen Alex Augier eingeläutet,<br />

der in seiner audiovisuellen Performance<br />

»oqpo_oooo« digitale Daten entschlüsselt und in<br />

eine klare, einfache Formsprache im realen Raum<br />

übersetzt. Ein großer Würfel wird dafür zur Projektionsfläche<br />

und erlaubt räumliche Illusionen,<br />

die in einem schwarz-weißen Minimalerlebnis<br />

münden. Datenströme erfahrbar machen wollen<br />

auch die beiden Augsburger Stefanie Sixt und Markus<br />

Mehr, die mit ihrem Projekt »Re-Directed« der<br />

Frage nach dem Verlust der Selbstbestimmung im<br />

digitalen Zeitalter nachgehen.<br />

Zum Anfassen, Nachfragen und Mitmachen lädt<br />

die lab30-Kunstlaborausstellung ein. Von der<br />

Großen Halle des BBK bis unter das Dach zeigen<br />

Künstler und Studierende aktuelle Projekte. Sie<br />

spielen mit unserer Wahrnehmung, verblüffen<br />

mit Illusionen und hinterfragen unsere Gewohnheiten<br />

und Sichtweisen. So untersucht die raumgreifende<br />

Installation »Auto Observatory« der<br />

niederländischen Künstlerin Mischa Daams die<br />

komplexen und oft unsichtbaren Systeme, die<br />

unseren Lebensraum gestalten. In choreografierten<br />

Wolkenformationen bildet sie die Luftströme<br />

ab, die uns umgeben. Geschick und Schnelligkeit<br />

sind am »Digigripper« (Foto unten) von Olaf Val aus<br />

Kassel gefragt, einem überdimensionalen Display,<br />

das zur Kletterwand wird und sicherlich insbesondere<br />

(aber nicht nur) für das jüngere Publikum<br />

einen Höhepunkt des diesjährigen Programms<br />

darstellt.<br />

Alle Performances, Exponate und Workshops im Überblick<br />

finden Sie ab dem 2. Oktober unter:<br />

www.lab30.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


Glaube<br />

SO 04.10.<br />

Michi Altinger<br />

Ich sag’s<br />

lieber<br />

direkt!<br />

1. bis 31. Oktober 2015<br />

10<br />

Zwölf Tage, zwölf Imame<br />

Die Aleviten begehen im Oktober das Muharrem-Fasten<br />

Foto: Martina Bogdahn<br />

Oktober November<br />

DO 01.10. Fastfood<br />

FR 02.10. Thomas Freitag<br />

SA 03.10. Alain Frei<br />

SO 04.10. Michi Altinger<br />

DO 08.10. Nico Semsrott<br />

FR 09.10. Felix Oliver Schepp<br />

SA 10.10. Hans Klaffl<br />

SO 11.10. Thomas Reis<br />

MI 14.10. Schaumschläger<br />

DO 15.10. Arnulf Rating<br />

FR 16.10. Das Eich<br />

SA 17.10. Hosea Ratschiller<br />

SO 18.10. Olivier Sanrey<br />

MI 21.10. Zinner<br />

DO 22.10. Maxi Schafroth<br />

FR 23.10. Nadja Maleh<br />

SA 24.10. Ken Bardowicks<br />

MI 28.10. Claus von Wagner<br />

DO 29.10. Franziska Wanninger<br />

FR 30.10. Schwarze Grütze<br />

SA 31.10. Matthias Matuschik<br />

DO 05.11. Max Uthoff<br />

FR 06.11. Severin Groebner<br />

SA 07.11. Lästerschwästern<br />

SO 08.11. Ulan & Bator<br />

DO 12.11. Fastfood<br />

FR 13.11. Christoph & Lollo<br />

SA 14.11. Philipp Weber<br />

SO 15.11. Pamuk & Rosenberg<br />

MI 18.11. Torsten Sträter<br />

DO 19.11. HG Butzko<br />

FR 20.11. Sascha Korf<br />

SA 21.11. L. W. Müller<br />

DO 26.11. Armin Fischer<br />

FR 27.11. Daniel Helfrich<br />

SA 28.11. Frank Sauer<br />

SO 29.11. Stephan Bauer<br />

SO 29.11. Hagen Rether<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Tickets an allen AZ-Kartenservice-Vorverkaufsstellen|Hotline: 0821 / 777 3410<br />

und der Stadtzeitung am KÖ|Restkarten an der Abendkasse | www.augsburg.de<br />

Ab 14. Oktober begehen die Aleviten 12 Tage lang das Muharrem-Fasten. Sie gedenken damit der 12 Imame: Ali,<br />

Hasan, Hüseyin, Zeynel Abidin, Muhammed Bakır, Cafer-i Sadık, Musa-i Kâzım, Ali Rıza, Muhammed Taki, Ali<br />

Naki, Hasan Askeri und Muhammed Mehdi.<br />

Am 14. Oktober beginnt Muharrem, der erste<br />

Monat des islamischen Kalenders. Er zählt 30<br />

Tage und geht bis 12. November. In diesem Monat<br />

begehen die Aleviten ihr Muharrem-Fasten. Es ist<br />

ein Trauerfasten und dauert zwölf Tage.<br />

*** Was ist ein Imam? Dieser arabische Begriff<br />

bedeutet im Kontext des Korans so viel wie<br />

»Vorsteher« oder »Richtschnur«, ein Imam ist<br />

dementsprechend in der Nachfolge des Propheten<br />

Mohammed das religiös-politische<br />

Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft.<br />

Aber auch der Vorbeter beim Ritualgebet wird<br />

Imam genannt, ebenso dient der Begriff als<br />

Ehrentitel für muslimische Gelehrte. Die Aleviten<br />

kennen zwölf Imame. Der erste Imam ist<br />

Ali (598–661), er ist der Cousin und übrigens<br />

auch Schwiegersohn des Propheten Mohammed,<br />

von dem Mohammed gesagt haben soll:<br />

»Wer Ali nicht liebt, liebt mich nicht.«<br />

Gedacht wird des Todes von Imam Hüseyin bei der<br />

Schlacht von Kerbela (heutiger Irak) im Jahr 680.<br />

Hüseyin war das Enkelkind des Propheten Mohammed.<br />

Die Schlacht dauerte zehn Tage, es wird jedoch<br />

zwölf Tage gefastet, um aller zwölf Imame der Aleviten<br />

zu gedenken. Darum nennt man das Muharrem-Fasten<br />

auch Oniki Imam (»12 Imame«). Alle<br />

Imame, bis auf den letzten, nämlich Muhammed<br />

Mehdi, der noch heute im Verborgenen leben soll,<br />

sind nach Ansicht der Aleviten ermordet worden.<br />

Ein Spross Hüseyins, nämlich Zeynel Abidin, überlebte<br />

die Schlacht von Kerbela und konnte als<br />

vierter Imam die Reihe der religiösen Oberhäupter<br />

fortsetzen – für die Aleviten ist Kerbela bis heute<br />

ein wichtiges, identifikationsstiftendes Geschehen.<br />

Hüseyin steht bei den Aleviten für den Kampf für<br />

Gerechtigkeit und Humanität – ethische Grundsätze,<br />

die die Gläubigen in der Erziehung ihres Nachwuchses<br />

vermitteln wollen.<br />

Beim Muharrem-Fasten darf erst nach Sonnenuntergang<br />

gegessen und getrunken werden. Voraussetzung<br />

ist aber, dass das Essen vegetarisch ist und<br />

man kein reines Trinkwasser zu sich nimmt. Man<br />

will keinem Lebewesen Leid zufügen und gleichzeitig<br />

durch den Verzicht auf reines Wasser dessen<br />

gedenken, dass Imam Hüseyin und seine Angehörigen<br />

in der Wüste von Kerbela verdursteten. Für die<br />

Moderne Sakralmusik<br />

Elektronische Musik mit<br />

religiösem Thema –<br />

führt das nicht zwangsläufig<br />

zu Eso-Kitsch?<br />

Nein! Jela Bauer & Martyn<br />

Schmidt gelingen<br />

mit den Spoken-Word-/<br />

Instrumental-Kompositionen ihres Albums<br />

»Teresa von Ávila – Obwohl kein Schall zu hören«<br />

ist wunderbar melancholische Postrock-Ambient-Perlen<br />

(Anspieltipp: Track 10). Basis des<br />

Albums (CD/Digital Download Album) sind<br />

Schmidts Klanginstallationen für eine dokumentarische<br />

Ausstellung zum 500. Geburtstag<br />

der spanischen Mystikerin. Entsprechend reflektiert<br />

wird hier zu Werke gegangen – Recherche<br />

statt Räucherstäbchen heißt die Devise. Umso<br />

schöner, dass das Resultat auch Ungläubige wie<br />

mich durchaus zum meditativen Versinken einlädt.<br />

File under: Lost in music. (gf)<br />

www.des-etudes-blanches.bandcamp.com<br />

Fastenzeit gilt ebenfalls: keine Feierlichkeiten, das<br />

Vermeiden von Streitigen und von Geschlechtsverkehr.<br />

Am 13. Tag, wenn das Fasten vorüber ist,<br />

backen die Aleviten eine traditionelle Süßspeise,<br />

Aşure. Im Gedenken an die zwölf Imame besteht<br />

sie aus zwölf Zutaten. (Martin Schmidt)<br />

www.alevican.de<br />

*** In Augsburg leben rund 5.000 Aleviten.<br />

Die Alevitische Gemeinde Augsburg zählt<br />

etwa 500 Mitglieder und befindet sich in der<br />

Bozener Straße 4a im Augsburger Stadtteil<br />

Lechhausen.<br />

*** Die Aleviten sind eine Religionsgemeinschaft,<br />

die sich im 13./14. Jahrhundert in Anatolien<br />

gebildet hat. Man unterscheidet<br />

ethnisch türkische und kurdische Aleviten.<br />

*** Aşure. (Aschura) ist eine Süßspeise, die bei<br />

allen Muslimen, aber auch bei armenischen<br />

Christen bekannt ist. Sie besteht aus mindestens<br />

sieben Zutaten; bei den Aleviten, um der<br />

zwölf Imame zu denken, aus zwölf Ingredienzien.<br />

Die Süßspeise wird als Zeichen der<br />

Dankbarkeit und Nächstenliebe unter den<br />

Nachbarn und Bekannten verteilt. Die<br />

Zutaten werden einzeln gekocht und dann<br />

vermischt. Es gibt verschiedene Rezepte, die<br />

auf einer Zusammenstellung aus diesen<br />

Zutaten beruhen: weiße Bohnen, Kichererbsen,<br />

(Puder-)Zucker, Feigen, Korinthen, Weizen,<br />

Rosinen, Walnüsse, Zimt, Wasser, Salz,<br />

Granatapfelkerne, Reis, Aprikosen, Orange<br />

und Rosenwasser. Nach islamischem Glauben<br />

geht das Dessert übrigens auf Noah<br />

zurück: Dieser soll, so glaubt man, als die<br />

große Sintflut vorüber war, aus seinen letzten<br />

Vorräten diese Süßspeise zubereitet<br />

haben. Auf festem, trockenen Boden angekommen,<br />

soll es ihm und den Überlebenden<br />

der Arche als Festmahl gedient haben. Aşure<br />

trägt deswegen auch oft den Namen »Noahs<br />

Suppe« oder »Noahs Pudding«. Die Aleviten<br />

feiern mit Aşure aber auch, dass Zeynel Abidin,<br />

der Urenkel Mohammeds, die Schlacht<br />

von Kerbela überlebte. Das Wort Aşure<br />

kommt aus dem Arabischen und bedeutet<br />

»zehn« – womit der zehnte Tag des islamischen<br />

Monats Muharrem gemeint ist.<br />

Religiöse feiertage<br />

DI 06.10. Simchat Thora: Freudig-festliche Prozession<br />

in der Synagoge mit allen Thorarollen<br />

FR 09.10. Geburt des Konfuzius: unter dem Namen<br />

Meister Kong verehrt, Begründer der konfuzianischen<br />

Tradition in China<br />

DI 13.10. Navaratri/Durga Puja: Neun Nächte währender<br />

Kampf gegen das Böse, Sieg über das Böse<br />

MI 14.10. 1. Muharram: Islamisches Neujahr 1437<br />

des Hidjra-Kalenders<br />

FR 23.10. ‘Ashura’: für Sunniten Tag des freiwilligen<br />

Fastens, für Schiiten Tag der Trauer im Gedenken<br />

an den gewaltsamen Tod Husains<br />

SO 25.10. Reformationssonntag: Erinnerung an<br />

Martin Luthers Thesenanschlag vom 31. Oktober<br />

1517<br />

DI 27.10. Kathina: Theravada-Fest, Austeilen der kathina,<br />

des Stoffs für die Mönchsgewänder, Zeichen<br />

für das Ende der Mönchsretraite<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


11<br />

1. bis 31. Oktober 2015 BILDUNG<br />

VORTRÄGE<br />

DI 06.10. Bürgersaal Diedorf – Improvisationstheater<br />

kennenlernen und ausprobieren 18:30 | Bürgertreff<br />

HOCHzoll – Natur fotografieren. Wie geht<br />

das? 19:00<br />

Do 08.10. Zeughaus/Filmsaal – Untergänge: Untergangsmythen<br />

in verschiedenen Religionen und Kulturen<br />

17:00 | vhs – Vorsorgevollmacht: Betreuungs- und<br />

Patientenverfügung 19:00 | BreCHTHaus – Horch<br />

auf die Widmungen! Dialogisches in Widmungsgedichten<br />

Brechts 19:00<br />

Fr 09.10. tim – Siebdruck einfach und professionell<br />

17:00<br />

Mo 12.10. Rokokosaal der Regierung von<br />

SCHWaben – Mozart-Resonanzen: Das Ereignis der<br />

Kreativität. Das Echo der Töne in Texten 18:00<br />

Di 13.10. vhs – Selbständig Wohnen im Alter: Wohnformen<br />

und Perspektiven 19:00 // Altägyptische Schöpfungsmythen<br />

19:45<br />

Fr 16.10. Augustanasaal – Sabrina Fox: Auf freiem<br />

Fuß, Barfuß. Gehen. Entdecken. 19:30<br />

Mo 19.10. Augustanasaal – Mozart-Resonanzen:<br />

Ernste Scherze. Mozarts Opern im Kontext der Weimarer<br />

Klassik 18:00 | vhs – Schön war die Zeit: Humorvolle<br />

und nachdenkliche Betrachtungen für die<br />

Generation der 1935-1945 20:00<br />

Di 20.10. UniverSITät/Hörsaalzentrum – Literatur<br />

als Lebenshilfe: Wegweiser aus der Transzendenz<br />

Führungen<br />

Sa 03.10. ToskanISCHe Säulenhalle – Römerlager<br />

14:00 | Schaezlerpalais – Goldglanz und Silberpracht<br />

14:00 | TourIST-InformaTIOn – Martin Luther,<br />

Melanchthon und die Confessio Augustana 14:30<br />

// Stadtrundgang mit Casanova durch das barocke<br />

Augsburg 14:30 // Familienführung: Augsburg ganz<br />

nass 14:30<br />

So 04.10. H2 – Faces of Disappearance 11:00 | Staatsgalerie<br />

Moderne Kunst – Aufruhr in Augsburg<br />

12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 //<br />

Rocci, die kleine Rocaille (6-12 J) 14:00 | Maximilianmuseum<br />

– Turnusführung 15:00<br />

Di 06.10. StadtarCHIv – Führung mit Dr. Michael<br />

Cramer-Fürtig 18:00<br />

Sa 10.10. Bahnpark Augsburg – 175 Jahre München-Augsburger-Eisenbahn<br />

10:00 | ToskanISCHe<br />

Säulenhalle – Römerlager 14:00 | TourIST-InformaTIOn<br />

– Hexen in der freien Reichsstadt: Das Zaubereydelikt<br />

ist zu verfolgen 14:30 | Schaezlerpalais<br />

– Goldglanz und Silberpracht 15:00<br />

So 11.10. Bahnpark Augsburg – 175 Jahre München-Augsburger-Eisenbahn<br />

10:00 | JüdISCHes Kulturmuseum<br />

– Auf den Spuren der aus Augsburg deportierten<br />

Juden 11:00 | H2 – Faces of Disappearance<br />

11:00 | Staatsgalerie Moderne Kunst – Aufruhr<br />

in Augsburg 12:00 // Natürlich Aufruhr! (8-12 J) 12:00<br />

| Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Bre-<br />

CHTHaus – Brecht meets Brechthaus 14:00 | Maximilianmuseum<br />

– Turnusführung 15:00<br />

Sa 17.10. ToskanISCHe Säulenhalle – Familienführung:<br />

Von alten Römern und dem jüngsten Umzug<br />

11:00 // Turnusführung: Römerlager 14:00 | Schaezlerpalais<br />

– Goldglanz und Silberpracht 15:00 |<br />

Maximilianmuseum – Reichsstädtische Erinnerungen<br />

15:00<br />

So 18.10. H2 – Faces of Disappearance 11:00 | Staatsgalerie<br />

Moderne Kunst – Aufruhr in Augsburg<br />

12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 |<br />

Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00<br />

Sa 24.10. ToskanISCHe Säulenhalle – Römerlager<br />

14:00 | Schaezlerpalais – Goldglanz und Silberpracht<br />

15:00 | Maximilianmuseum – Reichsstädtische<br />

Erinnerungen 15:00 | GraFISCHes Kabinett –<br />

Turnusführung: Ein langer Weg zum Frieden 15:00<br />

18:15 | vhs – Altägyptische Schöpfungsmythen 19:45<br />

Mi 21.10. UniverSITät/Hörsaalzentrum – Literatur<br />

und die anderen Künste: Die Oper aus der Perspektive<br />

der Literatur 15:45 | Maximilianmuseum –<br />

Grenzerfahrungen: Trennlinien im Museum ausstellen<br />

18:15 | vhs – Ernährung nach den 5 Elementen 20:00<br />

Mo 26.10. Planetarium – Mozart-Resonanzen: Die<br />

Entdeckung eines romantischen Mozart 18:00<br />

Di 27.10. UniverSITät/Hörsaalzentrum – Literatur<br />

als Lebenshilfe: Unverwendbar im täglichen Leben?<br />

Theorie und Praxis im Gleichnis 18:15 | Fugger und<br />

Welser Erlebnismuseum – JFZ Reihe: Stadtgeschichten<br />

18:30 | vhs – Wie lege ich mein Geld sinnvoll<br />

an? 19:30<br />

Mi 28.10. UniverSITät/Hörsaalzentrum – Augsburger<br />

historische Ringvorlesung: Geschichte im<br />

Traum 18:15 | JüdISCHes Kulturmuseum – Martin<br />

Bubers Leben und Werk 19:30<br />

Do 29.10. Zeughaus/Filmsaal – Untergänge: Der<br />

Untergang der DDR 17:00 | Schaezlerpalais – Auftrag,<br />

Ethik und Werte. Herausforderungen und Verantwortung<br />

für Museen in unserer heutigen Zeit 18:00<br />

| vhs – Länderkunde am Donnerstag: Peru, Bolivien,<br />

Chile 20:00 | Singoldhalle BOBIngen – Diashow<br />

mit Heiko Beyer: Mexico 20:00<br />

FR 30.10. Singoldhalle BOBIngen – Holger Schüler:<br />

Der Hunde-Erziehungsberater 20:00<br />

Foto: Erika Groth Schmachtenberger<br />

SONNTAG 11.10. 10:00<br />

SCHWäBISCHes Volkskundemuseum –<br />

Beim Aktionstag zur aktuellen Sonderausstellung<br />

»Höchste Eisenbahn Mobilität für alle?«<br />

ist einiges geboten: Matinee- und Familienführungen,<br />

ein Mitmachprogramm sowie<br />

Vorführungen des Films »Die Staudenbahn«.<br />

Und zwischen dem Bahnhof Gessertshausen<br />

und Oberschönenfeld verkehrt ein historischer<br />

MAN-Kraftpostbus<br />

So 25.10. H2 – Faces of Disappearance 11:00 | Maximilianmuseum<br />

– Royals: Kaiser und Könige in Augsburg<br />

11:00 | Staatsgalerie Moderne Kunst<br />

– Aufruhr in Augsburg 12:00 // Aufruhr vor der Linse<br />

(13-16 J) 13:30 // Augsburg eigen 14:00 | Bahnpark<br />

Augsburg – Kinderführung 13:45 | Schaezlerpalais<br />

– Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum<br />

– Teamwork: Goldschmiedehandwerk in Augsburg<br />

14:00 // Turnusführung 15:00<br />

Mi 28.10. Staatsgalerie Moderne Kunst – Aufruhr<br />

entspannt (60+) 11:00<br />

Sa 31.10. ToskanISCHe Säulenhalle – Römerlager<br />

14:00 | Schaezlerpalais – Goldglanz und Silberpracht<br />

15:00 | GraFISCHes Kabinett – Ein langer<br />

Weg zum Frieden 16:00 | Maximilianmuseum<br />

– Geheimnisvolles aus der Gruft (ab 8 J) 16:00 // Magisches<br />

Maximilianmuseum 18:00 | Tourist-InformaTIOn<br />

– Auf Casanovas erotischen Spuren<br />

durch Augsburg 19:30<br />

Foto: Werner Rensing<br />

Am 4. Oktober findet der 3. Donau-Rieser<br />

Schaftag statt, dieses Jahr im Rieser Bauernmuseum<br />

Maihingen. In Zusammenarbeit mit der<br />

Heide-Allianz Donau-Ries und deren LIFE+ Projekt<br />

der Europäischen Union wird von 10 bis 17<br />

Uhr ein umfangreiches Programm geboten.<br />

Jung und Alt erhalten vielseitige Einblicke in die<br />

heimische traditionelle Schafhaltung und deren<br />

Produkte. Vorführungen, Fachreferate, kreative<br />

Mitmachstationen, Verkaufsstände und eine themenbezogene<br />

Gastronomie lassen diesen Tag<br />

zum besonderen Erlebnis werden. Weitere Informationen<br />

gibt es unter www.rieser-bauernmuseum.de<br />

und www.life-heide-allianz.de<br />

Studienanfängerinnen, die am 1. Oktober an der<br />

Hochschule Augsburg starten, können sich jetzt<br />

für das Patenschaftenprogramm des Frauenbüros<br />

anmelden. Die Aktion soll den Einstieg ins<br />

Studium erleichtern. Erfahrene Studentinnen<br />

begleiten die Neuankömmlinge ein Semester<br />

lang. Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag,<br />

9. Oktober von 17:30 Uhr bis 19 Uhr an der<br />

Fakultät für Informatik, Gebäude J, Raum J 4.19,<br />

auf dem Campus am Roten Tor statt. Im Laufe des<br />

Semesters sind Workshops geplant zu Kommunikationstraining,<br />

Bewerbungsstrategien und Photoshop-Grundlagen.<br />

Interessentinnen können sich<br />

per Mail anmelden: frauen@hs-augsburg.de<br />

Der Augsburger Verein »Akuma for Africa« wurde<br />

Ende 2013 mit dem Ziel gegründet, Kultur in<br />

Ghana zu fördern. In einem ersten Projekt wurde<br />

eine Schule in Winneba saniert. Der Verein finanziert<br />

sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge<br />

und Spenden. Um die Arbeit fortsetzen zu können,<br />

veranstaltet »Akuma for Africa« am 23. Oktober<br />

von 17 bis 24 Uhr ein großes afrikanisches<br />

Fest in den Räumen von St. Max, Franziskanergasse<br />

8. Neben Gruppen wie Samuel Odai Mensah,<br />

Mamadou Sanou, The Spirit und Alex Kofi Acquah<br />

bietet das abwechslungsreiche Programm afrikanisches<br />

Essen, eine Modenschau, einen Verkauf<br />

von afrikanischen Produkten sowie eine Tombola.<br />

www.akuma-for-africa.com<br />

Das Kreativworkshop-Programm des popoffice<br />

von und für Augsburg geht in die fünfte Runde.<br />

Nach diesem rekordverdächtig schönen Sommer<br />

bringt der Kulturpark West etwas Farbe in die<br />

grauen Herbst- und Wintertage. Zum fünften Mal<br />

erscheint das Kreativworkshop-Programm des<br />

Kreativquartiers mit einem noch größeren Angebot.<br />

Augsburger Künstlerinnen und Künstler bieten<br />

spannende Kurse aus den Bereichen Theater,<br />

Musik, Kunst und vielem mehr an. Neu im Programm<br />

sind diesmal Workshops rund um die<br />

Bühne. Neben einem Schauspieltraining und<br />

einem Amateurtanzprojekt können Interessierte<br />

zum Beispiel auch einen Kurs für Bühnen-Makeup<br />

besuchen. Ermöglicht wurde dies durch die enge<br />

Kooperation mit dem Sensemble Theater. Ausführliche<br />

Beschreibungen und Informationen zur<br />

Anmeldung auf www.kulturparkwest.de<br />

Der Verband für Popkultur in Bayern e.V. bietet<br />

im Herbst und Winter acht Fortbildungen für<br />

Musiker an und knüpft damit an den Erfolg der<br />

letzten Jahre an: Die Aktion »go Professional« hat<br />

sich auch im 15. Jahr als wichtiges Qualifizierungsangebot<br />

für Bands und Interpreten etabliert.<br />

Teilnehmer mit Wohnsitz in Augsburg<br />

erhalten, dank der Förderung durch die Stadt,<br />

einen Rabatt von 10 Euro pro gebuchtem Workshop.<br />

Wer sich bis vier Wochen vor Termin<br />

anmeldet, erhält außerdem einen Frühbucherrabatt<br />

von 5 Euro. Anmeldung und weitere Informationen<br />

gibt es unter www.go-professional.<br />

info oder unter www.facebook.com/go.professional.<br />

Das Veranstaltungsformat »Geist und Genuss«<br />

geht nach seinem Auftakt mit dem Tag der<br />

Ermutigung im Oktober 2014 in die zweite<br />

Runde. »Geht« ist dabei ganz wörtlich zu nehmen:<br />

Die Veranstalter Frank Servos, Michael<br />

Hingerl und Renate Baumiller-Guggenberger<br />

konnten die Bestsellerautorin Sabrina Fox als<br />

Referentin gewinnen, die sich seit fast fünfundzwanzig<br />

Jahren mit ganzheitlichen Themen<br />

beschäftigt. Seit Juli 2014 geht sie barfuß durch<br />

die Welt: »Beim Barfußgehen werden unsere<br />

Füße wieder wach. Der Körper ist im harmonischen<br />

Ganzen und nicht abgetrennt in eine<br />

obere und eine untere Hälfte.« Am 16. Oktober<br />

um 19:30 Uhr können Interessierte Details über<br />

das Barfußgehen im Augustanasaal erfahren.<br />

Tickets sind im ANNA, in der Buchhandlung<br />

handverlesen und im Kosmetikstudio Fälschle<br />

erhätlich. Weitere Infos:<br />

www.geist-und-genuss.de<br />

Seit fast 20 Jahren arbeitet Holger Schüler intensiv<br />

mit Hunden. Seine Arbeit basiert auf dem<br />

Grundgedanken, dass Mensch und Hund ein<br />

Team bilden sollten, in dem Kommunikation und<br />

Bindung zueinander die entscheidende Rolle spielen.<br />

Die Show »1, 2 oder 3« soll dem Menschen das<br />

Foto: Katharina Berger<br />

Wesen und die Sprache der Hunde verständlich<br />

machen. Auf dieser Grundlage wird die Bindung<br />

des Teams gestärkt und alle wichtigen Abläufe<br />

trainiert, die für ein entspanntes und geregeltes<br />

Miteinander nötig sind. Am 30. Oktober um 20<br />

Uhr gastiert Schüler in der Singoldhalle Bobingen.<br />

www.bobingen.de<br />

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FILM 1. bis 30. September 2015<br />

12<br />

Fuck you Vorbild<br />

»Madame Marguerite«: Marguerite Dumonts (Catherine Frot) Gesangskünste sind jenseits von Gut und Böse, doch das<br />

Zeug zum Star hat sie trotzdem.<br />

eine Kolumne von Thomas Ferstl<br />

Neulich musste ich »Fack ju Göthe 2« im Kino<br />

über mich ergehen lassen. Warum? Die Überzeugungskraft<br />

des weiblichen Geschlechts, Sie<br />

wissen schon. Dieses Machwerk, Film will ich<br />

dazu gar nicht sagen, von Bora Dağtekin ist in<br />

vielerlei Hinsicht unvorbildlich. In diesem Kassenknüller<br />

werden platte Dialoge zwischen laut<br />

schallender Chartmusik geschrien, gebrüllt und<br />

gepöbelt. Dabei scheint die Musik das einzige<br />

Bindeglied zu sein, das die einzelnen Sketche zu<br />

einer Handlung zusammenfügt. Jede Figur, die<br />

nicht die konsumgeile Prolligkeit der Hauptfiguren<br />

aufweist, wird entweder von vornherein<br />

niedergemacht oder erhält möglichst wenig<br />

Zeit auf der Leinwand. In dieser Dauerwerbesendung<br />

werden minderbemittelte Jugendliche zu<br />

Helden stilisiert sowie Klischees und Klischeedenken<br />

bis zum Erbrechen ausgereizt. Dass es<br />

auch anders geht, beweisen diesen Monat zwei<br />

Filme. Inhaltlich im Vergleich mit »Fack ju<br />

Göthe« besonders »Madame Marguerite oder<br />

Die Kunst der schiefen Töne«. Die Story macht<br />

nachdenklich, sie lässt einen innehalten, bevor<br />

man sich über Mitmenschen lustig macht, bevor<br />

man sie mit Gehässigkeit zerstört. Er fragt nach<br />

der eigenen Inbrunst und bedingungslosen Zielstrebigkeit<br />

des Zuschauers. Worum es in<br />

»Madame Marguerite« geht und welche Empfehlung<br />

ich diesen Monat noch für Sie habe, lesen<br />

Sie hier:<br />

Ein durch und durch vorbildlicher Film ist Guillermo<br />

del Toros »Crimson Peak« (CinemaxX, Cineplex,<br />

15. Oktober). Die ehrgeizige Autorin Edith<br />

Cushing (Mia Wasikowska) versucht den Schatten<br />

ihrer Vergangenheit zu entkommen. Als sie eines<br />

Tages Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) kennenlernt,<br />

verliebt sie sich – sehr zum Missfallen ihres<br />

Kindheitsfreundes Dr. Alan McMichael (Charlie<br />

Hunnam) – schnell in den Fremden. Die Hochzeit<br />

ist rasch geplant und Edith zieht schließlich mit<br />

in Thomas’ großes, düsteres Anwesen, wo er<br />

gemeinsam mit seiner unnahbaren Schwester<br />

Lucille (Jessica Chastain) lebt. Verstörende Geistererscheinungen<br />

und die Anweisung, sich nur in<br />

bestimmten Teilen des Schlosses aufzuhalten,<br />

lassen Edith bald vermuten, dass in dem Haus ein<br />

schreckliches Geheimnis schlummert. Regisseur<br />

und Autor Guillermo del Toro selbst beschreibt<br />

seine Geschichte als die moderne Interpretation<br />

einer »Geistergeschichte, die versucht, die Regeln<br />

der gewöhnlichen Gothic-Romanze auf den Kopf<br />

zu stellen«. Dies gelingt zweifellos. Der Film ist,<br />

del-Toro-typisch, liebevoll und wunderschön ausgestattet.<br />

Vor allem beim Schloss bekommt man<br />

den Eindruck, dass es sich um einen unheim-<br />

Filmfigur des Monats:<br />

Wes Craven<br />

– Geboren am: 02.08.1939 in Cleveland, Ohio<br />

– Gestorben am: 30.08.2015 in Los Angeles<br />

– Todesursache: Hirntumor<br />

– Berufe: Filmregisseur, Drehbuchautor,<br />

Produzent und Schauspieler<br />

– Ausbildung: Masterabschluss in Philosophie und<br />

»Writing« an der Johns Hopkins University in<br />

Baltimore, Maryland<br />

– Erster Job in der Filmindustrie: Soundeditor in<br />

Harry Chapins Postproduktionsfirma<br />

– Designte 2008 das Halloween-Logo für Google<br />

– Verwaltungsratsmitglied der<br />

Umweltorganisation Audubon<br />

– Fan der Rocklegende Frank Zappa<br />

– Begeisterter Hobbyornithologe<br />

lichen, lebenden Organismus handelt. Diese Bilder<br />

und das wunderbare Spiel der Protagonisten<br />

verleihen dem Film eine Atmosphäre, die dem<br />

Zuschauer schweißnasse Hände bereitet und eiskalte<br />

Schauer über den Rücken jagt.<br />

»Madame Marguerite« (Kinodreieck, 29. Oktober),<br />

gespielt von Catherine Frot, singt gern aus<br />

vollster Kehle – nur leider furchtbar schräg. Die<br />

wenigen Menschen, die sie singen gehört haben,<br />

lachen sie hinter ihrem Rücken aus, behandeln<br />

sie auf Nachfrage aber wie eine begabte Sängerin.<br />

Ein aufstrebender Journalist schreibt einen überaus<br />

schmeichelhaften Artikel über Madame Marguerite.<br />

Eigentlich will er sich damit nur ins<br />

Rampenlicht rücken, doch schon bald glaubt die<br />

Französin selbst, dass sie Talent hat, und wird<br />

zunehmend zur Diva, die ihren großen Auftritt<br />

plant. Xavier Giannolis Film basiert lose auf der<br />

Lebensgeschichte der Sopranistin Florence Foster<br />

Jenkins, die in den 1930er- und 1940er-Jahren mit<br />

ihren »Gesangskünsten« für Aufsehen sorgte.<br />

»Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen<br />

Töne« ist eine lustig-leichte Arthouse-Komödie,<br />

kommt aber keinesfalls platt daher. Die Ambivalenz<br />

der Charaktere ist liebevoll inszeniert und<br />

Giannoli gelang es, den Film vor komödiantischer<br />

und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren.<br />

Zuschauer mit empfindlichem Gehör sollten<br />

allerdings nicht unvorbereitet in eine Vorstellung<br />

gehen. Die allzu schrägen Töne der Madame Marguerite<br />

nötigten auch mir stellenweise einige<br />

Grimassen des Schauderns ab.<br />

FilmEVENTS<br />

SA 03.10. CInemaxx – Verdis »Il Trovatore« live aus<br />

der Metropolitan Opera New York 10:00<br />

MO 05.10. CInemaxx, CINEPlex – Mozarts »Le<br />

Nozze di Figaro« live aus dem Royal Opera House London<br />

19:45 | CINEPlex – Kino für Kenner: »Señor Kaplan«<br />

DO 08.10. CInemaxx – Jonas Kaufmann: Ein Abend<br />

mit Puccini 19:30 | CInemaxx – Oscar Wilds »The<br />

Importance of Being Earnest« live aus dem Vaudeville<br />

Theatre London 20:15<br />

DO 15.10. CInemaxx – Shakespeares »Hamlet« live<br />

aus dem National Theatre London 20:00<br />

SA 17.10. CInemaxx – Verdis »Otello« live aus der Metropolitan<br />

Opera New York 19:00<br />

MI 21.10. CInemaxx, CINEPlex – »Zurück in die Zukunft«:<br />

Triple Feature 18:30<br />

SA 31.10. CInemaxx – Wagners »Tannhäuser« live aus<br />

der Metropolitan Opera New York 17:00<br />

Weitere Kinostarts im Oktober<br />

DO 01.10. CInemaxx, KINOdreIECK – Alles steht<br />

Kopf | CInemaxx, CINEPlex, KINOdreIECK – Sicario<br />

| KINOdreIECK – Der Staat gegen Fritz Bauer |<br />

The Look of Silence<br />

DO 08.10. CInemaxx, CINEPlex – Der Marsianer |<br />

CInemaxx, CINEPlex – Er ist wieder da // Pan |<br />

KINOdreIECK – The Program: Um jeden Preis // Daheim<br />

sterben die Leut<br />

DO 15.10. CInemaxx, CINEPlex – Black Mass // Crimson<br />

Peak | CINEPlex – American Ultra | KINOdreI-<br />

ECK – Hockney // Familienfest // Kleine Ziege, sturer<br />

Bock // Mediterranea // Picknick mit Bären<br />

DO 22.10. CInemaxx, CINEPlex – Paranormal Activity:<br />

Ghost Dimension | CInemaxx – The Kitchen Sink<br />

// The Last Witch Hunter | CINEPlex – The Walk |<br />

KINOdreIECK – A Perfect Day // Unser letzter Sommer<br />

DO 29.10. CInemaxx, KINOdreIECK – Ritter Trenk |<br />

KINOdreIECK – Macbeth // Madame Marguerite oder<br />

Die Kunst der schiefen Töne // Voll verzuckert<br />

Herbst/Winter 2015/16<br />

II<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


N A C H R I C H T E N , T E R M I N E U N D P O S I T I O N E N<br />

FÖRDER-ABO<br />

ab 49.- € im Jahr<br />

www.a3kultur.de<br />

F E U I L L E T O N F Ü R A U G S B U R G S T A D T / L A N D U N D W I T T E L S B A C H E R L A N D<br />

Sonderveröffentlichung Augsburger Industriekultur Herbst 2015<br />

M O T O R KULTUR<br />

INDUSTRIE volle Fahrt voraus! In den letzten jahren begann man in augsburg, seine architektonischen Schätze als einstige Boomcity der Textil- und metallverarbeitenden<br />

Industrie zu begreifen. über das gesamte Stadtgebiet und darüber hinaus finden sich heute noch zeugnisse von der Pracht, macht und Innovationskraft<br />

vergangener Tage. zwar fehlt es bislang noch an einem tragfähigen konzept, um diesen wichtigen Teil unserer geschichte als ganzes erfahrbar zu machen,<br />

doch die zahlreichen laufenden einzelprojekte geben grund zur Hoffnung. die jüngste erfolgsmeldung kam aus dem Bahnpark augsburg. das größte museumsareal<br />

weit und breit ist seit kurzem ein Standort der europäischen route der Industriekultur. Wir widmen der anlage den Titel dieser a3kultur-Sonderveröffentlichung<br />

und geben unseren lesern auf zwölf Seiten einen überblick über die Industriekultur in unserer Stadt.<br />

Gaswerk<br />

Gestern – heute – morgen<br />

Gastbeitrag von Prof. Ganser Seite VIII<br />

Schlachthof<br />

Ein Quartier schafft den Wandel<br />

Seite IV/V<br />

Wasserstadt<br />

Rätsel um Augustusbrunnen<br />

Gastbeitrag von Martin Kluger Seite XI<br />

MAN Museum<br />

Innovation als Tradition<br />

Seite XII<br />

tim im Textilviertel<br />

Museen als Zukunftsmaschine<br />

Gastbeitrag von Dr. K. B. Murr Seite X<br />

Würde das UNESCO-Welterbe historische Augsburger Wasserwirtschaft<br />

das Stadtmarketing verwässern? Würde es die stadtplanerische<br />

Entwicklung hemmen? Ist der Bahnpark Augsburg<br />

nur eine sündteure Spielwiese für Eisenbahnnostalgiker? Sind<br />

die Überlegungen rund um das ebenso schöne wie schwierige<br />

Industriedenkmal Gaswerk-Oberhausen nur heiße Luft? Man<br />

kann das so sehen. Man kann aber all diese Projekte, die auf einer<br />

großen Wirtschaftsgeschichte basieren, nicht nur als rückwärtsgewandtes<br />

Bewahren betrachten, sondern auch als Chance<br />

für die Zukunft: Wirtschaft von gestern als Potenzial für die<br />

Wirtschaft von morgen.<br />

Als der bayerische König in München griechische Tempel bauen<br />

ließ, um mit dem Isar-Athen zu glänzen, wurde das Geld<br />

dafür nicht zuletzt im früh industrialisierten Augsburg verdient.<br />

Dort zählten die Fabriken, die sich an den Lechkanälen<br />

und am Senkelbach ballten, zu den Attraktionen. Wegen der<br />

Wasserkraft siedelten sich Fabrikanten aus Altbaiern, Franken,<br />

Württemberg und dem Elsass an und stampften riesige Textilund<br />

Maschinenbaukomplexe aus dem Boden. Darum weist<br />

Augsburg die, so der Industriekulturexperte Prof. Karl Ganser,<br />

nach dem Ruhrgebiet größte Dichte an Industriedenkmälern<br />

in Deutschland auf.<br />

Solche Denkmäler sind, soweit sie den städtischen Etat belasten<br />

– wie zum Beispiel das europaweit bedeutende Gaswerk in<br />

Oberhausen –, in Zeiten, in denen Augsburg zukunftsweisende<br />

Investitionen für den Verkehr und die Theatersanierung zu<br />

stemmen hat, keine leichte Last. Das ist wahr. Wahr ist aber<br />

auch, dass Denkmäler der Industriekultur (vor allem, wenn der<br />

Mehr als stein,<br />

stahl und staub<br />

Wasserwerke, Bahnpark und Gaswerk kann man als<br />

Kostenfaktoren betrachten – oder als Chance<br />

Ein Gastbeitrag von Götz Beck<br />

Freistaat hilft) eine Chance bedeuten. Das Staatliche Textil- und<br />

Industriemuseum ist ja nicht nur ein Besuchermagnet, sondern<br />

war auch der »Startschuss« zur Aufwertung einer Industriebrache<br />

zum angesagten Wohnquartier. Renovierte, richtig »bespielte« Industriedenkmäler<br />

sind nicht nur eine Initialzündung für die Stärkung<br />

ganzer Stadtteile. Sie sind – als Freizeitziele und Flaggschiffe<br />

der Kultur – wichtige weiche Standortfaktoren im harten Wettbewerb<br />

der Städte. In Zeiten, in denen man für Geld fast alles kaufen<br />

kann, wird die Ausstrahlung solcher authentischen Denkmäler<br />

quasi zur festen Währung. Und im Tourismus- und Tagungsgeschäft<br />

bringt Interesse an Industriekultur Umsatz in Form von<br />

Euro, Schweizer Franken, US-Dollar und längst auch Renminbi.<br />

Ist es also blauäugig, im riesigen Potenzial des sanierungsbedürftigen<br />

Bahnparks Augsburg und seiner dampfenden Ausflugsloks<br />

überwiegend die Chance zu sehen? Ist es vermessen, darauf zu<br />

hoffen, dass Augsburgs Bewerbung um die Aufnahme der historischen<br />

Wasserwirtschaft in die Liste des UNESCO-Welterbes nicht<br />

nur Erfolg hat, sondern im Erfolgsfall weltweit Städtetouristen,<br />

Fachleute und Verbände aus der Wasser- und Energiebranche,<br />

dem Maschinenbau und der Denkmalpflege sowie unterschiedlichste<br />

Institutionen und Vereine, Medien und Multiplikatoren<br />

anziehen würde?<br />

Die Regio Augsburg Tourismus GmbH bewirbt Denkmäler der<br />

Industrie und ihrer Wirtschaftsgeschichte seit Jahren. Klar: Rudolf<br />

Diesel, sein Motor und die MAN tragen den Namen der<br />

Stadt ohnehin in die Welt. Und von den Lechkanälen in der Altstadt<br />

hat schon mancher Reisereporter geschwärmt. Es sind<br />

aber auch die noch nicht glanzvoll sanierten Denkmäler, die<br />

nicht ständig zugänglichen Denkmäler der Trinkwasserversorgung<br />

und der Wasserkraftnutzung, die von der Regio beworben<br />

werden und zu denen wir führen. 2010 ist Karl Gansers von der<br />

Regio herausgegebenes Buch »Industriekultur in Augsburg. Pioniere<br />

und Fabrikschlösser« erschienen. Seit Jahren werben wir<br />

mit Broschüren wie »Industriekultur. Architektur und Museen<br />

in Augsburg« und »Augsburger Wasserpfad. Wasserkraftwerke<br />

und Wasserschutz« in Printmedien und im Internet für die Industriekultur<br />

und das Umweltkompetenzzentrum Augsburg.<br />

Dass diese Themen ankommen, zeigen beispielsweise die Besucherzahlen<br />

bei den von uns betreuten »Augsburger Wassertagen«.<br />

Es geht also was. Wir haben verinnerlicht: Industrie<br />

kommt vom lateinischen »industria« –<br />

Betriebsamkeit.<br />

Tourismusdirektor götz Beck ist Geschäftsführer<br />

der Regio Augsburg<br />

Tourismus GmbH.<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


Industriekultur/Wohnen<br />

Eine der Augsburger Erfolgsgeschichten der Neuzeit<br />

beginnt mit der Gründung der WBG vor bald<br />

90 Jahren. Noch heute ist die »Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Augsburg GmbH«, wie der<br />

größte Wohnungsanbieter der Region offiziell<br />

firmiert, ein 100-prozentiges Beteiligungsunternehmen<br />

der Stadt Augsburg. Das ist nicht selbstverständlich,<br />

denn noch vor wenigen Jahren galt<br />

Immobilienbesitz in öffentlicher Hand durchaus<br />

als Handelsmasse. Dass Augsburg sein Tafelsilber<br />

damals nicht zu Markte getragen hat, trägt heute<br />

zum Entwicklungspotenzial der Region bei und<br />

wird durchaus als positiver Standortfaktor gesehen.<br />

Bei einem aktuell durchschnittlichen Mietpreis<br />

pro Quadratmeter im Neubaubereich von<br />

nunmehr über 10 Euro hält die WBG mit einem<br />

Durchschnittswert von etwas über 5 Euro bei<br />

ihren rund 10.000 Wohnungen dagegen und trägt<br />

damit nicht nur in besonderem Maße zur Attraktivität<br />

der Stadt bei, sondern ist auch ein nicht zu<br />

unterschätzender ausgleichender Faktor für eine<br />

friedliche und faire Gesellschaftsentwicklung.<br />

Geleitet wird die WBG von Dr. Mark Dominik<br />

Hoppe. Als Geschäftsführer von WBG und AGS<br />

(Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung<br />

und Immobilienbetreuung GmbH) in Personalunion<br />

verantwortet er einen ebenso sensiblen<br />

wie wichtigen Bereich der Stadtentwicklung.<br />

Einerseits blickt er nicht ohne Stolz auf die<br />

Leistungen der WBG in der Vergangenheit<br />

zurück, weiß vom Wert des Unternehmens auch<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in<br />

der Gegenwart und sieht sein Haus mit gegenwärtig<br />

134 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und einem Jahresumsatz von 58 Millionen Euro<br />

in 2015 im Allgemeinen sicher ganz ordentlich<br />

aufgestellt. Andererseits kennt er die schier endlosen<br />

Wartelisten, auf denen zurzeit rund 5.000<br />

Wohnungssuchende in der Hoffnung auf eine<br />

freie WBG-Einheit verzeichnet sind. Diesen Wartenden<br />

kann er jährlich kaum 100 neu gebaute<br />

Wohnungen anbieten, bei einem geschätzten<br />

Bedarf für den gesamten Markt von etwa 20.000<br />

Wohnungen im Zeitraum von 2008 bis 2025.<br />

Nun sind Hoppe und die WBG natürlich keineswegs<br />

für die gesamte Entwicklung des Wohnungsmarkts<br />

verantwortlich, sondern vorwiegend für<br />

den für die Bauwirtschaft wohl am wenigsten<br />

Wohnen – Arbeiten – Leben<br />

Mit Großwohnanlagen, oft in unmittelbarer Nähe zur den Fabriken der Stadt,<br />

begleitet die WBG die industrielle Entwicklung der Stadt seit bald 90 Jahren<br />

Von Jürgen Kannler<br />

Ihre Arbeit hat die WBG im Jahr 1927 aufgenommen. Der Zeppelinhof wurde 1927–28 errichtet. (Foto: WBG)<br />

interessanten Bereich, nämlich den Wohnungsbau<br />

für den sozial schwächeren Teil unserer<br />

Gesellschaft. In der Selbstdefinition der WBG liest<br />

sich das so: »Der Stadtrat hat sie [die WBG] als<br />

Organ der kommunalen Wohnungspolitik beauftragt,<br />

eine sozial ausgewogene Wohnungsversorgung<br />

zu gewährleisten und dadurch für alle<br />

Augsburger Bevölkerungsgruppen erschwingliche<br />

Wohnungen bereitzustellen. Die WBG baut<br />

und bewirtschaftet Wohnungen in allen Nutzungs-<br />

und Finanzierungsformen. Gleichzeitig ist<br />

sie auch der Stadtentwicklung verpflichtet. Dazu<br />

zählt neben der baulichen Revitalisierung unserer<br />

Gebiete auch das sog. soziale Management in<br />

allen Quartieren.«<br />

Ihre Arbeit hat die WBG im Jahr 1927 aufgenommen.<br />

Zum ersten Objekt der Gesellschaft wurde<br />

der Römerhof im Hochfeld. Bereits fünf Jahre<br />

vorher von der Stadt fertiggestellt, zählt dieses<br />

Wohnbauprojekt für Arbeiter in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum heutigen Bahnpark, dessen<br />

stellvertretender Stiftungsvorsitzender Mark<br />

Dominik Hoppe im Übrigen ist, zur Generation<br />

der Pilotprojekte sozialen und kommunalen<br />

Wohnungsbaus in Deutschland. Weitere Großwohnanlagen,<br />

oft in unmittelbarer Nähe zu den<br />

großen Industriebetrieben der Stadt, folgten. Bis<br />

Anfang der 1930er-Jahre entstanden unter anderem<br />

die Anlagen Eschen-, Birken-, Richard-Wagner-,<br />

Richard-Strauss-, Zeppelin-, Schubert- oder<br />

Lessinghof.<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

II<br />

Im Dritten Reich verloren diese als vom Marxismus<br />

beeinflusst diskreditierten Bauten zugunsten<br />

der Siedlungshauspolitik der Nazis an Bedeutung.<br />

Mietwohnungsbau im großen Stil wurde<br />

nun immer mehr zur Aufgabe der boomenden<br />

Rüstungsindustrie, im Hochfeld für Mitarbeiter<br />

der Bayerischen Flugzeugwerke – später Messerschmitt<br />

– sowie in Lechhausen für Beschäftigte<br />

der MAN. Das bittere Ergebnis dieser Politik half<br />

die WBG ab 1948 wieder mit aufzubauen. Das<br />

zwei Jahre später beschlossene Erste Wohnungsbaugesetz<br />

förderte auch den Wiederaufbau in<br />

Augsburg und schuf somit eine wichtige Grundlage<br />

für das »Wirtschaftswunder«. Der Kern der<br />

Unternehmensentwicklung war zwar immer der<br />

Bau von öffentlich geförderten Mietwohnungen,<br />

in den 60ern konzentrierte sich die WBG aber<br />

auch auf den Eigenheimbau, ein Modell, das erst<br />

in den 90er-Jahren wieder auflebte.<br />

In der Zwischenzeit entstand mithilfe der WBG<br />

im Süden von Augsburg ein neuer Stadtteil, das<br />

Univiertel, und die Revitalisierung der Altstadt<br />

wurde in Angriff genommen. Seit Mitte der 90er-<br />

Jahre gilt es die drei großen ehemaligen Kasernenareale<br />

der US-Armee im Westen Augsburgs<br />

wohnbautechnisch zu erschließen. Dazu wurde<br />

eigens die AGS gegründet und als Entwicklungsträgerin<br />

beauftragt. Dieser Prozess wird erst in<br />

den 2020er-Jahren zum Abschluss kommen.<br />

Dr. Mark Dominik Hoppe<br />

ist Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt<br />

Augsburg. Im Hintergrund:<br />

Friedrich Ackermann (1876–<br />

1949), der geistige Vater der<br />

WBG. (Foto: Pia Winterholler)<br />

Die bewegte Geschichte der Wohnkultur der<br />

letzten 100 Jahre hat die WBG auch in einer<br />

deutschlandweit einzigartigen Sammlung<br />

begreifbar gemacht, beispielsweise mit Kohlebadeöfen,<br />

Porzellanzugklöppeln oder Vollmessingtürgriffen,<br />

die längst aus den Wohnungen<br />

verschwunden sind. Kulturhistorisch präzisiert<br />

reichen die Exponate im Wesentlichen von der<br />

Gründerzeit und dem Jugendstil über die Neue<br />

Sachlichkeit bis hin zum sogenannten<br />

Gelsenkirchener Barock<br />

der 50er-Jahre.<br />

www.wbg-augsburg.de<br />

»<br />

Als Architekten begleiten wir die<br />

Sanierung des Rundhauses Europs im<br />

Bahnpark Augsburg einem der größten<br />

Industriedenkmäler Bayerns.<br />

www.parsgmbh.de<br />

«<br />

Dr. Schwab & Dr. Kappler<br />

S t e u e r k a n z l e i<br />

Wir sind stolz, ein Teil des Projekts Bahnpark zu<br />

sein und bedanken uns für die angenehme<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit!<br />

Dr. Schwab + Dr. Kappler<br />

info@stb-schwab.de | Telefon 0821 62 075<br />

IMPRESSUM<br />

a3kultur Sonderveröffentlichung:<br />

Industriekultur, Herbst 2015<br />

Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),<br />

Kontakt: jk@a3kultur.de<br />

Titelvorlage: a3kultur<br />

Grafik & Satz: Andreas Holzmann<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab),<br />

Martin Kohnle (mk)<br />

Gastbeiträge: Götz Beck, Peter Bommas, Karl Ganser,<br />

Edgar Mathe, Karl Borromäus Murr, Martin Kluger<br />

Schlussredaktion: Christiane Kühn<br />

Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt)<br />

Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de<br />

Tel.: 0821 – 508 14 57<br />

Druck: Megadruck.de<br />

Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,<br />

Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich<br />

aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


III<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

Bahnpark<br />

Technik zum Anfassen: Das abgestimmte Museumsrahmenkonzept<br />

ist vor allem auf Familien mit Kindern<br />

ausgerichtet. Im Bild die 170 Tonnen schwere Dampflok<br />

44 606 aus dem Jahr 1940. (Foto: a3kultur)<br />

Nächster Halt Europa<br />

Im denkmalgeschützten »Rundhaus Europa« aus dem<br />

Jahr 1906 versammeln sich historische Botschafter-Lokomotiven<br />

– darunter auch die »Aquitaine« als Leihgabe<br />

der Republik Frankreich. (Foto: a3kultur)<br />

Der Bahnpark Augsburg, das größte Museumsareal der Region, ist seit Kurzem Standort<br />

der Europäischen Route der Industriekultur Von Jürgen Kannler<br />

Eine italienische Familie betritt die Dampflokhalle.<br />

Ihre Ferienreise hat sie dieses Jahr nach Bayern<br />

geführt. Augsburg stand neben München ganz<br />

oben auf der Wunschroute, versichert der Vater,<br />

ein Lehrer aus dem Veneto. Kaum in Schwaben<br />

angekommen, drängten die beiden Kinder zum<br />

Ausflug in den Bahnpark. Nun stehen Tochter und<br />

Sohn vor einer tonnenschweren Dampflokomotive<br />

aus dem vorletzten Jahrhundert und sind im<br />

wahrsten Sinne des Wortes schwer beeindruckt. La<br />

macchina (ich denke mal, das Mädchen hat von<br />

der Maschine gesprochen) sieht mit ihren roten,<br />

fast mannshohen Sprossenrädern und der in elegantem<br />

Schwarz lackierten Karosserie nicht nur<br />

extrem gut aus, die kann auch einfach »begriffen«<br />

werden. Den zahlreichen Loks, Betriebswägen und<br />

Waggons aus sieben europäischen Ländern, die<br />

zurzeit auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen<br />

Gelände zu bestaunen sind, haftet nichts<br />

museal Abgehobenes an. Vielmehr wirken sie<br />

lebendig. Man kann sie berühren, fühlen und fast<br />

schmecken. Einige von ihnen werden gerade von<br />

einem der zahlreichen Eisenbahnclubs repariert,<br />

deren Mitglieder an den Wochenenden oft einige<br />

Hundert Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen, um<br />

an ihrer Vereinslok arbeiten zu können.<br />

»Im Zeitalter von Tablet und iPhone sehen viele<br />

Kinder bei uns zum ersten Mal, wie Technik ganz<br />

praktisch funktionieren kann«, erklärt Markus<br />

Hehl. Der Architekt ist Geschäftsführer der Bahnpark<br />

gGmbH und Vorsitzender der Bahnparkstiftung,<br />

kurz: Er ist der Pulsgeber des mit Abstand<br />

größten Museumsareals in unserer Region, auf<br />

dem er heute für die a3kultur-Leser eine Privatführung<br />

gibt.<br />

Wir starten in der riesigen Dampflokhalle, in der<br />

schon Empfänge für 1.000 Gäste gegeben wurden.<br />

Die Anlage wird gern als Kulisse für alle möglichen<br />

Festivitäten gebucht. Demnächst steht<br />

jedoch wieder einmal eine Feier in eigener Sache<br />

an. Am 11. Oktober wird das Richtfest des zukünftigen<br />

europäischen Eisenbahnmuseums »Rundhaus<br />

Europa« im Bahnpark gefeiert. Dieses<br />

Rundhaus ist das technische Filetstück der Anlage.<br />

Im Prinzip kann man es sich als eine fächerförmig<br />

gebaute, sehr große Garage vorstellen. Der gegenwärtig<br />

noch sehr mitgenommen wirkende Bau<br />

bietet Platz für etwa 20 Lokomotiven, die hier seit<br />

1906 gewartet werden konnten. Die Bestückung<br />

mit den einzelnen Loks erfolgt über eine gewaltige<br />

Drehscheibe, deren Renovierung allein 300.000<br />

Euro gekostet hat. Bis zur Fertigstellung des Rund-<br />

Markus Hehl, Jahrgang 1967, leitet als Architekt und<br />

Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH den Aufbau<br />

des Kultur- und Museumsprojektes. (Foto: Conny Kurz)<br />

hauses, Hehl rechnet in der zweiten Jahreshälfte<br />

2016 damit, werden wohl weitere 1,25 Millionen<br />

Euro in das Projekt geflossen sein. Dann aber werden<br />

hier die aus allen Teilen Europas eintreffenden<br />

Loks dem Besucher nicht nur spannende<br />

Kapitel aus der Industriekultur des Kontinents zu<br />

erzählen wissen, sondern auch Geschichte und<br />

Technik auf eine ganz spezielle Weise anschaulich<br />

machen.<br />

Um so ein Projekt starten und in Schwung halten<br />

zu können, braucht es starke Partner, und die<br />

weiß Markus Hehl an seiner Seite. Ohne das parteiübergreifende<br />

Engagement verschiedenster Politiker<br />

gäbe es heute keinen Bahnpark. So konnten<br />

1997 der damalige Augsburger OB Paul Wengert<br />

von der SPD und der CSU-Bundestagsabgeordnete<br />

Christian Ruck die weitläufige Anlage nach zähen<br />

Verhandlungen nur in einer gemeinsamen Aktion<br />

von der Bahn AG zum symbolischen Preis von<br />

einem Euro für die gemeinnützige Bahnpark<br />

GmbH erwerben. Wer weiß, dass die benachbarten<br />

Bauflächen an der Gögginger Brücke zuletzt für<br />

weit über 1.000 Euro pro Quadratmeter an den<br />

Mann gingen, kann sich leicht errechnen, wel-<br />

chen Schatz das insgesamt 20 Hektar umfassende<br />

Flächendenkmal darstellt.<br />

Dass dieser gute Draht zur Politik nicht abriss,<br />

zeigt sich auch an der Rednerliste zum Richtfest<br />

im Rundhaus. Neben Bezirkstagspräsident Jürgen<br />

Reichert und OB Kurt Gribl gibt sich an diesem<br />

Tag auch der bayerische Innenminister der Ehre.<br />

Doch auch wenn die einflussreichsten Eisenbahnfans<br />

schon längst in Ehren ergraut sind, wie unser<br />

Ministerpräsident Seehofer, der bei einer sagenhaften<br />

Spielzeugeisenbahn in seinem Ingolstädter<br />

Zuhause Signal gibt, die Ausrichtung des zukünftigen<br />

Museums wird in erster Linie eine familiengerechte<br />

sein, versichert Markus Hehl und<br />

berichtet in diesem Zusammenhang von der<br />

engen Kooperation mit der Landesstelle für die<br />

nichtstaatlichen Museen in Bayern.<br />

Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist,<br />

wird nun doch langsam das Licht am Ende des<br />

Tunnels sichtbar. Dampflokhalle, Drehscheibe<br />

und das Rundhaus Europa sind als Ensemble in<br />

absehbarer Zeit startklar. Im ehemaligen Übernachtungsgebäude<br />

werden wohl bald Studenten<br />

wohnen und in Zusammenarbeit mit der Fakultät<br />

für Gestaltung der Hochschule Augsburg wurde<br />

gerade ein zukunftsweisendes Designkonzept entwickelt.<br />

Kurz gesagt, Hehl plant weit über die<br />

nächsten Jahre hinaus und findet für diese Pläne<br />

immer wieder neue Partner. Zuletzt wurde dieses<br />

Engagement von der ERIH mit der Aufnahme des<br />

Bahnparks als ein Standort der Europäischen<br />

Route der Industriekultur gewürdigt. Die ERIH ist<br />

das touristische Informationsnetzwerk zum industriellen<br />

Erbe Europas. Aktuell verzeichnet es rund<br />

1.100 Standorte (darunter das Augsburger MAN<br />

Museum) in 44 europäischen Ländern. Zu ihnen<br />

gehören über 80 Ankerpunkte, wie das Industrieund<br />

Textilmuseum (tim) im Textilviertel, die die<br />

ganze Vielfalt europäischer Industriegeschichte<br />

und ihre gemeinsamen Wurzeln aufzeigen.<br />

Der wichtigste Faktor für die Erfolge des Bahnparkkonzepts<br />

ist jedoch die ungebremste Begeisterung<br />

der Menschen für das Thema Eisenbahn.<br />

Dafür ist Markus Hehl mit seinem großen Traum<br />

der beste Beweis. Wer sich selbst einen Eindruck<br />

vom Bahnpark verschaffen möchte, hat dazu noch<br />

bis Ende Oktober Gelegenheit. Tickets für Fahrten<br />

in historischen Zügen vom Bahnpark aus gibt es<br />

bei der Buchhandlung am Obstmarkt (www.<br />

buchhandlung-am-obstmarkt.de), weitere Informationen<br />

unter www.bahnpark-augsburg.eu.<br />

Mit Unterstützung zahlreicher Fördergeber hat die<br />

Sanierung der Baudenkmäler begonnen: Blick in das<br />

Rundhaus Europa. (Foto: Bahnpark)<br />

Ein Festsaal der Industriekultur: Im Bahnpark finden<br />

Events und Veranstaltungen einen außergewöhnlichen<br />

Rahmen. (Foto: Bahnpark)<br />

Drehscheibe, Oberleitungsspinne und Rundhaus aus dem<br />

Jahr 1906 bilden ein einzigartiges Ensemble. (Foto: a3kultur)<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


Schlachthofquartier<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

IV<br />

Ein Quartier schafft den Wandel<br />

Der ehemalige Schlacht- und Viehhof am Rand des Textilviertels hat sich als Kultur- und Gastromeile etabliert.<br />

Seine traditionsreiche Herkunft hat das Quartier dabei nicht vergessen Text: Patrick Bellgardt, Fotos: Martin Kohnle<br />

Augsburg im Jahre 1606: Die Bevölkerung der<br />

alten Reichsstadt am Lech wächst stetig. Um ihre<br />

Versorgung mit Fleischwaren zu gewährleisten,<br />

beschließt der Rat den Bau einer neuen zentralen<br />

Schlachterei – die Kapazität des alten Baus hatte<br />

seine Grenzen erreicht. Der damalige Stadtbaumeister<br />

Elias Holl entwirft mit der 1609 fertiggestellten<br />

»Stadtmetzg« am Fuße des Perlachbergs<br />

eine der modernsten Metzgereien Europas.<br />

Nach einigen Erweiterungen wird erst 1878 eine<br />

Neuplanung des Augsburger Fleischereibetriebs<br />

nötig. Knapp 20 Jahre später kann nach langwierigen<br />

Vorbereitungen mit dem Bau begonnen<br />

werden. Unter der Leitung von Stadtbaurat Fritz<br />

Steinhäußer und Architekt Gotthelf Stein entsteht<br />

zwischen 1898 und 1900 ein Schlacht- und<br />

Viehhof am heutigen Standort zwischen Proviantbach<br />

und Lech. Kaum zu glauben, aber noch<br />

bis 1880 hatten hier Flöße und Kähne den Augsburger<br />

Stadthafen angesteuert.<br />

Drei Millionen Mark kostet das rund sechs Hektar<br />

große Areal, das zu den fortschrittlichsten<br />

Anlagen im Deutschen Reich zählt. Insgesamt 22<br />

Gebäude umfasst das Ensemble: Viehhof,<br />

Schlachthof, Kühl- und Maschinenhaus, Schlachthallen<br />

und Kuttelei, Markthallen und Verkaufsstallungen<br />

sowie Verwaltungs-, Dienst- und<br />

Restaurationsgebäude. Das Mauerwerk aus<br />

zumeist roten und gelben Ziegeln dient als verbindendes<br />

Stilelement. Backsteinbauten im Stil<br />

der Neorenaissance waren für Schlachthöfe zum<br />

Ende des 19. Jahrhunderts typisch.<br />

Zu den beeindruckendsten Bauten des Ensembles<br />

zählt zweifelsohne die Großviehmarkthalle –<br />

und das nicht nur aufgrund ihrer Größe. Die<br />

sogenannte Kälberhalle präsentiert sich mit rund<br />

1.700 Quadratmetern und einem dreischiffigem<br />

Basilika-Grundriss großzügig und imposant.<br />

Klinkerornamente, Stahl und Glas bilden den<br />

Schmuck.<br />

Passend im historischen Restaurationsgebäude untergebracht,<br />

eröffnete 2010 das Restaurant Schlachthof als<br />

erster Gastrobetrieb.<br />

Die Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs<br />

übersteht das Quartier weitestgehend<br />

ohne größere Schäden. Zwischen 1975 und 1981<br />

wird es einer Generalsanierung unterzogen und<br />

gleichzeitig für rund 16 Millionen Mark zum<br />

zweitgrößten Schlachtzentrum Bayerns ausgebaut.<br />

Fast das gesamte Bundesland gehört zum<br />

Einzugsgebiet des Augsburger Schlacht- und<br />

Viehhofs.<br />

Doch diese Blütezeit währt nicht lange: Fleischimporte<br />

und neue, privat geführte Großschlachthöfe<br />

drängen den städtischen Betrieb an den<br />

wirtschaftlichen Rand. Ab 1999 stehen weite<br />

Teile des Geländes leer oder werden meist<br />

anspruchslos anderweitig genutzt. Anfang 2004<br />

folgt die endgültige Schließung. Noch im selben<br />

Jahr nimmt zwischen dem historischen Areal und<br />

der Amagasaki-Allee ein neuer, privat geführter<br />

Kompaktschlachthof sein Geschäft auf.<br />

Augsburg im Jahre 2015: Der Augsburger Schlachtund<br />

Viehhof ist ein architektonisch und städtebaulich<br />

einzigartiges Industrieensemble, das in seiner<br />

Grundstruktur erhalten werden konnte. Irreparable<br />

Bausünden im geschichtsträchtigen Kern bleiben<br />

trotz einiger Umbauten, Anbauten und<br />

Erweiterungen über die Jahre aus.<br />

Untrennbar verbunden mit dem Wandel des Quartiers<br />

ist der Name Dierig. 2006 und 2011 erwirbt<br />

die Immobiliensparte des Traditionsunternehmens<br />

den denkmalgeschützten Teil von der Stadt<br />

Augsburg in zwei Abschnitten – rückblickend wohl<br />

gerade der richtige Zeitpunkt, um einen Stillstand<br />

oder gar Verfall der historischen Substanz zu vermeiden.<br />

Mit einem umfassenden Nutzungskonzept<br />

geht Dierig an die Öffentlichkeit. Das bisher<br />

unzugängliche Gelände soll für die Bürger geöffnet,<br />

gastronomische und kulturelle Angebote<br />

geschaffen werden. Nicht zuletzt steht mit über<br />

52.000 Quadratmetern Gesamtfläche genügend<br />

Raum für die Schaffung von Arbeitsplätzen zur<br />

Verfügung.<br />

Dierig-Vorstand Bernhard Schad begründet den<br />

Kauf auch mit der Geschichte des Unternehmens:<br />

»Unsere industriekulturelle Vergangenheit ist ein<br />

wesentlicher Aspekt unserer Investitionen in die<br />

Stadt. Wir bekennen uns damit klar und deutlich<br />

zum Standort Augsburg.« 1805 im schlesischen<br />

Langenbielau gegründet, gehörte Dierig einst zu<br />

den größten Baumwollunternehmen Europas.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der<br />

Hauptsitz nach Pfersee. Das zweite Standbein sind<br />

seit dem frühen 19. Jahrhundert Immobilien.<br />

Nach dem Eigentümerwechsel im Schlachthofquartier<br />

lassen sichtbare Ergebnisse nicht<br />

lange auf sich warten. Zunächst werden die ehemaligen<br />

Schweinemarkthallen umgebaut. Als<br />

erster Mieter bezieht dort 2007 die gemeinnützige<br />

infau-lern/statt GmbH ihre Räume. 2010 eröffnet<br />

die Gaststätte Schlachthof – Restaurant und Bar<br />

im historischen Restaurationsgebäude. Inzwischen<br />

hat sich das Gelände als Kultur- und Gastromeile<br />

etabliert: Via del Gusto lockt mit<br />

italienischer Feinkost, während die benachbarte<br />

N8stallung Restaurant, Bar, Café und Club vereint.<br />

Die Biobäckerei Schubert produziert hier nicht<br />

nur, sondern bietet ihre Brotspezialitäten direkt<br />

vor Ort an, im Café Himmelgrün.<br />

Bio, Brot und Brezen – Seit über 40 Jahren setzt<br />

die Bäckerei Schubert auf biologische und vollwertige<br />

Zutaten. Nachdem es in ihrer Produktionsstätte<br />

in Hochzoll zu eng wurde, verlagerte<br />

das familiengeführte Unternehmen seinen<br />

Stammsitz im Oktober 2013 ins Schlachthofquartier.<br />

Brezen, Brot und Semmeln für sieben Filialen<br />

werden seitdem in der früheren Schlachthalle<br />

hergestellt. Über 100 Mitarbeiter sind für die<br />

Bäckerei tätig, rund die Hälfte davon in der Produktion.<br />

www.baeckerei-schubert.de<br />

Gute-Laune-Küche – Wenige Meter von der Produktionshalle<br />

entfernt feierte der Biobäcker Schubert<br />

Anfang dieses Jahres die Eröffnung des Cafés<br />

Himmelgrün. Hell, frisch und freundlich präsentiert<br />

sich das Interieur. Neben diversen Frühstücksvariationen,<br />

Kaffee und Kuchen wird ein<br />

günstiger Mittagstisch (auch vegan) angeboten.<br />

Tipp: Ein regelmäßiger Blick in den hauseigenen<br />

Veranstaltungskalender lohnt sich! Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 7–18 Uhr, Sa–So 8–17 Uhr.<br />

www.cafe-himmelgrün.de<br />

Über den Dächern der Stadt – Gut 1.000 Quadratmeter<br />

des Kühlhauses fanden Ende 2014 bereits<br />

ihren Besitzer: das Fitnessstudio Hello Fit. www.<br />

hellofit.de Im 3. Obergeschoss des weitläufigen<br />

Gebäudes stehen jedoch noch freie Flächen für<br />

hochwertige Büros und Lofts zur Verfügung – mit<br />

Aussicht auf Glaspalast, Rathaus und Hotelturm<br />

sicherlich einen Blick wert. Das Kühlhaus war<br />

damit die vorerst letzte Umbaumaßnahme von<br />

Dierig auf dem Gelände. Informationen zur Vermietung<br />

unter: www.immobilien-dierig.de<br />

Gleichwohl gilt es die ein oder andere Hürde zu<br />

überwinden. Nicht ganz reibungslos verläuft die<br />

Umnutzung der Kälberhalle. Zunächst ist das Herzstück<br />

des Areals lange Zeit als zweite Spielstätte des<br />

Theaters im Gespräch. Mit dem Regierungswechsel<br />

nach der Kommunalwahl 2008 zerschlägt sich das<br />

Vorhaben – und Dierig steht zunächst ohne potenziellen<br />

Mieter für sein größtes Objekt da.<br />

Ein Glücksfall, dass sich Hasen-Bräu gerade nach<br />

einer neuen Heimat umsieht. »Damit hatten wir<br />

einen mehr als adäquaten Ersatz gefunden. Aus<br />

dieser Ansiedlung heraus ergaben sich die weiteren<br />

gastronomischen Nutzungen auf dem Gelände.<br />

Auch die enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Betreiber des Schlachthof-Restaurants, Sven Olufs,<br />

hat hier eine entscheidende Rolle gespielt«, erinnert<br />

sich Schad. Seit 2011 werden die Hasen-Biere<br />

in der Kälberhalle gebraut. Anders als am alten<br />

Standort in der Innenstadt steht die Brauerei für<br />

alle Liebhaber von Hopfen und Malz offen – eine<br />

angeschlossene Gastronomie inklusive.<br />

Insgesamt 12 Millionen Euro hat Dierig bislang in<br />

das Schlachthofquartier investiert. Größere<br />

Baumaßnahmen stehen nur noch seitens der Stadt<br />

an, die sich verpflichtet hat, einen Geh- und Radweg<br />

zwischen dem Nord- und dem Südteil des<br />

Geländes zu bauen. Die finanziellen Mittel hierfür<br />

fehlen bislang.<br />

Seinen eigentlichen Zweck hat das Industrieensemble<br />

– zumindest abseits des von Dierig gekauften,<br />

denkmalgeschützten Teils – übrigens nicht<br />

vergessen: Im und um den 2004 eröffneten Kompaktschlachthof<br />

wird nach wie vor geschlachtet,<br />

der Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk<br />

betreibt hier eine Schule und die<br />

Firma Wiedemann verkauft Metzgerei- und Gastronomiebedarf.<br />

www.schlachthofquartier.de<br />

Die Schlachthofpioniere – Nachdem Dierig in<br />

einem ersten Schritt die Schweinemarkthallen<br />

umbaute, bezog die infau-lern/statt GmbH 2007<br />

hier ihre Räume. Als erster Mieter des neuen<br />

Schlachthofquartiers leistete die AWO-Tochter<br />

also echte Pionierarbeit. Das gemeinnützige<br />

Unternehmen realisiert Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte<br />

für benachteiligte Jugendliche<br />

und Erwachsene im Bereich handwerklicher<br />

und technischer Dienstleistungen. Zum Angebotsspektrum<br />

gehören Garten- und Landschaftsbau,<br />

Elektroinstallation, Maler- und Lackiererei,<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie<br />

E-Recycling. www.infau.org<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


V<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

Schlachthofquartier<br />

Mediterran genießen – Einladende Räume mit hohen Decken und Loftcharakter, umgeben von nach<br />

wie vor faszinierendem Industriecharme: Zwei gastronomische Betriebe teilen sich die ehemaligen<br />

Nachtstallungen des Schlachthofs vis-à-vis der Kälberhalle. Seit 2014 dabei ist der italienische Feinkosthändler<br />

Via del Gusto. Unter dem Motto »Wir schätzen, was wir lieben« gibt es hier Antipasti, Pasta,<br />

Wurst, Käse, Kaffee und Wein direkt aus Italien. Öffnungszeiten: Do–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr.<br />

www.viadelgusto.de<br />

Ebenfalls der mediterranen Küche verschrieben hat sich das Team der N8Stallung gleich nebenan. Tipp:<br />

Veggie und vegan stehen hier nicht nur als Beilagen auf der Karte. Essen, Trinken, Tanzen und Feiern<br />

unter einem Dach – die N8Stallung vereint Restaurant, Café, Bar und Club. Öffnungszeiten: Mo–Fr<br />

11:30–15 Uhr, Mo–Sa 18–0 Uhr, So und Feiertage 10–22 Uhr. www.n8stallung.de<br />

Hofbräuhaus und Steakliebhaber – Die Kälberhalle,<br />

das wohl schönste Gebäude des Schlachthofs,<br />

ist seit 2011 die neue Heimat von Hasen-Bräu.<br />

Mit Blick auf die glänzenden Sudkessel bietet die<br />

ehemalige Großviehmarkthalle bis zu 400 Sitzplätze.<br />

Seit Anfang des Jahres wird die Gastronomie<br />

von der Zwei-Bayern-Küche der Brüder Seferi<br />

geführt. Ihre Vision: ein kleines Hofbräuhaus für<br />

Augsburg. Öffnungszeiten: täglich ab 10 Uhr.<br />

www.kaelberhalle.de<br />

Als erster Gastrobetrieb im neuen Quartier eröffnete<br />

2010 das Restaurant Schlachthof. Passend<br />

im historischen Restaurationsgebäude untergebracht,<br />

werden in rustikalem Ambiente insbesondere<br />

Fleischspezialitäten angeboten. Öffnungszeiten:<br />

Mo–Sa 17–1 Uhr, So 12–22 Uhr<br />

www.schlachthof-restaurant-bar.de<br />

Tradition bleibt erhalten – Nachdem der städtische<br />

Schlachthof 2004 endgültig seinen Betrieb<br />

eingestellt hat, nahm noch im selben Jahr zwischen<br />

dem historischen Areal und der Amagasaki-<br />

Allee ein neuer, privat geführter Kompakt<br />

schlachthof sein Geschäft auf. In einem hauseigenen<br />

Einzel handelsgeschäft werden dort frische<br />

Produkte in haushaltsüblichen Mengen direkt<br />

verkauft. Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–13 Uhr<br />

www.wiedemann-fleisch.de<br />

Die ursprüngliche Nutzung des Quartiers ist<br />

auch heute noch zu sehen, die Tradition bleibt<br />

erhalten. Neben dem in ganz Süddeutschland<br />

tätigen Fleischlieferanten Färber befindet sich<br />

auch die Schule des Landesinnungsverbands für<br />

das bayerische Fleischerhandwerk auf dem<br />

Gelände. Ein Unternehmen ist indes mit Ausnahme<br />

einer längeren Unterbrechung seit 1900 auf<br />

dem Schlachthof vertreten: der Wiedemann<br />

Metzgerei- und Gastronomiebedarf. Hier gibt es<br />

auch für Privatkunden alles rund um Küche und<br />

Kochen. Tipp: Das große Sortiment an Gewürzen,<br />

auch in Bioqualität, ist eines der Aushängeschilder<br />

des Betriebs. Öffnungszeiten: Mo–Fr<br />

7–17 Uhr. www.wiedemann-augsburg.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


InDustrIeKulturtour Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

VI<br />

I N D U S T R I E K U L T<br />

Mit dem rad zur industriekultur<br />

Gaswerk – MAN Museum – haindlsche<br />

Stiftungshäuser – Schlachthofquartier –<br />

Bahnpark Augsburg<br />

Das ehemalige 1 Gaswerk in Augsburg-Oberhausen<br />

gehört zu den schönsten Anlagen seiner<br />

Art in Europa. Die schlossähnliche Anmutung<br />

bringt noch heute, gut 100 Jahre nach der Inbetriebnahme,<br />

Fachleute und Laien gleichermaßen<br />

ins Schwärmen. Der gewaltige Scheibengasbehälter<br />

ist als Wahrzeichen der Stadt über weite<br />

Strecken zu erkennen und könnte für ein prosperierendes<br />

Viertel rund um dieses Juwel der Industriekultur<br />

werben. Leider tun sich die Stadt und<br />

die SWA als Besitzer des Geländes schwer. Aufwendige<br />

Planungen zur Nutzung des Areals für<br />

die Kultur- und Kreativwirtschaft gerieten leider<br />

ins Stocken. Trotzdem ist das Gaswerk unbedingt<br />

einen Besuch wert. Also beginnen wir hier unsere<br />

Radtour zu vier absoluten Highlights der<br />

Augsburger Industriekultur.<br />

Die nächste Etappe ist das 2 MAN Museum. Das<br />

Museum kann nach Voranmeldung (Tel. 0821 –<br />

322-3366) besucht werden. Dieser kleine Aufwand<br />

ist lohnend, denn hier findet sich nicht<br />

nur der erste Dieselmotor der Welt, sondern es<br />

wird sehr anschaulich die Entwicklung dieser<br />

gut 120 Jahre alten Technik gezeigt, die von Augsburg<br />

aus ihren Siegeszug durch die Welt antrat.<br />

Besonderes Interesse bei den Besuchern wecken<br />

auch die historischen Lkws der hauseigenen<br />

Sammlung.<br />

Über die 3 haindlschen Stiftungshäuser in der<br />

Bleich, in einem davon lebte und arbeitete der<br />

große Sohn der Stadt Bertolt Brecht, fahren wir<br />

nun entlang der Kahnfahrt und vorbei an der<br />

Haagvilla direkt ins 4 Schlachthofquartier.<br />

Dieses weitläufige Gelände wurde von der Dierig<br />

AG entwickelt und durch ebenso behutsames wie<br />

kluges Agieren zu einem städtebaulichen Vorzeigemodell.<br />

Zahlreiche gastronomische Betriebe<br />

umsorgen hier jede Woche Tausende Besucher<br />

auf hohem Niveau. Daneben fanden zahlreiche<br />

Dienstleister aus den verschiedensten Bereichen<br />

auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs<br />

ein neues Zuhause. Doch auch einige Betriebe,<br />

die dem Metzgerhandwerk zuzuordnen sind,<br />

sowie die Berufsfachschule der Branche sind hier<br />

noch ansässig und beweisen, dass das Schlachthofquartier<br />

mehr ist als eine schöne Kulisse zum<br />

Ausgehen.<br />

Unsere letzte Station führt uns ins mit Anstand<br />

größte Flächendenkmal der gesamten Region,<br />

den 5 Bahnpark Augsburg. Hier entsteht in den<br />

nächsten Jahren ein Eisenbahnmuseum. Doch<br />

schon heute ist die Anlage samt Dampflokhalle<br />

und Rundhaus mit ihren zahlreichen Loks,<br />

Betriebswägen und Waggons ein starker Besuchermagnet.<br />

www.gaswerk-augsburg.de<br />

www.museum.man.eu<br />

www.bahnpark-augsburg.de<br />

www.schlachthofquartier.de<br />

a3kultur präsentiert vier routen für radler, Fußgänger und Bahnfahrer zu den wichtigst<br />

Kunstwege im Textilviertel<br />

Glaspalast – Museum Walter – Galerie Noah<br />

– h2 – Pinakothek – Auktionshaus rehm – tim<br />

Der 6 Glaspalast ist nicht nur eines der schönsten<br />

Zeugnisse Augsburger Industriekultur, sondern<br />

auch das Zentrum für zeitgenössische Kunst in der<br />

Region. Pulsgeber für diese Entwicklung war der<br />

Unternehmer und Sammler Ignaz Walter, der die<br />

Liegenschaft in den 1980er-Jahren von der Stadt<br />

übernahm und aus der ebenso maroden wie reizvollen<br />

ehemaligen Textilfabrik ein Zentrum der<br />

Kultur und Dienstleistung machte. So beherbergt<br />

das Haus nicht nur sein privates Museum mit exquisiten<br />

Werken, sondern auch die Galerie Noah, die<br />

große Bedeutung nicht nur für Kunstliebhaber und<br />

Künstler aus der Region hat. Im Erdgeschoss der<br />

Anlage bespielen die Kunstsammlungen der Stadt<br />

das H2, das Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg.<br />

Neben spannenden Künstlern aus aller Welt<br />

präsentiert Hausherr Thomas Elsen auch regelmäßig<br />

die Entwicklung der eigenen Sammlung. In<br />

direkter Nachbarschaft zum H2 spendiert die Stadt<br />

der staatlichen Pinakothek der Moderne einen wunderbaren<br />

Ausstellungsraum, der seinesgleichen<br />

sucht. Die Münchner Zentrale zeigt in dieser Location<br />

alle ein bis zwei Jahre eine neue Ausstellung.<br />

Keine zehn Gehminuten vom Glaspalast entfernt<br />

findet sich das wichtigste Auktionshaus der Region,<br />

das Kunstauktionshaus Georg Rehm. Zu den monatlichen<br />

Auktionen finden sich gern Kunstfreunde<br />

aus nah und fern ein oder geben ihre Gebote aus<br />

allen Metropolen der Welt per Telefon ab. Zwischen<br />

diesen Höhepunkten bietet das 7 Auktionshaus<br />

Rehm aber auch einen reizvollen Hausverkauf an,<br />

der für Sammler und Interessierte immer wieder<br />

Überraschungen birgt.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Auktionshaus<br />

befindet sich das ehemalige AKS-Gelände.<br />

Von hier aus hat sich das Staatliche Industrieund<br />

Textilmuseum 8 tim in nur fünf Jahren<br />

einen hervorragenden Ruf in der europäischen<br />

Museumslandschaft erarbeitet. Die ausgezeichnete<br />

Dauerausstellung beleuchtet die<br />

Geschichte der regionalen Textilkultur, hütet<br />

einen wertvollen Schatz an Musterbüchern<br />

und stellt spannende Fragen im Kontext seines<br />

Themas. Zudem gelingt es dem Museumsleiter<br />

Karl Borromäus Murr, sein Publikum<br />

mit viel beachteten Sonderausstellungen an<br />

das Haus zu binden und dabei Akzente im<br />

gesellschaftlichen und künstlerischen Diskurs<br />

der Region zu setzen.<br />

www.glaspalast-augsburg.de<br />

www.galerienoah.com<br />

www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de<br />

www.auktionshaus-rehm.de<br />

www.timbayern.de<br />

2<br />

12<br />

1<br />

A8<br />

1<br />

B2<br />

12<br />

B17<br />

B17<br />

9<br />

Ha<br />

Wertach<br />

13<br />

uptbahnhof<br />

5<br />

2<br />

9<br />

Messe<br />

PCI<br />

10<br />

3<br />

B300<br />

8<br />

4<br />

Osram<br />

6<br />

7<br />

14<br />

1<br />

B2<br />

P<br />

Wasserkraft per rad erleben<br />

Augustusbrunnen – Wassertürme – hochablass – Lechmuseum – Wasserschloss<br />

Wir starten die Radtour am Rathausplatz beim 9 Augustusbrunnen in Richtung Ulrichsviertel vorbei<br />

an den anderen Prachtbrunnen der Stadt. Am Roten Tor besuchen wir die Wallanlagen mit ihren historischen<br />

10 Wassertürmen (Foto: Reinhard Paland). Von dort aus ist es nicht mehr weit in den Stadtwald,<br />

durch dessen herrliche alte Bäume hindurch es zum 11 Hochablass (Foto: Felix Hartmann) und zum<br />

benachbarten Wasserwerk geht. Nun folgt mit gut 18 Kilometern der längste Teil der Tour. Entlang des<br />

Lechs radeln wir vom Südosten der Stadt bis zum 12 Lechmuseum Bayern in Langweid. Dort hat der<br />

Energieversorger LEW eine multimediale Inszenierung des Flusses, der seit Tausenden von Jahren<br />

unsere Region prägt, eingerichtet.<br />

Auf dem Rückweg würde sich noch die Weiterfahrt zum 13 Wasserschloss in der Wolfzahnau lohnen.<br />

Das imposante, 1903 erbaute Kraftwerk wird durch die Augsburger Kanäle betrieben und liefert noch<br />

heute Strom für 15.000 Haushalte. Weitere Informationen zum Thema hält die Broschüre »Augsburger<br />

Wasserpfad« bereit, die über die Regio Augsburg Tourismus GmbH bezogen werden kann. Hier erfahren<br />

Sie auch alle Termine der »Augsburger Wassertage«. Das Regio-Büro finden Sie am Rathausplatz gleich<br />

beim Augustusbrunnen und im Netz unter www.augsburg-tourismus.de.<br />

www.lechmuseum.de<br />

unterwegs mit der Localbahn<br />

Die Augsburger 14 Localbahn verfügt über ein erstaunlich gut ausgebautes Streckennetz, das für die Stadt<br />

als Wirtschaftsstandort unersetzlich, im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum verankert ist. Eine gute<br />

Gelegenheit, diese Verkehrswege kennenzulernen und gleichzeitig einen neuen Blick auf die Stadt zu gewinnen,<br />

sind Localbahnfahrten, die das Unternehmen in regelmäßigen Abständen anbietet. In kürzester Zeit<br />

findet das begrenzte Platzkontingent seine Abnehmer. Organisiert werden die gefragten Runden im historischen<br />

Schienenbus in der Regel von der Buchhandlung am Obstmarkt. Hier sind auch die Tickets für die<br />

von kompetenten »Reiseleitern« geführten Ausflüge erhältlich. www.buchhandlung-am-obstmarkt.de<br />

Das Netz der Localbahn spannt sich aus dem Süden kommend von der Hightech-Schmiede Premium Aerotec<br />

über Pfersee, Kriegshaber und Oberhausen bis hin zu den Werksgeländen von MAN und UPM im Norden von<br />

Augsburg. An der Berliner Allee verzweigt sich die Strecke. Die etwas kürzere Route führt über den Martinipark<br />

im Textilviertel wieder in südlicher Richtung zur Localbahnzentrale an der Friedberger Straße. In der<br />

Gegenrichtung erschließen die Gleisanlagen die Gelände von Osram und Kuka und führen quer durch Lechhausen<br />

bis zur Abfallverwertungsanlage an der A8.<br />

Angesichts dieser Ringführung wird immer wieder diskutiert, wie auf Basis dieser Infrastruktur eine schlüssige<br />

Ergänzung zum bestehenden Nahverkehrsnetz der Stadtwerke realisiert werden könnte.<br />

www.augsburger-localbahn.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


Lech<br />

VII<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

U RT O U R<br />

en Orten der Augsburger industriekultur<br />

0<br />

4<br />

InDustrIeKulturtour<br />

Industriekultur und Popmoderne<br />

Ein Gastbeitrag von Peter Bommas<br />

In Augsburg gibt es – wie auch anderswo – eine »kreative Szene«, deren Kulturbegriff deutlich und oft provokativ<br />

vom bürgerlichen Kulturbegriff abweicht. Nennen wir es die »popkulturelle Postmoderne«. Unter diesem<br />

Label verfügt Augsburg über beachtliche Qualitäten, die überregional oft besser bekannt sind als in der<br />

Stadt und deren Transformation in eine echte, basisorientierte, vom Do-it-yourself getragene »creative city«<br />

noch immer ansteht. Es könnte also durchaus Sinn machen, diese popkulturelle Seite der Stadt mehr als<br />

bisher in die Mitte der Stadtgesellschaft zu rücken. Ihre seit Jahrzehnten verschütteten, in den Underground<br />

und die Subkultur verbannten Ressourcen endlich dorthin zu bringen, wo sie hingehören.<br />

Daneben existiert ein zweiter Untergrund, eigentlich eine »second city«, auch diese sträflich vernachlässigt<br />

und mit teilweise brutalen Maßnahmen der Wahrnehmung entzogen bzw. nur noch an den Rändern zu<br />

erspüren. Augsburg war im 19. Jahrhundert eine bedeutende Industriestadt mit Schwerpunkt Textil und<br />

Maschinenbau. Aus dieser Zeit existiert eine »zweite Siedlungsstruktur« angrenzend an die historische<br />

Stadt, die einen deutlichen Bruch mit den Traditionen des antiken und mittelalterlichen Augsburg vorgenommen<br />

hat. Für diese neue Kombination von Produktion und Alltagsleben mit den zugehörigen Bau- und<br />

Siedlungsweisen hat sich der Begriff »Industriekultur« eingebürgert, ein Label und eine Realität, für die die<br />

Stadtgesellschaft bisher wenig Empathie zeigte – die aber überregional ganz anders wahrgenommen wird.<br />

Also zwei stiefmütterlich behandelte Stadtstrukturen mit eigentümlichen Ressourcen und Reizen, unterbewertet,<br />

geduldet, aber nicht wirklich geliebt und gewürdigt. Allerdings mit einer gewissen räumlichen<br />

Verbindung, weil die »Kreativen« für ihre Produktionen und Inszenierungen gerne solche industriekulturellen<br />

Artefakte, Areale und/oder Bauwerke benutzen und dabei innovative Potenziale zum Vorschein<br />

kommen (können), die nur bei (temporären) Leerstandsnutzungen zum Vorschein kommen. Bevor man<br />

diesen Zusammenhang stadtgesellschaftlich stärker nutzen will, sollte man sich allerdings einige Fragen<br />

stellen: Geht es lediglich um kostengünstige Immobilien oder geht von den Arealen/Bauwerken eine künstlerische<br />

Inspiration aus? Kann es mithilfe von kulturellen Aktivitäten gelingen, solche stillgelegten Flächen<br />

wieder lebendig zu machen? Ist es vielleicht sogar ein Weg, eine Industriebrache von einem Nullstand<br />

wirtschaftlich wieder aufzuwerten? Und welche Rolle können dabei die »Kreativen« mit ihrer popkulturellen<br />

Zeichensprache spielen?<br />

AVA<br />

6<br />

A8<br />

Es gibt genug Beispiele, dass nach wenigen Jahren enger Affinität diese wieder zerfällt, die postmoderne<br />

Popkultur weiterzieht, in Neubauten, in Denkmäler der Feudalzeit etc. Und man läuft leicht Gefahr, den<br />

aktuellen Hype der Kultur- und Kreativwirtschaft mit seiner sehr weiten branchenmäßigen Definition und<br />

unscharfen Abgrenzung mit der Szene der »Kreativen« zu verwechseln. Denn diese Szene ist innovativ,<br />

zukunftsorientiert, von Vielfalt und Do-it-yourself geprägt, aber eben auch sehr prekär, selbstausbeuterisch,<br />

statistisch gesehen aber gar keine so unbedeutsame Unterkategorie der »kreativen Klasse«. Es sind die vielen<br />

»Scouts« des – ökonomischen wie kulturellen – Underground, die eine kreative Stadt zum Alltag machen.<br />

Denn gerade in dieser Nische herrscht ein besonderes Klima für überraschende und spannende Prozesse der<br />

Innovation, die sich oft über viele Umwege letztlich auch in Produktion, Dienstleistung und wirtschaftlicher<br />

Wertschöpfung ausdrücken.<br />

räg<br />

B300<br />

8<br />

Was dieser Nische, dieser Kreativszene der Popmoderne fehlt, ist ein weithin wahrnehmbares Symbol der<br />

Sichtbarkeit. Ein stadtgesellschaftlich verortetes Zeichen jenseits der üblichen »Innovationsparks« oder<br />

»Businessparks«, ein bildwirksames Symbol der Vereinigung von Industriekultur und Popkultur. Augsburg<br />

verfügt über die Ressourcen dafür. Ich habe den Zusammenhang vor Jahren einmal als »Projekt Augsburg<br />

Factory« benannt. In einem zukünftigen Kulturentwicklungsplan sollte dafür ein Platz reserviert sein.<br />

Kuka<br />

5<br />

LECH<br />

MUSEUM<br />

Bayern<br />

11<br />

11<br />

B2<br />

1 Gaswerk<br />

2 MAN Museum<br />

3 haindlsche Stiftungshäuser<br />

4 Schlachthofquartier<br />

5 Bahnpark<br />

6 Glaspalast mit h2, Galerie Noah und<br />

Museum Walter<br />

7 Auktionshaus rehm<br />

8 tim – Staatliches Textil- und<br />

industriemuseum Augsburg<br />

9 Augustusbrunnen<br />

10 Wassertürme am roten Tor<br />

11 hochablass<br />

12 Lechmuseum Bayern<br />

13 Wasserschloss in der Wolfzahnau<br />

14 Localbahn Augsburg<br />

TiPP: Geführte radtouren zur industriekultur<br />

die region augsburg Tourismus gmbH bietet eine geführte<br />

radtour mit Besichtigung des gaswerks, des man museums,<br />

des Staatliche Textil- und Industriemuseums, des glaspalast,<br />

des Hochablass und des historischen Wasserkraftwerks am<br />

Hochablass sowie der königsbrunner Heide an.<br />

dauer: ca. 5 Stunden<br />

Preis pro gruppe: eur 150,– (zzgl. Fahrräder und eintritt)<br />

LECHMUSEUM BAYERN<br />

IN LANGWEID<br />

Das Lechmuseum Bayern im Wasserkraftwerk Langweid ist<br />

die multimediale Inszenierung des Flusses, der seit Tausenden<br />

von Jahren das Leben unserer Region prägt und der die maßgebliche<br />

Rolle bei der Elektrifizierung Südbayerns spielte.<br />

Gegen Voranmeldung unter Telefon 0821 328-1658 erhalten<br />

Sie eine fachkundige kostenlose Führung durch das Museum.<br />

Darüber hinaus ist das Museum an jedem 1. Sonntag im Monat<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. An den<br />

geöffneten Sonntagen bieten wir keine Führungen an.<br />

www.lechmuseum.de<br />

AUSFLUGSTIPP:<br />

JEDEN 1. SONNTAG IM MONAT<br />

VON 10 BIS 18 UHR GEÖFFNET!<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


GasWerK<br />

Das Gaswerk<br />

Gestern – heute – morgen Ein Gastbeitrag von Prof. Karl Ganser<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

2<br />

VIII<br />

1<br />

Das Augsburger Gaswerk ist mit der Gesamterhaltung von Architektur (Produktionsteil) und Ingenieurbau (Gasspeicherung) im europäischen Vergleich in einer ganz kleinen Spitzengruppe angesiedelt. Architekturgeschichtlich ist es eine der<br />

besten Leistungen des Werkbaus des frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland. Technikgeschichtlich ist es ein »Lexikon« des Gasbehälterbaus von 1912 bis 1954. Das Augsburger Werk beherbergt mit dem 1914 an diesem Standort errichteten<br />

Scheibengasbehälter das früheste bekannte Bauwerk dieser Technik. Der Scheibengasbehälter von 1954 ist eine Augsburger »Landmark«, mit Blick auf das Stadtganze vergleichbar mit der Funktion, die ausgewählte technische Großdenkmale<br />

des Ruhrgebiets für die dortige Region haben.<br />

Das Gaswerk ist ein Schloss im Stil der Neorenaissance. Es<br />

ist in Augsburg das einzige voll erhaltene Fabrikschloss<br />

der großen Industriezeit der Stadt im 19. Jahrhundert.<br />

Im Oktober 2002 legte Axel Föhl, der beste Kenner<br />

von Baugeschichte und Denkmalpflege der Industrie,<br />

sein Gutachten zum Gaswerk Augsburg vor. Zu<br />

Beginn seiner Amtszeit erwies OB Wengert mit dem<br />

jährlichen Presseempfang auf dem Gelände dem<br />

Gaswerk seine Referenz.<br />

»Das Augsburger Gaswerk ist mit der Gesamterhaltung<br />

von Architektur und Ingenieurbau im europäischen<br />

Vergleich in einer ganz kleinen<br />

Spitzengruppe angesiedelt.« (Zitat A. Föhl 2002)<br />

Diese außergewöhnliche Anlage – gebaut wie ein<br />

Schloss – hat die Stadtwerke und die Stadtgesellschaft<br />

aber wenig beeindruckt.<br />

Seitdem ist nichts geschehen – nichts Gutes und vor<br />

allem aber auch nichts Schlechtes. Ab 1962 kam das<br />

Erdgas in die Stadt, Ende der 60er-Jahre wurde die<br />

Produktion von Leuchtgas in dem Werk in Oberhausen<br />

eingestellt. Bis 2001 wurden die großen Gasbehälter<br />

noch für die Speicherung von Erdgas<br />

gebraucht. Dann war endgültig Schluss.<br />

Seit dieser langen Zeit ist die Anlage still und<br />

unverändert. Es wird nichts abgerissen und nichts<br />

dazugebaut. Die Stadtwerke besorgen den Erhalt<br />

dieses einmaligen Denkmals. Dies ist mit großem<br />

Respekt anzuerkennen. Denn es entspricht nicht<br />

der Normalität im Umgang mit ehemaligen Industrieanlagen.<br />

Üblich sind das Abreißen für die<br />

Schaffung von Gewerbebauland oder der Verkauf<br />

an einen »Developer«. Kultur und Denkmalpflege<br />

geht es dabei schlecht.<br />

Auch in den Stadtwerken war die Neigung groß, die<br />

»Denkmallast« zu veräußern, um die Verantwortung<br />

los zu sein. Jedenfalls kam es all die Jahre zu<br />

keiner konstruktiven Einstellung gegenüber diesem<br />

Ensemble von europäischen Rang. Immerhin<br />

aber wurden Aktivitäten zur Popularisierung<br />

gestartet und die Zahl der Veranstaltungen aus<br />

Kultur und Unterhaltung nahm rasch zu. Auch der<br />

Aufstieg auf den großen Scheibenbehälter wurde<br />

ermöglicht. Die Spaßgesellschaft entdeckte das<br />

Gaswerk in erster Linie als eine »coole Location«.<br />

Ein Glück, dass es seit Beginn der Betriebsaufgabe<br />

die »Gaswerksfreunde« gibt, die mit Sachkenntnis<br />

die Erinnerung an die Zeit der Leuchtgaserzeugung<br />

wach halten und Jahr für Jahr in unzähligen Stunden<br />

über das Gaswerk führen.<br />

Großartig und zauberhaft ist die Innenansicht der Teleskopbehälter.<br />

Norbert G. Zagel hat dort im Rahmen der<br />

Infokampagne 2007 eine Skulptur platziert.<br />

So ist das Gaswerk auf leisen Sohlen in den fünfzehn<br />

Jahren seit der Ausmusterung vom unbeachteten<br />

und teilweise sogar ungeliebten Objekt allmählich<br />

in die Mitte der Kultur- und Wirtschaftspolitik der<br />

Stadt gerückt. Ein Signal dieser wachsenden Akzeptanz<br />

war die 2008/09 erfolgte Installation einer<br />

Klangskulptur im Innenraum des Gasometers.<br />

Nun hat sich die Stadt zusammen mit den Stadtwerken<br />

auf den Weg begeben, aus dem Gaswerk ein<br />

»Kreativquartier« zu formen. Anlass gibt die Ausquartierung<br />

des Kulturparks West aus der Reesekaserne,<br />

damit das Areal »störungsfrei« für Wohnbau<br />

in Wert gesetzt werden kann.<br />

Es geht langsam und nicht ohne Spannungen<br />

voran. Das muss nicht von Nachteil sein. So können<br />

die Dinge reifen und die Einsichten um sich greifen:<br />

Nur aus der Keimzelle des umgesiedelten Kulturparks<br />

West entsteht kein Kreativquartier von Bedeutung.<br />

Die anfänglich formulierten Raumbedarfe<br />

sind überzogen und jenseits der Realität. Neubauten<br />

und architektonische Spielereien sind eine große<br />

Gefahr für den unschätzbaren Wert des Ensembles.<br />

Im vergangenen Jahr war über Monate die Installation<br />

»The Secret Heart« von Jaume Plensa im Gaskessel<br />

zu sehen.<br />

Die lange und langsame Entwicklung des neuen<br />

Quartiers braucht eine eigenständige Verfassung, in<br />

der die Stadtwerke bzw. die Stadt die Verantwortung<br />

für den Baubestand behalten, die neuen Nutzer aber<br />

eigenverantwortlich für das sorgen, was sie für ihre<br />

Unternehmung brauchen. Die Führung einer solchen<br />

Gesellschaft braucht eine Figur, die als Person<br />

das künftige Programm darstellt und weiter ausformt.<br />

Das ist das Gegenteil eines herkömmlichen<br />

»Geschäftsführers«.<br />

Im Übrigen: Der Glanz von Kreativquartieren als<br />

Urzellen von kultureller Innovation und als Vehikel<br />

von Stadtmarketing ist am Verblassen. Diese Euphorie<br />

herrschte vor zwanzig Jahren. Es kann gut für<br />

das Gaswerk und die Stadt sein, zu den Spätgekommenen<br />

zu gehören. Schlicht, aber lebensnäher<br />

würde sich als zielführende Vokabel »Standort für<br />

Kulturwissenschaft« anbieten.<br />

Was immer auf und mit dem Gaswerksgelände in<br />

Zukunft geschieht, die Kronjuwelen des Ensembles<br />

sind die vier Gasbehälter. Noch einmal Axel Föhl in<br />

seinem Gutachten: »Technikgeschichtlich ist es ein<br />

Lexikon des Gasbehälterbaues von 1912 bis 1954.« In<br />

Augsburg wurde hier von der MAN der erste Gasbehälter<br />

in Scheibentechnik gebaut. Die aus Angst vor<br />

Explosionen geschaffene Ummantelung ist noch<br />

erhalten. Die beiden Teleskopbehälter sind ein Meisterwerk<br />

des filigranen Stahlbaus. Von ihnen geht<br />

auch nach dem Funktionsverlust ein außergewöhnlicher<br />

ästhetischer Reiz aus. Bedauerlich, dass die<br />

Stadtwerke bis heute dem Publikum den Einblick in<br />

die Innenräume verwehren.<br />

Es ist mir ein großes Anliegen, auf den Wert dieser<br />

Teleskopbehälter aufmerksam zu machen. Denn<br />

aus Sicht der Stadtwerke sind sie vermeintlich wertlos,<br />

weil nicht nutzbar und weil sie über dies bebaubares<br />

Feld belegen. Ich meine, sie müssen bleiben,<br />

wie sie sind, ein langsam vergehendes Denkmal, das<br />

den ganzen Standort Gaswerk veredelt. Das ist der<br />

Nutzen der Nicht-Nutzbarkeit. Durch eine Absperrung<br />

im Verbund mit geregelter Zugänglichkeit<br />

lässt sich auch die Sicherheit gewährleisten.<br />

Für morgen ist dem Gaswerk zu wünschen, dass<br />

Unternehmen, Verwaltungen, Veranstalter und<br />

Besucher sich Zeit nehmen, das gesamte Bauwerk<br />

auf sich wirken zu lassen, bevor sie etwas hinbauen<br />

und bevor sie die Innenräume verstellen. Sonst<br />

könnte sich der Spruch bewahrheiten: »Leer war es<br />

am schönsten …«<br />

karl ganser, dr. rer. nat., dr.<br />

habil., dr. h.c., mindir i. r.,<br />

geboren 1937 in Mindelheim, ist<br />

Geograf und Stadtplaner. In der<br />

Fachwelt bekannt wurde er vor<br />

allem als Geschäftsführer der<br />

(IBA) Internationalen Bauausstellung Emscher Park. Im<br />

Context Verlag erschien 2010 sein Buch »Industriekultur<br />

in Augsburg. Pioniere und Fabrikschlösser«.<br />

Die Buchhandlung am Obstmarkt ist Partner des<br />

Bahnparks und der Augsburger Localbahn<br />

Folgende Fahrten mit Dampflok und historischem Schienenbus<br />

haben wir exklusiv für Sie im Programm:<br />

1.Mai 2016, 13 Uhr: Reise durch die Augsburger Industriekultur<br />

mit der Augsburger Localbahn.<br />

28. Mai 2016, 19 Uhr, Bahnpark: Literarisch-musikalische<br />

Maitanz mit der Band Cafe Arrabbiata<br />

17./24. Juli 2016, 9 bis 16 Uhr: Mit Bert Brechts Badezug<br />

an den Ammersee. Literarische Wanderung von Schondorf<br />

nach Utting. Anreise mit der Dampflok und Original-Waggons<br />

von 1920.<br />

www.buchhandlung-am-obstmarkt.de<br />

Demnächst in der Buchhandlung am Obstmarkt:<br />

Präsentation des Kalenders<br />

„Wohnhöfe in der Stadt Augsburg 2016“<br />

mit Fotos von Walter Käsmair.<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


IX<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

localbahn<br />

Ende des 19. Jahrhunderts, zur besten Zeit der weltweiten<br />

Industriepräsenz, war es nicht nur notwendig,<br />

gute Produkte zu haben, sondern diese<br />

mussten auch schnell zum Kunden gelangen, um<br />

konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

Ebenso wie es heute nicht genügt, nur eine leistungsfähige<br />

IT-Konfiguration zu haben, weil Software<br />

und Netzwerke die Erfolgstreiber sind, war<br />

und ist die Augsburger Localbahn (AL) das unternehmerische<br />

Verbindungsglied zum industriellen<br />

Erfolg. Die AL, das Windows-Programm des<br />

Industriezeitalters, gestartet 1890, läuft inzwischen<br />

in der Version 2015.<br />

Augsburgs großgewerbliche Unternehmen sind<br />

wie die Perlen einer Kette um die mittelalterliche<br />

Altstadt angeordnet. Von Ost über Nord und West<br />

nach Süden produzierten ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

rund 80 Betriebe mit einer Wertschöpfung<br />

für 100.000 Einwohner. Textile Waren, Maschinen<br />

oder technische Gase entstanden zwischen der<br />

Stadtmauer und den Ufern der beiden Flüssen<br />

Lech und Wertach. Weltfirmen von Ackermann<br />

Nähgarne bis zur Zündholzfabrik benötigten riesige<br />

Transportkapazitäten. Anstatt klein, klein und<br />

Intelligenz verbindet<br />

Die Augsburger Localbahn Ein Gastbeitrag von Edgar Mathe<br />

jeder für sich mit Fuhrwerken und Lastenwagen<br />

Straßen und Wege zu verstopfen, beschlossen die<br />

Unternehmenseigentümer gemeinsam eine<br />

Dampf bahn zum Nutzen aller. Die Eisenbahn sollte<br />

sämtliche Betriebe über einen Ring um die Stadt,<br />

durch die Fabriken, mit der bayerischen Staatsbahn<br />

am Hauptbahnhof verbinden. So konnten große<br />

Mengen von Rohstoffen und Fertigwaren über<br />

einen eisernen Weg kosten-, zeit- und ökologisch<br />

günstig an- und abgeliefert werden. Jedoch ist eine<br />

Idee nur so gut wie ihre Umsetzung. Auch hierbei<br />

setzten die Augsburger Unternehmen Zeichen. Es<br />

wurde keine Schmalspurbahn, wie sie zu dieser<br />

Zeit aus Kostengründen üblich waren, projektiert,<br />

sondern die Industriebarone entschieden sich für<br />

die sogenannte Regelspur der europäischen Staatseisenbahnen.<br />

Das kostete zwar mehr Investitionsmittel,<br />

verkürzte aber den Transport, da das<br />

zeitraubende Umladen auf Fuhrwerke oder<br />

Schmalspurenwagen entfiel. So fuhr der gleiche<br />

Zug vom Lieferanten direkt zum Abnehmer.<br />

Nicht zuletzt deshalb gibt es die Augsburger Localbahn<br />

noch heute. Sie ist Zeugnis und Wegweiser in<br />

Sachen Transporteffizienz und Ökoeffektivität. Die<br />

jährlich mehr als 1.000.000 Tonnen Güter auf der<br />

Bahn ersetzen 40.000 Lkw-Ladungen auf Augsburgs<br />

Straßen. Zudem erfindet sich die Localbahn immer<br />

wieder neu, ob als Trümmerbahn nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg oder seit geraumer Zeit als Streckenbahn<br />

im bayerisch-schwäbischen Oberland.<br />

Es lohnt sich, an der Strecke zu stehen, um den<br />

sonor brummenden Neubauloks nachzusehen<br />

oder einen Blick in den großen Rangierbahnhof zu<br />

werfen. Zwischen schwer beladenen Waggons entdeckt<br />

man noch die Krauss-Maffei-Diesel der frühen<br />

Bundesrepublik. Bei der Augsburger Localbahn<br />

sind Industriegeschichte und unternehmerische<br />

Zukunft seit 125 Jahren vereint.<br />

Gesellschaftskultur<br />

Ein Gespräch mit udo Schambeck, Geschäftsführer der Augsburger Localbahn<br />

Gmbh, über die Möglichkeiten für Mitarbeiter in seinem unternehmen<br />

Schwäbisches<br />

Volkskundemuseum<br />

Oberschönenfeld<br />

Welche Bedeutung hat die Augsburger Localbahn für die<br />

Stadt Augsburg und die Region? In ihrer 126-jährigen<br />

Geschichte hat die Augsburger Localbahn<br />

mit ihren Dienstleistungen immer zum Erfolg<br />

und Wohl der Stadt Augsburg und inzwischen<br />

auch des regionalen Umfelds beigetragen. Dies<br />

bezieht sich nicht nur auf die Stärke des Wirtschaftsstandortes<br />

und die damit verbundene<br />

Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />

Gerade der unbestrittene positive Beitrag der<br />

Eisenbahnbranche zur CO2-Einsparung und weitere<br />

damit verbundene positive Umwelteffekte,<br />

wie die Entlastung der Straßen, stellen Umweltpotenziale<br />

dar, die dazu beitragen können, die<br />

gesetzten politischen Umweltziele auch erreichen<br />

zu können.<br />

Welches Strukturmerkmal ist hierbei hervorzuheben<br />

bzw. welchem sollte man besondere Aufmerksamkeit<br />

widmen? In der heutigen Zeit reden wir intensiv<br />

über Wirtschaftswachstum, Finanzmärkte, Technologie,<br />

Wohlstand und Wettbewerb. Dieses Konglomerat<br />

gesellschaftlicher Ziele vernachlässigt<br />

die Frage, wer für die Grundversorgung unserer<br />

Gesellschaft verantwortlich ist. Es sind die vielen<br />

Ver- und Entsorgungsdienstleistungen, ohne die<br />

die Gesellschaft nicht funktionieren kann. Wer<br />

versorgt die Unternehmen mit Rohstoffen oder<br />

gewährleistet unser unglaublich bequemes und<br />

auf hohem Niveau befindliches Versorgungsnetzwerk<br />

mit den unterschiedlichsten Produkten der<br />

täglichen Daseinsvorsorge? Die Augsburger Localbahn<br />

ist ein Dienstleistungsunternehmen, das<br />

hierzu intensiv beiträgt, und das umweltverträglich.<br />

In diesem Sinne sind die Mitarbeiter der<br />

Augsburger Localbahn die Säulen unserer Gesellschaft.<br />

Was müsste sich hierzu am Umfeld ändern? Unsere<br />

Gesellschaft misst Erfolg unter anderem am<br />

erreichten Bildungsniveau. Es ist aber ein Irrglaube,<br />

dass permanentes Höherqualifizieren auch<br />

automatisch zu einer höheren Leistungsfähigkeit<br />

und Zufriedenheit in unserer Gesellschaft füh-<br />

ren wird. Viele wollen durch einen möglichst<br />

hohen Schulabschluss eine Garantie für ein überdurchschnittlich<br />

hohes Einkommen. Viele landen<br />

auf dem Boden der Realität, d.h. bei der<br />

Erkenntnis, dass viel Zeit für die schulische Weiterbildung<br />

investiert wurde, um durchschnittlich<br />

bezahlte Aufgaben zu übernehmen. Es ist<br />

unsere Aufgabe, den Ausbildungsberuf und die<br />

vielen notwendigen Jobs, gerade auch in der<br />

Eisenbahnbranche, attraktiver zu machen. Hierzu<br />

ist eine höhere gesellschaftliche Anerkennung<br />

dieser Tätigkeiten in unserer Gesellschaftskultur<br />

überfällig.<br />

Wie trägt die Augsburger Localbahn dazu bei, den Eisenbahnberuf<br />

attraktiver zu machen? Wir sind uns<br />

unserer Herkunft und unseres Auftrags bewusst<br />

und treten als solides, bodenständiges Mittelstandsunternehmen<br />

auf. Die persönliche Bindung<br />

der Mitarbeiter an das Unternehmen und<br />

die hohe praktizierte Sozialverantwortung sind<br />

hierbei zwei Schlüsselelemente. Die Berufsbilder<br />

sind bei uns sehr breit gefächert. Von den klassischen<br />

Bahnberufen wie Triebfahrzeugführer/-in,<br />

Rangierbegleiter/-in, Wagenmeister/-in bis hin zu<br />

Tätigkeiten im technischen Service, Maschinenbau<br />

oder Ingenieurbau können wir ein sehr<br />

breites Berufsspektrum bieten. Für Interessierte<br />

– die auch aus anderen Branchen kommen können<br />

–, die die wesentlichen Grundvoraussetzungen<br />

wie körperliche und psychische Eignung,<br />

Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und<br />

Flexibilität für den Bahnberuf mitbringen, bieten<br />

wir ein zweiwöchiges Praktikum an. Bei Eignung<br />

ist im Anschluss eine Ausbildung zum Rangierbegleiter<br />

vorgesehen, die ca. neun Monate dauert.<br />

Nach mehrjähriger Praxiserfahrung stehen<br />

grundsätzlich die Wege für die Ausbildung zum<br />

Triebfahrzeugführer oder auch der Einsatz im<br />

Bereich der Verkehrssteuerung<br />

und anderen<br />

Unternehmensbereichen<br />

offen.<br />

HÖCHSTE<br />

EISENBAHN!<br />

Mobilität für alle?<br />

bis 18. Oktober 2015<br />

Öffnungszeiten<br />

Di bis So 10–17 Uhr,<br />

montags geschlossen.<br />

Für Gruppen auch nach Vereinbarung.<br />

Oberschönenfeld 4<br />

86459 Gessertshausen<br />

Tel. (0 82 38) 30 01-0<br />

svo@bezirk-schwaben.de<br />

www.schwaebisches-volkskundemuseum.de<br />

www.bezirk-schwaben.de<br />

Aktionstag<br />

„Höchste Eisenbahn“,<br />

Sonntag, 11. Oktober:<br />

Eintritt frei!<br />

Programm:<br />

11–12 Uhr Matineeführung<br />

11.30–13 Uhr Familienführung<br />

mit Aktivteil<br />

12 Uhr, 15.45 Uhr Filmvorführungen<br />

„Die Staudenbahn“<br />

Kostenloser Shuttle-Bus<br />

mit hist. MAN-Kraftpostbus (1956)<br />

und Setra-Panoramabus (1967)<br />

ab/bis Gessertshausen,<br />

Details siehe Homepage.<br />

16 Uh<br />

Ausstel<br />

(<br />

15 Uh<br />

ab 16 Uhr<br />

zählt über<br />

„Sta<br />

So., 16. Au<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


tIM IM teXtIlVIertel<br />

Museen als zukunftsmaschinen<br />

Das Staatliche Textil- und industriemuseum Augsburg<br />

(tim) auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Augsburger Kammgarnspinnerei hat nicht<br />

nur das Textilviertel, sondern die ganze<br />

Fuggerstadt verändert<br />

Ein Gastbeitrag von<br />

Karl Borromäus Murr<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

X<br />

Museen sind Zukunftsmaschinen! Als 2003 der<br />

Beschluss gefallen war, das Staatliche Textil- und<br />

Industriemuseum Augsburg (tim) auf dem Gelände<br />

der ehemaligen Augsburger Kammgarnspinnerei<br />

(AKS) zu errichten, stand nur wenigen Visionären<br />

klar vor Augen, dass diese Entscheidung nicht nur<br />

das Textilviertel, sondern die ganze Fuggerstadt<br />

verändern würde. In der Tat ist das tim seit seiner<br />

Eröffnung 2010 zum wichtigsten Impulsgeber für<br />

die städtebauliche Entwicklung des Textilviertels<br />

avanciert. Im Verein mit dem Stadtarchiv Augsburg<br />

als dem neuen Nachbarn fungiert das Museum als<br />

das kulturelle Gedächtnis der Stadt Augsburg (und<br />

darüber hinaus) – eine Funktion, die mit der<br />

geplanten Unterbringung der Stadtarchäologie im<br />

selben Bauensemble noch weiter gestärkt werden<br />

wird. Dass insgesamt an die 500 neue Wohneinheiten<br />

auf dem AKS-Gelände und in der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft entstehen, von denen viele<br />

bereits bezogen sind, unterstreicht die grundlegende<br />

Verwandlung des Textilviertels in ein vitales<br />

Stadtquartier des 21. Jahrhunderts. Auch wenn<br />

nicht alle Gebäude der alten AKS gerettet werden<br />

konnten, ist es doch gelungen, den baulichen Charakter<br />

des Industriegeländes mit dem Schäfflerbach<br />

als ehemaligem Energielieferanten und der Fabrikstraße<br />

als Versorgungsader der ehemaligen Industrieanlage<br />

grundsätzlich zu bewahren. Die lokale<br />

Industriekultur liefert somit allein schon die prägenden<br />

Elemente einer unverwechselbaren Architektursprache,<br />

die sich die Gesellschaft als Heimat<br />

aneignen mag. Wenn Globalisierung sehr häufig<br />

mit einer kalten Homogenität einhergeht, wie sie<br />

die unansehnlichen Wohnsilos zahlreicher Vorstädte<br />

oder Banlieus widerspiegeln, gewinnen einzigartige<br />

städtebauliche Konstellationen umso mehr an<br />

Bedeutung für die gesellschaftliche Identifikation<br />

mit den urbanen Situationen vor Ort.<br />

forderung leichter formuliert als ins Werk gesetzt.<br />

Wenn Museen jedoch als Zukunftsmaschinen operieren<br />

wollen, müssen sie sich dieser Herausforderung<br />

stellen. Dies umso mehr in einer Stadt wie<br />

Augsburg, deren gesellschaftliche Vielfalt durch<br />

einen hohen Anteil an (Arbeits-)Migration geprägt<br />

ist. All diese Menschen trugen und tragen ihren Teil<br />

zum wirtschaftlichen Gedeihen, zur gesellschaftlichen<br />

Diversität wie auch zum kulturellen Reichtum<br />

der Fuggerstadt bei.<br />

ERLEBE DIE<br />

VORSTÄNDE<br />

DER RENAISSANCE<br />

CEO<br />

Industriekultur lebt einzig und allein von den Menschen,<br />

von den Bürgerinnen und Bürgern, die sie<br />

zivilgesellschaftlich aktivieren. Der 1996 gegründete<br />

Förder- und Freundeskreis des tim, der das Museum<br />

wesentlich mit aus der Taufe gehoben hat, reiht<br />

sich ein in das bürgerschaftliche Engagement von<br />

lokalen Vereinen wie der Bürgeraktion Textilviertel.<br />

Gemeinsames Anliegen stellt eine lebenswerte<br />

Stadtgesellschaft auf dem Fundament der Kultur<br />

dar, die Partizipation zu ihren wesentlichen Bausteinen<br />

zählt. Deshalb ist es nur konsequent, wenn solche<br />

Vereinsaktivitäten einen zentralen Anlaufpunkt<br />

im tim finden, das sich selbst als ein Laboratorium<br />

der Moderne begreift. Dieses museale Selbstverständnis<br />

beinhaltet nicht nur die Aufarbeitung und<br />

Darstellung der Augsburger Moderne mit ihrer spezifischen<br />

Industriegeschichte, sondern auch die<br />

Reflexion der vielfältigen Folgen dieser historischen<br />

Entwicklung mit all ihren Verwerfungen, die mit<br />

dem ambivalenten Schlagwort »Globalisierung« nur<br />

unzureichend umschrieben ist. Denn die Geschichte<br />

der Augsburger Textilindustrie demonstriert nur<br />

zu deutlich die angesprochene Ambivalenz von<br />

Kapitalismus und Verarmung, von Massenproduktion<br />

und -konsumtion, von Vollbeschäftigung und<br />

Arbeitsplatzverlust, von gesellschaftlichem Aufstieg<br />

und sozialer Ungleichheit, von Bauboom und<br />

Umweltzerstörung, von westlichem Erfolg und<br />

»kolonialistischer« Ausbeutung. Das tim bietet der<br />

Auseinandersetzung mit der unsere Gegenwart<br />

dominierenden Moderne in vielfältiger Weise Raum<br />

– in Form von Ausstellungen, Konzerten, Lesungen,<br />

Workshops, Philosophy Slams, Poetry Slams etc.<br />

Die noch bis Ende November zu sehende Sonderausstellung<br />

KUNST | STOFF bringt in einer Reihe von<br />

künstlerischen Positionen die Verwerfungen der<br />

Moderne ästhetisch zum Ausdruck – gleich, ob es<br />

sich um Krieg, Holocaust, Identität, Konsum oder<br />

um die Mediengesellschaft handelt. Kooperationspartner<br />

der genannten Ausstellung ist neben dem<br />

Theater Augsburg das Grandhotel Cosmopolis, das<br />

sich seinerseits einem »friedlichen Zusammenleben<br />

in der modernen Stadtgesellschaft« widmet.<br />

Konsequent vertritt das tim den Standpunkt, dass<br />

allein aus der Gegenwart heraus gesellschaftlicher<br />

Sinn geschöpft wird, weshalb sich jedwede kulturelle<br />

Beschäftigung auf den Fluchtpunkt einer<br />

lebenswerten demokratischen Zukunft auszurichten<br />

hat. Dies bedeutet eine strikte Abkehr von nostalgischer<br />

Geschichtspflege ebenso wie von<br />

bildungsbürgerlicher Kunstbeflissenheit. Als ein<br />

Museum für alle Bürgerinnen und Bürger sind Institutionen<br />

wie das tim zu einer gesellschaftlichen<br />

Öffnung geradezu verpflichtet. Dies ist als Heraus-<br />

Äusseres Pfaffengässchen 23<br />

86152 Augsburg<br />

Das tim bereitet vor diesem Hintergrund für das<br />

Jahr 2018 eine Ausstellung zur türkischen Arbeitsmigration<br />

vor – ein Projekt, das das Museum zusammen<br />

mit dem Lehrstuhl für Europäische Ethnologie<br />

der Universität Augsburg und vielen weiteren Partnern<br />

partizipativ entwickelt. In Workshops und<br />

anderen Beteiligungsformaten sind die türkischstämmigen<br />

Communitys der Stadt eingeladen, sich<br />

an der Konzeption der Ausstellung zu beteiligen.<br />

Selbstredend berührt dieses Thema auch die Frage<br />

der Anerkennungskultur – eine umso dringlichere<br />

Herausforderung, als die erste Generation der »Gastarbeiterinnen«<br />

und »Gastarbeiter« bereits ein hohes<br />

Lebensalter aufweist. Von daher ist es höchste Zeit,<br />

die sicherlich ebenso schmerzlichen wie freudigen<br />

Erinnerungen zu sammeln, aufzubewahren und<br />

kulturell aufzuheben.<br />

Museen wirken als Zukunftsmaschinen, weil sie<br />

erlauben, sich zum Geschehenen in ein Verhältnis<br />

zu setzen, wodurch sich Vergangenheit überhaupt<br />

erst in erzählbare Geschichte verwandelt. Erst eine<br />

so aufbereitete Historie ermöglicht es, die Gegenwart<br />

zu meistern und die Zukunft vorzubereiten.<br />

Ganz in diesem Sinne hat einmal der Schweizer<br />

Schriftsteller Max Frisch formuliert: »Ich weiß nie,<br />

wie es war. Ich weiß es anders – nicht als Geschichte,<br />

sondern als Zukunft. Als Möglichkeit.« Erst wenn es<br />

gelingt, aus der Geschichte nicht nur Notwendigkeiten<br />

abzuleiten, sondern auch Möglichkeiten zu<br />

generieren, kann eine Industriekultur für eine Stadt<br />

und ihre Gesellschaft fruchtbar werden.<br />

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg<br />

(tim), Provinostraße 46, ist von Dienstag bis Sonntag von<br />

9 bis 18 Uhr geöffnet. Am Montag ist das Haus geschlossen.<br />

Die Buchungszentrale für Führungen ist von Dienstag<br />

bis Freitag von 10 bis 15 Uhr besetzt. Telefon:<br />

0821–81001-50. Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter: www.timbayern.de<br />

Der Historiker dr. karl Borromäus<br />

murr ist seit 2009 Leiter des<br />

Staatlichen Textil- und Industriemuseum<br />

Augsburg (tim). Seit 2015 ist er<br />

Board Member der European Museum<br />

Academy (EMA).<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


XI<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

WasserstaDt<br />

rätsel um die figuren am augustusbrunnen<br />

oder: Sind vier Augsburger Abfallkörbe welterbewürdig? Ein Gastbeitrag von Martin Kluger<br />

Sollte der technisch-kulturelle Denkmalkomplex<br />

»Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und<br />

Brunnenkunst in Augsburg« 2019 UNESCO-Welterbe<br />

werden, stünde ein Monument der Welterbestätte<br />

mitten in der Stadt – der Augustusbrunnen.<br />

Zentraler, als dieses Denkmal der historischen<br />

Wasserwirtschaft vor dem Rathaus platziert ist,<br />

geht es nicht. Diesen Brunnen sehen täglich<br />

Zehntausende – falls der Blick nicht gerade durch<br />

Werbebanner und -aktionen rund um dieses hochrangige<br />

Kunstwerk verstellt wird. Das Sehen ist das<br />

eine, das Wertschätzen und Verstehen dieses<br />

Denkmals das andere.<br />

Um das Brunnengitter wurden – in vollendeter<br />

Symmetrie – vier Abfallbehälter angebracht. Diese<br />

Abfallbehälter werden augenscheinlich als passende<br />

Pendants zu den vier Brunnenfiguren verstanden,<br />

die ihr Schöpfer – der in Florenz<br />

ausgebildete Bildhauer Hubert Gerhard – als Personifikationen<br />

der Augsburger Hauptgewässer Lech,<br />

Wertach, Singold und Brunnenbach auf dem<br />

Beckenrand des Augustusbrunnens platziert hat.<br />

Bleibt die Frage, welcher Abfallkorb zu welcher<br />

Figur gehört. Die Abfallkörbe sind genormt, doch<br />

die von Hubert Gerhard modellierten und von<br />

Stadtgießer Peter Wagner in Bronze gegossenen<br />

Personfikationen der vier Gewässer unterscheiden<br />

sich durchaus. Zwei männlich, zwei weiblich, jede<br />

in einer etwas anderen Größe und jede mit anderen<br />

Attributen versehen. Wer aber ist wer? Für »den«<br />

Augsburger ist die Sache rein sprachlich geklärt: Der<br />

Lech und der Brunnenbach sind die Männer, die<br />

Wertach und die Singold sind die bronzenen<br />

Damen. Nun ist schon 2003 die Kunsthistorikerin<br />

Dorothea Diemer tief in die Entstehungsgeschichte<br />

des Augustusbrunnens eingetaucht und hat –<br />

durch die Abrechnung des Bronzegusses zweifelsfrei<br />

schriftlich belegt – nachgewiesen, wer wer ist<br />

am Augustusbrunnen. Die größten, einst wilden<br />

und zerstörerischen Flüsse Lech und Wertach sind<br />

naturgemäß die muskelbepackten Mannsbilder auf<br />

dem Brunnenrad. Wäre ja auch zu seltsam, wenn<br />

ausgerechnet ein Kanälchen wie der Brunnenbach<br />

als Bodybuilder modelliert worden wäre und die<br />

für ihre Hochwasser gefürchtete reißende Wertach<br />

dagegen als ein zartes weibliches<br />

Wesen. Alles klar also?<br />

Eigentlich schon. Doch so leicht<br />

gibt der Augsburger seine Stadtlegenden<br />

nicht her. Und deshalb<br />

hat jüngst ein beneidenswert begnadeter<br />

Naturforscher in der Zeitschrift des Historischen<br />

Vereins für Schwaben einen Diskussionsbeitrag<br />

veröffentlicht, der die altgewohnte Ordnung wieder<br />

herstellen will – die Wertach soll wieder eine Frau<br />

sein. Dieser wissenschaftlich äußerst penibel gearbeitete<br />

Beitrag basiert allerdings auf einem Kardinalfehler,<br />

unter dem das Verständnis für das<br />

potenzielle Welterbe der historischen Augsburger<br />

Wasserwirtschaft generell leidet: Man kann ihre<br />

Wertigkeit kaum verstehen, wenn man sie mit dem<br />

Blick des Jetzt-Menschen zu analysieren versucht.<br />

Das gilt auch für den Augustusbrunnen – und will<br />

man seine Ikonografie interpretieren, reicht es bei<br />

Weitem nicht aus, sich in und um Augsburg sowie<br />

in der herkömmlichen Literatur auszukennen oder<br />

sein Bildprogramm allein über naturräumliche<br />

und optische Vergleiche zu erschließen.<br />

Ein Beispiel gefällig? Hubert Gerhard habe im<br />

Gegensatz zu seinem Münchner Wittelsbacherbrunnen<br />

»die Bilderwelt aus antiken Göttern und<br />

Göttinnen, Flussgöttern, Fabelwesen und maritimem<br />

Getier« in Augsburg auf die Darstellung örtlicher<br />

Gewässer reduziert, weshalb sich sein<br />

Augsburger Bilderzyklus selbst von seinem Wittelsbacherbrunnen<br />

in München grundsätzlich unterscheide.<br />

Nun ja: Dass der Wittelsbacherbrunnen<br />

mit seiner heutigen Figurenkomposition aussieht<br />

wie das Ringelspiel auf dem Prater, dafür kann<br />

Hubert Gerhard wirklich nichts. Diese Zusammenstellung<br />

haben – nach dem Verlust der Hauptfigur<br />

des Brunnens – spätere Generationen verbrochen.<br />

Richtig ist: Hubert Gerhard hat in Augsburg eine<br />

Konzeption übernommen, die er schon für München<br />

wählte. Auch dort saßen ursprünglich nur die<br />

bayerischen Hauptflüsse Donau und Lech, Isar und<br />

Inn auf dem Beckenrand. Und das war bereits<br />

damals insofern keine außergewöhnliche Idee, als<br />

der Florentiner Bildhauer Giovanni Angelo Montorsoli<br />

schon 1553 vier Flussgottheiten – den Nil, den<br />

Tiber, den Ebro und den »ortsansässigen«<br />

Camaro – auf den<br />

Beckenrand des Orionbrunnens<br />

auf dem Domplatz von<br />

Messina gesetzt hatte. Orion ist<br />

übrigens der legendäre Stadtgründer<br />

von Messina. Wir erinnern uns: Gerhard<br />

hat in Florenz gelernt – so viel zur postulierten<br />

»formal außergewöhnlichen Gestaltung der<br />

Figuren«.<br />

Fotos: a3kultur<br />

Auch auf der Suche nach dem »Who is who?« hat<br />

sich der Beitrag in der Zeitschrift des Historischen<br />

Vereins für Schwaben in der Gegenwart verlaufen.<br />

Wenn dort behauptet wird, dass sich das Wesen<br />

und die Bedeutung der Gewässer bei Augsburg bis<br />

zu den Verbauungen im 19. und 20. Jahrhundert<br />

»nicht wesentlich geändert« hätten, wird übersehen,<br />

dass die Singold im September 1588 bei einem<br />

Hochwasser in die Wertach einbrach und nunmehr<br />

nördlich von Göggingen in den Nachbarfluss mündete.<br />

Die Singold vor der Augsburger Stadtmauer<br />

fiel trocken. Das heißt: Westlich von Augsburg veränderten<br />

sich die Gewässersituation und die Nutzung<br />

des Wassers komplett, weil sich die Singold bis<br />

dahin zwischen der Wertach und der Stadtmauer<br />

um ganz Augsburg zog.<br />

Die Wertach, so der besagte Beitrag, sei die Dame<br />

mit den Dinkelähren und dem Mühlrad. Das kann<br />

schon allein deshalb nicht stimmen, weil an den<br />

Ufern der Wertach nie und niemals eine Augsburger<br />

Mühle geklappert hat. Bis 1588 war die Singold<br />

schon lange das Mühlenflüsschen vor den westlichen<br />

Mauern. Ab 1589/90 trieb der Senkelbach mit<br />

Wertachwasser im alten Singoldbett die Werke an.<br />

Da die Tetrade der Brunnenfiguren am Ende des<br />

Identifizierungspuzzles irgendwie aufgehen muss,<br />

soll laut erwähntem Diskussionsbeitrag die Wasserkanne<br />

der zweiten weiblichen Figur ein Symbol<br />

dafür sein, »dass die Singold für die Gärten ein<br />

wichtiger Wasserspender war«. Spätestens hier<br />

wird es schräg. Dass die Augsburger die Bewässerung<br />

ihrer Schrebergärten an ihrem zentralen<br />

Brunnendenkmal symbolisieren ließen, aber nicht<br />

ihre ihnen jahrhundertelang europaweit geneidete<br />

Trinkwasserversorgung, ist wenig glaubwürdig. Die<br />

Wasserkanne steht also um ein Vielfaches wahrscheinlicher<br />

für die Trinkwasserversorgung, für die<br />

nun einmal vorrangig der (richtig: weibliche) Brunnenbach<br />

zuständig war.<br />

Klärungsbedürftig, so räumt der Beitrag in der Zeitschrift<br />

des Historischen Vereins für Schwaben ein,<br />

sei immerhin der Eichenkranz des vermeintlichen<br />

Brunnenbachs. Wie wahr. Erstens wachsen im<br />

Stadtwald, bei den Quellen des Brunnenbachs, bis<br />

heute besonders wenig Eichen. Zweitens war die<br />

Eiche ein dominierender Baum im Wertachtal, wie<br />

uns unter anderem eine Broschüre der bayerischen<br />

Landschaftspflegeverbände und des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz<br />

wissen lässt. Dies spricht drittens ebenfalls<br />

dafür, dass es sich bei der männlichen Figur mit<br />

dem Eichenkranz um die Wertach handelt – und<br />

nicht um den Brunnenbach.<br />

Lassen wir also die Wertach die (männliche)<br />

Wertach sein, die Singold die (durch das Mühlrad<br />

gekennzeichnete) Singold und den Brunnenbach<br />

den (weiblichen) Brunnenbach. Wenn dann auch<br />

noch die unsäglichen Abfallkörbe abgebaut würden,<br />

wäre Augsburg bereit fürs UNESCO-Welterbe.<br />

Zumindest etwas bereiter. Dieser Artikel zur Ikonografie<br />

der Flussgötter des Augustusbrunnens in<br />

Augsburg ist ein Diskussionsbeitrag.<br />

Von Martin Kluger erscheint Anfang<br />

Dezember 2015 im context verlag<br />

Augsburg ein voraussichtlich 424-<br />

seitiges Buch mit dem Titel »Augsburgs<br />

historische Wasserwirtschaft.<br />

Der Weg zum UNESCO-Welterbe«, das<br />

die Geschichte und die Denkmäler von »Wasserbau und<br />

Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg«<br />

beschreibt. Dort kann man dann nachlesen, was es wohl<br />

wirklich mit dem Fisch in der Hand der Wertach (männlich)<br />

und den Gewässern auf einem Gemälde im Goldenen<br />

Saal auf sich hat und warum Hubert Gerhards Augustusbrunnen<br />

ein großer »Kompass« war, der mit seinen Figuren<br />

politische, technische, wirtschaftliche und juristische sowie<br />

vielleicht sogar religiöse Aspekte behandelte.<br />

www.context-mv.de<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e


MAN Museum<br />

Innovation als Tradition<br />

Sonderveröffentlichung Industriekultur Herbst 2015<br />

XII<br />

Das MAN Museum führt an der Geburtsstätte des Dieselmotors durch mehr als zwei Jahrhunderte Technikgeschichte, zeigt aber<br />

auch die Innovationen von heute. Einige der beeindruckendsten Exponate präsentieren wir Ihnen auf dieser Seite<br />

Der erste Dieselmotor, historische Druckmaschinen<br />

und Fahrzeuge, über 1,5 Millionen historische<br />

Dokumente – das MAN Museum und das<br />

angegliederte Archiv machen Industriegeschichte<br />

erfahrbar. Auf rund 1.800 Quadratmetern<br />

spürt die Ausstellung insbesondere den technischen<br />

Entwicklungen der Unternehmensgruppe<br />

nach, die hier 1840 mit der Gründung des<br />

Vorgängerbetriebs, der »Sander’schen Maschinen-Fabrik«,<br />

ihren Ursprung nahmen.<br />

1953 in den ehemaligen Räumen der Forschungsanstalt<br />

für Mechanik und Gestaltung eröffnet,<br />

untergliedert sich das Museum in mehrere Abteilungen.<br />

So präsentieren sich die Tochterfirmen<br />

RENK und MAN Diesel & Turbo mit Exponaten<br />

aus der Antriebs- und Dieselmotortechnik jeweils<br />

in eigenen Bereichen. Aktuelle und historische<br />

Fahrzeuge der MAN Truck & Bus sind in einer<br />

großen Halle zu sehen.<br />

In der direkten Nachbarschaft des Museums wird<br />

derweil weiter gefertigt und an technischen Neuerungen<br />

gefeilt. Neben der Entwicklung, Produktion,<br />

Lizenzierung und dem Vertrieb von<br />

Viertakt-Großdieselmotoren und Turboladern ist<br />

das Augsburger Werk auch ein Stützpunkt der<br />

Service-Marke MAN PrimeServ. Diese Nähe zur<br />

Produktionsstätte bietet auch zukünftig hervorragende<br />

Voraussetzungen für neue Technikhighlights<br />

im MAN Museum. (pab)<br />

Das MAN Museum, Heinrich-von-Buz-Straße<br />

28, ist von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr<br />

geöffnet. Um eine vorherige Anmeldung unter<br />

0821–322-3366 wird gebeten. Der Eintritt ist<br />

kostenlos. Anfragen zu Führungen nimmt die<br />

Leiterin des Hauses, Gerlinde Simon, gerne<br />

entgegen: gerlinde.simon@man.eu. Weitere<br />

Informationen zum Museum und zum<br />

MAN-Konzern finden Sie unter www.museum.man.eu<br />

und www.man.de.<br />

Mit einem Vierzylinder-Ottomotor kommt dieses Feuerlöschfahrzeug<br />

(Baujahr: 1928) auf 65 PS und eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h.<br />

Fotos: a3kultur<br />

Der Versuchsdieselmotor wurde 1893–95 von der Maschinenfabrik<br />

Augsburg in Zusammenarbeit mit Rudolf<br />

Diesel gebaut – er ist der Erste seiner Art.<br />

Museumsleiterin Gerlinde Simon kann im angegliederten<br />

Archiv unter anderem Geschäftsberichte, Korrespondenzen<br />

und technische Dokumentationen<br />

präsentieren. Auch Urkunden wie Rudolf Diesels Original-Patenturkunde<br />

von 1893 sind hier zu finden.<br />

Zum dreifachen Titelgewinn 2012/13 stellte MAN dem FC<br />

Bayern für die Feierlichkeiten diese Sonderanfertigung<br />

zur Verfügung: den Triple-Truck TGX.<br />

8.000 Bogen in der Stunde leistete diese Hochdruckrotationsmaschine für den Zeitungsdruck (Baujahr: 1877). Das Exponat<br />

wurde zum Druck des Meyer’schen Konversationslexikons im Bibliographischen Institut in Leipzig eingesetzt.<br />

Der Zweitouren-Druckautomat Poly 50 (Baujahr: 1962) ist<br />

eine Flachsatzbuchdruckmaschine. Dieses Exponat war<br />

bis 1979 bei der Augsburger Firma Stumböck im Einsatz.<br />

Unser größter Antrieb?<br />

Die Welt bewegen.<br />

50% Megawatt<br />

des Welthandels werden<br />

mit Schiffsantrieben von<br />

MAN bewegt.<br />

34.000+<br />

MAN-Kraftwerksleistung<br />

für Strom und Wärme weltweit.<br />

120+<br />

Standorte bilden unser<br />

weltweites Servicenetz.<br />

Marine Engines & Systems Power Plants Turbomachinery After Sales<br />

MAN Diesel & Turbo sorgt im weltweiten Handel und Energiesektor für Bewegung. Unsere effi zienten Transport- und Energielösungen ermöglichen rund<br />

um die Welt eine sichere Schifffahrt und nachhaltige Stromversorgung. Dank unseres riesigen und stetig wachsenden Servicenetzes sind wir auch im Bereich<br />

After Sales weltweit für Sie da. Egal ob zu Wasser oder an Land – MAN Diesel & Turbo ist Ihr zuverlässiger Partner für Antriebe, die die Welt bewegen.<br />

Mehr unter: www.mandieselturbo.com<br />

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