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HYDRAGEL HEMOGLOBIN(E) K20

HYDRAGEL HEMOGLOBIN(E) K20 - Sebia Electrophoresis

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<strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> - 2005/03<br />

IV. EINLESEN<br />

Das Gel mit einem Densitometer bei 570 nm oder mit einem Gelbfilter einlesen. Bei Verwendung von HYRYS oder DVSE Densitometern, die<br />

A 2<br />

-Fraktion bei der 5 mm Markierung auf dem Scanfenster positionieren: die Nullstellung des Hintergrunds wird zwischen der A 2<br />

- und der Carbo-<br />

Anhydrase-Fraktion beim niedrigsten Punkt durchgeführt.<br />

HINWEIS : Zur Erzielung bester Ergebnisse folgendes beachten:<br />

- Die Einleselänge einstellen um vollständige Elektrophoresemuster einzuschließen (≈ 30 mm).<br />

- Sicherstellen dass die Minima auf beiden Seiten der A 2<br />

-Fraktion ganz am Fuß des A 2<br />

–Peak positioniert sind.<br />

Es wird empfohlen das gefärbte Gel ohne Verzögerung einzulesen. Als Referenz für die Zukunft können sie in einer Schutzhülle an einem trocken<br />

dunklen Platz fern von Hitzequellen gelagert werden und innerhalb von mindestens 3 Monaten visuell interpretiert werden.<br />

ERGEBNISSE<br />

Qualitätskontrolle<br />

Es wird empfohlen bei jedem Lauf ein Kontrollblut oder ein bekanntes Blut, das die Hämoglobine A, F, C und S enthält, zur Kontrolle mitlaufenzulassen.<br />

Werte<br />

Durch das Einlesen von gefärbten Elektropherogrammen mit dem Densitometer werden relative Konzentrationen (Prozente) individueller<br />

Hämoglobinbanden erhalten.<br />

Normalwerte (Mittelwert ± 2 SD) wurden mit der <strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> Prozedur von einer gesunden Population von 200 Erwachsenen<br />

(Männer und Frauen) bestimmt:<br />

Hämoglobin A ≥ 96,5 %<br />

Hämoglobin F < 2,0 % (*)<br />

Hämoglobin A 2<br />

≤ 3,5 %<br />

(*) siehe Interferenz und Limitationen<br />

Jedem Labor wird empfohlen eigene Normalwerte festzulegen.<br />

Interpretation<br />

1. Qualitative Abnormitäten: Hämoglobinopathien<br />

Die meisten Hämoglobinopathien werden durch Mutationen verursacht, die zu einzelnen Aminosäureaustauschen in einem Typ der vier<br />

Polypeptidketten führen. Die klinische Signifikanz eines solchen Austauschen hängt vom Typ der Aminosäure und von der betroffenen Stelle ab. Bei<br />

klinisch signifikanten Erkrankungen ist entweder die α-Kette oder die ß-Kette (sogar die γ-Ketten) betroffen.<br />

Mehr als 200 Varianten des adulten Hämoglobins sind bislang beschrieben worden. Die ersten untersuchten abnormalen Hämoglobine und die am<br />

häufigsten vorkommenden haben eine veränderte elektrische Nettoladung, wodurch sie mit Elektrophorese einfach nachweisbar sind.<br />

Es gibt vier abnormale Haupt-Hämoglobine, welche von besonderem klinischen Interesse sind: S, C, E und D.<br />

Die <strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> Kits werden für eine vorläufige Identifikation von Hämoglobinopathien und Thalassämien. Sobald ein<br />

abnormales Muster festgestellt wird, sollte seine Identität mit entsprechenden ausschließenden Tests bestätigt werden (z. B. mit Gelelektrophoresen<br />

auf sauren Agarose Gelen).<br />

Hämoglobin S<br />

Das Hämoglobin S kommt am häufigsten vor. Es entsteht durch den Austausch eines Glutaminsäurerestes (saure Aminosäure) der Beta-Kette durch<br />

Valin (eine neutrale Aminosäure). Seine elektrophoretische Mobilität wird dadurch verlangsamt. Auf alkalisch gepufferten Gelen wie <strong>HYDRAGEL</strong><br />

<strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> wandert das Hämoglobin S zwischen den Fraktionen A und A 2<br />

.<br />

Hämoglobin C<br />

Ein Glutaminsäurerest der Beta-Kette wurde durch einen Lysinrest ersetzt (basische Aminosäure): seine Mobilität ist stark verringert. Bei der<br />

<strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> Prozedur überlagern sich die Fraktionen C, E, und A 2<br />

. Wenn diese Fraktion > 15 % beträgt, müssen die<br />

Hämoglobine C und E vermutet werden.<br />

Hämoglobin E<br />

Ein Glutaminsäurerest der Beta-Kette wird durch Lysin ersetzt. Bei der <strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> Prozedur wandert das Hämoglobin E<br />

genau wie das Hämoglobin C. Aber im Unterschied zu Hämoglobin C, trennt es sich nicht vom Hämoglobin A in sauren Puffer [<strong>HYDRAGEL</strong> ACID(E)<br />

<strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong>]. Diese Eigenschaft erlaubt die Unterscheidung zwischen E und C.<br />

Hämoglobin D<br />

Ein Glutaminsäurerest der Beta-Kette wird durch einen Glutaminrest ersetzt. Bei der <strong>HYDRAGEL</strong> <strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong> Prozedur wandert dieses<br />

Hämoglobin ganz genau wie das Hämoglobin S. Das Hämoglobin D trennt sich in sauren Puffer nicht vom Hämoglobin A [<strong>HYDRAGEL</strong> ACID(E)<br />

<strong>HEMOGLOBIN</strong>(E) <strong>K20</strong>]. Diese Eigenschaft erlaubt die Unterscheidung zwischen S und D.<br />

2. Quantitative Abnormitäten: Thalassämien<br />

Thalassämien stellen eine sehr heterogene Gruppe von genetischen Störungen dar, die durch eine verminderte Synthese eines oder mehrerer Typen<br />

von Polypeptidketten gekennzeichnet sind. Der molekulare Mechanismus dieser Verminderung ist bis jetzt nicht vollständig beschrieben.<br />

Es gibt zwei Arten von Thalassämiesyndromen:<br />

Alpha-Thalassämien<br />

Sie werden durch eine verminderte Synthese der α-Ketten charakterisiert, was konsequenterweise die Synthese aller normalen Hämoglobine betrifft.<br />

Die überschüssige Synthese von ß-Ketten und γ-Ketten im Verhältnis zu α-Ketten induziert die Bildung von Tetrameren ohne jede α-Kette:<br />

• Hämoglobin Bart = γ 4,<br />

• Hämoglobin H = ß 4.<br />

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