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Zeitung-03-2010 - SPÃ Pressbaum
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März 2010<br />
PRESSBAUMER MITTEILUNGEN | 9<br />
Warum ist Ihnen gerade der Sozialbereich<br />
ein wichtiges Anliegen und aus<br />
welchen Verhältnissen kommen Sie?<br />
Immer öfter kommt es auch in unseren<br />
dörflichen Strukturen vor, dass Nachbarn<br />
einander nicht mehr kennen. Man ist in seinem<br />
beruflichen Umfeld engagiert und so<br />
beschäftigt, dass für die zwischenmenschlichen<br />
Kontakte nur mehr wenig bis gar<br />
keine Zeit bleibt. Gerade auf kommunaler<br />
Ebene müssen wir ansetzen und versuchen,<br />
die Menschen mehr zusammenzubringen<br />
und das Verständnis und die Unterstützung<br />
für den Anderen zu fördern. Viele<br />
Dinge sind nicht unmittelbar mit finanziellen<br />
Aufwendungen verbunden, sondern<br />
Zuhören und gegenseitige Anteilnahme<br />
und Hilfe sind in der ersten Phase am<br />
wichtigsten. Dass Geld nicht alles ist, wird<br />
spätestens beim Verlust der Gesundheit<br />
schmerzlich registriert.<br />
Die Unterstützung und Förderung unserer<br />
Jugend muss allen ein wichtiges Anliegen<br />
sein. Die jungen Menschen brauchen Perspektiven<br />
und müssen bei der Umsetzung<br />
von Projekten miteingebunden werden. Die<br />
Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen<br />
hat oberste Priorität, wenn wir für<br />
unsere Jugend Positives bewirken wollen.<br />
Das von der ÖVP geforderte Transferkonto<br />
ist auch nicht geeignet, das Zusammenleben<br />
einfacher zu machen. Wenn wir<br />
darauf hinweisen, dass Banken und ihre<br />
Akteure die Verursacher der weltweiten<br />
Wirtschaftskrise sind und gefälligst ihren<br />
Beitrag zur Überwindung leisten müssen,<br />
dann hören wir, sie sind skeptisch. Auch<br />
wir sind bei den Milliarden der Bankenunterstützung<br />
skeptisch gewesen, aber wir<br />
mussten diesen Weg gehen. Jetzt ist es<br />
an der Zeit, dass diese Damen und Herren<br />
ihren Anteil leisten. Zu den von Ihnen<br />
nachgefragten Verhältnissen: Ich selbst<br />
stamme aus einer Familie, bei der ich als<br />
einziger aus einer Eisenbahnerdynastie<br />
ausgebrochen bin. Auch mein Vater war<br />
in der SPÖ tätig. Damals fanden viele<br />
Besprechungen in unserer Wohnung statt.<br />
Bei den abendlichen Diskussionen mit den<br />
verschiedenen Abgeordneten konnte ich<br />
die ersten Eindrücke gewinnen.<br />
Sie sind nicht annähernd so oft auf Fotos<br />
zu sehen wie der amtierende Bürgermeister.<br />
Sind Sie fotoscheu?<br />
Wenn man die Besitzverhältnisse in der<br />
Medienlandschaft kennt, dann ist die<br />
Berichterstattung klar. Als Eigentümer<br />
und Geldgeber sind überproportional<br />
Raiffeisen, Industriellenvereinigung und<br />
Erzdiözese vertreten. Außerdem bin ich<br />
der Meinung, dass man als Politiker zwar<br />
volksnah sein sollte, aber trotzdem den<br />
Großteil seiner Zeit mit Arbeit statt mit<br />
Posieren vor der Kamera zuzubringen<br />
hat. Wenn jemand bei jeder passenden<br />
und unpassenden Gelegenheit von Fotos<br />
grinst, ist er ein guter Selbstdarsteller,<br />
aber noch lange kein guter Volksvertreter.<br />
Was möchten Sie den Pressbaumer/Innen<br />
abschließend sagen?<br />
Wir wissen nicht, wie lange die Gemeinde<br />
die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
noch zu spüren bekommt oder ob es schon<br />
bald wieder aufwärts geht. Wir müssen<br />
Maßnahmen ergreifen, um auf alle Eventualitäten<br />
vorbereitet zu sein.<br />
Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen:<br />
Wir müssen einiges ändern, erneuern und<br />
verbessern, um wieder nach oben zu kommen<br />
und den Anschluss an erfolgreiche<br />
Gemeinden zu schaffen.<br />
Es muss anders werden, wenn es gut<br />
werden soll.<br />
Wir danken für das Gespräch<br />
GRUBER TRAF SOZIALMINISTER<br />
GGR ALFRED GRUBER, in Pressbaum für<br />
Soziales zuständig, traf den Bundesminister<br />
für Soziales, RUDOLF HUNDSDORFER,<br />
zum Meinungsaustausch.<br />
Der Bundesminister informierte Gruber über<br />
österreichweite SPÖ-Positionen für das Sozialwesen,<br />
wie<br />
• die Beibehaltung der Verlängerung der<br />
Hacklerregelung, wie sie mit dem Koalitionspartner<br />
vereinbart wurde,<br />
• die Beibehaltung des Pensionsantrittsalters<br />
und<br />
• die SPÖ- Jugendbeschäftigungsinitiativen.<br />
Im Gegenzug berichtete Gruber über Probleme<br />
und Herausforderungen auf kommunaler<br />
Ebene. Er unterstrich dabei soziale Notwendigkeiten<br />
wie leistbare Wohnungen vor<br />
allem für junge Menschen und den Bedarf<br />
an Pflegeeinrichtungen für unsere SeniorInnen.<br />
Wohnbauträger sollten laut Gruber<br />
verpflichtet werden, bei Neubauten auch ein<br />
bestimmtes Kontingent an Startwohnungen für Junge anzubieten. Hundsdorfer zeigte sich vom modernen Kindergarten<br />
Pressbaum 2 stark beeindruckt.<br />
Gruber und Hundsdorfer kennen einander gut aus langjähriger politischer Tätigkeit und stellten wieder einmal Übereinstimmung<br />
bei ihren Anliegen fest.<br />
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