Wassergebühren
Zeitung-12-2011 - SPÃ Pressbaum
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6 I Pressbaumer mitteilungen Dezember 2011<br />
POLITIKPOLITIK<br />
SCHÖNE BESCHERUNG ?!<br />
Was uns ÖVP und GRÜNE<br />
bisher<br />
beschert<br />
haben......<br />
Bei der Gemeinderatswahl im März des Vorjahres haben die Pressbaumer<br />
Bürger die ÖVP mit der absoluten Mehrheit ausgestattet. Aus taktischen<br />
Gründen war ihr das aber noch nicht genug. Um bei Bedarf sogar über<br />
eine Zweidrittelmehrheit zu verfügen, köderten sie die Grünen trotz deren<br />
Verlust eines Mandats als koalitionären Partner. Letzteres vor allem mit<br />
der Absicht, eine gemeindeeigene Gesellschaft zu gründen, wofür sie die<br />
Zweidrittelmehr benötigten. Ausgestattet mit dieser satten Mehrheit stellt<br />
sich natürlich die Frage, was uns die beiden Parteien seither beschert<br />
haben. Hier ein objektiver Rückblick für den am politischen Geschehen<br />
in unserer Gemeinde interessierten Leser.<br />
Angetreten ist die ÖVP mit Bürgermeister Schmidl<br />
Haberleitner mit dem Slogan „Pressbaum in guten Händen“<br />
und ihre Wähler haben es in gutem Glauben honoriert.<br />
Als Erstes hat der Bürgermeister der Stabilisierung der<br />
Gemeindefinanzen oberste Priorität eingeräumt (vgl. der<br />
Pressbaum, Juni 2010). und hat mit den Stimmen der ÖVP<br />
das überfällige Budget für das Jahr 2010 beschlossen.<br />
Von Stabilisierung war aber darin nichts zu merken. Im<br />
Gegenteil stiegen die Gemeindeschulden 2010 gegenüber<br />
2009 von 16,26 Mio. € auf 17,5 Mio. €. und liegen 2011<br />
trotz Verlagerung zur P-Komm. noch immer bei 16,44 Mio.<br />
€. Im Vergleich dazu lag die Gemeindeverschuldung 2007<br />
im letzten Jahr unter Bürgermeister Kraus (SP) noch bei<br />
nur 15,78 Mio. €. Unter ÖVP und Grüne wurden jedoch<br />
weiter neue Schulden gemacht. Wohin das führt, erleben<br />
wir gerade in der EU mit der Schuldenpolitik vieler Länder in<br />
erschreckender Weise. Steigende Schulden sind nämlich<br />
nur dann vertretbar, wenn sie für Investitionen gemacht<br />
werden, die die Wertschöpfung oder den sozialen Nutzen<br />
messbar erhöhen. Ansonsten muss gespart werden, bevor<br />
man Geld ausgibt, wie in jedem privaten Haushalt auch.<br />
Gespart wurde zwar etwas bei der Anzahl der<br />
Gemeinderäte in den Ausschüssen (7 statt 9) und bei den<br />
Bezügen der Gemeinderäte unter freiwilliger Beteiligung<br />
des Bürgermeisters (-10%), doch das war’s dann auch<br />
schon. Denn die Ausgaben für die allgemeine Verwaltung<br />
steigen 2011 (2.NVA) gegenüber 2010 um 7,2% und die<br />
der Finanzverwaltung sogar um 27 %. Als Sparen kann das<br />
nicht bezeichnet werden. Auch nicht beim Bauhof, dessen<br />
Ausgaben 2011 um 10 % steigen dürften (und auch für 2012<br />
eine deutliche Erhöhung vorsehen). Der SP-Vorschlag<br />
eines gemeindeübergreifenden Abfallsammelzentrums ist<br />
noch immer nicht auf Schiene. Dafür wurden sofort nach<br />
der Wahl Wasser- und Kanalgebühren trotz Überschüssen<br />
im Budget empfindlich erhöht (Wasserbezug + 8,2%,<br />
Wasserbereitstellung +35%, Kanalbenutzung +20%). Die<br />
einzige Berechtigung hierfür war der Geldbedarf für die<br />
notwendige Lecksuche und Schadensbehebung, denn<br />
Pressbaum verzeichnete Wasserverluste von bis zu 126<br />
Mio. Liter im Jahr. Die Wasserabrechnung Ende September<br />
2011 wird zeigen, wieweit diese Verluste verringert<br />
werden konnten. Dementsprechend wird die SPÖ allein<br />
oder gemeinsam mit den anderen Oppositionsparteien<br />
versuchen, eine Reduzierung des Wasserpreises zu<br />
erreichen oder zumindest eine weitere Erhöhung zu<br />
verhindern. Ähnliches gilt auch für die Kanalgebühren,<br />
bei denen die Berechnung im schwarzen Niederösterreich<br />
noch immer unsozial nach der Wohnungsfläche und nicht<br />
nach der Anzahl der Bewohner erfolgt.<br />
Ende des Vorjahres schon hatte die ÖVP die pädagogisch<br />
und sozial notwendige schulische Nachmittagsbetreuung<br />
an der Volksschule angekündigt. In einer pseudoobjektiven<br />
Ausschreibung mittels Punktebewertung erhielt<br />
das ÖVP-nahe Hilfswerk den Zuschlag (es bekam von<br />
allen ÖVP-Vertretern im Ausschuss die höchstmögliche<br />
Punkteanzahl). Seither hagelte es Beschwerden der<br />
Eltern wegen zu hoher Preise und Inflexibilität bei der<br />
Anmeldung und Teilnahme. Monatelang hat sich der<br />
Bürgermeister auf Landesgesetze ausgeredet, jetzt hilft<br />
ihm ein neuer Vertrag zwischen dem Bund und NÖ.<br />
Ein ähnliches Schicksal droht der von der SPÖ initiierten<br />
und beschlussreif vorbereiteten Krabbelstube für<br />
Kleinkinder. Statt dem für die Eltern finanziell günstigen<br />
SPÖ-Konzept favorisiert die ÖVP eine teure private<br />
Betreuungsanbieterin für Kinder bis 10 Jahre, also keine<br />
echte Krabbelstube, wie sie in Gemeinden mit modernen<br />
sozialen Bildungssystemen gang und gebe ist.<br />
Neben zahlreichen einstimmigen Beschlüssen über<br />
Subventionen, Straßen- und Kanalsanierungen, die<br />
Sanierung der Venedigerbrücke (über das Aussehen<br />
der sanierten Brücke wurde nicht abgestimmt !!) wurden