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Zeitung-10-2010 - SPÃ Pressbaum
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Oktober 2010<br />
<strong>Pressbaumer</strong> <strong>Pressbaumer</strong> mItteIlungen mItteIlungen I 5<br />
POLITIK<br />
ktober 2010<br />
KeIN GruND FÜr KaNaLGebÜhreNerhöhuNG<br />
Auch bei der erhöhung der<br />
Kanalgebühren möchte die<br />
schwarzgrüne mehrheit den Bürgern<br />
weismachen, dass sie wirtschaftlich<br />
notwendig ist. Aber das<br />
gegenteil ist der Fall, denn die<br />
Budgetsituation der Betriebe der<br />
Abwasserbeseitigung ist noch besser<br />
als bei der Wasserversorgung. Im<br />
Durchschnitt wurde seit 2002 ein<br />
jährlicher Überschuss von 323.732.-<br />
€ erwirtschaftet. 2009 waren es<br />
sogar € 472.156.- Daraus die<br />
wirtschaftliche notwendigkeit einer<br />
erhöhung abzuleiten, ist schlicht<br />
und einfach eine Frechheit. Denn<br />
auch hier wurden die erzielten<br />
Überschüsse nicht zweckverwendet,<br />
sondern in den allgemeinen<br />
Haushalt gesteckt, um dort<br />
vorhandene Abgänge zu reduzieren.<br />
mit den Überschüssen wurden<br />
wie beim Wasser Budgetlöcher<br />
gestopft, was laut Rechnungshof<br />
nicht zulässig ist, es ist lediglich<br />
Kostendeckung vorgeschrieben.<br />
Aber das kratzt die ÖVP nicht,<br />
weil sie glaubt, dass ihr mit ihrer<br />
mehrheit alles erlaubt ist. So wurde<br />
halt die Kanalbenützungsgebühr<br />
mit 1. August 2010 von 2,64.- €/m 2<br />
angeschlossener Geschoßfl äche auf<br />
3,157.- €/m 2 um 20% erhöht.<br />
Anders als beim Wasser war unsere<br />
gemeinde bei dieser gebühr im<br />
Vergleich zu anderen gemeinden<br />
bisher allerdings nicht Spitze. es<br />
gibt hier noch teurere gemeinden<br />
(z.B. mauerbach), aber auch billigere<br />
(z.B. gablitz und tullnerbach).<br />
Die vorgenommene erhöhung<br />
könnte aber dazu beitragen, dass<br />
Pressbaum auch hier zu den<br />
teuersten gemeinden aufschließt.<br />
eine besondere Problematik bei der<br />
Bemessung der Kanalgebühr - und<br />
dafür kann die gemeindeführung<br />
nichts - ist das niederösterreichische<br />
Kanalgesetz. Das nämlich schreibt<br />
zum unterschied zu anderen<br />
Bundesländern die Bemessung nach<br />
der angeschlossenen Geschoßfl äche<br />
vor. Während das ÖVP-geführte land<br />
nÖ dieses gesetz als sozial gerecht<br />
ansieht, gibt es<br />
auch gegenteilige<br />
Ansichten. Insbesondere<br />
kommt es<br />
immer wieder zu<br />
Härtefällen, weil<br />
das Verhältnis von<br />
geschoßfläche,<br />
Anzahl der auf der<br />
angeschlossenen<br />
g e s c h o ß f l ä c h e<br />
w o h n e n d e n<br />
Personen und<br />
einkommen in<br />
vielen Fällen<br />
nicht passt und<br />
für die Betroffenen eine große<br />
Härte darstellt. Beispielsweise ist<br />
die Kanalbenützungsgebühr für<br />
ein Haus mit 150 m 2 , in dem früher<br />
eine vierköpfi ge Familie wohnte<br />
und nun nur mehr zwei Personen<br />
leben, gleich hoch. Hier erscheint<br />
eine gesetzliche Änderung höchst<br />
notwendig zu sein oder überhaupt<br />
ein neues, besseres Kanalgesetz wie<br />
in anderen Bundesländern. Vor allem<br />
auch deshalb, da die eu ab 2010 die<br />
Berechnung der Abwassergebühren<br />
entsprechend der quantitativen und<br />
qualitativen Beschaffenheit des Abwassers<br />
vorschreibt, was eigentlich<br />
die nicht verursachungsgerechte Berechnung<br />
nach m 2 Geschoßfl äche<br />
ausschließen sollte.<br />
gR mag. Peter grosskopf