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Aus dem Gemeindearchiv Sagenhaftes Maltatal 32 „Greif an!“ ruft es aus der Felswand Ganz drinnen im Maltatal lebte einmal ein junger Senner. Der war ein hochmütiger und kalter Bursch, wie man so sagt. Kein Hüterbub tat es ihm recht auf der Alm, und es gab für ihn mehr Schläge als Essen. Sein Bauer hätte ihn längst schon fortgeschickt, aber der Senn hatte etwas Unheimliches an sich, und der Bauer fürchtete, dass dann seine Kühe auf der Alm verhext würden und keine Milch mehr gäben. Einmal hatte der Senn beim Abtrieb im Herbst den Butterkübel auf der Alm vergessen. Die Bäuerin sagte: „Der Rührkübel geht mir aber ab!“ Der Bauer meinte: „Jetzt kann kein Mensch mehr auf die Alm hinauf. Ist noch keiner zurückgekommen, der´s gewagt hat. Ich mach dir einen neuen Rührkübel.“ Als der Senn das hörte, lachte er spöttisch. „Du bist auch so ein Trauminet, Bauer! Ich steig zur Alm auf!“ Der Bauer mahnte noch ein paarmal: „Tu`s nicht, Senn! Oben gehen im Winter böse Geister um, und Unheimliches ist schon genug erzählt worden!“ Das stachelte aber den eiskalten Burschen noch mehr an. Er stieg in die Bergschuhe und schnitt sich einen langen Haselstock. „So, jetzt kann kommen, wer mag!“ Der Bauer sagte noch, weil sich der Senn nicht abhalten ließ: „Nimm denn Tyras mit!“ Das war der große schwarze Haushund, der auch „Vieräugl“ genannt wurde, weil er über den Augen zwei runde Flecken im Fell trug, die wie Augen aussahen. Der Bursch stieg noch am Abend gegen den Berg hinauf. Er wollte oben in der Almhütte übernachten und bedachte nicht, dass es die Thomasnacht, die erste Rauhnacht, war. Und damit der Tyras nicht vorauslief oder gar abkugelte, wo es neben dem Bergpfad so steil war, hatte er ihm einen Strick ans lederne Halsband gehängt. Sie stiegen eine Stunde und noch eine bergauf. Indessen hatte schon die Nacht alles zugedeckt. Der Wind blies eisig herab von der Höhe. Sie kamen gerade um den Moserkopf, eine senkrechte Felswand, als der Tyras die Rückenhaare aufstellte und keinen Schritt weitergehen wollte. Er knurrte und winselte, und als der Senn ihn mit dem Strick weiterzog, fletschte er die Zähne. Aber zuletzt war der Bursch doch stärker. Auf einmal wurde es auch dem Senn unheimlich. Aus der Wand hörte er eine Stimme rufen: „Greif an, greif an!“ Dem Senn lief`s kalt über den Rücken. Er wollte schon umkehren – aber so leicht schreckte ihn keiner! Im nächsten Augenblick antwortete eine andere Stimme hinter dem Fels. „Ich trau mich nicht. Er hat den vieräugigen Hund mit!“ Dann war`s wieder still. Nur der Wintersturm heulte und toste immer stärker. Der Hund wollte sich losreißen und um die Felswand fortstürmen. Jetzt war`s dem Senn aber doch recht, dass er den Tyras bei sich hatte. Hinterm Moserkopf fing die Almweide an. Er stapfte über die kurze Weide, auf die dunkle Almhütte zu. Er freute sich, dass er in der Hütte ein Licht anzünden konnte, damit es nicht mehr so enterisch (unheimlich) um ihn herum war. An der Brunnensäule vor der Hütte band er den Tyras mit dem Strick an. Übernachten wollte der Senn doch nicht mehr – da stieg er lieber die halbe Nacht im Finstern ins Tal ab. Er sperrte die Hüttentür auf, und jetzt war`s dem Senn gar nicht mehr darum, Licht zu machen. Sobald er den Rührkübel gefunden hatte, ging er gleich wieder aus der Hütte. Als er aber beim Almbrunnen ankam, waren zwei Hunde an der Brunnensäule angebunden. Und sie glichen sich wie ein Kreuzerstück dem anderen. Das konnte der Senn überhaupt nicht deuten. „Ist noch wer gekommen hinter mir?“ fragte er sich laut und schaute sich um. Das half ihm jetzt gar nichts bei dieser Düsternis. Er dachte: „Mein Hund wird mich wohl an der Stimme erkennen!“ und er rief: „Tyras, her zu mir!“ Dann horchte er, welcher sich meldete. Aber da fingen beide Hunde zu winseln an, und jeder wollte zu ihm. Sie rissen und bissen an den Stricken, dass es wohl nicht lange dauerte, bis die zwei Hunde frei waren. Sie sprangen auch mit lautem Knurren und fletschenden Zähnen aufeinander los. Einer hätte wohl den anderen zerrissen, wenn sie nicht weit genug voneinander angebunden gewesen wären. Dem Senn lief`s eiskalt über den Rücken. Wenn er den richtigen Hund losband, dann war er gerettet. Kam aber der andere frei, konnte ihn nicht einmal der Tyras schützen, wenn ihn der fremde Hund ansprang. Nun war`s soweit, dass er sich entscheiden musste, bevor der fremde Hund über ihn herfiel. Der ihm näher stand, der winselte plötzlich zutraulich. Der entferntere stand, riss knurrend am Strick. „Dann bist du wohl der Tyras!“ rief der Bursch erleichtert. Er bückte sich und band den Hund vom Brunnen los. In diesem Augenblick war die schauerliche Stimme wieder da. „Greif an, greif an!“ hetzte sie den Hund auf den Senn. Die zweite Stimme aus dem Finstern heraus heulte – oder war`s gar der schwarze Hund selber: „Jetzt fass ich ihn, weil der vieräugige Hund noch angebunden ist!“ Auf einmal war der schwarze Hund, der den Senn gerade noch zutraulich angewinselt und mit dem Schweif gewedelt hatte, größer geworden als der Senn selber. Mit wildem Fletschen sprang er dem Burschen auf die Schultern und riss ihn mit seinen Krallen den Rock in lauter Fetzen. Die Stimme rief von neuem: „Greif an, greif an!“ Der wilde Hund schüttelte den Burschen mit den Zähnen wie einen Hasen, den er gejagt hatte. Die Fetzen des Senn flogen durch die Luft – dann war alles aus. Der Bauer stieg am nächsten Morgen auf die Alm und nahm einen Jäger mit. Sie fanden nichts von dem Senn, als ein paar Fetzen von seinem Janker. Sie banden den Tyras von der Brunnenstange und stiegen stumm wieder ins Tal ab.
Aus dem Gemeindearchiv / Aus dem Gemeindeleben 1975 Schneemassen Im Frühjahr 1975 haben sich in Brandstatt - einige hundert Meter vom Kerschhacklhof entfernt - gewaltige Schneemassen ins Tal gewälzt. Nach dem Niedergang der Lawine trümte sich dort eine 9 m hohe Schneewand auf. Die Räumung wurde von Friedrich Truskaller (sen.) & Söhne durchgeführt. Volksschule Malta Malteiner Wasserspiele Am 24. Oktober des heurigen Herbstes machten sich über 70 Kinder der Nationalpark - Volksschule Malta auf den Weg um einen der schönsten Wanderwege unserer Umgebung zu erkunden. Begleitet von etlichen Eltern und allen Lehrkräften der Schule reisten sie per Bus zur Mautstelle. Von dort aus ging es gleich frisch los. Obwohl noch die Feuchte der Herbstes auf allen Wegen und Pflanzen lag, versprach es ein wunderbarer, warmer Herbsttag zu werden. Staunende und begeisterte Kinder standen an den Wasserfällen, die ungewöhnlich viel Wasser hatten. Ob Gletschertopf, Dreifaltigkeitswasserfall (...der nicht immer zu sehen ist!), eine kleine Waldspinne, ein Felsen, der aussieht wie ein versteinerter Fisch, ein letztes Eierschwammerl, der „Hexenbesen“ - für alles waren die Kinder zu begeistern! Die wohlverdiente Pause - mit Jause - stärkte die jungen Wanderer. Spiel und Sport für die Kinder und ein feiner Kaffee für die Großen bei der Gmünder Hütte rundeten den Ausflug perfekt ab. Wie fein in einer Gemeinde zu leben, die den Menschen unseren Nationalpark auf die Weise in aller Schönheit nahe bringt! 33
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