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nACHrICHten 2./3. März 2013 / Nr. 9 bevorsteHendes KonKLAve er packt für etwa zwei Wochen Woelki wählt den Papst mit: Im Interview erklärt der Kardinal, wie er sich vorbereitet In diesen Tagen treffen die Kardinäle aus der ganzen Welt in Rom ein, um das Konklave vorzubereiten und einen aus ihrer Mitte zum neuen Papst zu wählen. Einer von ihnen ist der Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Bevor er am 5. März nach Rom fliegt, hat er mit unserer Zeitung gesprochen. Herr Kardinal, sind Sie aufgeregt? Noch nicht. Aber natürlich bin ich ganz gespannt, was auf mich zukommt. Wie lange das Konklave dauert, ist letztlich nicht absehbar.Wie viel Paar Socken kommen denn in Ihren Koffer? Ich werde sicherlich Sachen für zwei bis drei Wochen mitnehmen. Haben Sie sich von Kardinälen, die bereits bei einem Konklave dabei waren, Ratschläge geholt? Während der Vollversammlung in Trier haben Kardinal Meisner und Kardinal Lehmann, die schon einmal ein Konklave erlebt haben, etwas über den Ablauf berichtet. Darüber, wie es weiter geht, werden wir uns in den kommenden Tagen verständigen, wenn die Kardinäle aus der ganzen Welt nach und nach in Rom eintreffen zu so genannten Generalkongregationen. Da werden wir uns – also noch vor dem Konklave – besser kennenlernen und uns ein Bild von der Kirche auf der ganzen Welt machen können. So wird wohl ein großes Panorama zur Situation der Kirche auf den einzelnen Kontinenten erstellt. Aus solchen Überlegungen und Fragen wird sich dann so etwas wie ein „Anforderungsprofil“ an den nächsten Papst ergeben. Namen werden aber dann noch keine genannt. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Zu diesem Profil werden Sie sich bestimmt bereits im Vorfeld ein paar Gedanken gemacht haben... Grundsätzlich wünsche ich mir auf dem Stuhl Petri einen Mann mit einem offenen Herzen für die Menschen, einen guten Seelsorger mit pastoraler Erfahrung und umfassender theologischer Bildung, einen, der über Charisma und Führungsqualitäten verfügt. Und Lebenserfahrung sollte er mitbringen, also nicht zu jung sein, so Mitte/Ende 60 könnte ich mir gut vorstellen. Aber ich reise nicht zu einem Bewerbungsverfahren, das Konklave ist ein geistlicher Vorgang. Wir wollen durch Gebet uns darauf einstellen, den zu wählen, den Gott für dieses Amt vorgesehen hat, nicht mein „Anforderungsprofil“ durchsetzen. Wie bereiten Sie sich auf das Konklave vor? Ich habe mir das ein oder andere im Internet angeschaut, um mich über die Situation einer Teilkirche zu informieren. Das ist in der Hinsicht die einzige Vorbereitung, die ich habe. Der Rest wird dann sicherlich bei der intensiven Diskussion der Generalkongregationen geschehen. Sie sind seit einem Jahr Mitglied der Kardinalsfamilie – wie gut Foto: Wetzler kennen Sie Ihre 114 Mitbrüder inzwischen, mit denen Sie im Konklave sitzen und von denen Sie einen zum Papst wählen werden? Den Großteil kenne ich nicht. Ich kenne diejenigen, die mit mir im Konsistorium gewesen sind und ich kenne einige von denen, die im letzten Konsistorium im November dabei waren. Denen bin ich jetzt ein- bis zweimal begegnet. Etwas besser kenne ich die Kurienkardinäle, sofern sie Kongregationen oder andere Stellen im Vatikan leiten. Aber ich habe gehört, dass selbst die Kardinäle, die schon 30 Jahre oder eben für eine lange Zeit dabei sind, auch nicht alle kennen. Daher ist es gut, dass eine ausreichend lange Zeit vor dem eigentlichen Konklave ein- geräumt ist, in der die Kardinäle Tag für Tag zusammenkommen, um sich denn auch wirklich kennen zu lernen und zu sehen, wie der ein oder andere denkt und für welche inhaltlichen Positionen er steht. Wie kann ich mir den alltäglichen Austausch vorstellen? Duzen Sie sich mit allen? Unterhält man sich auf Latein? Die übliche Verkehrssprache ist das Italienische. Es wird sich in kleineren Kreisen aber auch in der ein oder anderen Sprache unterhalten. Viele können zum Beispiel deutsch oder englisch. Duzen tut man die, die man kennt. Die anderen redet man mit „Sie“ an. Die Papstwahl findet unter strengen Geheimhaltungsvorkehrungen statt.Wann müssen Sie eigentlich Ihr Handy abgeben? Bereits zu dem so genannten Vorkonklave? Nein. Wenn der Beginn des Konklave festgelegt ist, ziehen alle Kardinäle in das Gästehaus Santa Marta, vielleicht 400 Meter entfernt von der Sixtinischen Kapelle. Das Konklave selbst beginnt dann mit einem Gottesdienst. Spätestens dann, glaube ich, sind diese Dinge abzugeben. Wo und wie genau das passiert, da werde ich mich überraschen lassen. Wird es Ihnen schwer fallen, sich von Ihrem Handy zu trennen? Ja, auf jeden Fall. Man ist dann abgeschnitten von dem Geschehen. Da wird mir dann doch der Kontakt zur Familie, zu Freunden und zur Diözese fehlen. Interview: Christina Bustorf Kompakt Konklave vorgezogen Vatikanstadt (KNA/red) – Benedikt XVI. hat eine Vorverlegung der Papstwahl „um einige Tage“ gestattet. Wann das Konklave beginnt, muss laut dem neuen Gesetz das 208 Mitglieder zählende Kardinalskollegium entscheiden, sobald die voraussichtlich 115 Wähler in Rom eingetroffen sind. Kirchenkreise rechnen mit einem Beginn um den 10. oder 11. März. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses stand noch kein endgültiger Termin fest.
2./3. März 2013 / Nr. 9 nACHrICHten mehr ämter für Frauen Bischöfe denken über spezielle Weihe nach TRIER – Mit Blick auf die Rolle der Frauen in der Kirche haben sich die deutschen Bischöfe verpflichtet, den Anteil von Frauen in Leitungspositionen weiter zu erhöhen. Die Entwicklungen in diesem Bereich sollen in fünf Jahren kontrolliert werden. In diesem Zusammenhang denken die Bischöfe auch über eine spezielle Weihe von Frauen nach. „Wir wollen prüfen, welche neuen Dienste und Ämter außerhalb des Weiheamtes entwickelt werden können“, erklärten die Bischöfe zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Trier. Zuvor hatte Kurienkardinal Walter Kasper als Gastreferent die Entwicklung eines Diakonats ins Spiel gebracht, das allerdings nicht auf einer Stufe der Weihe von männlichen Diakonen und Priestern steht. Frauenverbände zufrieden Der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, begrüßte die Beschlüsse der Bischöfe zur Rolle der Frau als „wichtigen Schritt“ für den innerkirchlichen Dialogprozess. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands zeigte sich erfreut über die Zusage der Bischöfe, für mehr Mitsprache der Frauen in der Kir-che zu sorgen. Den Worten müssten jedoch nun konkrete Taten folgen. Auch der Katholische Deutsche Frauenbund bewertete die Beschlüsse als „wegweisend und Mut machend“. In die Diskussion über mehr Mitbestimmungsrechte und Führungspositionen von Frauen in der Kirche sei Bewegung gekommen, erklärte der Verband. Die Vorschläge der Kardinäle Walter Kasper und Karl Lehmann „einer sakramentalen Weihe seien Mut machend für alle Frauen, die sich mit ihren Charismen und Kompetenzen bereits jetzt in der Kirche engagieren und dies auch zukünftig tun wollen“. Nach einer Vergewaltigung erlauben die katholischen Bischöfe den Einsatz von bestimmten Formen der „Pille danach“. In katholischen Krankenhäusern erhielten vergewaltigte Frauen „selbstverständlich menschliche, medizinische, psychologische und seelsorgliche Hilfe“, heißt es dazu in der Erklärung. Dazu könne auch die Verabreichung einer „Pille danach“ gehören, „insofern sie eine verhütende und nicht eine abtreibende Wirkung hat“. Verboten blieben Methoden und Präparate, „die den Tod eines Embryos bewirken“. Damit schlossen sich die Bischöfe weitgehend der Linie des Kölner Kardinals Joachim Meisner an, präzisierten aber Stellungnahmen des Kölner Erzbistums, in denen zunächst die Tötungsabsicht bei der Einnahme der „Pille danach“ zum moralischen Ausschlusskriterium gemacht worden war. Zugleich kündigten die Bischöfe an, die „weiteren Zusammenhänge der Fragestellung – auch im Kontakt mit den in Rom Zuständigen – vertieft zu ergründen und notwendige Differenzierungen vorzunehmen“. Noch kein Ergebnis gab es bei der Frage, wer anstelle des Kriminologen Christian Pfeiffer die kirchliche Missbrauchsstudie fortführen soll. Bis April wolle man aber einen neuen Partner finden, hieß es. Anfang Januar hatte die Bischofskonferenz sich von Pfeiffer getrennt (wir berichteten). Um die weitere Aufarbeitung voranzubringen, soll nun ein Beraterkreis eingerichtet werden. joh/wil In Kürze Letztes Angelus-gebet Gemeinsam mit einer gewaltigen Menschenmenge hat der Papst sein letztes Angelus-Gebet gesprochen. Auch nach seinem Amtsverzicht werde er der Kirche verbunden bleiben und ihr weiterhin dienen, sagte Benedikt XVI. in seiner letzten Sonntagsansprache als Papst. Tags zuvor hatte er den Mitarbeitern der römischen Kurie für ihren Dienst und ihre Unterstützung gedankt. entscheidung vertagt Eine Entscheidung über die Einigungsbemühungen mit den traditionalistischen Piusbrüdern wird nicht mehr in diesem Pontifikat fallen. Der Vorgang werde dem künftigen Papst übergeben, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Ursprünglich hatte der Vatikan der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Frist gesetzt, sich bis 22. Februar zu entscheiden, ob sie ein 2011 vorgelegtes Lehrdokument unterzeichnen und sich so voll in die katholische Kirche integrieren wolle. Neofit nun Patriarch Der bisherige Metropolit von Russe, Neofit (67), ist das neue Oberhaupt der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Ein Landeskonzil aus Bischöfen, Geistlichen und Laien wählte ihn am Sonntag in der bulgarischen Hauptstadt Sofia zum Patriarchen. Er tritt die Nachfolge des Anfang November verstorbenen Patriarchen Maxim an, der die Kirche 41 Jahre lang leitete. Kabinett billigt PId Das Bundeskabinett hat der „Verordnung zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik (PID)“ zugestimmt. Die Verordnung war am 1. Februar vom Bundesrat beschlossen worden. Der Bundestag hatte die PID 2011 im Grundsatz verboten, aber in engen Ausnahmen für Paare zugelassen, die eine Veranlagung für eine schwerwiegende Erbkrankheit in sich tragen oder mit einer Tot- oder Fehlgeburt rechnen müssen. Kathedrale verpfändet Das finanziell angeschlagene Erzbistum Danzig hat seine Kathedrale verpfändet. Wegen der ausstehenden Rückzahlung von Krediten wurde eine Hypothek von rund fünf Millionen Euro ins Grundbuch eintragen. Außer dem Gotteshaus sind auch der Sitz der Kurie, das Diözesanmuseum und das Priesterseminar mit Hypotheken belastet. Foto: imago Caritas hilft syrern Die Caritas rechnet mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen in Jordanien. In den kommenden sechs Monaten werden dort nach Schätzung der Organisation bis zu 300.000 Syrer Zuflucht suchen. Das Hilfswerk gab an, ein neues Lager für Flüchtlinge zu eröffnen, weiteres Personal und weitere freiwillige Kräfte zu rekrutieren. Für baldigen Fonds Die katholischen deutschen Bischöfe dringen auf eine zügige Einrichtung des staatlichen Entschädigungsfonds für Missbrauchsopfer. „Schade ist, dass die Bundesländer ihren Finanzierungsanteil bislang nicht zur Verfügung stellen“, sagte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. zur Person Kardinal Kasper wird 80 Die Bischöfe ziehen in den Trier Dom ein. Foto: KNA Der frühere vatikanische Ökumene- Minister, Kurienkardinal Walter Kasper, wird am 5. März 80 Jahre alt. Er ist damit der älteste Papstwähler beim anstehenden Konklave. Der im schwäbischen Heidenheim geborene und in Wangen im Allgäu aufgewachsene Lehrersohn wurde 1957 zum Priester geweiht. Schon mit 31 Jahren war er Theologie-Professor in Münster; später wechselte er nach Tübingen. 1989 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Mit theologischen Büchern, die in viele Sprachen übersetzt sind, erwarb sich Kasper einen internationalen Ruf. Von 2001 bis 2010 leitete er den vatikanischen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Foto: imago/Thomas Frey
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Alfred Läpple Benedikt XVI. und se
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