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Augsburg

Auf dem Weg zur Wahl des neuen Papstes

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2./3. März 2013 / Nr. 9 gute unterHALtung<br />

älung Mutters Waschbrett<br />

Alles ist einmal Vergangenheit.<br />

Man sollte sie nicht<br />

immer erwähnen, aber<br />

auch nicht vergessen.<br />

Mutters Waschbrett,<br />

dieses gute Stück aus Zinkblech, gutem<br />

Holz und solider Arbeit, habe<br />

ich als Relikt aus der Vergangenheit:<br />

aus der guten alten Zeit – die nicht<br />

für alle eine gute Zeit war – aufbewahrt.<br />

Dieses Waschbrett, ein Holzbottich<br />

und eine Zinkwanne, waren<br />

Begleiter meiner Kindheitsjahre.<br />

Ich sehe es noch, als sei es erst gestern<br />

gewesen: wenn Waschtag war<br />

und bei unserer großen Familie war<br />

es nicht wenig. Meine Mutter beugte<br />

sich übers Waschbrett und schrubbte<br />

mit kräftigen Bewegungen unsere<br />

Wäsche; ihr Haar klebte vor Schweiß.<br />

Sie lächelte mich dabei an, ja sie lächelte,<br />

trotz der schweren Arbeit. Am<br />

Waschtag hielt auch ich mich in der<br />

Waschküche auf und half Mutter, wo<br />

ich konnte.<br />

Überhaupt war ich meiner Mutter<br />

bei sämtlichen Arbeiten gern<br />

behilflich. Beim Mangeln der Wäsche<br />

konnte ich demonstrieren, wie<br />

stark ich war. Das Wasser musste von<br />

dem einzigen Wasserhahn herangeschleppt<br />

werden und Waschmittel<br />

gab es damals keine. Sage aber keiner,<br />

dass damals die Wäsche nicht<br />

so sauber war wie heute. So standen<br />

früher die Frauen an den Waschbrettern,<br />

die keine Welt bedeuteten,<br />

sondern nur harte Arbeit. Mit welcher<br />

enormen Kraft da geschrubbt<br />

wurde, hörte man an dem Geräusch.<br />

Zudem musste das Feuer im Waschkessel<br />

versorgt werden, und viele andere<br />

scheinbar unwichtige Arbeiten<br />

mussten verrichtet werden, die doch<br />

sehr wichtig waren.<br />

Eigentlich wollte ich Mutters<br />

Waschbrett wegwerfen. Schließlich<br />

war es kaputt und lag nur so herum.<br />

Aber, ich habe es aufgehoben,<br />

Mutters altes Waschbrett. Eine Wiederverwendung<br />

gibt es nicht, auch<br />

nicht als Wäscherumpel.<br />

Vor kurzem sah ich Waschbretter<br />

auf einem Flohmarkt, sie waren<br />

gar nicht so billig.<br />

Es gibt Leute, die sich nicht<br />

vorstellen können, wie man ohne<br />

Waschmaschine Wäsche überhaupt<br />

sauber bekommt. Ich aber erinnere<br />

mich genau, dass Mutters Wäsche<br />

blitzsauber und schneeweiß<br />

war. Nach dem Waschen wurde sie<br />

draußen an der frischen Luft aufgehängt<br />

oder zum Bleichen ausgelegt.<br />

glückliche Kindheit<br />

Und was für eine innere Kraft<br />

gehört dazu, bei der schweren Arbeit<br />

noch einem Kind zuzulächeln.<br />

Ohne Liebe, ohne Lebenslust, ohne<br />

eine unbeirrbare Hoffnung war so<br />

etwas nicht möglich.<br />

Es war eine Zufriedenheit trotz<br />

größter Anstrengung. Schon deswegen<br />

allein hob ich Mutters Waschbrett<br />

auf.<br />

Mutters Waschbrett erinnert mich<br />

an eine glückliche Kindheit, für die<br />

ich dankbar bin.<br />

Gerd Wagner / Foto: Imago<br />

8 2 7 9 4 5 3 1 6<br />

sudoku 9 1 6 2 3 8 5 4 7<br />

5 3 4 1 7 6 8 2 9<br />

Zahlen von 1 4 8 3 5 9 7 1 6 2<br />

2 7 9 6 1 3 4 5 8<br />

bis 9 sind so<br />

6 5 1 4 8 2 7 9 3<br />

einzutragen, 7 6 2 3 5 4 9 8 1<br />

dass sich jede<br />

dieser 9 1 4 8 7 6 9 2 3 5<br />

3 9 5 8 2 1 6 7 4<br />

Zahlen nur einmal in einem Neunerblock,<br />

nur einmal auf der Horizontalen<br />

und nur einmal auf der Vertikalen<br />

befindet.<br />

Oben: Lösung von Heft Nummer 8.<br />

9 4 8 6<br />

8 3 1 9<br />

8 4 2 1<br />

8 9 7 3<br />

8 9 3 4<br />

4 2 6 9<br />

5 6 1<br />

1 5 2 3<br />

7 1 5

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