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vIII dIe WoCHe Im ALLgäu 2./3. März 2013 / Nr. 9 sonntag, 3. märz vortrag Kempten – „Das Konzil von Konstanz – warum es nicht Kempten war“ – zu diesem Thema spricht Harald Derschka am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr im Alpinmuseum, Landwehrstraße 4, in Kempten. Veranstalter ist der Verein „Freunde der Kemptener Museen“. Kirchenkonzert Mindelheim – Ein Kirchenkonzert mit Markus Kolb (Lehrer der städtischen Singund Musikschule) an Tenor- und Altposaune und Euphonium sowie Robert Sitty an der Orgel findet am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr in der Jesuitenkirche, Maximilianstraße 62, in Mindelheim statt. Veranstalter ist die Sing- und Musikschule Mindelheim. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Passionskonzert Steingaden – Die Kaufbeurer Martinsfinken unter der Leitung von Gottfried Hahn laden am Sonntag, 3. März, um 16 Uhr zu einem Passionskonzert ins Welfenmünster Steingaden ein. Werke von Komponisten vom 16. bis ins 20. Jahrhundert stehen auf dem Programm. Als Uraufführung erklingen zwei Werke von Richard Waldmüller. Waldmüller vertonte zwei Texte, die mit der Liturgie der Karwoche eng verbunden sind, die Schilderung der Fußwaschung in der „Communio“ zum Gründonnerstag in lateinischer Sprache und den Text zur Kreuzverehrung am Karfreitag „Ecce lignum crucis“ in einer interessanten Verbindung von lateinischem Text und deutscher Übersetzung. Am 10. März um 17 Uhr ist das Konzert in der Klosterkirche Irsee zu hören. Chiemgauer volkstheater Oberstdorf – Das Chiemgauer Volkstheater kommt am Sonntag, 3. März, mit dem Lustspiel in drei Akten „Die Töchter Josefs“ ins Oberstdorf-Haus. Eintritt: 19 Euro, Kartenvorverkauf: Tourist-Info, Telefon 0 83 22/7 00-2 90. Pilgerweg zur Fastenzeit Wiggensbach – Zu einem „Pilgerweg der Freiheit“ lädt die Pfarrei Wiggensbach an den Fastensonntagen vor Ostern jeweils um 18 Uhr ein. Am 3. März lautet das Thema „Ein Bündnis für Familien“. Treffpunkt ist am Kindergarten, Ende am Kapellengarten. montag, 4. märz oberstaufen 20 Uhr, Offene Männergesprächsrunde für Einheimische und Gäste, kath. Pfarrheim St. Peter und Paul, Kirchplatz 7. oberstdorf 20 Uhr, Pfarrer Peter Guggenberger zeigt den Videofilm „Griechenland – Auf den Spuren des Apostels Paulus“, Johannisheim (bei der Pfarrkirche). memmingen 19.15 Uhr, Orgelmusik zum Wochenbeginn mit Kurt Renner an der Orgel und Werken von Marcel Dupré und Johann Sebastian Bach, Stadtpfarrkirche St. Josef, Eintritt frei. dienstag, 5. märz speiden 9 Uhr, Fünfter Fastenwallfahrtstag: „Tempelreinigung Jesu 2013“, Prediger: Pfarrer Oskar Schneider (Weißensee), Wallfahrtskirche Maria Hilf. nesselwang 13 Uhr, Von Pilgerwegen und Kraftplätzen“, Maria Rain und Maria Trost sind herausragende Marienwallfahrtsorte; Kulturführer Gerhard Korn weiß um die vielen Geschichten auf dem Weg durch das verschneite, flache Wertach tal oder den Kreuzweg hinauf, mit Rast, Anmeldung bis zum Vortag bei der Tourist-Information, Tel.: 08361/923040. durch wiederholendes Lesen, intensives Bedenken, Gebet und Schweigen als lebendiges Wort Gottes erfahrbar, Pfarrheim. St. Peter und Paul, Kirchplatz 7. memmingen 20 Uhr, Multivisionsshow „Jakobsweg“, mit Helmut Schuller, der mit seiner Lebens philosophie „Ernährung, Bewegung, Glaube“ gegen eine schwere Diagnose ankämpfte und mit dem Fahrrad von Weiden nach Santiago de Compostela pilgerte, Stadthalle (kleiner Saal), Eintritt: zwölf Euro. donnerstag, 7. märz oberstaufen 20 Uhr, „Missionsprojekte in Kenia – Impressionen von meiner letzten Reise 2011“, Lichtbildervortrag von Pfarrer Hermann Renz, kath. Pfarrsaal, Am Kurpark 2A. memmingen 19 bis 20.30 Uhr, Lesung „Memminger Frauen“, Anke Siefken liest aus dem neuen Buch der Frauengeschichtswerkstatt, Grimmelhaus (EG, Kursraum 1), Ulmer Straße 19, Eintritt frei. Freitag, 8. märz speiden 19.15 Uhr, Sechster Fastenwallfahrtstag: „Das Kreuz mit mir selber (Mt 9,35-38), Prediger: Pfarrer Alois Linder (Seeg), Wallfahrtskirche Maria Hilf. bodennebel bei oberreitnau OBERREITNAU – Kurz nach Sonnenuntergang zieht mit der sinkenden Temperatur der Bodennebel über den Schneeflächen auf. Das Bild entstand im Lindauer Hinterland bei Oberreitnau. Foto: Schneider mittwoch, 6. märz bad Wörishofen 19.30 Uhr, „Auf dem Weg der Muschel“, Lesung mit Fotoshow zum Jakobsweg, mit Barbara und Erich Dietloff, Haus Zum Gugger, Bachstraße 16, Eintritt frei. Kaufbeuren 19.30 bis 21 Uhr, Vortragsreihe „Warum lässt Gott uns leiden?“: „Einführung in die Theologie des Kreuzes“, mit Schwester M. Daniela Martin, Haus St. Franziskus, Crescentiaplatz, Eintritt: fünf Euro, Info/ Anmeldung: Telefon 0 83 41/9 07-1 53, E-Mail: sr.daniela@web.de oberstaufen 20 bis 21 Uhr, „Dem Wort auf der Spur“ – gemeinsames Bibellesen in der Fastenzeit, die Lesungen der Osternacht werden Lindau 90 Gebetsvigil für die ungeborenen Kinder, um 14.30 Uhr Heilige Messe im Münster (Lindau-Insel), anschließend Treffpunkt am Marktplatz, um 15.30 Uhr Gebetszug zur Klinik am Paradiesplatz, um 16.30 Uhr Gebetszug zurück zum Marktplatz, um 16.45 Uhr Eucharistischer Segen im Münster. Information/ Fahrgelegenheit: Hans Natterer, Telefon: 0 83 21/8 39 65. samstag, 9. märz Hopfen am see 13 bis 18 Uhr, Frühjahrsmarkt mit Kunsthandwerk, österlichen Dekorationen und Kinderprogramm. Haus Hopfensee, Eintritt frei, auch am Sonntag, 10.3., von 10 bis 17 Uhr.
2./3. März 2013 / Nr. 9 mAgAzIn er hat gern auf gottes Welt gelebt Kinderbuchautor Otfried Preußler: Ein Nachruf auf den Vater von Hotzenplotz und Krabat Der Räuber Hotzenplotz – im Film dargestellt von Gerd Fröbe – und die kleine Hexe sind zwei von Preußlers beliebten Kinderbuchfiguren. In der Öffentlichkeit war Otfried Preußler in den vergangenen Jahren nur noch selten präsent. Die große Bühne überließ der Autor lieber seinen literarischen Geschöpfen wie dem „Räuber Hotzenplotz“ und der „kleinen Hexe“. Nach seinem 80. Geburtstag vor knapp zehn Jahren machte sich der Schriftsteller rar, verbrachte seinen Lebensabend in einer betreuten Altersresidenz in Oberbayern. In Prien am Chiemsee ist er vorige Woche gestorben. gen Tagen erschien sein letztes Werk „Der kleine Wassermann – Sommerfest im Mühlenweiher“, eine neue Bilderbuchfassung zu seinem Klassiker, mit dem ihm 1956 der Durchbruch gelang. Seinen Erfolg erklärte der Literat einmal so: „Ich habe Glück, sehr viel Glück gehabt.“ Dabei ließ es sein „zähes Arbeiten“ nie zu, sich an Trends zu orientieren. böhmische sagen Das hatte der gebürtige Böhme auch gar nicht nötig. Zu sehr prägten ihn die Erzählungen seiner Heimat. Dort setzten sich abends im Lichtschein der Petroleumlampe die Nachbarn zusammen und trugen einander Sagen und Geschichten vor. „Mein Vater stenografierte alles mit, und auch ich nahm als Achtjähriger alles in mir auf.“ Aus diesem Fundus schöpfte er. So diente dem Hotzenplotz ein historischer Raubmörder namens Karasek als Vorbild. Die Zeiten waren für Preußler nicht immer rosig. Gleich nach dem Abitur wurde er 1942 Soldat an der Ostfront und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Es folgten fünf Jahre als Zwangsarbeiter, danach der Aufbau einer neuen Existenz als „Schulmeister“ im oberbayerischen Rosenheim, wohin es seine Angehörigen nach der Vertreibung verschlagen hat te. Seine Frau Annelies und die drei Töchter waren immer die ersten Testpersonen für seine Geschichten – und natürlich seine Schüler. Wenn er zu erzählen anfing, kam Ruhe in die Klasse mit den 52 Mädchen und Jungen. Ab 1970 widmete sich der Lehrer Preußler ganz der Schriftstellerei. Jungen Leuten, die Autor werden wollten, riet er stets, erst einen „gescheiten Beruf“ zu erlernen: „Nur wenn ich nicht um Brot schreiben muss, bin ich frei in meinen Entscheidungen.“ Das tägliche Schreiben, später auch am Computer, gehörte für ihn zum Leben: „Meine wichtigsten Haustiere sind dabei die gefräßigen Papierkörbe.“ Selbst sein vielfach ausgezeichnetes Buch „Krabat“ wäre dort für immer gelandet, hätte nicht seine Frau die Seiten heimlich aufgehoben. Als der Gatte später bereute, die Geschichte weggeworfen zu haben, konnte sie ihn als Retterin überraschen. 2008 wurde der Roman zu seiner Zufriedenheit verfilmt. Zusammen mit seiner Tochter Susanne war er selbst in die Produktion eingebunden. Der Autor war kein Freund von Serien. Die zwei Fortsetzungen des „Hotzenplotz“ mussten ihm seine jungen Fans förmlich abringen. Preußler ermutigte seine Leser lieber, die Geschichten selbst weiter zu spinnen. Sein riesiges Archiv, in dem auch solch eingesandte Werke aufgehoben sind, befindet sich im Besitz der Internationalen Jugendbibliothek in München. Seinen Erben wollte er nicht zumuten, sich mit „Zentnern von Papier“ rumzuschlagen. Kinder waren für Preußler das „beste und klügste Publikum“. Er nannte sie „strenge, unbestechliche Kritiker“. Auf Gottes Welt hat er gerne gelebt und gearbeitet, betonte Preußler einmal – getreu seinem Wahlspruch: „Dankbar für jeden Tag!“ von bischöfen gewürdigt Die Deutsche Bischofskonferenz würdigte den verstorbenen Autor. Ihr Vorsitzender, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, gedenke Preußlers im Gebet, sagte Pressesprecher Matthias Kopp. Preußler war mehrfach für den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert und erhielt die Auszeichnung einmal zuerkannt. Barbara Just Übersetzt in 55 sprachen Wie kein anderer erfreute Preußler mit seinen Büchern, die in 55 Sprachen übersetzt wurden, seit fünf Jahrzehnten junge Leser. Vor weni- Ein begnadeter Geschichtenerzähler: Otfried Preußler starb im Alter von 89 Jahren in Priem am Chiemsee. Fotos: KNA (2), Keystone Zur Internetseite von Ottfried Preußler
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