Augsburg
Auf dem Weg zur Wahl des neuen Papstes
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Iv unser ALLgäu 2./3. März 2013 / Nr. 9<br />
Mit Naturmaterialien konnten die Jungen und Mädchen phantasievolle Eier für Ostern gestalten. Strategien für Männer ab 40 gab es im Workshop „Die zweite Halbzeit<br />
entscheidet“ (rechts).<br />
Fotos: Magg<br />
zur FAstenzeIt<br />
neuausrichtung auf gott<br />
Zum fünften Mal Glaubenstag in der Pfarreiengemeinschaft Mattsies-Tussenhausen<br />
TUSSENHAUSEN – Das Konzept<br />
des gemeinsamen Glaubenstages<br />
zum Beginn der Fastenzeit,<br />
das in der Pfarreiengemeinschaft<br />
Tussenhausen-Mattsies im Unterallgäu<br />
vor mittlerweile fünf<br />
Jahren erprobt wurde, ging aufs<br />
Beste auf. Der Aktionstag mit<br />
Kursen, Workshops, Gebeten und<br />
Andacht gehört seither zum festen<br />
Jahresplan. Auch heuer hatten<br />
zahlreiche Christen jeden Alters<br />
die Gelegenheit genutzt zum Erfahrungsaustausch<br />
und zu einer<br />
Neuausrichtung auf Gott.<br />
„Detektive“ begaben sich beim Glaubenstag am vergangenen Sonntag auf Spurensuche<br />
in der Pfarrkirche St. Martin.<br />
„Spurensucher“ lautete das Motto<br />
des fünften Glaubenstages der<br />
Pfarreien gemeinschaft. Das umfangreiche<br />
Kursangebot war in Zusammenarbeit<br />
mit der Katholischen<br />
Erwachsenenbildung Unterallgäu<br />
zusammengestellt worden.<br />
Zum Auftakt am Morgen konnte<br />
Pfarrer Richard Dick eine Vielzahl<br />
an Mitgliedern der Pfarreien Mattsies,<br />
Tussenhausen, Zaisertshofen<br />
und Rammingen begrüßen. Vor<br />
allem viele Familien waren gekommen.<br />
Er freue sich, dass der Gedanke<br />
des gemeinsamen Aktionstages<br />
so gut angenommen wird. Pfarrer<br />
Dick erinnerte an Domkapitular<br />
Josef Heigl, der an diesem Tag eigentlich<br />
das Impulsreferat sowie<br />
die seelsorgerische Betreuung hatte<br />
übernehmen wollen, am 3. Februar<br />
aber vollkommen unerwartet verstorben<br />
ist. Er entzündete eine Kerze<br />
vor dem Foto Heigls und rief zur<br />
Gedenkminute auf für einen Mann,<br />
der „uns auf der Spurensuche nach<br />
Gott vorangegangen ist“.<br />
Für das Impulsreferat konnte eine<br />
langjährige Weggefährtin Heigls, Jutta<br />
Maier, gewonnen werden. Maier<br />
ist Gemeindereferentin im Dekanat<br />
Mindelheim und Bildungsreferentin<br />
bei der KLB <strong>Augsburg</strong>. Das Thema<br />
der „Spurensuche“ stellte sie in den<br />
Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Es<br />
sei ein Gebot der Liebe in jeder Beziehung,<br />
„dass wir einander suchen“.<br />
„Gott ist immer auf der Suche nach<br />
mir“, betonte Maier.<br />
Als ersten Hinweis für die Spurensuche<br />
nach Gott hatte sie den<br />
Satz Jesu gewählt: „Wenn Ihr nicht<br />
werdet wie die Kinder, könnt Ihr<br />
nicht das Himmelreich erlangen.“<br />
Das Staunen und Fragen, die kindliche<br />
Neugier und das spielerische<br />
Entdecken seien Schlüssel für die<br />
Suche nach Gott. So tue die Kirche<br />
gut daran, Räume für Kinder zu öffnen,<br />
ihnen einen eigenen Platz im<br />
Kirchengeschehen zu geben.<br />
„Halt an! Wo läufst du hin? Der<br />
Himmel ist in dir. Suchst du ihn<br />
anderswo, fehlst du ihn für und<br />
für“ – das Gedicht des deutschen<br />
Barockdichters Angelus Silesius<br />
lieferte Maier den zweiten Leitgedanken.<br />
„Wer nicht bei Sinnen ist,<br />
dem kommt Gott auch nicht in den<br />
Sinn“, betonte sie und weiter: „Wir<br />
sind wie blind, wenn wir nicht zur<br />
Tiefe, zum Himmel in uns vorstoßen.“<br />
Noch nie sei es so wichtig<br />
gewesen, dass die Kirche den Menschen<br />
Angebote macht, die ihnen<br />
helfen, zu sich zu kommen, so die<br />
Referentin dazu.<br />
sehnsucht und suche<br />
Den dritten Hinweis lieferte ihr<br />
Nelly Sachs mit dem Gedichtanfang<br />
„Alles beginnt mit der Sehnsucht“.<br />
Auch wenn die Sehnsucht<br />
der Menschen manchmal andere<br />
Bezeichnungen trage, nämlich Lebensfreude,<br />
Heimat, Geborgenheit,<br />
sei sie doch nichts anderes als<br />
die Suche nach Gott unter „einem<br />
seiner Decknamen“. Kirche und<br />
Pfarrgemeinschaft müssten weniger<br />
das Gesicht einer Aktivgemeinschaft<br />
haben, sondern vielmehr den Charakter<br />
einer offenen Pilgerherberge.<br />
Ein offenes Ohr und gastfreundliche<br />
Tischgemeinschaften täten Not.