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nACHrICHt und HIntergrund 2./3. März 2013 / Nr. 9 In der katholischen Kirche praktisch undenkbar: ein Gottesdienst mit Pfarrerin (hier im Frankfurter „Westhafentower“). Foto: KNA Die Stellungnahmen im Video ebenbürtig, aber nicht gleich Vatikan: Die Tradition der katholischen Kirche lässt das Frauenpriestertum nicht zu ohne Frauen ist in Deutschland keine Kirche zu machen“, ist sich die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sicher – „auch keine katholische Kirche“. Und für die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Claudia Lücking-Michel, wird der künftige Umgang mit den Frauen gar zur „Überlebensfrage für die Kirche“. Auch die deutschen Bischöfe sind sich der Dringlichkeit bewusst. Auf ihrer Vollversammlung stellte Kardinal Walter Kasper fest: „Für viele ist der weibliche Diakonat zu einer Testfrage geworden.“ Der emeritierte „Ökumene-Minister“ des Vatikans hielt den in Trier versammelten 66 deutschen Bischöfen das Hauptreferat zum Thema „Das Zusammenwirken von Frauen und Männern im Dienst und Leben der Kirche“. Die Ungeduldigen aber, die zumindest die Weihe für weibliche Diakone fordern, muss Kardinal Kasper nach eigenen Worten „enttäuschen“: Papst Johannes Paul II. habe 1994 in seiner Schrift „Ordinatio sacerdotalis“ festgestellt, dass die Kirche keinerlei Vollmacht habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden – und dass sich alle Gläubigen endgültig an diese Entscheidung zu halten haben. Das will Kardinal Kasper freilich nicht als ein einfaches „Basta“ verstanden wissen: „Natürlich sind Reformen nötig, auch heute.“ Auf die Frage unserer Zeitung, ob er sich in 50 Jahren die Priesterweihe für Frauen vorstellen könne, verweist Kasper dennoch verneinend auf die lange Tradition der Kirche. es tut sich eine menge Kramp-Karrenbauer ist da anderer Meinung. Das Weiheamt für Frauen bezeichnet sie zwar als „hohe Hürde“. Es werde „sicher noch geraume Zeit dauern“, bis es die ersten katholischen Pfarrerinnen oder Diakoninnen geben wird. „Trotzdem sollten wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren.“ Nach eigenen Angaben „optimistischer“ ist ZdK- Mitglied Kramp-Karrenbauer beim Frauenanteil in nicht-geistlichen Führungspositionen: „Hier tut sich schon eine Menge. Auch viele Bischöfe treiben das voran.“ Der Frauenanteil auf der oberen und der mittleren Leitungsebene der deutschen Generalvikariate und Ordinariate liegt derzeit bei 13 beziehungsweise 19 Prozent. Gegenüber 2005 ist das eine deutliche Steigerung: Damals waren es nur fünf und 13 Prozent. Aus der Sicht der Deutschen Bischofskonferenz sind die Frauen auf den den Laien zugänglichen Leitungsebenen allerdings „immer noch deutlich unterrepräsentiert“. Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode bedauert, „dass wir die Möglichkeiten, verantwortliche Aufgaben der Kirche mit Frauen zu besetzen, noch viel zu wenig nutzen. Viele Frauen vermissen weibliche Vorbilder in kirchlichen Führungspositionen, an denen sie sich orientieren können.“ Das soll sich jetzt ändern. In fünf Jahren will man überprüfen, ob die Anstöße von Trier Früchte getragen haben. Zugleich freuen sich die Bischöfe über den hohen Anteil weiblicher Theologiestudenten und machen ihnen Mut, eine wissenschaftliche Laufbahn in der Theologie anzustreben. Tatsächlich bleibt häufig unbeachtet, dass heute 67 Prozent aller Theologiestudenten weiblich sind. Und auch der Einsatz der Gemeinde- und Pastoralreferentinnen soll erweitert werden. „Die Bischöfe erkennen an, dass diesen Frauen eine wichtige Vorbildfunktion in der Kirche zukommt“, heißt es. Immer wieder ist in Trier von der „Ebenbürtigkeit“ der Frau die Rede. „Das bedeutet nicht, dass Mann und Frau einfach gleich sind“, meint Kardinal Kasper. „Sie sind in ihrer Gleichwürdigkeit unterschieden.“ In der Geschichte der Kirche habe es viele Frauen gegeben, die einflussreicher und bekannter als Päpste und Bischöfe sind. So kenne fast jeder die heilige Elisabeth aus dem 13. Jahrhundert, aber kaum jemand die damaligen Päpste Honorius III. und Gregor IX., ganz zu schweigen von dem damaligen Bischof. Ohnehin scheint sich der Konflikt katholischer Frauen mit der Kirchenführung entschärft zu haben. „Meine Beobachtung ist, dass junge Frauen nicht mehr so stark Konflikte signalisieren wie meine Generation“, sagt die Jerusalemer Theologieprofessorin und Ordensschwester Margareta Gruber OSF. „Sie nehmen die Grenzen als gegeben und sehen die Sache pragmatischer.“ Auf Augenhöhe Forderungen stellen sie trotzdem: „Sie thematisieren nicht die Amtsfrage“, meint Gruber, „aber sie erwarten, dass den theologischen Aussagen zur Gleichwertigkeit von Mann und Frau konkrete Maßnahmen entsprechen, um diese in eine der den Strukturen der Kirche und ihrem Kirchenrecht entsprechende Gleichstellung und Gleichberechtigung umzusetzen. Sie vermissen die Rolle der auf Augenhöhe mit dem Priester und in partnerschaftlicher Verantwortung mit ihm handelnden Frau.“ K. Rüdiger Durth
2./3. März 2013 / Nr. 9 dAs uLrICHsbIstum dAs uLrICHsbIstum Alle Termine In Archiv-Kommission der glaubenskongregation MARIA VESPERBILD (red) – Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Ludwig Müller, hat den Apostolischen Protonotar Wilhelm Imkamp, Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild, als Mitglied in die wissenschaftliche Kommission des Archivs der Glaubenskongregation berufen. sammler für die Caritas sind wieder unterwegs AUGSBURG (pca) – Noch bis 3. März sind in ganz Bayern Caritas-Sammler unterwegs. Caritasdirektor Andreas Magg hat die Sammlung heuer unter das Motto „Öffnen. Zuhören. Verstehen.“ gestellt. Durch die Sammlungen im vergangenen Jahr kamen 1,9 Millionen Euro zusammen. Abend der versöhnung in der ganzen diözese AUGSBURG – In der Fastenzeit gibt es verteilt über die Diözese einen „Abend der Versöhnung“ mit eucharistischer Anbetung und Empfang des Bußsakramentes. Der erste Termin ist in Memmingen am 8. März in St. Josef um 19 Uhr. Information: Telefon 0 821/31 52 270 mIsereor-FAstenAKtIon großes solidaritätsfest Mehr zur Misereor Fastenaktion Diözesane Eröffnung mit Ehrengast Bischof Juan Bautista Gavilán DINKELSCHERBEN – „Eine tolle Erfahrung und Begegnung mit Menschen aller Altersgruppen, die über ihren Tellerrand hinaus schauen und Verantwortung übernehmen“ war für Irene Langer und Rita Mayer vom Katholischen Landvolk im Dekanat Krumbachdie Eröffnung der diözesanen Fastenaktion in Dinkelscherben. Sie brachten kongolesische Asylbewerber aus Edelstetten und eine Familie aus dem Irak mit, um die sie sich kümmern und die sich sichtlich wohlfühlten. Internationale Gäste wie Projektpartner-Bischof Juan Bautista Gavilán aus Paraguay und der südafrikanische Kolping- Nationalpräses Christian Frantz aus Kapstadt, aber auch Menschen vieler Nationalitäten aus verschiedenen Ländern brachten ein Stück Weltkirche nach Dinkelscherben. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen des Diözese, die größte Besuchergruppe stellten jedoch die sieben an der Organisation beteiligten Verbände. „Wir haben den Hunger satt“ war das Thema des großen Solidaritätsfestes bei dem Aktivitäten der Partnerschaften mit den Armen und Hungernden vorgestellt wurden. In Brasilien, Afrika, der Südsee oder auch in Indien wirken Ordensfrauen aus der Diözese. Auf Grund des fehlenden Nachwuchses in Deutschland erfahren sie jetzt Unterstützung aus ihren Ordensgründungen in aller Welt. Seit Oktober haben sich die Pfarrei St. Anna mit Anton Stegmair vom Referat Mission-Entwicklung-Frieden der Diözese <strong>Augsburg</strong> und das Katholische Landvolk als diesjährige Ausrichter auf das große kirchliche Ereignis vorbereitet. Stefan Siegel aus der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben und Vera Schanz, Referentin beim Landvolk, führten durchs Programm. Genau 521 Personen, es war Zählsonntag, füllten schon zum Familiengottesdienst die St. Simpertkirche der gastgebenden Pfarrei St. Anna in Dinkelscherben. Kinder mit Gemeindereferentin Monika Seiler verdeutlichten, warum Tische auf der Welt leer bleiben: Kartoffeln fehlen, weil Großgrundbesitzer Ackerflächen beschlagnahmen oder Getreide als Futtermittel nach Europa exportiert werden. Die Ernte fällt aus, weil der Regen ausbleibt oder Zucker als Ethanol zur Herstellung von Biosprit verwendet wird. Hauptzelebrant und Prediger war der Weltkirchenreferent der Diözese, Domkapitular Bertram Meier. „Nicht nur vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt“, sagte er in seiner Predigt. „Knurrt uns Ordensfrauen informierten über ihren Einsatz in allen Teilen der Welt. Fotos: Wiedemann Prälat Bertram Meier vom Referat Mission-Entwicklung-Frieden mit dem Gast Bischof Juan Bautista Gavilán aus Praguay und einer Übersetzerin. manchmal die Seele, weil wir hungern nach Gottes Wort? Oder haben wir uns daran schon satt gegessen? Oder meinen wir gar, dass manches Wort aus Gottes Mund ungenießbar ist, unbekömmlich und unverdaulich?“, fragte der Domdekan. Gerade in der heutigen Zeit habe „die Seele den Hunger satt“. Abgespeiste Menschen hätten keinen Hunger mehr. Mitunter tue ein Appetitanreger gut, der „uns neu Geschmack finden lässt am Wort Gottes.“ Mit einem Grußwort in spanischer Sprache dankte Bischof Gavilán für die Unterstützung durch Misereor im Einsatz der Kirche von Paraguay. Für die Kinder setzte Liedermachers Siegfried Fietz mit drei Kinderchören das Misereor-Anliegen musikalisch um. Sie führten das Musical „Falsches Spiel im Reisfeld“, das in Bangladesch spielt, mit Rucky Reiselustig im überfüllten Pfarrsaal auf. Für Pfarrer Herbert Gugler übertraf der Tag alle Erwartungen, weil er großes Engagement in der Gemeinde gezeitigt hatte. Annemarie Wiedemann
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