Augsburg
In Altötting für die Kranken beten
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9./10. Februar 2013 / Nr. 6 LEBEN AUS DEM GLAUBEN<br />
Jahr des Glaubens<br />
Kurzkatechese von Bischof Gregor Maria Hanke, Eichstätt<br />
18. Ich glaube, dass Jesus Christus<br />
das Wort Gottes ist<br />
Im „Jahr des Glaubens“<br />
hat Papst Benedikt XVI.<br />
die Bischöfe in aller<br />
Welt aufgerufen,<br />
Katechesen zu den<br />
wesentlichen Inhalten<br />
unseres Glaubens zu<br />
geben. Wir haben<br />
Bischöfe aus dem<br />
gesamten deutschen<br />
Sprachraum eingeladen,<br />
unseren Lesern ein<br />
Bekenntnis ihres<br />
Glaubens zu schenken.<br />
Fotos: Fotolia, KNA<br />
Wir leben in einer Inflation von Worten. Ein Wort<br />
gilt nicht mehr viel. „Nichts ist älter als die Zeitung<br />
von gestern“, hieß es schon in der Hoch-Zeit der<br />
Print-Medien. Inhaltsleeres Geschwätz, verbale Verschleierung,<br />
Lüge und mit Gift gefüllte Worte sind<br />
die negativen Früchte der Abwertung des Wortes.<br />
Wir kennen aus eigener Lebenserfahrung, was vergiftete<br />
Worte anrichten, was ein gebrochenes Wort, also<br />
ein Wortbruch auslöst, oder auch, wie verweigerte<br />
Worte und ausweichende Worte wehtun können.<br />
Die Sprache könnte ein Medium der Wahrheit sein,<br />
aber vielfach ist sie zum Waffenarsenal verkommen!<br />
Das Wort kam zu uns Menschen<br />
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war<br />
bei Gott“, heißt es im Johannesprolog. Vor allem<br />
Anfang der Schöpfung war es bei Gott und es ist<br />
selbst Gott. In diesem Wort wurde alles geschaffen.<br />
Schließlich kam dieses Wort zu uns Menschen.<br />
Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns<br />
gewohnt. Das wahre Licht ist in ihm aufgeleuchtet.<br />
Wenn dieses Wort von Gott her vernehmbar<br />
wird, geht ein Licht auf. Es ist ein erhellendes<br />
Wort, das unsere Wirklichkeit ins rechte<br />
Licht rückt. Denn es teilt uns mit, dass Gott<br />
und die Schöpfung, dass Gott und Mensch<br />
zusammenhängen. Gott hat sich in allem,<br />
was ist, liebend ausgesprochen. In Jesus<br />
Christus ist das Wort Gottes bleibend in<br />
der Welt.<br />
Welt ist in der Perspektive Gottes Gespräch,<br />
Dialog. Gott ist nicht in sich abgeschlossen,<br />
er ist Beziehung. Der Evangelist<br />
Johannes verdeutlicht im Hymnus:<br />
Die Welt, wir Menschen und die Schöpfung<br />
sind nicht Resultat eines Zufalls,<br />
sondern Frucht des innergöttlichen<br />
Gesprächs. Gottes Sprechen schafft Leben<br />
und Sinn. Ich bin also in meiner<br />
Existenz ein ausgesprochener Gedanke<br />
Gottes! Und nicht genug: Gott spricht vor allem in<br />
Jesus Christus dieses ewige Wort in die Welt hinein.<br />
In diesem Jesus in der Krippe und später am Kreuz<br />
kommt Gott selbst bleibend zu Wort. Die Sprache<br />
Gottes, die eine Sprache der unendlichen Liebe ist,<br />
gilt es in unserem Leben und in unserer Begegnung<br />
mit der Wirklichkeit zu entdecken. Ja, ich glaube,<br />
dass Jesus Christus das Wort aller Worte, das Wort<br />
Gottes ist. Mehr hat Gott uns nicht zu sagen als Jesus<br />
Christus.<br />
Gregor Maria Hanke,<br />
Bischof von Eichstätt<br />
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