Augsburg
In Altötting für die Kranken beten
In Altötting für die Kranken beten
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9./10. Februar 2013 / Nr. 6 GUTE UNTERHALTUNG<br />
älung<br />
Haustiere<br />
Schwarze Wolken verdüsterten<br />
den Himmel, und<br />
ich erreichte mit Harro,<br />
unserem Schäferhund,<br />
gerade noch das Haus,<br />
bevor es zu regnen begann. Auf dem<br />
Fenstersims im Erdgeschoss lag träge<br />
unser wohlgenährter Kater, den wir<br />
Carlo nannten. Er blinzelte verschlafen<br />
durch die Scheibe und ignorierte<br />
uns einfach.<br />
Wir waren kaum im Haus, als uns<br />
meine Frau entgegenstürzte.<br />
„Eine Maus!“ Ihre Worte waren<br />
voll Entsetzen. „Eine Maus?“, wiederholte<br />
ich, ohne zu verstehen. „Ja,<br />
so eine Maus.“<br />
Sie zeigte die Größe des Tieres<br />
zwischen ihren Händen, und ich<br />
glaubte, dass sie wohl einen Hamster<br />
gesehen haben musste.<br />
„Aber Carlo“, wagte ich einzuwenden,<br />
„würde bestimmt nicht so<br />
träge auf dem Fenstersims liegen,<br />
wenn …“ Weiter kam ich nicht.<br />
„Die Fransen des Orientteppichs<br />
sind abgefressen. Das gute Stück von<br />
meiner Mutter, auf das sie immer so<br />
stolz ist, wenn sie uns besucht. Die<br />
Maus ist hinter dem Wohnzimmerschrank<br />
verschwunden. Bestimmt<br />
sitzt sie immer noch dort. Mich<br />
bringen keine zehn Pferde mehr in<br />
das Zimmer.“<br />
Ich kannte meine Frau. Mutig<br />
wäre sie einem Löwen entgegenge-<br />
treten, aber eine kleine Maus trieb<br />
sie auf den Stuhl.<br />
Wir einigten uns darauf, dass<br />
Harro und Carlo im Wohnzimmer<br />
Wache halten sollten. Schließlich<br />
musste die Maus ja irgendwie ins<br />
Zimmer gekommen sein, und würde<br />
bei einer solchen Übermacht bestimmt<br />
wieder auf dem selben Weg<br />
verschwinden.<br />
In dieser Nacht schlief meine<br />
Frau nicht besonders gut. Unruhig<br />
wälzte sie sich von einer Seite auf die<br />
andere, und so konnte auch ich keinen<br />
erholsamen Schlaf finden.<br />
Sonst tabu<br />
Am nächsten Morgen führte<br />
mein erster Weg ins Wohnzimmer.<br />
Harro hatte es sich auf dem Sofa,<br />
das für ihn sonst tabu war, bequem<br />
gemacht. Carlo schlummerte friedlich<br />
und zusammengerollt im Sessel.<br />
Sie hatten offenbar eine ruhige<br />
Nacht verbracht.<br />
Meine Frau sah es zuerst: „Es fehlen<br />
schon wieder zwei Fransen, was<br />
macht die Maus nur mit den Fransen?“<br />
„Vielleicht baut sie ein Nest“,<br />
bemerkte ich. „Nein, das meinst du<br />
doch nicht wirklich. Wieviel Junge<br />
bekommen Mäuse?“ „Vielleicht vier.<br />
Ich weiß es nicht.“<br />
Das Frühstück schmeckte meiner<br />
Frau überhaupt nicht mehr: „Die<br />
Maus muss weg“, stellte sie fest.<br />
„Vielleicht weiß Carlo nicht, was<br />
eine Maus ist“, sagte ich scherzhaft.<br />
Meine Frau stand wortlos auf, und<br />
ich schwieg.<br />
Die Entscheidung fiel, als meine<br />
Frau in die Kühe ging, wo sie Harro<br />
und Carlo gefüttert hatte. Ihr lauter<br />
Aufschrei, der mein Ohr erreichte,<br />
verhieß nichts Gutes. Ich lief hinüber<br />
und sah ihr entsetztes Gesicht.<br />
Sie wirkte wie versteinert und zeigte<br />
auf den Futternapf, aus dem Harro<br />
gefressen hatte. Harro tat, als ginge<br />
ihn das alles überhaupt nichts an,<br />
und Carlo putzte sich eitel.<br />
„Sie hat aus Harros Futternapf<br />
gefressen“, brachte meine Frau<br />
schließlich hervor. „Wer?“ „Na, die<br />
Maus. Und Harro und Carlo haben<br />
zugeschaut. Siehst du, wie unbeteiligt<br />
sie dasitzen?“ „Habe ich es dir<br />
nicht gleich gesagt? Sie wissen beide<br />
nicht, was eine Maus ist.“ Meine<br />
Frau hörte mir überhaupt nicht<br />
mehr zu. „Eine Falle muss her“, sagte<br />
sie.<br />
Ich hatte keine Ahnung, was es<br />
da alles gab, und ließ mich deshalb<br />
ausführlich beraten. Der Verkäufer<br />
zeigte mir mit viel Geduld die verschiedenen<br />
Ausführungen. Schließlich<br />
entschied ich mich für einen<br />
kleine, engmaschigen Metallkäfig,<br />
dessen Tür sich schloss, sobald die<br />
Maus hineingeschlüpft war.<br />
Während der folgenden Nacht<br />
stellten wir die Falle im Wohnzimmer<br />
auf. Ich legte noch ein Stückchen<br />
frischen Käse in den Käfig, aber<br />
es half nichts. Am nächsten Morgen<br />
fehlten weitere zwei Fransen vom<br />
Orientteppich, und die Falle war<br />
nicht zugeschnappt.<br />
Ich dachte schon daran, einen<br />
Schreiner kommen zu lassen, um<br />
den Schrank abzubauen, als sich das<br />
Problem von selbst löste.<br />
Carlo lag auf dem Fenstersims,<br />
und Harro schlief auf dem Läufer<br />
neben der Tür.<br />
Plötzlich sah ich, wie sich der<br />
Fenstervorhang leicht bewegte. Die<br />
Maus war schnell und huschte die<br />
Vorhangstange entlang. Dann verschwand<br />
sie im gekippten Fensterrahmen.<br />
Erleichtert schloss ich das<br />
Fenster. Einen Moment noch sah<br />
ich sie auf dem Außensims, dann<br />
sprang sie davon.<br />
Carlo hatte, erbost über die Störung,<br />
seinen Platz verlassen. Harro<br />
krazte an der Tür und wollte hinaus.<br />
Von diesem Tag an fehlten am<br />
Orientteppich keine Fransen mehr.<br />
Harro hielt sich einige Tage lang bei<br />
unseren Spaziergängen am See auffällig<br />
in meiner Nähe, und ich fragte<br />
mich, ob er vielleicht Angst davor<br />
hatte, einer Maus zu begegnen.<br />
Paul Szabó<br />
1 4 7 9 6 5 3 8 2<br />
Sudoku 5 9 3 8 2 7 1 6 4<br />
6 8 2 3 1 4 5 9 7<br />
Zahlen von 1<br />
3 6 9 7 4 8 2 5 1<br />
7 5 1 6 3 2 9 4 8<br />
bis 9 sind so 4 2 8 5 9 1 7 3 6<br />
einzutragen, 8 1 6 2 5 9 4 7 3<br />
dass sich jede<br />
dieser 9<br />
9 3 4 1 7 6 8 2 5<br />
2 7 5 4 8 3 6 1 9<br />
Zahlen nur einmal in einem Neunerblock,<br />
nur einmal auf der Horizontalen<br />
und nur einmal auf der Vertikalen<br />
befindet.<br />
Oben: Lösung von Heft Nummer 5.<br />
4 2 5 7 8<br />
3 8 9 6 4<br />
2 4 5<br />
4 8 7 2 5<br />
1 5 7 9 6<br />
9 2<br />
9 3<br />
9 7 3 6<br />
6 4 1