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Augsburg

In Altötting für die Kranken beten

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DIE WOCHE 9./10. Februar 2013 / Nr. 6<br />

Vor 1700 Jahren<br />

Das Ende der Verfolgung<br />

Kaiser Konstantin erließ das „Mailänder Toleranzedikt“<br />

Die Taufe des<br />

Konstantin auf<br />

dem Sterbebett<br />

in einem<br />

Gemälde von<br />

Carlo Innocenzo<br />

Carlone. Der<br />

Legende nach<br />

spendete der<br />

Papst selbst das<br />

Sakrament.<br />

Foto: KNA<br />

„Wir sind seit langem der Ansicht,<br />

dass Freiheit des Glaubens nicht<br />

verweigert werden sollte. Vielmehr<br />

sollten jedermann seine Gedanken<br />

und Wünsche gewährt werden, so<br />

dass er in der Lage ist, geistliche<br />

Dinge so anzusehen, wie er selbst<br />

es will. Darum haben wir befohlen,<br />

dass es jedermann erlaubt ist,<br />

seinen Glauben zu haben und zu<br />

praktizieren, wie er will.“ Mit diesen<br />

Worten vereinbarten 313 Kaiser<br />

Konstantin und sein Mitregent<br />

Licinius die Gewährung allgemeiner<br />

Religionsfreiheit. Das zuvor brutal<br />

verfolgte Christentum wurde den<br />

anderen antiken Religionen gleichgestellt.<br />

Jener „Konstantinischen Wende“ von<br />

den Christenverfolgungen des Diokletian<br />

ab 303 hin zu Toleranz ging eine<br />

Zäsur in der römischen Geschichte voraus:<br />

Im Oktober 312 näherte sich das<br />

Duell zwischen Konstantin und seinem<br />

Rivalen Maxentius dem Höhepunkt.<br />

An der Milvischen Brücke nördlich von<br />

Rom trafen beide Heere aufeinander.<br />

Konstantins Truppen waren zahlenmäßig<br />

weit unterlegen. Nach der wohl<br />

bekanntesten Darstellung des Bischofs<br />

und Konstantin-Biografen Eusebius<br />

von Caesarea nahm Konstantin eine<br />

Himmelserscheinung in Form eines<br />

Kreuzes wahr, verbunden mit der griechischen<br />

Schrift „Durch dieses siege!“<br />

(später ins Lateinische übertragen als<br />

„in hoc signo vinces“, „In diesem Zeichen<br />

wirst Du siegen!“). Nach einer<br />

anderen Quelle habe er im Traum die<br />

Anweisung erhalten, das Christusmonogramm<br />

auf die Schilde seiner Legionäre<br />

malen zu lassen. Konstantin<br />

siegte. Als Alleinherrscher im Westen<br />

zog er triumphal in Rom ein. In der östlichen<br />

Reichshälfte herrschte Licinius.<br />

Was Konstantins Weg zum Christentum<br />

anbetrifft, so werden dessen Stationen<br />

in der Forschung noch immer<br />

diskutiert: Offenbar war er seit langem<br />

ein Anhänger der Sonnengottheit<br />

„Sol invictus“, was seine Hinwendung<br />

zum christlichen Monotheismus erleichterte.<br />

Aber er wurde wohl erst auf<br />

dem Sterbebett getauft. Unbestreitbar<br />

ist, dass er sich kurz nach seinem Sieg<br />

gleichsam bei den Christen für die Hilfe<br />

ihres Gottes bedanken wollte.<br />

Die Garantie der Religionsfreiheit war<br />

nicht ganz neu. Der vormalige Christenhasser<br />

Kaiser Galerius hatte 311<br />

auf dem Totenbett ein Vorläuferedikt<br />

erlassen. Doch es gab einen entscheidenden<br />

Unterschied: Galerius hatte in<br />

den Anhängern der neuen Religion im<br />

Grunde noch immer Abtrünnige gesehen,<br />

die nun geduldet waren. Konstantin<br />

und Licinius dagegen hoben<br />

die Christen als hochgeschätzte Untertanen<br />

besonders wohlwollend hervor.<br />

Insbesondere konnten sie auf eine<br />

Rückgabe aller zuvor konfiszierten Güter<br />

und Kirchen hoffen. Beide Kaiser<br />

anerkannten die Kirche als Institution<br />

des öffentlichen Rechts. Konstantin<br />

förderte die Christen aufgrund ihres<br />

Fleißes und ihrer Ehrlichkeit und er unterstützte<br />

den Bau von Kirchen, etwa<br />

der Geburtskirche in Bethlehem und<br />

der Grabeskirche in Jerusalem. Im Jahre<br />

380 wurde unter Theodosius I. das<br />

Christentum Staatsreligion.<br />

Michael Schmid<br />

Historisches & Namen der Woche<br />

10. Februar<br />

Scholastica, Wilhelm der Große,<br />

Hugo von Fosses<br />

Vor 60 Jahren, am 10. Februar 1952,<br />

wurde der Gemeinsame Markt der<br />

Europäischen Gemeinschaft für<br />

Kohle und Stahl (EGKS, oft auch<br />

Montanunion genannt) eröffnet.<br />

Mitgliedsländer waren Belgien,<br />

die Bundesrepublik Deutschland,<br />

Frankreich, Italien, Luxemburg und<br />

die Niederlande. Der Markt umfasste<br />

die Produkte Kohle, Eisenerz und<br />

Schrott.<br />

11. Februar<br />

Maria Fidelis Weiß, Gregor II.,<br />

Anselm, Paschalis I.<br />

Vor 85 Jahren,<br />

am 11. Februar<br />

1928, wurde<br />

der deutsche<br />

Chordirigent<br />

Gotthilf Fischer<br />

in Deizisau<br />

am Neckar<br />

geboren.<br />

Einer der Höhepunkte<br />

seiner Karriere war der<br />

Auftritt mit über 1000 Sängern im<br />

Anschluss an die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

von 1974.<br />

12. Februar<br />

Benedikt von Aniane, Helmward,<br />

Ludanus<br />

Vor 475 Jahren, am 12. Februar<br />

1538, starb der<br />

deutsche Maler<br />

Albrecht<br />

Altdorfer in<br />

Regensburg<br />

(*1480 in Regensburg).<br />

Er<br />

machte in der<br />

europäischen<br />

Malerei erstmals<br />

die Landschaft zum selbständigen<br />

Bildthema.<br />

13. Februar<br />

Christina von Spoleto, Adolf, Gosbert,<br />

Wiho, Katharina de‘ Ricci, Gisela<br />

Vor 130 Jahren, am 13. Februar<br />

1883, starb Richard Wagner in Venedig<br />

(* 22. Mai 1813 in Leipzig).<br />

Der Komponist und Regisseur (Foto<br />

unten) wurde vor allem durch seine<br />

Opern ( beispielsweise „Der fliegende<br />

Holländer“, „Der Ring des Nibelungen“)<br />

bekannt. Umstritten ist er<br />

wegen seines Antisemitismus.<br />

14. Februar<br />

Cyrillus, Methodius, Valentin<br />

30 Jahre ist es her, dass in Dresden<br />

100000 Menschen im Gedenken<br />

an die Bombardierung Dresdens am<br />

13./14. Februar 1945 für den Frieden<br />

demonstrierten.<br />

15. Februar<br />

Claudius de la Colombière, Faustinus,<br />

Jovita, Siegfried, Walfried<br />

Vor 250 Jahren, am 15. Februar<br />

1763, endete der Siebenjährige<br />

Krieg. Er hatte 1756 begonnen. Der<br />

Friede von Hubertusburg besiegelte<br />

das Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

zwischen Preußen,<br />

Sachsen und Österreich.<br />

16. Februar<br />

Juliana von Nikomedien,<br />

Philippa Mareri, Simeon von Metz<br />

Vor 85 Jahren wurde der deutsche<br />

Wirtschaftsmanager Edzard Reuter<br />

in Berlin geboren. Von 1987 bis<br />

1995 wirkte er als Vorstandsvorsitzender<br />

der Daimler-Benz AG.<br />

Zusammengestellt von Agnes Neumann;<br />

Fotos: Keystone<br />

Richard Wagner,<br />

Komponist<br />

und Initiator der<br />

Bayreuther Festspiele,<br />

starb vor<br />

130 Jahren.<br />

Foto: KNA

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