Augsburg

IV UNSER ALLGÄU 9/10. Februar 2013 / Nr. 6
Heidi Aichele aus Lindenberg (links) besuchte den Landfrauentag zum 43. Mal,
Hedwig Rädler aus Opfenbach zum 41. Mal. Für so viel Treue gab es von Sonja Müller
(stellvertretende Kreisbäuerin, Mitte), ein Fläschchen Wein. Fotos: Donner
LÖWENSAAL
Viele strahlende Gesichter
Beim Landfrauentag in Lindenberg ging es heiter zu
LINDENBERG – Mehr als 200
Bäuerinnen aus dem oberen und
unteren Landkreis Lindau, von
Nonnenhorn bis Stiefenhofen,
und sogar Besucherinnen aus
Baden-Württemberg, waren zum
43. Landfrauentag in den Löwensaal
nach Lindenberg gekommen.
Kabarettistin Sigrid Kandler.
Für Heidi Aichele aus Lindenberg
war es der 43. Landfrauentag, den
sie mitfeierte. Hedwig Rädler aus
Opfenbach hat 41 Mal am Landfrauentag
teilgenommen. Kreisbäuerin
Gaby Kulmus ehrte die beiden in
ihrer Begrüßungsrede.
Blickte man in die wohlgefüllten
Reihen im Löwensaal, sah man
überall lachende Gesichter, strahlende
Augen und vor Eifer gerötete
Wangen. Landrat Elmar Stegmann
zitierte in seinem Grußwort aus einer
Untersuchung über das Leben
in Bayern und lobte die Bäuerinnen.
Daran, dass sich 86 Prozent der Befragten
hier sehr wohl fühlen, gern
in Bayern leben, hätten die Landfrauen
einen großen Anteil. „Ihre
schönen Höfe, Hofläden und einladenden
Ferienwohnungen tragen
Ihre Handschrift und helfen mit, die
Region und ihre Produkte bekannt
und attraktiv zu machen.“
Neben den weiteren Grußworten
– unter anderem von Alfred Enderle,
dem Bezirkspräsidenten Bayerischer
Bauernverband Schwaben, und
Bezirksbäuerin Anni Fries – gab es
einen besonderen Vortrag, für den
Gaby Kulmus die Kabarettistin,
Farb- und Typberaterin und Sigrid
Kandler aus Dachau eingeladen hatte.
„All’s a G’schmacksach’“ hieß er.
In ihrem frech-sympathischen oberbayerischen
Dialekt erzählte Kandler
Geschichten von Männern in
ausgeleierten Feinrippunterhosen,
die aber ihre Frauen doch gern in
hübscher Wäsche sehen mögen.
Positives betonen
„Frauen“, sagt sie, „sind von
Haus aus ein Kunstwerk, ein Gemälde,
dem man nur den passenden
Rahmen geben muss“. Selber werde
„frau“ aber oft „betriebsblind“.
„Positives muss betont und Negatives
kaschiert werden“, riet Kandler.
Sie wollte den Frauen klar machen,
dass sie allesamt Unikate sind. „Es
gibt sieben Milliarden Nasen auf der
Welt. Niemand hat die gleiche wie
Sie. Das ist die Schöpfung!“
Wichtig sei es, auf sein „Gschau“
zu achten. Gesichtsmuskeltraining
laute das Zauberwort. Und Lachen.
Denn dabei würden Glückshormone
ausgeschüttet. Und die machen
schön.
Susi Donner
HAUS DER SENIOREN
Seminar
„Glauben im Allgäu“
KEMPTEN (red) – Ein Seminar
zum Thema „Glauben im Allgäu“
mit Jochen König findet am 19. Februar,
26. Februar sowie am 5. März
im Haus der Senioren, Schützenstraße
2, in Kempten statt. Schwerpunkte
sind unter anderem „Das
Allgäu im ersten Jahrtausend“, „Der
Schwabe Albertus Magnus und seine
Zeit“, und „Bedeutende Allgäuer
Pfarrer im 19. Jahrhundert“.
Information/Anmeldung:
Haus der Senioren, Schützenstraße 2,
Telefon 08 31/25 25-6 90.
IM SCHLOSS
Zu Ehren des „Alpkönigs“
In Immenstadt drehte sich noch einmal alles um Carl Hirnbein
IMMENSTADT (mor) – Ob sich
Carl Hirnbein das hätte träumen
lassen? Einen ganzen Abend lang
stand der ehemalige Allgäuer
Großbauer, Agrarreformer, Politiker
und Pionier (1807 bis 1871)
im Mittelpunkt eines Themenabends
im Immenstädter Schloss.
Dabei erfuhren rund 200 Gäste
Informatives und Launiges über
den „Alp könig“ aus Missen.
Anlass war die Präsentation der
Biographie „Carl Hirnbein – Der
Allgäu-Pionier“, herausgegeben von
der Edition Allgäu, Verlag Hephaisto,
von Leo Hiemer (siehe Buchtipp
Katholische SonntagsZeitung Nr.
3). Vorausgegangen war bereits eine
filmische Spurensuche zu Hirnbein,
die ebenfalls gezeigt wurde. Der
Film hatte dazu geführt, dass sich
Hiemer noch intensiver mit der Persönlichkeit
auseinandergesetzt hatte.
Er könne sich auch einen großen
AUSNAHME
Fatimawallfahrt
am 14. Februar
MARIA RAIN (jk) – Weil der 13.
Februar Aschermittwoch ist, findet
die Fatimawallfahrt von Maria Rain
am Donnerstag, 14. Februar, statt.
Beginn ist um 8.30 Uhr mit dem
Rosenkranz (zuvor Beichtgelegenheit),
danach ist um 9 Uhr Andacht
und um 9.30 Uhr Pilgeramt mit Ansprache
(„Was er euch sagt, das tut“,
mit Pfarrer Franz Reiner, Wertach)
und Krankensegnung. Es besteht die
Möglichkeit, sakrale Gegenstände
segnen zu lassen. Gelegenheit zum
günstigen Mittagessen im Pfarrheim
nach der Krankensegnung.
Spielfilm zu em Thema vorstellen.
In einer lockeren Gesprächsrunde
tauschte er sich auf dem Podium
mit Theo Waigel, dem ehemaligen
Bundesfinanzminister, über den Visionär
aus.
Und: Wenn es um Carl Hirnbein
geht, darf es eben auch nicht
an (richtigem) Käse fehlen… So
hatte unter anderem der Allgäuer
Buchautor Bernhard Wucherer von
seinem Wohnsitz nahe Wallonien/
Belgien einen würzigen Weichkäse
mitgebracht. Käsesommelier Claudius
Janner kredenzte die Köstlichkeit
zusammen mit einem besonderen
Laib Bergkäse, nachdem vorher
ausgiebig über die 180 Jahre Käsegeschichte
gesprochen worden war.
Buchautor Florian Maucher erzählte
von seinem Arbeitssommer
auf einer Alpe und Andrea Lerpscher
sorgte für die musikalische Umrahmung.
Durch den Abend führte
Moderator Bernhard Lingg.
Kult-Regisseur und Buchautor Leo Hiemer (Zweiter von rechts) mit Käse-Sommelier
Claudius Janner (links), Buchautor Bernhard Wucherer (Zweiter von links) und Ex-
Bundesfinanzminister Theo Waigel (rechts). Im Hintergrund der Allgäuer Autor Florian
Maucher.
Foto: Rohlmann