Augsburg
In Altötting für die Kranken beten
In Altötting für die Kranken beten
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DAS ULRICHSBISTUM 9./10. Februar 2013 / Nr. 6<br />
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Früher waren alle Plätze in der Kirche besetzt. Das katholische Milieu sorgte dafür,<br />
dass die zentralen Aussagen des Glaubens präsent blieben.<br />
Foto: zoe<br />
„Jeder ist ein Sonderfall“<br />
Über den Verlust des „einheitlichen kulturellen Gewebes“<br />
2./3. Februar 2013 / Nr. 5 www.katholische-sonntagszeitung.de<br />
Einzelverkaufspreis 2 Euro, 6070<br />
Voderholzer zum Eheringel aus<br />
Bischof geweiht Brezenteig<br />
Rudolf Voderholzer hat sein Amt Vom 7. bis 4. Februar<br />
als Oberhirte von Regensburg angetreten.<br />
Kardinal Reinhard Marx „Marriage Week“ für<br />
weihte ihn am vergangenen Ehepaare statt. Zu diesem<br />
findet in Friedberg eine<br />
Samstag im Regensburger Anlass stellt ein Friedberger Bäcker bereits jetzt<br />
Dom zum Bischof. Seite 4/5 Eheringel aus Brezenteig her. Seite 23<br />
Übrigens …<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
ie Ergebnisse der Milieustudie<br />
über die Lage der ka-<br />
D<br />
tholischen Kirche in Deutschland<br />
(siehe Seite 7) klingen alarmierend.<br />
Da heißt es: Die deutschen<br />
Katholiken sind enttäuscht von<br />
der bisherigen Aufarbeitung<br />
des Missbrauchsskandals. Auch<br />
wollen viele Gläubige bestimmte<br />
Kirchenregeln und Dogmen<br />
offenbar nicht mehr akzeptieren<br />
und verlangen mehr Mitsprache.<br />
Zahlreiche Medien interpretierten<br />
die Studienergebnisse als eine<br />
„Rebellion“ gegen die Kirche, die<br />
an „Relevanz und Lebensnähe“<br />
verloren habe.<br />
Die katholische Kirche also auf<br />
dem Abstellgleis? Mitnichten.<br />
Die gleiche Studie besagt auch,<br />
dass kaum ein Katholik aus der<br />
Kirche austreten will. Ihr soziales<br />
Engagement, das Leitbild der<br />
Nächstenliebe sowie der spirituelle<br />
Halt, den sie gibt, werden<br />
nach wie vor als unverzichtbar<br />
angesehen.<br />
Hier muss die Kirche ansetzen<br />
und weiter daran arbeiten,<br />
verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen.<br />
Dass dies gelingen<br />
kann, trauen die Katholiken ihrer<br />
Kirche zu – auch das ist ein<br />
Ergebnis der Milieustudie.<br />
Victoria Heymann,<br />
Chefin vom Dienst<br />
Foto: Zapf<br />
Unternehmer gründete<br />
Therapiezentrum<br />
Als Max Schusters Tochter bei einem<br />
Unfall Hirnschäden erlitt, waren<br />
die Ärzte zunächst ratlos. Der Unternehmer<br />
(Foto: rmi) beschloss,<br />
ein Hirntherapiezentrum zu<br />
gründen. Seite 9<br />
Dem Bischof<br />
ganz nah gekommen<br />
ie der kleine Vincent hatten viele Mitglieder der Pfarrei<br />
WZu den Heiligen Engeln in Landsberg am Lech die<br />
Möglichkeit, Bischof Konrad Zdarsa<br />
persönlich zu begegnen.<br />
Er hatte die Gemeinde<br />
zum Glaubenstag besucht,<br />
bei dem die Gläubigen<br />
erfuhren: „Wer glaubt,<br />
ist nie allein.“<br />
Seite 16/17<br />
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AUGSBURG (red) – „Früher lebte<br />
man in einer Art Dauerkatechese<br />
durch das ,soziale Katechumenat‘.<br />
Das katholische ,Milieu‘ sorgte<br />
ganz von selbst dafür, dass man<br />
von klein auf mit wesentlichen<br />
Aussagen des christlichen Glaubens<br />
vertraut wurde.“<br />
So lautete eine der Thesen von<br />
Pfarrer Klemens Armbruster aus<br />
Freiburg i. Br., der im <strong>Augsburg</strong>er<br />
Priesterseminar bei einem Studientag<br />
zur Thema „Den Weg des Glaubens<br />
verstehen. Glaubensprozesse<br />
und Entwicklungsschritte des Glaubens<br />
besser kennen lernen“. Armbruster<br />
ist als Priester seit rund 25<br />
Jahren besonders mit den Fragen der<br />
Glaubensvermittlung vertraut.<br />
Das „einheitliche kulturelle Gewebe“<br />
(Papst Benedikt XVI. in Porta<br />
fidei) falle heutzutage immer mehr<br />
weg. An seine Stelle würden Individualisierung<br />
und Pluralismus treten.<br />
Armbruster verwies auf eine bekannte<br />
Schweizer Studie von 1993 über<br />
die typischen Wege zum Glauben.<br />
Dort steht: „Jede(r) ist ein Sonderfall“.<br />
In „Katechese in veränderter<br />
Zeit“ (2004) betonten die deutschen<br />
Bischöfe die Konzentration auf die<br />
Erwachsenenkatechese als Normalfall<br />
der Verkündigung (KvZ 18), erinnerte<br />
Armbruster. „Sie vollziehen<br />
damit einen Paradigmenwechsel.“<br />
Der Freiburger Pfarrer machte<br />
deutlich: Entwicklungsprozesse<br />
können immer stattfinden und sind<br />
angestoßen durch „signifikante“ und<br />
„kritische Lebensereignisse“. So erlebten<br />
60 Prozent der Erwachsenen<br />
mindestens einen Gestaltwechsel<br />
ihrer Religiosität. „Man kann einem<br />
Neunjährigen das Bußsakrament<br />
nicht so vermitteln, dass dieser dann<br />
als 19- und 29-jähriger damit leben<br />
könnte“, zitierte der Referent Werner<br />
Rück.<br />
Ganz praktisch regt Armbruster<br />
an, „Umschulungen“ beispielsweise<br />
für ausscheidende Oberministranten<br />
oder Pfarrgemeinderäte anzubieten,<br />
da sich erfahrungsgemäß<br />
der Glaube auch mit der Funktion<br />
verbindet, die man ausübt und mit<br />
dem Ende einer solchen Funktion<br />
auch die Glaubenspraxis sich neu<br />
orientieren muss.<br />
Charles Young Glock entwickelte<br />
ein Modell der Mehrdimensionalität<br />
des christlichen Glaubens mit fünf<br />
Bereichen (Selbstverständnis, Ritual,<br />
Erfahrung, Wissen und Handeln),<br />
dem Armbruster noch als sechste<br />
Dimension „Sozialform“ hinzufügt.<br />
Der Glaubensweg Erwachsener führe<br />
dabei meistens zu Schwerpunktbildungen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Zugängen zum Glauben, erläuterte<br />
der Freiburger. Die Glaubenskatechese<br />
an Erwachsenen sollte dies<br />
deshalb in der Auswahl ihrer Themen<br />
und Angebote angemessen berücksichtigen!<br />
Benedikt XVI. habe schon in seiner<br />
Zeit als Kardinal betont, dass der<br />
Glaube immer von außen komme.<br />
Er sei nicht selbstgemacht, sondern<br />
Geschenk und Wirken Gottes.<br />
Entgegen der klassischen Theorie,<br />
dass ein Erwachsener zum Glauben<br />
über eine glaubensverkündigende<br />
Aktion findet, zeigen laut Armbruster<br />
neuere Untersuchungen, dass am<br />
Anfang eines Glaubensweges so gut<br />
wie immer die Begegnung mit mehreren<br />
Christen der Anstoß ist, sich<br />
mit dem Glauben zu befassen.<br />
Information<br />
Der Vortrag wurde von Radio Horeb<br />
aufgezeichnet. Er kann heruntergeladen<br />
werden unter: www.bistumaugsburg.de/index.php/bistum/<br />
Bischofsvikare/Institut-fuer-Neuevangelisierung-und-Gemeindepastoral/<br />
Neuevangelisierung/Aktuelles