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In Altötting für die Kranken beten

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DIE SPIRITUELLE SEITE 9./10. Februar 2013 / Nr. 6<br />

WORTE DER HEILIGEN:<br />

CLAUDE DE LA COLOMBIÈRE<br />

„Ganz<br />

von Gott<br />

erfüllt“<br />

Heiliger der Woche<br />

Claude de la Colombière<br />

geboren: 2. Februar 1641 bei Lyon<br />

gestorben: 15. Februar 1682 in Paray-le-Monial<br />

Gedenktag: 15. Februar<br />

Claude de la Colombière trat in den Jesuitenorden<br />

ein und wurde erster Oberer der Jesuitenniederlassung<br />

in Paray-le-Monial. Doch bald wurde er als<br />

Hauskaplan und Beichtvater der Herzogin von York<br />

und schließlich an den königlichen Hof in London<br />

berufen. Anlässlich der Katholikenverfolgung in<br />

England wurde auch er verhaftet. Nach seiner Freilassung<br />

kehrte er gesundheitlich geschwächt in seine<br />

Heimat zurück.<br />

Er wurde bekannt als Beichtvater und geistlicher<br />

Berater von Margareta von Alacoque. Zusammen<br />

mit ihr setzte er sich mit all seiner Kraft für die<br />

Förderung der Herz-Jesu-Verehrung, besonders für<br />

die Einführung des Herz-Jesu-Festes ein. Er hinterließ<br />

Predigten, geistliche Schriften und Briefe. 1929<br />

wurde er selig-, 1992 heiliggesprochen. red<br />

Claude de la Colombière empfiehlt in einem<br />

Brief die Übung des Herzensgebets, das auch<br />

Gebet der Einfachheit oder Ruhe genannt<br />

wird.<br />

D<br />

er Heilige schreibt: „Gott sollte die einzige<br />

Unterhaltung unseres Herzens sein;<br />

zu ihm sollten wir gehen in Einfalt des<br />

Herzens und ohne viel Erwägungen. … Sie werden<br />

Gott immer nahe finden, wenn Sie ihn aufrichtig<br />

suchen, und wenn Sie ihn haben, ist alles<br />

übrige ohne Belang für Sie. … Mühen Sie sich<br />

nicht ab, zu Gott zu sprechen, denn es bedarf<br />

keiner Worte noch Gedanken, wenn nur das<br />

Herz bei ihm ist. … Das Gebet, die Sammlung<br />

fordert keine Anspannung; man muss diesen<br />

Fehler vermeiden; unser Herz soll sich mit Gott<br />

vereinigen. Macht Ihr Geist dieser Vereinigung<br />

Schwierigkeiten, dann lieben Sie und tun Sie im<br />

Claude de la Colombière finde ich gut …<br />

übrigen, was Sie für gut finden. … Der, den Sie und alle meine Sorgen auf Dich zu werfen. Die<br />

lieben, sieht Ihr Herz, und das ist genug.“ Menschen können mich meiner Ehre und meiner<br />

De la Colombière erklärt, es sei ein Irrtum,<br />

Güter berauben; Krankheiten können mir<br />

sich Gott immer nur im Himmel gegenwärtig meine Kräfte nehmen und die Mittel, Dir zu<br />

vor zustellen: „Wie wenn Sie vergessen hätten, dienen; ich kann selbst durch die Sünde Deine<br />

dass er nicht wirklicher im Himmel ist als dort, Gnade verlieren; aber niemals werde ich meine<br />

wo Sie beten, ja auch in Ihrem Herzen, wo er Hoffnung verlieren; ich will sie bewahren bis<br />

in Wahrheit unsichtbar, aber so wirklich wohnt zum letzten Augenblick meines Lebens, und alle<br />

wie Jesus Christus im heiligen Sakramente des bösen Geister der Hölle werden alsdann vergebens<br />

Altares ist. Der Himmel ist also für Sie überall,<br />

versuchen, sie mir zu entreißen.<br />

weil alles erfüllt ist von Ihrem Gott und Sie selber<br />

Für mich, o Herr, ist der Grund meines Ver-<br />

ganz von ihm erfüllt sind.“<br />

trauens mein Vertrauen selbst. Ich habe also die<br />

In einem Gebet drückt Claude de la Colombière<br />

Gewissheit, ewig glücklich zu sein, weil ich fest<br />

sein unerschütterliches Gottvertrauen aus: hoffe, es zu werden, und weil ich das von Dir<br />

„Mein Gott, ich glaube fest, dass Du über alle hoffe, o mein Gott! Und um meine Hoffnung<br />

jene wachst, die auf dich hoffen, und bin so fest bis auf das äußerste Maß auszudehnen, so hoffe<br />

überzeugt, dass dem gar nichts fehlen kann, der ich Dich selbst von Dir selbst, o mein Schöpfer,<br />

alles von Dir erwartet, dass ich mich entschlossen<br />

für Zeit und Ewigkeit.“<br />

habe, künftig ohne jede Unruhe zu leben<br />

Abt em. Emmeram Kränkl; Fotos: oh<br />

Zitatevon Claude de la Colombière<br />

„… weil er ein guter Seelsorger war.<br />

Wie kann der Mensch seine eigene<br />

Bestimmung leben, als Persönlichkeit<br />

reifen und ein inneres Erfülltsein verspüren?<br />

– Dies waren die Kernfragen der<br />

Menschen, die zu ihm kamen. Er antwortete<br />

aus seiner eigenen Erfahrung<br />

heraus. Trotz gemeiner menschlicher<br />

Nachstellung, trotz bitterer Kerkerhaft<br />

und Krankheit war er innerlich zutiefst<br />

erfüllt. Schlicht war seine Begründung:<br />

‚Die innere Freude einer Person, die<br />

sich völlig Gott unterwirft, ist konstant,<br />

unveränderlich und unendlich. Keine<br />

Angst kann diese Freude erschüttern,<br />

kein Ereignis kann sie zerstören.‘“<br />

Pater Heiner Wilmer SCJ, Provinzial<br />

der Herz-Jesu-Priester, Bonn<br />

„Will man viel für Gott tun, muss man ihm ganz gehören.“<br />

„Sieh du dieses Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat,<br />

dass es sich bis zum Letzten nichts ersparte und sich verzehrte,<br />

um ihnen seine Liebe zu bezeugen.“<br />

„Nie etwas, wenigstens überlegt, tun, was nicht zur Ehre Gottes ist;<br />

und nie etwas aus Menschenrücksicht unterlassen!“<br />

„Welch große Täu schung ist es aber, zu meinen,<br />

man habe viel oder wenig Tugend,<br />

je nachdem man viel oder wenig Zerstreuungen im Gebete hat!<br />

Wenn Sie 24 mal im Tag in Entzückung wären<br />

und ich während eines Ave Maria 24 Zerstreuungen hätte ...,<br />

so möchte ich alle meine unfreiwilligen Zerstreuungen nicht eintauschen<br />

für all Ihre verdienstlosen Ent zückungen.“

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