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Bei Nigerias Christen betet die Angst mit

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13./14. April 2013 / Nr. 15 NACHRICHTEN<br />

Verbot mit einigen Lücken<br />

Vatikan sieht UN-Waffenhandelsvertrag zwiespältig<br />

ROM (tja) – Der Vatikan hat den<br />

Vertrag zur Regulierung des globalen<br />

Waffenhandels als ersten „sehr<br />

positiven Schritt“ in die richtige<br />

Richtung gewürdigt, zugleich aber<br />

Defizite bemängelt.<br />

Die Übereinkunft habe „enge<br />

Grenzen“, weil sie keine Sanktionen<br />

bei Zuwiderhandlungen vorsehe und<br />

Möglichkeiten offenlasse, das Verbot<br />

von Waffenexporten durch bilaterale<br />

Verträge auszuhebeln, kritisierte der<br />

vatikanische Vertreter bei den Vereinten<br />

Nationen in Genf, Erzbischof<br />

Silvano Maria Tomasi. Es müssten<br />

jedoch alle Schritte unterstützt werden,<br />

die einen Fortschritt auf dem<br />

Weg der Abrüstung darstellten,<br />

„wenn sie auch noch so klein sind“,<br />

sagt Tomasi. Nach seiner Einschätzung<br />

ist die Billigung des Vertrags<br />

durch die UN-Vollversammlung in<br />

New York auch dem Einwirken des<br />

Vatikans zu verdanken.<br />

Der Vertrag zur Regulierung des<br />

globalen Waffenhandels verbietet die<br />

Mehr dazu<br />

Ausfuhr von konventionellen Waffen<br />

an Staaten, die Rüstungsgüter<br />

für Völkermord, Verbrechen gegen<br />

die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen<br />

einsetzen. Die Staaten verpflichten<br />

sich zudem, die Ausfuhr<br />

von Waffen zu unterbinden, deren<br />

Einsatz das Völkerrecht oder die<br />

Menschenrechte verletzen würde.<br />

Zudem dürfen Rüstungsgüter nicht<br />

an Terroristen oder Kriminelle geliefert<br />

werden.<br />

Der Vertrag muss von mindestens<br />

50 Staaten ratifiziert werden, um in<br />

Kraft zu treten. Da voraussichtlich<br />

drei der fünf größten Rüstungsexporteure<br />

der Welt, China, Russland<br />

und die Vereinigten Staaten, die<br />

Übereinkunft nicht ratifizieren werden,<br />

ist deren unmittelbare Wirksamkeit<br />

fraglich. Auf die drei Länder<br />

entfallen zusammen mit Frankreich<br />

und Großbritannien rund 60 Prozent<br />

des globalen Waffenhandels,<br />

der einen jährlichen Umfang von<br />

geschätzten 70 Milliarden US-Dollar<br />

hat.<br />

Franziskus hilft Flutopfern<br />

ROM – Papst Franziskus hat umgerechnet rund 40 000 Euro für die<br />

Opfer von Überschwemmungen und Unwetter in seinem Heimatland<br />

Argentinien zur Verfügung gestellt. Fast 60 Menschen starben, etwa 100<br />

werden noch vermisst, tausende mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.<br />

Besonders betroffen ist die Erzdiözese La Plata. Foto: imago<br />

In Kürze<br />

Preis für Tutu<br />

Mehr zum<br />

Thema<br />

Desmond Tutu (81), früherer anglikanischer<br />

Erzbischof von Kapstadt<br />

(Foto: imago), erhält am 21. Mai<br />

den mit umgerechnet 1,3 Millionen<br />

Euro dotierten Templeton-Preis. Der<br />

Kirchenmann werde damit für seine<br />

„lebenslange Arbeit an der Förderung<br />

spiritueller Prinzipien“ geehrt, teilte<br />

die Templeton-Stiftung in London mit.<br />

Der Templeton-Preis ist eine der am<br />

höchsten dotierten Auszeichnungen<br />

und wird für besondere Leistungen<br />

im Bereich von Wissenschaft und<br />

Religion verliehen. Bisherige Preisträger<br />

waren unter anderem der<br />

Dalai Lama (2012) und Mutter Teresa<br />

(1973).<br />

Mehr dazu<br />

Bischof U-il: Kein Krieg<br />

Der Vorsitzende der koreanischen Bischofskonferenz,<br />

Bischof Peter Kang<br />

U-il, hält einen Krieg zwischen den<br />

beiden koreanischen Staaten für<br />

unwahrscheinlich. Als Ursache für<br />

die andauernden Provokationen und<br />

Drohungen Nordkoreas nannte der<br />

Bischof von Cheju die schwierige<br />

wirtschaftliche Lage des Landes. Um<br />

die erschöpfte Bevölkerung davon<br />

abzulenken, müssten Präsident Kim<br />

Jong Un und die militärische Führung<br />

einen äußeren Feind schaffen, so<br />

Kang U-il.<br />

Schick ist beeindruckt<br />

In Algerien hat die katholische Kirche<br />

nach den Worten des Bamberger<br />

Erzbischofs Ludwig Schick nur wenig<br />

Entfaltungsmöglichkeiten. Zwar gebe<br />

es keine direkten Verfolgungen oder<br />

ein Klima der Angst, aber eben administrative<br />

Einschränkungen, erläuterte<br />

der Vorsitzende der Kommission<br />

Weltkirche der deutschen Bischofskonferenz,<br />

der das nordafrikanische<br />

Land besuchte. Aufgrund dieser Gegebenheiten<br />

habe es ihn beeindruckt,<br />

wie aktiv die katholischen Christen<br />

in Algerien seien.<br />

Millenniumsziele<br />

Mehr zum Thema<br />

Mit Blick auf die UN-Millenniumsziele<br />

haben 80 Religionsvertreter der G8-<br />

Staaten die Regierungen zur Einhaltung<br />

ihrer Versprechen zur Armutsbekämpfung<br />

aufgefordert. In einem in<br />

der „Financial Times“ veröffentlichten<br />

Brief ermahnen die religiösen Führer,<br />

darunter der anglikanische Erzbischof<br />

von Canterbury, Justin Welby, die<br />

G8-Staaten, bis 2015 mindestens 0,7<br />

Prozent des Bruttoinlandsprodukts für<br />

die Entwicklungshilfe aufzuwenden.<br />

Mehr Scheidungen<br />

In den vergangenen 20 Jahren ist die<br />

Zahl der Eheschließungen in der EU<br />

deutlich gesunken. Die Zahl der Scheidungen<br />

nahm dagegen zu, wie die<br />

Statistikbehörde Eurostat in Brüssel<br />

mitteilte. Auch der Anteil außerehelicher<br />

Geburten sei in den 27 Mitgliedstaaten<br />

um mehr als das Doppelte<br />

gestiegen. Den Angaben zufolge ging<br />

die Zahl der Eheschließungen von 6,3<br />

je 1000 Personen im Jahr 1990 auf 4,4<br />

im Jahr 2010 zurück. Gleichzeitig stieg<br />

von 1990 bis 2009 die Zahl der Scheidungen<br />

in der EU von 1,6 Trennungen<br />

je 1000 Personen auf 1,9. In Deutschland<br />

lag die Scheidungsziffer 2011 bei<br />

2,3 je 1000 Personen.<br />

Zentralrat gegründet<br />

Orientalische Christen in Deutschland schließen sich zusammen<br />

MÜNCHEN (nzo) – Die rund<br />

200 000 in Deutschland lebenden<br />

orientalischen Christen verstärken<br />

ihre Zusammenarbeit. Der neugegründete<br />

„Zentralrat Orientalischer<br />

Christen in Deutschland“ (ZOCD)<br />

ist mit einer Presseerklärung an die<br />

Öffentlichkeit getreten.<br />

Der Zusammenschluss konstituierte<br />

sich bereits am 18. März als<br />

Verein. Eine öffentliche Gründungsveranstaltung<br />

ist für den 27. Juli in<br />

München geplant. Im ZOCD arbeiten<br />

Vertreter der syrisch-orthodoxen<br />

Kirche, der koptisch-orthodoxen<br />

Kirche, der Apostolischen Kirche<br />

des Ostens, der eritreisch-orthodoxen<br />

Tewahedo-Kirche, aber auch der<br />

mit der katholischen Kirche unierten<br />

chaldäischen Kirche zusammen.<br />

Die sogenannten altorientalischen<br />

Kirchen hatten sich nach dem ökumenischen<br />

Konzil von Chalkedon<br />

im Jahr 451 von der Römischen<br />

Reichskirche getrennt.<br />

Zur Person<br />

Papst rührt Loren zu Tränen<br />

Sophia Loren (78), italienische<br />

Schauspielerin und Filmdiva, hat<br />

beim ersten Auftritt von Papst<br />

Franziskus vor Rührung geweint:<br />

„Als Papa Francesco am Balkon<br />

erschien und ,Buona sera‘ sagte,<br />

da kamen mir die Tränen“, sagte<br />

sie der in Hamburg erscheinenden<br />

Zeitschrift „Gala“.<br />

Im Gegensatz zum nur zwei Jahre<br />

jüngeren Papst lässt es die Loren<br />

beruflich langsamer angehen:<br />

„Für Frauen meines<br />

Alters existieren<br />

einfach nur<br />

wenige gute Rollen.“<br />

Ohnehin sei<br />

ihr die Familie<br />

das Allerwichtigste. „Für mich ist es<br />

einfach das Schönste, mit meinen<br />

Söhnen und Enkeln zusammenzusein,<br />

mit ihnen neapolitanisch zu<br />

sprechen und zu sehen, dass sie<br />

glücklich sind.“ cas/Foto: imago

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