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Augsburg

Bei Nigerias Christen betet die Angst mit

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DIE WOCHE 13./14. April 2013 / Nr. 15<br />

Historisches & Namen der Woche<br />

Deutsche Truppen treiben jüdische Bewohner des Warschauer Ghettos zusammen.<br />

Diese hatten Widerstand gegen die deutsche Besatzung geleistet. Foto: Keystone<br />

Mehr zum Aufstand im Warschauer Ghetto:<br />

70 Jahren<br />

Vor<br />

Der Mut der Verzweiflung<br />

Im Warschauer Ghetto begann der Aufstand gegen die SS<br />

Den Juden im Warschauer Ghetto<br />

stand der sichere Tod vor Augen. Im<br />

Juli 1942 begann die deutsche Besatzung<br />

mit den Deportationen in<br />

die Vernichtungslager. Doch viele<br />

der überwiegend jungen Menschen<br />

im Ghetto waren nicht bereit, sich<br />

kampflos wie Lämmer zur Schlachtbank<br />

führen zu lassen.<br />

Sie gründeten verschiedene Widerstandsorganisationen,<br />

insbesondere<br />

die ZOB (Jüdische Kampforganisation)<br />

und die ZZW (Jüdischer Militärverband).<br />

Vor allem der ZOB-Kommandant<br />

Mordechaj Anielewicz schaffte es, die<br />

verschiedenen Gruppen zu einen. Die<br />

wenigen Waffen mussten mühsam<br />

vom polnischen Untergrund organisiert<br />

werden.<br />

Bereits im Januar 1943 drangen 1000<br />

SS-Männer in das Ghetto ein und wurden<br />

nach überraschend heftigem Widerstand<br />

nach vier Tagen von den jüdischen<br />

Kämpfern vertrieben. Vorerst<br />

gab es keinen Deportationen mehr,<br />

aber es war klar, dass die Deutschen<br />

mit stärkeren Kräften zurückkehren<br />

würden.<br />

Am 19. April 1943 bahnte sich die Entscheidung<br />

an: Heinrich Himmler wollte<br />

Adolf Hitler zum Geburtstag ein besonderes<br />

„Geschenk“ machen und alle in<br />

Warschau verbliebenen Juden, rund<br />

56000 Menschen, deportieren und ermorden<br />

lassen. So wurden SS-Verbände<br />

um das Ghetto zusammengezogen.<br />

Für die jüdischen Verteidiger hatte das<br />

Datum eine andere Bedeutung: Sie feierten<br />

an diesem Tag das Pessachfest<br />

zum Gedenken an die Befreiung aus<br />

der ägyptischen Knechtschaft.<br />

Es war ein extrem ungleicher Kampf:<br />

hier rund 2000 hochgerüstete Deutsche<br />

mit Panzern, Artillerie und der<br />

Luftwaffe im Hintergrund, dort etwa<br />

800 Guerillakämpfer mit gerade einmal<br />

30 Maschinengewehren sowie ein<br />

paar Dutzend Flinten. Bereits die ersten<br />

Stoßtrupps der SS, die ab 6 Uhr an<br />

jenem 19. April ins Ghetto einrückten,<br />

trafen auf erbitterten Widerstand,<br />

der sich im Verlauf der nächsten vier<br />

Tage noch steigerte. Die Widerstandskämpfer<br />

hissten über einem ihrer<br />

Hauptquartiere eine polnische Nationalflagge<br />

und eine Fahne mit dem<br />

Davidstern. Nun konzentrierten sich<br />

die deutschen Angriffe auf jenes Gebäude,<br />

denn die SS wollte unbedingt<br />

jene wehenden Symbole des Stolzes<br />

beseitigen. Die Verteidiger ihrerseits<br />

hielten die Stellung und wurden durch<br />

präparierte Tunnel versorgt.<br />

Als die deutschen Verluste unerwartet<br />

in die Höhe gingen, stellte der SS-Kommandeur<br />

von Warschau, Jürgen Stroop,<br />

auf eine ungleich brutalere Taktik um:<br />

Die Luftwaffe bombte die Stadtviertel<br />

der Widerstandskämpfer in Trümmer,<br />

und die deutschen Bodentruppen<br />

setzten Flammenwerfer ein. Zivilisten<br />

und Kämpfer wurden verbrannt oder<br />

auf der Flucht erschossen.<br />

Am 7. Mai 1943 kesselte die SS das<br />

letzte Hauptquartier mit gerade noch<br />

120 Kämpfern ein und leitete Giftgas<br />

ein. Mit der Sprengung der Synagoge<br />

und der Zerstörung aller Gebäude im<br />

Ghetto endete am 16. Mai das Gemetzel.<br />

Nur einer Handvoll Kämpfern<br />

gelang durch Geheimtunnel die Flucht<br />

aus dem Ghetto. Vermutlich 42 000 Juden<br />

starben während der Kämpfe oder<br />

im Zuge der anschließenden Exekutionen.<br />

Die Überlebenden des Ghettos<br />

wurden nach Treblinka deportiert.<br />

Michael Schmid<br />

14. April<br />

Augustinus, Bruno, Friedrich, Gertrud<br />

Vor 100 Jahren starb der deutsche<br />

Zoologe Carl Hagenbeck in Hamburg<br />

(Foto unten). Er ist 1844 in<br />

Hamburg geboren. Der Zoologe<br />

beeinflusste weltweit die Zooarchitektur<br />

durch die Einrichtung naturalistischer<br />

Freigehege.<br />

15. April<br />

Damian, Huna, Nitgar von <strong>Augsburg</strong>,<br />

Waltmann<br />

Die italienische Schauspielerin Claudia<br />

Cardinale feiert ihren 75. Geburtstag<br />

(Foto: Keystone). Einer ihrer<br />

vielen Erfolge war die Rolle in Sergio<br />

Leones Film „Spiel mir das Lied vom<br />

Tod“, in<br />

dem sie<br />

die junge<br />

Witwe<br />

Jill<br />

McBain<br />

verkörperte.<br />

16. April<br />

Bernadette Soubirous, Benedikt Labre,<br />

Magnus von Schottland<br />

80 Jahre sind vergangen, seitdem<br />

die Redaktion des satirischen „Simplicissimus“<br />

in München mit der<br />

NS-Presse gleichgeschaltet wurde.<br />

Sie hatte sich jeglicher Kritik am<br />

Regime zu enthalten.<br />

17. April<br />

Eberhard, Isidora, Rudolf von Bern,<br />

Gerwin, Max Josef Metzger,<br />

Katharina Tekakwitha<br />

Teddy Parker, deutscher Schlagerund<br />

Volksmusik-Sänger sowie Radiomoderator,<br />

wurde am 17. April<br />

1938 als Claus Herwig in Brünn<br />

im Sudetenland geboren. Sein Titel<br />

„Nachtexpress nach St. Tropez“, der<br />

ihn berühmt machte, war mehrere<br />

Wochen lang in den Hitlisten vertreten.<br />

18. April<br />

Aya, Herluka von Bernried,<br />

Wikterp von <strong>Augsburg</strong>, Ursmar<br />

Udo Werner Steinberg wurde am<br />

18. April 1913 im schlesischen Neurode<br />

geboren († 25. April 1992 in<br />

Dessau). Der deutsche Schriftsteller<br />

publizierte auch unter den Pseudonymen<br />

Udo Grebniets und Udo<br />

Grebnitz. Sein gesellschaftskritischer<br />

Roman „Die Mördergrube“ konnte<br />

in der DDR nur als „Bruchstück“<br />

erscheinen.<br />

19. April<br />

Leo IX., Werner, Timon, Gerold,<br />

Friedrich von Altzelle<br />

Vor 800 Jahren berief Papst Innozenz<br />

III. das Vierte Laterankonzil ein. Es<br />

fand im November 1215 statt. Unter<br />

anderem legte es die Lehre von<br />

der Verwandlung von Wein und<br />

Brot bei der Messfeier fest.<br />

20. April<br />

Hildegund von Schönau, Odette,<br />

Wilhelm der Pilger, Hugo<br />

75 Jahre sind vergangen, seitdem der<br />

Propagandafilm „Fest der Völker/<br />

Fest der Schönheit“ von den Olympischen<br />

Spielen in Berlin 1936 Premiere<br />

hatte. Sie fand am 20. April<br />

1938 statt. Regie hatte Leni Riefenstahl<br />

geführt.<br />

Zusammengestellt von Agnes Neumann<br />

Der Gründer von Hagenbecks Tierpark, Carl Hagenbeck (Mitte), mit seinen beiden<br />

Söhnen und einem Königstiger.<br />

Foto: Keystone

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