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Augsburg

Bei Nigerias Christen betet die Angst mit

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13./14. April 2013 / Nr. 15 UNSER ALLGÄU V<br />

katholisch1.tv hat eine Hospizhelferin begleitet:<br />

BEDARF WÄCHST<br />

Segensreiche Arbeit<br />

Jahresversammlung beim Hospizverein Kempten-Oberallgäu<br />

KEMPTEN (oh) – „Unsere Gesellschaft<br />

verändert sich und daraus<br />

erwachsen Aufgaben, die wir<br />

schon heute in den Blick nehmen<br />

müssen“, sagte Josef Mayr als Vorsitzender<br />

bei der Jahresversammlung<br />

des Hospizvereins Kempten-<br />

Oberallgäu.<br />

Mayr, der als zweiter Bürgermeister<br />

von Kempten demografische<br />

Entwicklungen genau beobachtet,<br />

schaute auf die Tätigkeiten im Jahr<br />

2012 zurück und auf das Jubiläumsjahr<br />

2013 voraus.<br />

Letzter Weg in Würde<br />

In 20 Jahren habe der Hospizverein<br />

eine segensreiche Arbeit für<br />

schwerstkranke Menschen, Sterbende,<br />

ihre Angehörigen und Trauernde<br />

in der Region geleistet. Der Aufbau<br />

der ambulanten Begleitung und des<br />

stationären AllgäuHospiz sei eine<br />

hervorragende Leistung des Vereins<br />

und vieler Freunde und Förderer.<br />

Eine Studie zur Situation der Hospizarbeit<br />

in Bayern zeige, dass die<br />

Hospizvereine Profis im Management<br />

des ehrenamtlichen Einsatzes<br />

seien. So verzeichne der Hospizverein<br />

Kempten-Oberallgäu steigende<br />

Mitgliederzahlen und bilde jährlich<br />

neue Hospizbegleiter aus. Im vergangenen<br />

Jahr hätten die Ehrenamtlichen<br />

5120 Stunden Begleitung<br />

für Schwerstkranke, Sterbende, ihre<br />

Familien und Trauernde geleistet.<br />

Ihnen sei zu verdanken, dass viele<br />

einsame und hilfebedürftige Menschen<br />

den letzten Weg in Würde und<br />

Selbstbestimmung gehen könnten.<br />

Die Nachfrage nach hospizlicher<br />

Betreuung für sterbende Menschen<br />

sei in den vergangenen Jahren stark<br />

angestiegen. Zu vielen Zeiten seien<br />

die vorhandenen acht Gästezimmer<br />

ausgelastet gewesen, in Einzelfällen<br />

konnten Aufnahmewünsche nicht<br />

AN DER MAIERORGEL<br />

Orgelkonzert<br />

in der Erlöserkirche<br />

OTTOBEUREN (jmi) – Am Samstag,<br />

13. April, um 16 Uhr gibt es<br />

in der evangelischen Erlöserkirche<br />

Ottobeuren ein Orgelkonzert mit<br />

Johannes Lang (Freiburg). An der<br />

Maier-Orgel erklingen im Rahmen<br />

des Festivals „Orgelmusik europäischer<br />

Regionen“ Werke von Matthias<br />

Weckmann, Dieterich Buxtehude,<br />

Heinrich Scheidemann (zum 350.<br />

Todesjahr) und Vincent Lübeck.<br />

zeitnah erfüllt werden. Der Vorstand<br />

des Hospizvereins hält eine Erweiterung<br />

für dringend notwendig. Auch<br />

der Bezirk Schwaben sehe infolge<br />

der demografischen Entwicklung<br />

einen steigenden Bedarf an Hospizplätzen.<br />

Große Verantwortung<br />

Welche Bedeutung die hospizlich-palliative<br />

Versorgung nicht nur<br />

für den Einzelnen, sondern für die<br />

gesamte Gesellschaft hat, zeigte Professor<br />

Ludwig Schmid, zweiter Vorsitzender<br />

des Hospizvereins, in seinem<br />

Impulsreferat zur aktiven und<br />

passiven Sterbehilfe auf. Wenn der<br />

Arzt bereit sei, zu töten, werde die<br />

Würde des Menschen grundsätzlich<br />

in Frage gestellt. Der Patient, der<br />

in seiner Einsamkeit die Frage stelle,<br />

welchen Wert sein Leben habe,<br />

wenn es nur noch Kosten verursache,<br />

könne dann nicht mehr darauf<br />

vertrauen, dass andere sein Leben als<br />

wertvoll erachten. Die Bereitschaft<br />

zu töten, nähme dem anderen bereits<br />

im Voraus seine Würde. Somit<br />

werde der ökonomische Druck zum<br />

Suizid erhöht und der Druck auf die<br />

Gesellschaft, hospizlich-palliative<br />

Angebote auszubauen, werde nachlassen.<br />

„Voraussetzung für ein Nein<br />

zur Sterbehilfe sind menschliche Zuwendung<br />

und hospizlich-palliative<br />

Angebote“, schloss Schmid seinen<br />

Vortrag.<br />

Die Frage der Selbstbestimmung<br />

am Lebensende werde auch Thema<br />

der Festlichkeiten zum Jubiläum im<br />

Oktober 2013 sein, kündigte Josef<br />

Mayr an. Die Veranstaltungen mit<br />

Ausstellung, Vorträgen und Konzerten<br />

sieht er als besondere Gelegenheit,<br />

die Hospizidee in die Bevölkerung<br />

zu tragen.<br />

Information/Termine:<br />

www.hospiz-kempten.de<br />

Der 1989 geborene Organist Johannes<br />

Lang aus Freiburg.<br />

Foto: oh<br />

Nachbildung eines Katapults, wie es in der Römersiedlung am Auerberg hergestellt<br />

wurde.<br />

Foto: Willer<br />

2000-JAHR-JUBILÄUM<br />

Einblicke ins Römerleben<br />

Öffentliches Fachkolloquium im Auerbergmuseum<br />

BERNBEUREN – Eine ganz besondere<br />

Veranstaltung erwartet<br />

alle historisch Interessierten am<br />

Samstag, 13. April. Der überragenden<br />

Bedeutung der Römersiedlung<br />

auf dem Auerberg angemessen,<br />

wird das 2000-jährige<br />

Jubiläum mit einem großen Programm<br />

gefeiert. Denn genau im<br />

Winter anno 12/13 nach Christus<br />

wird sie zum ersten Mal genannt.<br />

Den ganzen Tag über gehört die<br />

Auerberghalle Bernbeuren diesem<br />

Jubiläum mit öffentlichen Vorträgen<br />

hochkarätiger Fachleute. Veranstalter<br />

sind das Bayerische Landesamt<br />

für Denkmalpflege, die Bayerische<br />

Akademie der Wissenschaften und<br />

die neue Projektgruppe „Alpenrand<br />

in Römerhand“.<br />

Die Römerorte Bernbeuren,<br />

Marktoberdorf, Epfach, Altenstadt,<br />

Schongau, Peiting und Schwangau<br />

werden sich in der Halle präsentieren.<br />

„Es hat sich schon länger abgezeichnet,<br />

dass sich die Römerstätten<br />

von einst wieder zusammenschließen“,<br />

sagt Peter Ernst, der Leiter<br />

des Auerbergmuseums. Die wissenschaftlichen<br />

Vorträge bieten eine<br />

Zusammenschau des Lebens auf<br />

dem Auerberg und eine Fülle neuer<br />

Aspekte der frühen Römerzeit in<br />

Südbayern.<br />

Archäologisch bedeutsam<br />

„Für Archäologie und Geschichte<br />

ist der Auerberg von enormer Bedeutung“,<br />

sagt Professor Günter Ulbert.<br />

Der Archäologe, der bei dem Colloquium<br />

für sein Lebenswerk geehrt<br />

wird, hat seit den 1970er Jahren mit<br />

Generationen von Studenten Forschungsgrabungen<br />

durchgeführt.<br />

Mit seinen Helfern erschloss er die<br />

zentrale Befestigung, den Ringwall,<br />

das Wohnquartier mit den Töpferöfen,<br />

und die militärische fabrica,<br />

in der Funde unter anderem die<br />

Produktion von Spannbuchsen für<br />

Katapultgeschütze nachgewiesen<br />

haben. Vom Jahr 13 bis 40 wurde<br />

die Siedlung zivil und militärisch<br />

genutzt, dann wieder verlassen, aber<br />

nicht zerstört.<br />

Exponierte Lage<br />

Die moderne sytematische Forschung<br />

förderte reiche Funde und<br />

vielschichtige Baustrukturen zutage.<br />

Zu diesem Thema spricht Gerhard<br />

Weber aus Kempten. Was Damasia,<br />

so der von den Römern beibehaltene<br />

keltische Name, so einmalig macht,<br />

das war die exponierte Lage in ungewöhnlicher<br />

Höhe, und – wohl im<br />

Zusammenhang damit – die kurze<br />

Siedlungsdauer.<br />

Die Vorträge der Archäologen<br />

und Historiker befassen sich auch<br />

mit den gefundenen Münzen, mit<br />

den „Auerbergtöpfen“. „Hammelgulasch<br />

für Roms Soldaten“ hat Fügel<br />

sein Referat überschrieben. Die<br />

Tierwelt ließ sich rekonstruieren,<br />

das Weben warmer Kleidung, und<br />

anhand der terra sigillata, des Tafelgeschirrs,<br />

wird die Auerbergsiedlung<br />

mit Kempten verglichen. Der rege<br />

Handel brachte Importlieferungen<br />

aus dem Süden, sogar Feigen und<br />

Trauben. Dann geht der Blick weiter<br />

zu neuen Aspekten der frühen Römerzeit<br />

in Südbayern von Bregenz<br />

bis <strong>Augsburg</strong>. Philomena Willer

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