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IV UNSER ALLGÄU 13./14. April 2013 / Nr. 15 AM 12. APRIL Neuer Verein wird gegründet Initiative soll musikalische Projekte in St. Justina fördern Die 13 Teilnehmer des dritten Demenzbegleiterkurses, der unter dem Dach der Ambulanten Krankenpflege Unterallgäu von den Fachstellen für pflegende Angehörige in Ottobeuren und Memmingen organisiert wurde. Das Kursprogramm umfasste an fünf Wochenenden unter anderem medizinischen Vorträge und die Themen Kinästhetische Hilfen, Pflegeversicherung und Patientenverfügung sowie Exkursionen. Ein weiterer Kurs ist bereits in Planung. Fotos: oh BAD WÖRISHOFEN (bl) – Um besondere Gottesdienste sowie Kirchenkonzerte weiterhin finanzieren zu können, möchte die Bad Wörishofer Stadtpfarrei St. Justina einen neuen Verein gründen: Den Förderverein für Kirchenmusik in St. Justina. Über ein Jahr lang haben der frühere Pfarrer von St. Justina, Rudolf Gaißmayer, Kirchenmusiker Karl Stepper, Kirchenpfleger Martin Kistler, Rechtsanwalt Stefan Welzel, Anja Völler und Bernhard Ledermann den Verein vorbereitet, eine Satzung erstellt und die Werbung organisiert. Dabei wurde das Bad Wörishofer Team auch von Verantwortlichen des Kaufbeurer Fördervereins für Kirchenmusik beraten. Besonders dem verstorbenen Pfarrer Gaißmayer war es immer ein großes Anliegen, die Kirchenmusik und die Kultur zu fördern. Nun ist es soweit: Am Freitag 12. April, findet um 19 Uhr im Neuen Pfarrheim von St. Justina, Schulstraße 10, die Gründungsversammlung des Vereins statt. Kirchenmusiker Karl Stepper betont: „Wir würden uns über eine große Anzahl an Mitgliedern freuen, die mithelfen, dass auch weiterhin kirchenmusikalische Projekte möglich sind.“ GAST AUS AUGSBURG Gelebte Nächstenliebe Caritasdirektor Magg besucht Ambulante Krankenpflege OTTOBEUREN (oh) – Der Caritasdirektor der Diözese <strong>Augsburg</strong>, Andreas Magg, hat sich im Rahmen eines Besuchs vor Ort über die Einrichtung der Ambulanten Krankenpflege Ottobeuren-Markt Rettenbach informiert. Bei dem Treffen mit Vereinsvorstand Wulfram Krainhöfner, dem zweiten Vorstand Ernst Kraus, Geschäftsleiterin Elke Kunze sowie den beiden Kirchenvertretern Pfarrer Johannes Schaber und Pfarrer Hermann Neuss (Markt Rettenbach) ging es insbesondere um die Möglichkeiten einer intensiven Zusammenarbeit der Kirchen Ottobeuren und Markt Rettenbach mit der Caritas-Sozialstation Ambulante Krankenpflege. Magg informierte sich über die vielen Angebote, die die Ambulante Krankenpflege Ottobeuren-Markt Rettenbach in den vergangenen Jahren aufgebaut hat und mit denen sie, getragen vom christlichen Gedanken der Caritas, einen wertvollen Dienst für Senioren und hilfsbedürftige Menschen in der Umgebung leistet. Durch die Fachstelle für pflegende Angehörige, die unterstützt wird vom Freistaat Bayern, dem Landratsamt Unterallgäu, der Marktgemeinde Ottobeuren und der Ambulanten Krankenpflege, gibt es gut erreichbar „Rat und Tat rund um die Pflege“. In der Tagespflegeeinrichtung, die eine wichtige Entlastung im Alltag pflegender Angehöriger ermöglicht, suchte der Diözesancaritasdirektor das Gespräch mit Gästen und Mitarbeitern. Wie nötig eine deratige Institution ist, zeigt die fast erreichte Belegung in knapp eineinhalb Jahren. Fachkräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen sich um das Wohl der Tagesgäste. Weitere ehrenamtlich Engagierte sind stets willkommen. AUFTAKT MIT JANE PARKER-SMITH Königinnen im Duett Internationaler Orgelsommer Kaufbeuren 2013 KAUFBEUREN (dh) – Seit einigen Jahren lockt der „Internationale Orgelsommer Kaufbeuren“ in die Buronstadt. In diesem Jahr findet er vom 13. April bis 28. September statt. Erstmals wird die Festivalreihe von den beiden Hauptkirche der Stadt ausgerichtet. Nachdem im Frühjahr die Seifert- Orgel in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche fertiggestellt wurde, stehen in der Innenstadt – zusammen mit der großen Crescentiaorgel der Stadtpfarrkirche St. Martin – zwei hochkarätige Instrumente bereit. So haben sich die Organisten, Kirchenmusikdirektor Traugott Mayr und Dekanatskirchenmusiker Daniel Herrmann, entschlossen, die Konzerte abwechselnd an beiden Orten zu veranstalten. Mittelpunkt des Orgelsommers ist am Samstag, 29. Juni, eine Orgelnacht mit abwechselnden Kurzkonzerte in beiden Kirchen. Auf dem Weg dazwischen gibt es eine Ausstellung, Häppchen und Getränke. Schirmherr ist Oberbürgermeister Stefan Bosse. Eröffnet wird der Orgelsommer am 13. April mit der Londoner Konzertorganistin Jane Parker- Smith. Ihr folgt am 4. Mai Harald Feller zusammen mit dem Münchner Posaunenquartett des Bayerischen Rundfunks, am 27. Juli der Bachspezialist Christoph Boosert und am 24. August das Ehepaar Ralf und Katrin Bibiella. Zum Abschluss gastiert am 28. September der ungarische Tasteninstrumentespezialist Balázs Szabó in Kaufbeuren. Information: Karten sind im Vorverkauf über das Musikhaus Pianofactum, Telefon 0 83 41/96 115 26, zum Preis von zwölf Euro (ermäßigt acht Euro) erhältlich. Weitere Informationen unter www.orgelsommer-kaufbeuren.de Caritasdirektor Andreas Magg (Zweiter von links) mit Vereinsvorsitzendem Wulfram Krainhöfner (links), Geschäftsführerin Elke Kunze sowie dem Ehepaar Christian, zwei Gästen der Tagespflege St. Elisabeth Ottobeuren. 12. UND 27. APRIL Drama und Operette im Modeon MARKTOBERDORF (oh) – Die a.gon.-Theaterproduktion München zeigt am 12. April, 20 Uhr, im Modeon mit Marktoberdorfer Schülern das Sophokles-Drama „Ödipus“. Am 27. April, 20 Uhr, gibt es die Operette „Der Vogelhändler“ in einer Inszenierung des Freien Landestheaters Bayern. Karten: Bürgerservice, Telefon 0 83 42/4 01 23. Eine Szene aus der Operette „Der Vogelhändler“: Foto: oh
13./14. April 2013 / Nr. 15 UNSER ALLGÄU V katholisch1.tv hat eine Hospizhelferin begleitet: BEDARF WÄCHST Segensreiche Arbeit Jahresversammlung beim Hospizverein Kempten-Oberallgäu KEMPTEN (oh) – „Unsere Gesellschaft verändert sich und daraus erwachsen Aufgaben, die wir schon heute in den Blick nehmen müssen“, sagte Josef Mayr als Vorsitzender bei der Jahresversammlung des Hospizvereins Kempten- Oberallgäu. Mayr, der als zweiter Bürgermeister von Kempten demografische Entwicklungen genau beobachtet, schaute auf die Tätigkeiten im Jahr 2012 zurück und auf das Jubiläumsjahr 2013 voraus. Letzter Weg in Würde In 20 Jahren habe der Hospizverein eine segensreiche Arbeit für schwerstkranke Menschen, Sterbende, ihre Angehörigen und Trauernde in der Region geleistet. Der Aufbau der ambulanten Begleitung und des stationären AllgäuHospiz sei eine hervorragende Leistung des Vereins und vieler Freunde und Förderer. Eine Studie zur Situation der Hospizarbeit in Bayern zeige, dass die Hospizvereine Profis im Management des ehrenamtlichen Einsatzes seien. So verzeichne der Hospizverein Kempten-Oberallgäu steigende Mitgliederzahlen und bilde jährlich neue Hospizbegleiter aus. Im vergangenen Jahr hätten die Ehrenamtlichen 5120 Stunden Begleitung für Schwerstkranke, Sterbende, ihre Familien und Trauernde geleistet. Ihnen sei zu verdanken, dass viele einsame und hilfebedürftige Menschen den letzten Weg in Würde und Selbstbestimmung gehen könnten. Die Nachfrage nach hospizlicher Betreuung für sterbende Menschen sei in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Zu vielen Zeiten seien die vorhandenen acht Gästezimmer ausgelastet gewesen, in Einzelfällen konnten Aufnahmewünsche nicht AN DER MAIERORGEL Orgelkonzert in der Erlöserkirche OTTOBEUREN (jmi) – Am Samstag, 13. April, um 16 Uhr gibt es in der evangelischen Erlöserkirche Ottobeuren ein Orgelkonzert mit Johannes Lang (Freiburg). An der Maier-Orgel erklingen im Rahmen des Festivals „Orgelmusik europäischer Regionen“ Werke von Matthias Weckmann, Dieterich Buxtehude, Heinrich Scheidemann (zum 350. Todesjahr) und Vincent Lübeck. zeitnah erfüllt werden. Der Vorstand des Hospizvereins hält eine Erweiterung für dringend notwendig. Auch der Bezirk Schwaben sehe infolge der demografischen Entwicklung einen steigenden Bedarf an Hospizplätzen. Große Verantwortung Welche Bedeutung die hospizlich-palliative Versorgung nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Gesellschaft hat, zeigte Professor Ludwig Schmid, zweiter Vorsitzender des Hospizvereins, in seinem Impulsreferat zur aktiven und passiven Sterbehilfe auf. Wenn der Arzt bereit sei, zu töten, werde die Würde des Menschen grundsätzlich in Frage gestellt. Der Patient, der in seiner Einsamkeit die Frage stelle, welchen Wert sein Leben habe, wenn es nur noch Kosten verursache, könne dann nicht mehr darauf vertrauen, dass andere sein Leben als wertvoll erachten. Die Bereitschaft zu töten, nähme dem anderen bereits im Voraus seine Würde. Somit werde der ökonomische Druck zum Suizid erhöht und der Druck auf die Gesellschaft, hospizlich-palliative Angebote auszubauen, werde nachlassen. „Voraussetzung für ein Nein zur Sterbehilfe sind menschliche Zuwendung und hospizlich-palliative Angebote“, schloss Schmid seinen Vortrag. Die Frage der Selbstbestimmung am Lebensende werde auch Thema der Festlichkeiten zum Jubiläum im Oktober 2013 sein, kündigte Josef Mayr an. Die Veranstaltungen mit Ausstellung, Vorträgen und Konzerten sieht er als besondere Gelegenheit, die Hospizidee in die Bevölkerung zu tragen. Information/Termine: www.hospiz-kempten.de Der 1989 geborene Organist Johannes Lang aus Freiburg. Foto: oh Nachbildung eines Katapults, wie es in der Römersiedlung am Auerberg hergestellt wurde. Foto: Willer 2000-JAHR-JUBILÄUM Einblicke ins Römerleben Öffentliches Fachkolloquium im Auerbergmuseum BERNBEUREN – Eine ganz besondere Veranstaltung erwartet alle historisch Interessierten am Samstag, 13. April. Der überragenden Bedeutung der Römersiedlung auf dem Auerberg angemessen, wird das 2000-jährige Jubiläum mit einem großen Programm gefeiert. Denn genau im Winter anno 12/13 nach Christus wird sie zum ersten Mal genannt. Den ganzen Tag über gehört die Auerberghalle Bernbeuren diesem Jubiläum mit öffentlichen Vorträgen hochkarätiger Fachleute. Veranstalter sind das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die neue Projektgruppe „Alpenrand in Römerhand“. Die Römerorte Bernbeuren, Marktoberdorf, Epfach, Altenstadt, Schongau, Peiting und Schwangau werden sich in der Halle präsentieren. „Es hat sich schon länger abgezeichnet, dass sich die Römerstätten von einst wieder zusammenschließen“, sagt Peter Ernst, der Leiter des Auerbergmuseums. Die wissenschaftlichen Vorträge bieten eine Zusammenschau des Lebens auf dem Auerberg und eine Fülle neuer Aspekte der frühen Römerzeit in Südbayern. Archäologisch bedeutsam „Für Archäologie und Geschichte ist der Auerberg von enormer Bedeutung“, sagt Professor Günter Ulbert. Der Archäologe, der bei dem Colloquium für sein Lebenswerk geehrt wird, hat seit den 1970er Jahren mit Generationen von Studenten Forschungsgrabungen durchgeführt. Mit seinen Helfern erschloss er die zentrale Befestigung, den Ringwall, das Wohnquartier mit den Töpferöfen, und die militärische fabrica, in der Funde unter anderem die Produktion von Spannbuchsen für Katapultgeschütze nachgewiesen haben. Vom Jahr 13 bis 40 wurde die Siedlung zivil und militärisch genutzt, dann wieder verlassen, aber nicht zerstört. Exponierte Lage Die moderne sytematische Forschung förderte reiche Funde und vielschichtige Baustrukturen zutage. Zu diesem Thema spricht Gerhard Weber aus Kempten. Was Damasia, so der von den Römern beibehaltene keltische Name, so einmalig macht, das war die exponierte Lage in ungewöhnlicher Höhe, und – wohl im Zusammenhang damit – die kurze Siedlungsdauer. Die Vorträge der Archäologen und Historiker befassen sich auch mit den gefundenen Münzen, mit den „Auerbergtöpfen“. „Hammelgulasch für Roms Soldaten“ hat Fügel sein Referat überschrieben. Die Tierwelt ließ sich rekonstruieren, das Weben warmer Kleidung, und anhand der terra sigillata, des Tafelgeschirrs, wird die Auerbergsiedlung mit Kempten verglichen. Der rege Handel brachte Importlieferungen aus dem Süden, sogar Feigen und Trauben. Dann geht der Blick weiter zu neuen Aspekten der frühen Römerzeit in Südbayern von Bregenz bis <strong>Augsburg</strong>. Philomena Willer
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