Augsburg
Bei Nigerias Christen betet die Angst mit
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DAS ULRICHSBISTUM 13./14. April 2013 / Nr. 15<br />
SCHENKUNG<br />
Ikonen für die Simpertkirche<br />
Im Zentrum der Wand ist das Ostergeschehen dargestellt<br />
DINKELSCHERBEN – Die St.<br />
Simpertkirche hat jetzt sieben Ikonen,<br />
die als gestaltete Ikonenwand<br />
zusammengefasst wurden. Eine<br />
Frau, die anonym bleiben will,<br />
hat sie der Kirche gestiftet. Auch<br />
die Basilika St. Ulrich und Afra<br />
hat sie mit einer Ikonenreihe aus<br />
ihrer wertvollen Privatsammlung<br />
bedacht.<br />
Beim Gottesdienst anlässlich der<br />
Segnung der Ikonenwand sang der<br />
Kirchenchor unter der Leitung von<br />
Christoph Lang A-Capella-Lieder<br />
der orthodoxen Christenheit in russischer<br />
Sprache. Um sie verstehen zu<br />
können, wurde eine Übersetzung der<br />
Liedtexte an eine Wand projiziert.<br />
Zwar möchte die Stifterin ungenannt<br />
bleiben, über ihre Motive darf<br />
man jedoch sprechen. „Ihre umfangreiche<br />
private Sammlung sollte einmal<br />
nicht an Archive und Museen<br />
gehen. Besondere Stücke sollten der<br />
Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />
sein“, verrät ein Mann aus dem persönlichen<br />
Umfeld. Der Vermittler<br />
nach Dinkelscherben war Pfarrer<br />
Herbert Gugler. Mit der Schenkung<br />
von sieben wertvollen Bildern wollte<br />
die Stifterin ihre Heimatverbundenheit<br />
zum Ausdruck bringen, denn<br />
nach Dinkelscherben führen familiäre<br />
Wurzeln.<br />
Spezielles Sicherheitsglas<br />
Kirchenpfleger Hans Kopp freut<br />
sich, dass die Stifterin auch die fachgerechte<br />
Gestaltung und Anbringung<br />
Pfarrer Herbert Gugler segnet die neu<br />
geschaffene Ikonenwand.<br />
Foto: Wiedemann<br />
der Ikonostase (Ikonenwand) übernommen<br />
hat. Den Rat und die Ideen<br />
dafür holte sich die Pfarrei Dinkelscherben<br />
beim Kunstreferenten der<br />
Diözese, Felix Landgraf. Er regte die<br />
Anordnung in Form einer Monstranz<br />
an. Mit der Schreinerei Walter<br />
Langenmair aus Dinkelscherben-Au<br />
wurden die Holzrahmen mit extra<br />
entspiegeltem Spezialsicherheitsglas<br />
entwickelt und gebaut. Die von Beleuchtungsspezialist<br />
Stefan Meyer<br />
gebaute LED-Beleuchtung bleibt<br />
unsichtbar und lässt die Ikonen erstrahlen.<br />
Im Reich des Todes<br />
Den Mittelpunkt der Anordnung<br />
bildet die Festtagsikone, eine besonders<br />
wertvolle Arbeit, entstanden<br />
um 1800 in Palech, erläuterte Pfarrer<br />
Gugler in der Ansprache anlässlich<br />
der Segnung der Ikonenwand.<br />
Palech ist ein Zentrum der Ikonenmalerei<br />
etwa 350 Kilometer östlich<br />
von Moskau. Diese Festtagsikone<br />
zeigt das wichtigste Ereignis für alle<br />
Christen, das Ostergeschehen, bei<br />
dem Christus in das Reich des Todes<br />
hinabsteigt, um dort die vom Tod<br />
Gefangenen zu befreien, wie es das<br />
christliche Glaubenbekenntnis formuliert,<br />
erklärte Gugler.<br />
Darüber ist die Ikone der heiligsten<br />
Dreifaltigkeit angebracht. Zwei<br />
besondere Gottesmuttermotive und<br />
die Heiligen Nikolaus, Katharina<br />
und Antipas, ein frühkirchlicher Bischof<br />
und Märtyrer zu Pergamon, die<br />
in der orthodoxen wie in der katholischen<br />
Kirche gleichermaßen verehrt<br />
werden, umgeben den Mittelpunkt.<br />
Alle zwischen 1800 und 1890 entstandenen<br />
Ikonen sollen nun auch<br />
die Menschen in Dinkelscherben begleiten,<br />
war der Wunsch des Pfarrers.<br />
Ein von Pfarrgemeinderat Conrad<br />
Frede gestaltetes Informationsblatt<br />
liegt zur Erläuterung für die Betrachtung<br />
bei der Ikonenwand aus, die sich<br />
beim Südeingang der Simpertkirche<br />
befindet. „Es ist eine eher dunkle<br />
Ecke, die sich auch außerhalb der<br />
Gottesdienste besonders für das persönliche<br />
Gebet und die Betrachtung<br />
eignet“, erklärt Pfarrer Gugler zur<br />
Platzierung. Dafür kann die Beleuchtung<br />
der Ikonen mit einem Schalter<br />
daneben betätigt werden.<br />
Diese Bilder werden für orthodoxe<br />
Gläubige erst durch die Weihe zu<br />
Ikonen, die sie mit den dargestellten<br />
Schutzengeln von der Taufe bis zur<br />
Beerdigung durch ihr Leben begleiten.<br />
Ihnen werden große Ehrfurcht<br />
und Verehrung zuteil, heißt es im Infoblatt.<br />
Anne-Marie Wiedemann<br />
Die Rechnung der Firma Kraft über das Heilige Grab in Biberach ist im Kirchenarchiv<br />
im Original vorhanden.<br />
Foto: Schmid<br />
„Voll funktionsfähig“<br />
Heilige Gräber der Firma Kraft im Bistum <strong>Augsburg</strong><br />
AUGSBURG – In der Ausgabe Nr.<br />
13 hat die Redaktion der Katholischen<br />
SonntagsZeitung im Anschluss<br />
an den Bericht über Heilige<br />
Gräber der Firma Kraft die Leser<br />
gebeten, sich zu melden, wenn<br />
sich in ihrer Pfarrei ebenfalls ein<br />
solches Ostergrab befindet. Vier<br />
Leser haben sich gemeldet:<br />
Benedikt Merz berichtete, dass<br />
es in der Kirche St. Peter und Paul<br />
in Achsheim (Landkreis <strong>Augsburg</strong>)<br />
ein Heiliges Grab der Firma Kraft<br />
gibt. Es wurde im vergangenen Jahr<br />
erstmals seit den 1950er Jahren und<br />
auch dieses Jahr wieder aufgebaut.<br />
Mechthilde Bayer erklärte, dass<br />
die Marienkirche in Vöhringen<br />
(Kreis Neu-Ulm) ein Heiliges Grab<br />
hat, das so aussehe, als sei es von der<br />
Firma Kraft gefertigt. Ihr Mann und<br />
sie bauen es gemeinsam mit dem<br />
Mesner jedes Jahr auf.<br />
„Seit 1979 bin ich mit verantwortlich<br />
für die Aufrichtung des Heiligen<br />
Grabes in der Pfarrei St. Sebastian in<br />
Biberach, Gemeinde Roggenburg,<br />
nachdem es vorher jahrzehntelang<br />
im Dachboden des Pfarrhofes dahinschlummerte“,<br />
schreibt Richard<br />
Schmid. „Aus einem Zeitungsartikel<br />
von 1987 ist die Rechnung von 1882<br />
ersichtlich, die im Kirchenarchiv in<br />
Original vorhanden ist. Das Heilige<br />
Grab ist voll funktionsfähig. Das<br />
„Alpenglühen“<br />
MURNAU – Die Ausstellung „Alpenglühen<br />
– Die Berglandschaft als<br />
Sehnsuchtsort“ mit Gemälden namhafter<br />
Künstler ist bis 23. Juni im<br />
Schlossmuseum Murnau zu sehen.<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag<br />
von 10 bis 17 Uhr.<br />
einzige Manko sind die fehlenden<br />
originalen Glaskugeln, die damals<br />
typisch waren. Diese haben sich<br />
wohl im Laufe der Zeit in Scherben<br />
aufgelöst.“<br />
Volker Fieber von der Redaktion<br />
der Kreuzthaler Nachrichten<br />
in Kreuzthal (Markt Buchenberg,<br />
Allgäu) teilte mit: „Im Dachstuhl<br />
unserer Kirche entdeckten wir vor<br />
drei Jahren ebenfalls ein solches Ostergrab,<br />
welches wir – nach einer<br />
Restaurierung – der Gemeinde wieder<br />
zeigen können. Auch dieses Jahr<br />
haben wir das Heilige Grab wieder<br />
für zwei Wochen vor dem Altar aufgebaut.“<br />
Das Ostergrab der Kirche St. Martin in<br />
Kreuzthal wurde vor drei Jahren wiederentdeckt<br />
und restauriert. Foto: Fieber<br />
Musikalischer Frühling<br />
GÜNZBURG – Das Vocal-Ensemble<br />
Hochwang singt im Rahmen<br />
des „Musikalischen Frühlings“ am<br />
Samstag, 20. April, in der Pfarrkirche<br />
St. Martin in Günzburg. An der<br />
Orgel spielt Christopher Weik. Das<br />
Konzert beginnt um 19 Uhr.