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Bei Nigerias Christen betet die Angst mit
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DIE SPIRITUELLE SEITE 13./14. April 2013 / Nr. 15<br />
WORTE DES SELIGEN:<br />
MARCEL CALLO<br />
„Bis zum<br />
Äußersten<br />
gehen“<br />
Marcel Callo<br />
Seliger der Woche<br />
Geboren: 6. Dezember 1921 in Rennes (Frankreich)<br />
Gestorben: 19. März 1945 im KZ Mauthausen<br />
Seligsprechung: 1987 durch Johannes Paul II.<br />
Gedenktag: 19. April (Tag seiner Verhaftung)<br />
Callo arbeitete als Buchdrucker. Als Ministrant und<br />
Pfadfinder, später als Leiter einer Gruppe der Christlichen<br />
Arbeiter-Jugend setzte er sich entschieden<br />
für christliche Grundsätze ein. Als 22-Jähriger wurde<br />
er zur Zwangsarbeit in einer Waffenfabrik in Zella-<br />
Mehlis verpflichtet. Dort wurde er 1944 verhaftet,<br />
denn er habe sich „durch seine katholische und<br />
religiöse Aktion … als Schädling für die Regierung<br />
der nationalsozialistischen Partei und für das Heil<br />
des deutschen Volkes erwiesen“. Nach einem fünfmonatigen<br />
Gefängnisaufenthalt in Gotha wurde er<br />
über das Konzentrationslager Flossenbürg in das KZ<br />
Mauthausen verbracht, wo er an den Folgen der unmenschlichen<br />
Arbeitsbedingungen kurz vor Kriegsende<br />
starb.<br />
red<br />
Marcel Callo skizziert in einem Vortrag am<br />
31. März 1940 sein Ideal der Christlichen<br />
Arbeiter-Jugend (CAJ).<br />
Er sagt: „Wir sind die Christliche Arbeiter-<br />
Jugend. Wir haben den Blick auf Christus,<br />
unser Vorbild, gerichtet und wollen die<br />
Arbeiterklasse zu einem christlichen Leben<br />
zurückführen, ohne das kein Glück Bestand<br />
hat ... Wir verachten die Egoisten, die nur an<br />
sich selber denken, an ihre eigenen Interessen<br />
und Vorteile und – wenn sie es können – auf<br />
die anderen die Schwierigkeiten der Arbeit und<br />
die Lasten des Lebens abwälzen. Wir sind keine<br />
Glücksjäger und Emporkömmlinge, die bereit<br />
sind, die anderen zu opfern, wenn sie sich nur<br />
Marcel Callo finde ich gut …<br />
selber einen Weg bahnen und irgendeine Goldader<br />
finden: Alle Arbeiter sind für uns Brüder,<br />
und deshalb wollen wir, dass Vertrauen, Friede<br />
und Brüderlichkeit unter uns herrschen.“<br />
Marcel Callo fährt fort: „Schließlich sind wir<br />
Christen. Vereint mit Christus durch ein echt<br />
christli ches Leben, bemüht sich der CAJler, in<br />
all seinen Handlungen dem göttlichen Vorbild,<br />
Christus dem Arbeiter, nachzueifern. Er weiß,<br />
dass die Leiden und Mühen der Arbeit in Gottes<br />
Augen einen großen Wert haben. Er weiß,<br />
dass sein Leben sehr kostbar ist, wenn er leidet,<br />
und deshalb lacht und singt er immer, selbst<br />
wenn er in Not ist.“<br />
Er erklärt: „Eine machtvolle und starke<br />
Christliche Arbeiter-Jugend tut not, die fähig<br />
Zitate<br />
ist, sich Achtung und Gehör zu verschaffen,<br />
um auf den Arbeitsstellen die Rechte und die<br />
Freiheit aller zur Geltung zu bringen: machtvoll<br />
durch die Zahl ihrer Mitglieder – stark durch<br />
die Qualität ihrer Vorkämpfer. Eine solche<br />
CAJ wird in der Arbeitswelt Brüderlichkeit,<br />
Gerechtigkeit und Liebe verbreiten – mit dem<br />
Ergebnis, dass der Arbeiterstand in jeder Hinsicht<br />
aufgewertet wird, dass er den Frieden und<br />
das Glück findet, das er erwartet. Das ist unser<br />
Ideal und unser Programm. Wir sind zu jedem<br />
Opfer bereit, um es zu verwirklichen. Davon<br />
lassen wir uns durch nichts abbringen. Wir<br />
werden, wenn es nötig ist, dafür bis ans Ende<br />
unserer Kräfte, bis zum Äußersten gehen.“<br />
Abt em. Emmeram Kränkl; Fotos: KNA, oh<br />
Zum Buch von Abt em. E. Kränkl:<br />
„Worte der Heiligen“<br />
von Marcel Callo<br />
Albert Seelbach, Pfarrer i.R.,<br />
1962 bis 1967 CAJ–Nationalleitung<br />
in Essen,<br />
2005 bis 2010 Diözesanpräses<br />
der KAB und CAJ in Limburg<br />
„… weil er sich nicht durch Flucht dem<br />
Arbeitsdienst im Nazi–Deutschland entzogen<br />
hat, sondern, obwohl er verlobt<br />
war, als ‚Apostel der jungen Arbeiter‘<br />
den schweren Weg ging. Im Arbeitslager<br />
in Zella-Mehlis traf er sich mit anderen<br />
heimlich zu Gebet, Gottesdienst<br />
und Bibelarbeit.<br />
Beeindruckend finde ich, dass Marcel<br />
nach Hause schrieb: ‚Glücklicherweise<br />
gibt es einen Freund, der mich nicht<br />
einen einzigen Augenblick verlässt und<br />
der versteht, mich in notvollen und<br />
niederdrückenden Stunden aufrecht zu<br />
halten. Mit IHM erträgt man alles. Wie<br />
dankbar bin ich Christus, dass er mir<br />
den Weg, auf dem ich mich gegenwärtig<br />
befinde, durch sein Beispiel<br />
vorgezeichnet hat…’“<br />
„Wir sind oft schlechte Werkzeuge in den Händen Gottes,<br />
weil wir schlechte Gewohnheiten, schlechte Neigungen haben.<br />
Wir werden gute Werkzeuge der Gemeinschaft,<br />
gute Bauleute der ‚Neuen Stadt‘,<br />
wenn wir CHRISTUS in die Mitte unseres Lebens stellen.<br />
Nehmen wir CHRISTUS also in unser ganzes Leben hinein,<br />
in alle unsere Handlungen; denn in dem Maß,<br />
in dem wir IHN mitten hineinstellen in unser Leben,<br />
wirken wir für das Wohl der Gemeinschaft.<br />
Deshalb wollen wir IHN möglichst oft in der Eucharistie empfangen.“<br />
„Der Christ ist diesen Namen nicht wert, wenn er nicht kämpft. ...<br />
Er muss Apostel sein.<br />
Vorkämpfer sein ist nicht nur Sache Christlicher Arbeiter-Jugend;<br />
es ist vielmehr Aufgabe jedes echten Christen.“