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30./31. März 2013 / Nr. 13 ROM UND DIE WELT<br />
DIE WELT<br />
Papst Franziskus verstehen: Informationen zusammengestellt von Adveniat<br />
Franziskus und Benedikt XVI. begrüßen sich auf dem Hubschrauber-Landeplatz von Castel Gandolfo mit einer herzlichen Umarmung.<br />
Fotos: KNA<br />
Franziskus brachte für Benedikt<br />
als Geschenk eine Marienikone mit,<br />
die „Madonna der Demut“. Er überreiche<br />
sie seinem Vorgänger als Zeichen<br />
der Würdigung für die vielen<br />
Beispiele der Demut, die Benedikt<br />
XVI. im Laufe seines Pontifikats<br />
gegeben habe, sagte Papst Franziskus<br />
seinem Vorgänger. Benedikt bedankte<br />
sich mehrmals mit brüchiger<br />
Stimme, berichtete Vatikansprecher<br />
Lombardi.<br />
Auf den Fernsehaufzeichnungen<br />
und auf Fotos sieht man, dass bei<br />
dem Treffen eine große weiße Kiste<br />
auf dem Tisch lag. Was darin war,<br />
wurde allerdings nicht bekanntgegeben.<br />
Das gab zu einigen Spekulationen<br />
Anlass. So hieß es, dass es sich<br />
um ein Manuskript von Benedikt<br />
handele, in der er auf 300 Seiten seine<br />
persönlichen Memoiren über die<br />
jüngsten Entwicklungen im Vatikan<br />
aufgeschrieben habe. Diese Meldung<br />
wurde von Vatikansprecher Lombardi<br />
bestritten. Papst Franziskus muss<br />
sich mit mehreren Krisen befassen,<br />
unter anderem mit der „Vatileaks“-<br />
Affäre im Vatikan.<br />
Wie Lombardi erklärte, habe<br />
das private Gespräch zwischen den<br />
beiden, das sie völlig allein und in<br />
italienischer Sprache führten, eine<br />
Dreiviertelstunde gedauert. Worum<br />
es dabei ging, weiß niemand – Benedikt<br />
und Franziskus hatten bei dem<br />
Gespräch nicht einmal ihre engsten<br />
Mitarbeiter dabei. Beim Mittagessen<br />
seien hingegen die beiden Privatsekretäre<br />
anwesend gewesen, Erzbischof<br />
Gänswein und Monsignore Xuereb.<br />
Zuvor schon begegnet<br />
Lombardi erinnerte daran, dass es<br />
sich um die erste persönliche Begegnung<br />
zwischen Jorge Mario Bergoglio<br />
als Papst und Benedikt XVI. handle.<br />
Die beiden Männer seien sich allerdings<br />
zuvor schon begegnet.<br />
Franziskus hat in diesen Tagen<br />
häufig mit seinem Vorgänger gesprochen.<br />
„Papst Franziskus hat ihn<br />
zwei Mal persönlich angerufen, am<br />
Abend seiner Wahl und dann am Josefstag,<br />
um ihn zum Namenstag zu<br />
beglückwünschen“, sagte Vatikansprecher<br />
Lombardi. Außerdem habe<br />
Benedikt XVI. dem neuen Papst<br />
seine bedingungslose Ehrerbietung<br />
und seinen Gehorsam ausgedrückt,<br />
wie er es schon beim letzten Treffen<br />
als Papst mit den Kardinälen am<br />
28. Februar getan hatte.<br />
Zahlreiche Pilger hatten sich am<br />
vorigen Samstag in Castel Gandolfo<br />
in der Hoffnung versammelt,<br />
dass sich Franziskus und Benedikt<br />
gemeinsam auf dem Balkon zeigen<br />
würden. Ein solcher Gruß war aber<br />
laut Vatikanangaben nicht vorgesehen.<br />
Mario Galgano