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30./31. März 2013 / Nr. 13 MENSCHEN<br />

ZU JESUS GEFUNDEN<br />

Christsein unter Lebensgefahr<br />

Sabatina James wandte sich vom Islam ab und hilft unterdrückten muslimischen Frauen<br />

AUGSBURG – Wenn Sabatina<br />

James etwas nicht mag, dann das<br />

„gemütliche Christsein in Europa“.<br />

Die 31-jährige Österreicherin<br />

mit pakistanischen Wurzeln lebt<br />

ein anderes Christentum, ein sehr<br />

riskantes, ein lebensgefährliches.<br />

Im vollbesetzten Youcat-Zentrum<br />

erzählt sie ihre Geschichte. Vor allem<br />

will sie allzu harmoniebedürftige<br />

Katholiken aufrütteln und<br />

vor dem Islam warnen: „Es gibt<br />

gemäßigte Muslime, aber keinen<br />

gemäßigten Islam!“<br />

Sabatina James lebte seit ihrem<br />

zehnten Lebensjahr mit ihren Eltern<br />

in Österreich. Anfangs war ihr die<br />

westliche Lebensweise sehr fremd.<br />

Warum wurde eine Frau, die Kinder<br />

hat, aber keinen Mann, nicht<br />

gesteinigt? Warum liefen hier Frauen<br />

ohne Schleier herum? Ihr Vater<br />

wirkte nicht wie ein Fundamentalist,<br />

leitete aber ihre Zwangsverheiratung<br />

mit einem Cousin in Lahore<br />

in Pakistan in die Wege, als sie 16<br />

war. Damals war sie aber nicht mehr<br />

bereit, den Sitten ihrer Heimat zu<br />

folgen. Sie brach mit ihrer Familie,<br />

vertraute sich ihren Lehrern und der<br />

Polizei an und fand Hilfe bei christlichen<br />

Freunden, meist solche, die<br />

sich vom Islam zum Christentum<br />

bekehrt hatten.<br />

Als sie sich weigerte, ihren Cousin<br />

zu heiraten, wie es die Familie<br />

beschlossen hatte, wurde die junge<br />

Frau zunächst in eine salafistische<br />

Koranschule in Lahore gesteckt, die<br />

sie wie ein Straflager schildert. Sie<br />

wurde überwacht und durfte nur<br />

Kontakt zu den Angehörigen ihres<br />

Verlobten haben. Die Frauen, die<br />

sie dort traf, hatten sich dem Druck<br />

gebeugt. „Sie hatten keinen Lebensmut<br />

mehr“, erzählt sie. Das Wort<br />

und die Wege Allahs kritisch zu hinterfragen,<br />

sei undenkbar gewesen.<br />

Sie gehorchte nicht<br />

Auch in ihrer eigenen Familie<br />

gab es Druck. Für die Eltern war es<br />

eine Schande, dass ihre Tochter sich<br />

widersetzte. Ihre Mutter spuckte sie<br />

an und wünschte, sie hätte sie gleich<br />

nach der Geburt erdrückt. Der Vater<br />

drohte, aus dem siebten Stock zu<br />

springen, wenn sie den Cousin nicht<br />

heiratete. Dass sie dennoch nicht<br />

gehorchte, führt sie auf ihren Widerspruchsgeist,<br />

aber vor allem auf<br />

Gottes Führung zurück. „Die Not,<br />

die Gott zulässt, ist nicht immer<br />

Eine zierliche Dame, die Stärke beweist: Sabatina James sprach im Youcat-Zentrum über ihren Kampf um ein selbstbestimmtes<br />

Leben und ihrem gefährlichen Weg vom Islam zum Christentum.<br />

Foto: Alt<br />

schlecht. Er hatte für mein Leben<br />

eine Berufung“, sagt sie.<br />

Ein Freund brachte sie schließlich<br />

mit der Bibel und dem christlichen<br />

Glauben in Kontakt. Erstaunlicherweise<br />

stieß sie immer wieder auf<br />

Bibelverse, die direkt ihre Situation<br />

ansprachen. Verblüfft lernte sie,<br />

dass man zu Jesus eine persönliche<br />

Beziehung haben kann – im Islam<br />

unmöglich.<br />

Sie begann, Jesus – dessen Kreuzigung<br />

und Auferstehung Muslime<br />

als eine Erfindung hinzustellen versuchen<br />

– mit dem Religionsstifter<br />

Mohammed zu vergleichen. Jesus<br />

vergibt der Ehebrecherin; Mohammed<br />

sagt: „Wenn jemand den Islam<br />

verlässt, so tötet ihn.“ Jesus ruft dazu<br />

auf, die Feinde zu lieben; Mohammed<br />

befiehlt: „Ungläubige soll man<br />

enthaupten.“ Sabatina James erlebte<br />

selbst, dass ein Mullah Kinder dazu<br />

anhielt, Küken den Kopf abzuschlagen<br />

– zur Übung.<br />

Auch sie ist als Abtrünnige mit<br />

dem Tod bedroht, lebt heute unter<br />

Polizeischutz und wechselt häufig<br />

den Wohnsitz. Das sieht die Christin<br />

aber als Preis ihrer Berufung, die<br />

sie durch Bibellektüre erkannt hat,<br />

nämlich unterdrückte muslimische<br />

Frauen zu befreien. Dazu gründete<br />

sie den Verein Sabatina e. V. Dieser<br />

setzt sich bei der Politik für zwangsverheiratete<br />

und mit dem Tod bedrohte<br />

Frauen ein, kümmert sich um<br />

sie und klärt die Öffentlichkeit auf.<br />

Für Christen, die da wegsehen<br />

oder sich lieber um ein gutes Verhältnis<br />

zu muslimischen Kultusgemeinden<br />

bemühen, hat sie nicht viel<br />

übrig. Sie erscheinen ihr wie Pharisäer:<br />

„Ihnen ist die Anerkennung der<br />

Menschen wichtiger als Gott.“<br />

Protest von Christen nötig<br />

Sabatina James fordert ihre Zuhörer<br />

auf, zu protestieren, auf die<br />

Straße zu gehen, Initiativen wie ihre<br />

zu unterstützen. Und, ganz wichtig:<br />

den Glauben gegenüber Muslimen<br />

offensiv zu vertreten. „Die<br />

Wahrheit, in Liebe ausgesprochen,<br />

bewirkt gute Frucht“, sagt sie in Anlehnung<br />

an ein Wort von Papst em.<br />

Benedikt XVI. Eindringlich fügt sie<br />

hinzu: „Wir haben die beste Botschaft<br />

der Welt. Warum haben wir<br />

so große Angst, sie zu verkündigen?“<br />

Jesu Botschaft weiterzugeben sei nur<br />

möglich, wenn Christen im Evangelium<br />

verwurzelt sind und täglich<br />

durch Gebet und Bibellesen ihre Beziehung<br />

zu ihm pflegen.<br />

Zwangsehe legitimiert<br />

In der Diskussion nimmt Sabatina<br />

James auch klar zum Koran,<br />

der Heiligen Schrift der Muslime,<br />

Stellung: Wenn immer nur harmlose<br />

oder friedfertige Suren zitiert<br />

würden, müsse man wissen, dass bei<br />

sich widersprechenden Aussagen die<br />

zuletzt geschriebene Sure Gültigkeit<br />

habe. Anfangs habe Mohammed<br />

den Ausgleich mit anderen Religionen<br />

gesucht. Später, als Militärherrscher,<br />

rief er zu deren Auslöschung<br />

auf. Die Zwangsehe sei im Koran<br />

legitimiert. Mohammed habe selbst<br />

eine Sechsjährige geheiratet. Für den<br />

Ehrenmord an Frauen, die sich nicht<br />

fügen, bereite der Koran den Boden.<br />

Andreas Alt<br />

Informationen im Internet:<br />

www.sabatina-ev.de

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