Augsburg
Hüter des Volkes Gottes
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PAPST FRANZISKUS 23./24. März 2013 / Nr. 12<br />
Die ganze Welt hofft<br />
auf Papst Franziskus<br />
Mehr zu<br />
Papst Franziskus<br />
zur Internetseite des<br />
Vatikan über<br />
Papst Franziskus<br />
Welle der Sympathie für neuen Pontifex mischt sich mit hohen Erwartungen<br />
ROM – Papst Franziskus hat nicht<br />
nur die Herzen von Hunderttausenden<br />
Menschen auf dem Petersplatz<br />
schon bei seinen allerersten<br />
Auftritten erobert: Auf der ganzen<br />
Welt haben Kirchen- und Religionsvertreter,<br />
aber auch Politiker und<br />
Medien positiv auf die Wahl von<br />
Jorge Mario Bergoglio reagiert.<br />
Freudenstimmung im Vatikan:<br />
Die Hauszeitung des kleinsten Staates<br />
der Welt, „L’Osservatore Romano“,<br />
würdigt den neuen Papst<br />
in einer Sonderausgabe, die noch<br />
am Abend der Wahl erschien. Der<br />
266. Nachfolger Petri habe mit den<br />
Worten des Apostels zu Jesus auf die<br />
Wahl geantwortet: „Herr, du weißt<br />
alles; du weißt, dass ich dich liebe.“<br />
Franziskus habe gleich mehrere<br />
Premieren gefeiert, schreibt die katholische<br />
italienische Zeitung „Avvenire“:<br />
Er ist der erste Papst, der<br />
sich nach dem beliebtesten Heiligen<br />
Italiens benennt, der erste nichteuropäische<br />
Papst seit 1272 Jahren,<br />
der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri,<br />
der erste, der sein Volk darum bittet,<br />
für ihn zu beten, der erste, der „als<br />
Bischof und Vater“ sein Volk segnet,<br />
der erste, der beim ersten Auftritt als<br />
Papst mit einem Gebet seinem Vorgänger<br />
dankt.<br />
Der neue Papst „fordert uns auf,<br />
aus uns selbst herauszugehen und<br />
nicht der Versuchung der Selbstbezogenheit<br />
zu unterliegen, sondern<br />
auf Bedürftige zuzugehen, die Freude<br />
und die Hoffnung unter allen Menschen<br />
zu verkünden, die unter materieller<br />
und spiritueller Armut leiden“.<br />
Das sagte Kurienkardinal Fernando<br />
Filoni in einer Ansprache an die Mitarbeiter<br />
der vatikanischen Kongregation<br />
„Propaganda Fide“. Vom Konklave<br />
berichtete er: „Mutter Teresa<br />
von Kalkutta wollte ein ‚Bleistift in<br />
der Hand Gottes sein’ und ich habe<br />
mich bei dieser Wahl wie ein Strich<br />
in der göttlichen Zeichnung gefühlt,<br />
eine Wahl, die für mich eine einzigartige<br />
Erfahrung war.“<br />
Vor seinem ersten Segen „Urbi et orbi“ bat Papst Franziskus die Gläubigen, für ihn<br />
zu beten.<br />
Foto: KNA<br />
Den ersten Auftritt von Papst Franziskus auf dem Balkon über dem Petersplatz verfolgte die ganze Welt gebannt.<br />
Die deutschsprachigen Kardinäle<br />
sind mit der Wahl des Argentiniers<br />
Jorge Mario Bergoglio sehr zufrieden.<br />
Bei einem Treffen mit Journalisten<br />
sagte der Münchner Kardinal<br />
Reinhard Marx am Tag nach dem<br />
weißen Rauch über der Sixtinischen<br />
Kapelle, dass er diese Papstwahl mit<br />
großer Begeisterung, aber auch mit<br />
viel Hoffnung aufgenommen habe.<br />
Die Gläubigen könnten zuversichtlich<br />
in die Zukunft blicken. Mit<br />
Franziskus habe man einen Papst,<br />
der auch in allen Stürmen den Gläubigen<br />
den Weg als Kirche weisen<br />
könne.<br />
„Mit Papst Franziskus ist der Kirche<br />
ein Oberhaupt geschenkt, das die<br />
spirituellen Impulse von Papst Benedikt<br />
XVI. und von Papst Johannes<br />
Paul II. aufnehmen wird“, erklärte<br />
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
Erzbischof Robert<br />
Zollitsch, im Namen der deutschen<br />
Bischöfe. Zollitsch freute sich über<br />
die Wahl „und auch das gute Verhältnis<br />
des neuen Heiligen Vaters<br />
zu Deutschland“. Das bescheidene<br />
Auftreten und die kraftvollen Predigten<br />
zeichnen Papst Franziskus<br />
Foto: dpa<br />
aus, meinte Zollitsch und richtete<br />
eine Bitte an die Deutschen Katholiken:<br />
„Die Gläubigen unseres Landes<br />
rufe ich auf, für den neuen Heiligen<br />
Vater zu beten.“ Das Zentralkomitee<br />
der deutschen Katholiken (ZdK)<br />
sieht in der Papstwahl „ein großes<br />
Hoffnungszeichen“. ZdK-Präsident<br />
Alois Glück sagte: „Das ist ein programmatisches<br />
Signal für eine Kirche,<br />
die den Armen nahe ist.“<br />
Beeindruckendes Zeugnis<br />
Papst Franziskus werde noch für<br />
viele Überraschungen sorgen, sagte<br />
der Wiener Kardinal Christoph<br />
Schönborn bei einem Pressegespräch<br />
in Rom. Er sei sehr beeindruckt<br />
vom Glaubens- und Lebenszeugnis<br />
des neuen Papstes. Er kenne<br />
ihn seit langem und habe ihn auch<br />
in Argentinien besucht. Den damaligen<br />
Weihbischof Bergoglio habe er<br />
„als sehr unkomplizierten und sehr<br />
aufmerksamen Menschen kennengelernt“.<br />
Der Schweizer Kurienkardinal<br />
Kurt Koch, der bisher der vatikanische<br />
Ökumene-Verantwortliche war,