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Augsburg

Hüter des Volkes Gottes

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23./24. März 2013 / Nr. 12 UNSER ALLGÄU<br />

FACETTENREICHE AUSSTELLUNG<br />

Beichtzettel und Osterpalme<br />

Neues vom Ostereiermuseum von Monica Nusser in Nesselwang<br />

NESSELWANG – Längst ist das<br />

Ostereiermuseum von Monica<br />

Nusser in Nesselwang eine weithin<br />

bekannte Adresse – und immer<br />

gibt es Neues zu entdecken.<br />

Verzierte Ostereier in allen Variationen<br />

gibt es an diesem Wochenende im<br />

Kurhaus in Bad Wörishofen. Foto: oh<br />

EINSTIMMUNG AUF DAS FEST<br />

Verzierte Eier und<br />

Klosterarbeiten<br />

BAD WÖRISHOFEN (oh) – Bad<br />

Wörishofen ist die Stadt mit den<br />

meisten geschmückten Osterbrunnen<br />

in Bayern. Zehn davon können<br />

um Ostern bewundert werden<br />

und stehen beim Osterbrunnenfest<br />

am 24. März im Mittelpunkt.<br />

Die Musik vereine Schlingen und<br />

Stockheim spielen im halbstündigen<br />

Rhythmus abwechselnd an den<br />

Osterbrunnen in der Innenstadt (je<br />

20 Minuten, Eröffnungskonzert am<br />

Luitpold-Leusser-Brunnen um 14<br />

Uhr, bei schlechtem Wetter statt<br />

der Standkonzerte um 15 Uhr Kurkonzert<br />

im Kurtheater). Bereits am<br />

Freitag, 22. März, 14.30 Uhr, zeigt<br />

der Städtische Kindergarten in der<br />

Gartenstadt ein Singspiel am Osterbrunnen<br />

Gartenstadt. Jeweils von<br />

10 bis 18 Uhr kann am Samstag,<br />

23. März, und Sonntag, 24. März,<br />

der Vierte Internationale Ostereiermarkt<br />

im Kurhaus besucht werden.<br />

Sorbische Ostereier gibt es ebenso<br />

wie gekratzte und bemalte Eier,<br />

Klosterarbeiten oder Seidenkunst.<br />

Eintritt: 2,50 Euro, mit Kurkarte:<br />

zwei Euro, Kinder bis 14 Jahre frei.<br />

In diesen Wochen ist Monica<br />

Nusser am intensivsten mit ihrem<br />

„Lebenswerk“ beschäftigt. Gerade<br />

fand der Ostermarkt in Oy statt,<br />

und auch dieses Jahr wird die Spende<br />

aus der Tombola zu gleichen Teilen<br />

an das Tierheim Rieden und an<br />

ein rumänisches Kloster gehen. Von<br />

dort stammen auch die neuesten<br />

Ausstellungsstücke im Ostereiermuseum:<br />

kostbare Eier in traditioneller<br />

Wachstechnik, die Nusser bekam,<br />

als sie im Herbst die Spende aus dem<br />

Eiermarkt des Vorjahres persönlich<br />

überbrachte.<br />

Alles rund um Ostern<br />

Doch inzwischen geht ihre<br />

Sammel leidenschaft weit darüber hinaus.<br />

Das ganze Brauchtum um Ostern<br />

zu bewahren, dieses Ziel führte<br />

dazu, dass in ihrem Museum besondere<br />

Ecken eingerichtet sind. Da<br />

gibt es Gebildebrote nach alten Vorlagen,<br />

die ein Nesselwanger Bäcker<br />

für Monica Nusser immer wieder<br />

neu herstellt. Dazu gehört neben<br />

Fastenbrezen und Osterfladen auch<br />

Uraltes wie das Sonnenrad.<br />

Seit einigen Jahren befasst sich<br />

die Sammlerin auch mit Beichtzetteln.<br />

Dass die Pflicht der Osterbeichte<br />

erfüllt war, wurde einst nicht<br />

nur vom Pfarrer, sondern auch vom<br />

Dienstherrn kontrolliert. So finden<br />

sich die alten Beichtzettel in vielen<br />

Auch Beichtzettel sind im Ostereiermuseum zu sehen.<br />

Familiengebetbüchern. „Dieser aus<br />

dem Jahr 1919 ist aus meiner Familie<br />

in Dillingen“, sagt Nusser.<br />

Andere gehen bis ins 19. Jahrhundert<br />

zurück, die Jahreszahl war<br />

oft nur aufgestempelt oder wurde im<br />

Krieg von Hand über die Vorjahreszahl<br />

geschrieben. Die Rückseite mit<br />

den Gebeten reichte manchmal gar<br />

nicht aus, „wie bei der „Liebesreue“,<br />

einer frommen Abhandlung zum<br />

„Schmerz der Seele über die begangenen<br />

Sünden“. Erst kürzlich bereicherte<br />

zudem Wolfgang Broedner<br />

aus Schwangau ihre noch im Enttehen<br />

begriffene Sammlung.<br />

Palmboschen<br />

Fotos: Willer<br />

Ein anderes Thema: die Palmboschen.<br />

Das Palmtragen, die Prozession<br />

am Palmsonntag, ist international.<br />

Doch schon allein in der Region<br />

ist der Palm aus Weidenkätzchen<br />

und Buchsbaum von einer Gemeinde<br />

zur anderen verschieden. In jeder<br />

Gegend wird er anders gebunden,<br />

und so ist in der Schau die Kunst<br />

der mit Eiern geschmückten Osterpalme<br />

aus Oberschwaben vertreten,<br />

aber auch Kränzchen und Handpalmen<br />

wie die Krone aus dem Chiemgau<br />

oder das „Beserl“ aus München.<br />

Echte Palmzweige werden in Kroatien<br />

verflochten, in Slowenien flechten<br />

die Frauen bunte Raméebänder<br />

in die Zweige und in nordischen<br />

Ländern bestehen die geschmückten<br />

Zweige aus Gräsern und Binsen. So<br />

ist auch dieser Teil der Ausstellung<br />

länderübergreifend in Volkskunst<br />

und religiösem Brauchtum.<br />

Philomena Willer<br />

Information:<br />

Das Ostereiermuseum im Hotel Post,<br />

Hauptstraße 25, ist täglich von 10 bis 20<br />

Uhr geöffnet. Eintritt: 2,50 Euro (Kinder<br />

bis 14 Jahre frei), Gruppen ab 20 Personen<br />

zwei Euro pro Person.<br />

AM 23. MÄRZ<br />

Orgelvesper<br />

zur Fastenzeit<br />

OTTOBEUREN (red) – Eine Orgelvesper<br />

zur Fastenzeit (Orgel plus<br />

Flauto dolce) mit Josef Miltschitzky,<br />

Susanne Jutz-Miltschitzky, Heinrich<br />

Scheidemann sowie Johann Ludwig<br />

Krebs findet am Samstag, 23. März,<br />

um 16 Uhr in der evangelischen<br />

Erlöserkirche, Ludwigstraße 53, in<br />

Otto beuren statt.<br />

Monica Nusser vor einer Vitrine mit Beichtzetteln und Palmboschen. Natürlich dürfen auch Hasen und Gebildbrote (rechts) nicht<br />

fehlen.

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