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Adventskalender 2013 mit Texten von Prälat Dr. Betram Meier

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Claudel erzählt. In der Eingangsszene begegnen wir einem Jesuitenpater, der<br />

an den Mast eines Schiffes gebunden ist, das <strong>von</strong> Piraten überfallen wurde<br />

und am Versinken ist. Gefesselt an den Schiffsmast, betet der Jesuit: „Herr ich<br />

danke dir, dass du mich also gefesselt hast. Zuweilen geschah es in mir, dass<br />

ich deine Gebote mühsam fand und meinen Willen angesichts deiner Satzung<br />

unschlüssig, verzögernd. Doch heute kann ich nicht enger an dich gebunden<br />

sein, als ich es bin, und prüfte ich auch der Reihe nach meine Glieder, kein<br />

einziges kann sich auch nur ein wenig <strong>von</strong> dir entfernen. – So bin ich wirklich<br />

ans Kreuz geheftet, das Kreuz aber, an dem ich hänge, haftet an nichts mehr.<br />

Es treibt auf dem Meere … Ich habe mich Gott gegeben, und nun ist der Tag<br />

der Rast und Entspannung gekommen, und ich darf mich meinen Banden<br />

überlassen. Und nunmehr kommt das Schlussgebet dieser Messe, das ich,<br />

schon dem Tode vermengt, <strong>mit</strong> dem Brot meines eigenen Daseins feiere …“ 14<br />

14 Zitiert nach Willi Lambert, Wo<strong>von</strong> die Liebe lebt. Eucharistie und Lebenskultur, Würzburg<br />

2005, S. 94.<br />

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