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Adventskalender 2013 mit Texten von Prälat Dr. Betram Meier

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22. Dezember<br />

Eucharistie – Messe <strong>mit</strong> dem Brot<br />

des Lebens<br />

4<br />

Die Aussetzung des Allerheiligsten geht weiter. Die Kirche setzt Jesus Christus<br />

aus. Jeden Sonntag versammeln wir uns um die Eucharistie, die dem Gang<br />

der Woche die Richtung gibt. Neben der Feier der Eucharistie gewinnt – Gott<br />

sei Dank – auch die Anbetung des Leibes Christi wieder mehr an Bedeutung.<br />

Es gibt Kirchen, die nicht nur die Portale zur Welt offen halten, sondern auch<br />

die Türen des Tabernakels, da<strong>mit</strong> Passanten Station machen können vor dem<br />

ausgesetzten Allerheiligsten. Gerade die „Besuchung“ vor dem Mittagessen,<br />

die in vielen Klöstern zur Rhythmik des Lebens gehört, ist ein Zeichen dafür,<br />

dass Jesus am Zenit des Tages einen Ehrenplatz hat.<br />

Mit diesen Riten, die mehr sind als Tradition, kommt mir ein bekanntes<br />

Lied in den Sinn, das den Bezug auf Psalm 87 in lebendige Erfahrung<br />

ummünzt: „Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir, mein guter Gott“.<br />

Wie kann das Bild <strong>von</strong> der Quelle auf die Eucharistiefeier angewandt werden,<br />

besonders im Blick auf unsere Lebenskultur? Das trifft alle Katholiken,<br />

besonders aber Priester und Ordensleute. Denn für uns soll ja die hl. Messe<br />

„tägliches Brot“ sein.<br />

Werfen wir einen Blick in die Quellentexte des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils: Das eucharistische Opfer wird „Quelle und Höhepunkt des ganzen<br />

christlichen Lebens“ genannt. „Beim Vollzug des Werkes der Heiligung sollen<br />

die Pfarrer dafür sorgen, dass die Feier des eucharistischen Opfers Mitte und<br />

Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemeinde ist.“ Die Eucharistie<br />

ist „Quelle und Höhepunkt aller Evangelisation.“ 10<br />

„Sag mir, wie du die Eucharistie (<strong>mit</strong>)feierst, und ich sage dir, wie<br />

dein geistliches Leben aussieht.“ Wir betrachten die Eucharistie in einem<br />

besonderen Licht: Wir schauen auf den inneren Zusammenhang, der die<br />

Eucharistie <strong>mit</strong> unserem geistlichen Leben verbindet. Dabei wird deutlich,<br />

dass die Handlungen bei der Feier der hl. Messe eng verklammert sind <strong>mit</strong><br />

spirituellen Grundhaltungen und <strong>mit</strong> der Befähigung einer Seelsorge, die es<br />

sich zum Ziel setzt, Menschen zu Gott zu führen. Dieser ganzheitliche Ansatz<br />

ist notwendig und reizvoll, weil er die eine Mitte aufspürt, die Quelle unseres<br />

Tuns. Soll die Eucharistiefeier tatsächlich, wie die Texte des Konzils mehrfach<br />

10 Lumen gentium 11, Christus Dominus 30, Presbyterorum ordinis 5.<br />

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