Marienheim Rundschau
MARS 49 April 2010 - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der ...
MARS 49 April 2010 - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der ...
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<strong>Marienheim</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Nr.: 49 April 2010 13. Jahrgang
Vom 8. bis 15. März verweilte unsere<br />
Generaloberin Sr. M. Teresina<br />
Marra zur Visitation bei uns Schwestern<br />
in Österreich. Die Visitation ist<br />
ein schwesterliches Treffen, bei dem<br />
in persönlichen Gesprächen spirituelle,<br />
die Gemeinschaft betreffende,<br />
die Aufgaben der Schwestern und<br />
alltägliche Fragen angesprochen<br />
werden.<br />
Zum Rückblick der Visitation und<br />
zugleich zum Ausblick in die Zukunft<br />
kamen die Generaloberin und<br />
die Ratsschwestern, sowie die Mitschwestern<br />
aus Wien, am 15. März<br />
zu uns ins <strong>Marienheim</strong>. Nach einer<br />
feierlichen Vesper in der Kapelle<br />
und einem gemeinsamen Abendessen<br />
nahmen alle wieder Abschied<br />
von Bruck.<br />
Einer der Schwerpunkte der Schwestern<br />
erstreckt sich auf die Missionstätigkeit.<br />
2006 begann man erstmal<br />
damit auf dem Afrikanischen Kontinent,<br />
in Tansania. In der Region<br />
Shinyanga wurden Projekte in den<br />
Bereichen Bildung, Gesundheit und<br />
2<br />
Besuch unserer Generaloberin Sr. Teresina Marra<br />
Sr. Teresina, Sr. Annemarie und Mitschwestern<br />
im Kindergarten von Ifunde.<br />
Sr. M. Magdalena Gaismeier<br />
Evangelisierung gestartet. In mehreren<br />
Dörfern bauten die Schwestern<br />
mit einfachsten Mitteln Kindergärten<br />
auf. Neben der Alphabetisierung<br />
lernen die Kinder dort unter anderem<br />
den richtigen Umgang mit Regenwasser.<br />
Da eine ganze Reihe von für uns alltäglichen<br />
Ausstattungsutensilien nur<br />
schwer zu bekommen ist, hilft nun<br />
auch die Gemeinschaft aus Bruck<br />
mit, Sachspenden zu bekommen.<br />
Für die Kindergärten werden u.a.<br />
Bänke, Sessel, kleine Schreibtische<br />
Bälle, Spiele Bürokästen, Papier,<br />
Malkreiden, Scheren, Buntstifte, karierte<br />
Hefte Plastikteller und -häferl<br />
aber auch Fahrräder benötigt.<br />
Für die Jugend-Gruppen werden u.a.<br />
Isoliermatten, zusammenklappbare<br />
Betten, Sessel, mechanische Nähmaschinen<br />
sowie Werkzeug und Kleidung<br />
gesucht. Wer diese Projekte<br />
unterstützen möchte, kann sich an<br />
die Verwaltung des <strong>Marienheim</strong>es<br />
wenden.<br />
Sr. Teresina (sitzend, 2. v.l.) mit den Ratsschwestern und<br />
den Schwestern aus dem <strong>Marienheim</strong> und aus Wien.
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Besuch unserer Generaloberin<br />
Sr. Teresina Marra<br />
Seite<br />
Editorial 3<br />
30 Jahre <strong>Marienheim</strong>: 1980 bis<br />
2010<br />
Das war der Fasching 2010! 6<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Neue Mitarbeiterinnen im <strong>Marienheim</strong><br />
2<br />
4<br />
8<br />
11<br />
Mein Zivildienst im <strong>Marienheim</strong> 12<br />
Kinder als Frühlingsboten 14<br />
Wien, Wien nur Du allein … 14<br />
Musik verbindet Kulturen und<br />
öffnet die Herzen<br />
Die Jugend-Tamburizza sorgte<br />
für Stimmung<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Marienheim</strong> Betriebsgesellschaft<br />
m.b.H., 2460 Bruck/Leitha<br />
www.marienheim-bruckleitha.at<br />
Erscheinungsfolge: 4 Ausgaben im Jahr (Jänner,<br />
April, Juli, Oktober)<br />
Redaktion: Josef May, Ulrike Lenthe MAS, Mag.<br />
Peter Walder<br />
15<br />
16<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Vor vielen Jahren hörte ich ein Referat<br />
zum Thema „Der Mensch: Krone<br />
der Schöpfung oder winziges Staubkorn<br />
im Weltall“. Damals fand ich<br />
es etwas überspitzt, in letzter Zeit<br />
musste ich jedoch wieder des Öfteren<br />
daran denken. Wie wichtig<br />
nimmt man sich doch selbst: Man<br />
plant, schuftet, rafft und hastet. Rast<br />
und Ruhe sind Fremdwörter, denn<br />
man will, man muss ja noch mehr. In<br />
dieser Hektik verrinnt die Zeit. Doch<br />
dann wird man von einem Moment<br />
zum anderen gestoppt, werden einem<br />
die Grenzen aufgezeigt. Blankes<br />
Entsetzten breitet sich aus. Wie<br />
konnte das nur passieren? Wir im<br />
<strong>Marienheim</strong> mussten dies leider vor<br />
kurzem erleben, als unser Mitarbeiter<br />
Tibor Nadasky, gleich am Morgen<br />
nach Dienstantritt einen Schlaganfall<br />
erlitt. Fragen wie: Warum?<br />
Warum gerade er? Er, der doch so<br />
sportlich war, nicht rauchte, nicht<br />
trank und auch nicht übergewichtig<br />
war. So völlig überraschend aus dem<br />
Beruf gerissen. Die Prognosen sind<br />
wenig erfreulich. Das hat er sich<br />
nicht verdient. Leider stellte sich<br />
dann heraus, dass er einige Warnsignale<br />
seines Körpers nicht beachtet<br />
hatte. Wir wünschen ihm alles<br />
erdenklich Gute und bestmögliche<br />
Gesundung. Selber aber sollten war<br />
daraus die Erkenntnis ziehen, auch<br />
die Kraft des Körpers hat Grenzen.<br />
Wenn er uns diese anzeigt, sollten<br />
wir sie nicht überschreiten.<br />
Dies meint Ihr Josef May
4<br />
30 Jahre <strong>Marienheim</strong>: 1980 - 2010<br />
Ulrike Lenthe, MAS<br />
Es war am 5. Januar 1980, als<br />
das <strong>Marienheim</strong> mit einem feierlichen<br />
Festakt eröffnet wurde.<br />
Für die Schwestern von der<br />
Schmerzhaften Mutter war dies<br />
ein besonderer Tag: hatten sie<br />
doch mit dem <strong>Marienheim</strong> eine<br />
wesentliche materielle Grundlage<br />
für Ihren wertvollen immateriellen<br />
Dienst am Menschen geschaffen.<br />
Darüber hinaus war<br />
der Tag auch ein bedeutender<br />
sozialpolitischer Meilenstein für<br />
die Brucker Bevölkerung: denn<br />
nun mussten alte Menschen aus<br />
Bruck, die ihren Lebensabend in<br />
einem Altersheim verbringen<br />
wollten oder dazu veranlasst<br />
waren, nicht mehr ihre Heimatstadt<br />
verlassen. Somit blieb ihnen<br />
ihr soziales und örtliches<br />
Umfeld erhalten - ein wesentlicher<br />
Faktor für Lebensqualität<br />
im Alter.<br />
Herr Losbichler, Bereichsleiter unserer<br />
Küchenfirma Sodexo freut sich mit den<br />
Gästen.<br />
Im Rahmen einer Jubiläumsfeier<br />
hat das <strong>Marienheim</strong> am 5. Januar<br />
2010 alle Angehörigen<br />
zum gemeinsamen Mittagessen<br />
mit unseren Heimbewohnern<br />
eingeladen. Danach wurde in<br />
der Hauskapelle ein feierlicher<br />
Fest- und Dankgottesdienst zelebriert.<br />
Sr. Ottilie bei der Lesung.<br />
Und am Abend erwartete die<br />
Gäste und Mitarbeiter ein festliches<br />
Büffet. Die Plakatausstellung<br />
„Zahlen und Fakten 1980-<br />
2010“ zeigte die Entwicklung<br />
des <strong>Marienheim</strong>s von einst bis<br />
heute. Wie sehr sich das Haus<br />
bereits 1980 durch seine moderne<br />
architektonische und räumliche<br />
Ausstattung von den damals<br />
üblichen Altenheimen abhob,<br />
spiegeln Presseberichte und<br />
Aussagen von Bewohnern wider.<br />
So wird etwa in einem<br />
Presseartikel von der Eröffnung
des „Altenwohnhauses“ und<br />
nicht des „Altenheimes“ berichtet.<br />
Denn unter „Altenheim“ hat<br />
man um 1980 meist noch das<br />
Armenhaus oder Siechenheim<br />
verstanden. Das <strong>Marienheim</strong><br />
aber hat seinen Bewohnern von<br />
Anfang an Komfort und Lebensqualität<br />
geboten. So haben<br />
Bewohner erzählt, dass sie sich<br />
im neu eröffneten <strong>Marienheim</strong><br />
wie im Paradies gefühlt haben.<br />
Ein zentralgeheiztes Zimmer<br />
mit Balkon, Bad und WC war<br />
für viele keine Selbstverständlichkeit:<br />
denn zu Hause mussten<br />
etliche in der kalten Jahreszeit<br />
noch mühsam feste Brennstoffe<br />
herbeischaffen, wachten am<br />
Morgen in einer ungeheizten<br />
Wohnung auf, und das WC befand<br />
sich am Gang oder gar im<br />
Hof.<br />
Herr Bezirkshauptmann-Stv. Mag. Merkatz und Gemahlin:<br />
stets gern gesehene Gäste im <strong>Marienheim</strong>.<br />
Rückblickend können wir feststellen,<br />
dass sich das <strong>Marienheim</strong><br />
in jeder Hinsicht äußerst<br />
5<br />
positiv entwickelt hat. 1980 waren<br />
es 15 Ordensschwestern und<br />
9 weltliche Mitarbeiter, die sich<br />
um 62 Bewohner gekümmert<br />
haben. 2010 sind es 105 Heimbewohner,<br />
die von insgesamt 70<br />
weltlichen Mitarbeitern und 7<br />
Ordensfrauen gepflegt und betreut<br />
werden. In vielen Altenund<br />
Pflegeheimen können heute<br />
maximal 35% der Pflegepersonen<br />
ein Diplom der Gesundheits-<br />
und Krankenpflege vorweisen.<br />
Im <strong>Marienheim</strong> dagegen<br />
verfügen 88% unserer Pflegepersonen<br />
über eine qualifizierte<br />
Diplomausbildung. Schon<br />
auf Grund seiner hohen Pflegequalität<br />
zählt das <strong>Marienheim</strong><br />
heute zu den besten Häusern<br />
Österreichs. Was umfassende<br />
Spitzenqualität in der Pflege bedeutet,<br />
zeigt eine Erhebung. Im<br />
<strong>Marienheim</strong> liegt die<br />
durchschnittliche Lebenserwartung<br />
mit 83,3 Jahren<br />
wesentlich höher, als<br />
sonstwo im Bezirk Bruck<br />
an der Leitha mit nur 75,8<br />
Jahren (Stand 2009): Die<br />
Bewohner des <strong>Marienheim</strong>es<br />
leben also durchschnittlich<br />
um 7½ Jahre<br />
länger, als alle anderen<br />
Bewohner von Bruck a.d.<br />
Leitha. Das <strong>Marienheim</strong> ist somit<br />
ein Haus, in dem es sich zu<br />
leben lohnt.
Den Höhepunkt des heurigen<br />
Faschingstreibens im <strong>Marienheim</strong><br />
bildete die traditionelle<br />
Faschingsfeier mit Heimbewohnern<br />
und Angehörigen am 11.<br />
Februar.<br />
Unter dem Motto „Eine Minute,<br />
die man lacht, verlängert das<br />
Leben“, hatte unsere bewährte<br />
Faschings-Koordinatorin Sr.<br />
Magdalena Gaismeier mit einem<br />
bunten Programm-Mix<br />
wieder zum Angriff auf die<br />
Lachmuskeln unserer<br />
Bewohner geblasen.<br />
Das „Duo Atlantis“,<br />
bestehend aus Ilse und<br />
Gerhard Wogdalek,<br />
sorgte dabei in gewohnt<br />
professioneller<br />
Manier für die passenden<br />
Ohrwürmer zwischen<br />
den einzelnen Sketches und für<br />
eine gut gefüllte Tanzfläche.<br />
Nach dem Einzug der erfreulicherweise<br />
sehr zahlreich maskierten<br />
Närrinnen und Narren<br />
6<br />
Das war der Fasching 2010!<br />
Mag. Peter Walder<br />
Frau Buchta beim Tanz mit „Sträfling“ Walder.<br />
Sr. Magdalena und Sr. Friedmunda<br />
beim Sketch „Das Examen“<br />
begrüßte Geschäftsführer Josef<br />
May die Gäste mit trefflichen<br />
Pointen aus seinem Witze-Repertoire.<br />
Danach folgten jede<br />
Menge Sketches<br />
und Gedichte,<br />
vorgetragen von<br />
unseren Heimbewohnern,<br />
Mitarbeitern<br />
der Pflege<br />
und der Verwaltung.<br />
Aber auch<br />
unsere Ordensschwestern betätigten<br />
sich als Narren. So kam´s<br />
in den Sketches „Das Examen“<br />
und „Koslowski´s Kinder“ zu<br />
einigen skurrilen Missverständnissen<br />
zwischen Sr. Ottilie, Sr.<br />
„Zehn kleine Negerlein“ beim Rundtanz (li.), Gregor und Florian als Rocker (re.).
Friedmunda und Sr. Magdalena.<br />
Zuvor hatten die Bewohner<br />
Margarethe Hummel, Stefanie<br />
Gager, Aloisia Albrecht und<br />
Franziska Grohs mit dem nicht<br />
ganz so ernst gemeinten Gedicht<br />
„Die Alten und die Jungen“ für<br />
Schmunzeln unter den Gästen<br />
gesorgt.<br />
Der Auftritt der „Zehn kleinen<br />
Negerlein“ entpuppte sich zu<br />
einem echten Höhepunkt des<br />
Nachmittages. Angeführt<br />
von Pflegedienstleiterin<br />
Ulrike Lenthe machten<br />
Gabi Cejkova, Ivett<br />
Nemeth, Martina<br />
Guggenbichler, Denisa<br />
Smehylova, Maria<br />
Sabova, Beata Grellova,<br />
Zuzana Fagalova, Jana<br />
Felber und Zuzana<br />
Kabatova als afrikanische<br />
Eingeborene mehr<br />
als gute Figur. Den<br />
Sketchreigen beendete schließlich<br />
eine Las Vegas-reife Darbietung<br />
von Florian Pennauer<br />
Frau Tuma (li.) und Frau Hummel lasen<br />
ein Gedicht vor<br />
7<br />
M. Jackson<br />
in Aktion<br />
Die Faschingsgilde verteilte wieder Orden.<br />
und unserem Zivildiener Gregor<br />
Pellinger, die den Welt-<br />
Hit „I hear you knocking“<br />
einfach in „I find´ de<br />
Zähnt ned“ umtexteten.<br />
Der traditionelle Besuch<br />
der Brucker Faschingsgilde<br />
am Faschings-<br />
Sonntag beendete den<br />
Fasching im <strong>Marienheim</strong>.<br />
Die Gardemädchen unter<br />
der Leitung von Sabine<br />
Hackl zeigten wieder<br />
akrobatische Showtanzeinlagen<br />
und DJ Ötzi alias<br />
Ewald Speckl und ein sensationelles<br />
Michael Jackson-Double<br />
beeindruckten vor allem die<br />
weiblichen Bewohner. Die beiden<br />
Vizepräsidenten Gerhard<br />
Weil und Christian Vymetal<br />
hatten auch wieder die begehrten<br />
Faschingsorden mit, diesmal<br />
erhielten Sr. Rosa Brazda, Sr.<br />
Ottilie Lachinger, Helga Buchta<br />
und Friedrich Petznek diese besondere<br />
Auszeichnung.
8<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Antonia Böhnel (88a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Theresia Danesich (93a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Maria Büchelhofer (79a)<br />
aus Schönabrunn<br />
Gertrude Gölles (87a)<br />
aus Bruck/Leitha
9<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Maria Hummel (90a)<br />
aus Götzendorf<br />
Elisabetha Kolinger (81a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Horst Kiss (67a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Magdalena Maier (90a)<br />
aus Wien
10<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Stefan Müllner (80a)<br />
aus Parndorf<br />
Maria Schartau (88a)<br />
aus Klein-Neusiedl<br />
Magdalena Prinner (84a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Friederike Scheithauer (86a)<br />
aus Bruck/Leitha
11<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Hermine Vladyka (75a)<br />
aus Bruck/Leitha<br />
Herzlich willkommen im<br />
<strong>Marienheim</strong>!<br />
Wir freuen uns und danken Ihnen,<br />
dass Sie bei Ihrer Entscheidung zu<br />
einem Wohnen mit Pflege unser Haus<br />
gewählt haben. Unser Bestreben ist es,<br />
Sie auf dem Wege ihres erfolgreichen<br />
und würdigen Alterns zu begleiten.<br />
Wir werden Sie von alltäglichen Dingen<br />
entlasten und bei der Selbstpflege<br />
unterstützen.<br />
Für Ihr neues Zuhause wünschen Ihnen<br />
die Mitarbeiter des <strong>Marienheim</strong>es<br />
viele glückliche Stunden, Tage und<br />
Jahre.<br />
Neue Mitarbeiterinnen im <strong>Marienheim</strong><br />
Jana Felber<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Melania Valiaskova<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester
12<br />
Mein Zivildienst im <strong>Marienheim</strong><br />
Gregor Pellinger<br />
Zivildiener Gregor beim Bettenmachen<br />
Gespannt auf den Beginn eines<br />
neuen Lebensabschnittes, trat<br />
ich am 1. Oktober 2009 im <strong>Marienheim</strong><br />
meinen neun Monate<br />
dauernden Zivildienst an. Ich<br />
wurde sofort von jedem, Kollege<br />
wie Heimbewohner, herzlich<br />
aufgenommen und natürlich<br />
auch recht schnell von den Pflegepersonen<br />
in meinen zu bewältigenden<br />
Haupttätigkeiten im<br />
<strong>Marienheim</strong> eingeschult. Dadurch<br />
hatte ich bereits nach sehr<br />
kurzer Zeit das Gefühl, mich<br />
hier sehr gut integriert und einen<br />
verantwortungsvollen Aufgabenbereich<br />
übernommen zu<br />
haben.<br />
Mein Dienst beginnt um 9:30<br />
Uhr und endet um 18:00 Uhr,<br />
dazwischen habe ich eine halbstündige<br />
Mittagspause von<br />
12:30 Uhr bis 13 Uhr. Mein täglicher<br />
Ablauf der Aufgaben im<br />
Wohnbereich „C“ gliedert sich<br />
wie folgt:<br />
Vormittags bis zum Mittagessen<br />
um 11:30 Uhr sorge ich dafür,<br />
dass jeder Heimbewohner ausreichend<br />
Mineralwasser und ein<br />
frisches Glas auf seinem Zimmer<br />
hat. Weiters gehört auch zu<br />
meinen Aufgaben das Überziehen<br />
der Betten. Pünktlich zum<br />
Mittagessen, helfe ich im Speisesaal,<br />
die Essenstabletts für die<br />
Heimbewohner auszuteilen und<br />
wieder einzusammeln. Nach getaner<br />
Arbeit beginnt dann meistens<br />
kurz darauf meine Mittagspause.<br />
Die Zeit bis zur Jause um 14:30<br />
Uhr verbringe ich mit den<br />
Heimbewohnern. Da wird geplaudert,<br />
in der Zeitung gelesen,<br />
oder aus Kindheitserinnerungen<br />
erzählt. Zur Jause helfe ich den<br />
Pflegepersonen erneut beim<br />
Austeilen und Einsammeln der<br />
Tabletts. Der weitere Nachmittag<br />
wird dann genutzt, um bei<br />
Schönwetter einen Spaziergang<br />
im Garten zu machen, eine kleine<br />
Spielrunde zu veranstalten<br />
oder bei Gelegenheit einer der<br />
regelmäßigen Veranstaltungen
13<br />
im <strong>Marienheim</strong> (Kino, Musikkonzert,<br />
Lesestunde, etc.) beizuwohnen.<br />
Mit dem Austeilen<br />
des Abendessens um 17 Uhr<br />
beginnt schließlich der letzte<br />
Teil meines Arbeitstages.<br />
Zu guter Letzt berichte ich noch<br />
über meine Erfahrungen nach<br />
sechs Monaten Zivildienst im<br />
<strong>Marienheim</strong>. An dieser Stelle<br />
möchte ich noch einmal das<br />
sehr gute Arbeitsklima loben,<br />
das ich bereits seit den ersten<br />
Tagen wahrnehmen konnte. Ich<br />
wurde freundlich empfangen<br />
und erfahre auch jetzt noch bei<br />
Problemen oder Fragen jede<br />
Unterstützung. Auch das Verhältnis<br />
zu den Heimbewohnern<br />
hat sich binnen kurzer Zeit sehr<br />
gut entwickelt. Bei kleineren<br />
Problemen wenden sie sich gerne<br />
an mich und ich bin auch<br />
immer wieder gerne bereit, behilflich<br />
zu sein. Egal, ob es das<br />
Wechseln einer Batterie ist, das<br />
Handy aufgeladen oder die Lottozahlen<br />
ausgefüllt werden sollen.<br />
Aufgrund dieser vielen<br />
Gregor Pellinger beim Plaudern mit<br />
Magdalena Maier und Hermine Vladyka<br />
kleinen Aufgaben und nach unzähligen<br />
Gesprächen hat sich zu<br />
fast jedem Heimbewohner eine<br />
sehr persönliche und individuelle<br />
Beziehung aufgebaut.<br />
Durch dieses Nahe-Verhältnis<br />
teile ich mit den Heimbewohnern<br />
die verschiedensten Gefühlslagen<br />
und begleite sie somit<br />
auch bei ihrem letzten Lebensabschnitt<br />
im <strong>Marienheim</strong>.<br />
Es war und ist nicht immer einfach,<br />
mit den Bewohnern stets<br />
gut gelaunt und voller Freunde<br />
umzugehen, denn zwischen<br />
sorglosem Tratschen und vergnügtem<br />
Lachen, finden sich<br />
immer wieder Momente der<br />
Traurigkeit und Einsamkeit, und<br />
auch Krankheit und Tod sind<br />
ständige Begleiter. Seit meinem<br />
Dienstantritt werde ich stets mit<br />
diesen Themen konfrontiert und<br />
ich habe mich daher persönlich<br />
schon oft gedanklich damit auseinandergesetzt.<br />
Doch angesichts<br />
all dieser Dinge, ob Freude,<br />
Leid oder Tod, ist es mir<br />
persönlich sehr wichtig, unseren<br />
Heimbewohnern stets ein Lichtblick<br />
zu sein und ihnen in jeder<br />
Lage beizustehen.<br />
In diesem Sinne blicke ich weiterhin<br />
positiv meiner restlichen<br />
Zeit als Zivildiener entgegen<br />
und freue mich auf alle schönen<br />
Momente, die ich hier im <strong>Marienheim</strong><br />
noch miterleben darf.
14<br />
Die Heimbewohner erfreuten sich an der Kinderschar<br />
und ihren gebastelten Sonnen.<br />
Kinder als Frühlingsboten<br />
Die Mädchen und Buben des<br />
Kindergartens in der Höfleinerstraße<br />
besuchten kürzlich die<br />
Bewohner des <strong>Marienheim</strong>es.<br />
Mit ihren selbst gebastelten<br />
Sonnen, Liedern und Gedichten<br />
überbrachten die Kinder erste<br />
Frühlingsgrüße.<br />
Angeblich soll der Frühling auf<br />
viele Menschen ja eine positive<br />
Wirkung haben. Dafür verantwortlich<br />
sind chemische Prozesse<br />
im Gehirn. Mit der steigenden<br />
Lichtintensität werden vermehrt<br />
Serotonin und das als<br />
Glückshormon bekannte Dopamin<br />
ausgeschüttet Diese bewirken<br />
eine leichte Euphorie. Im<br />
Gegensatz zu diesen sogenannten<br />
Frühlingsgefühlen stellt sich<br />
bei manchen Menschen die<br />
Frühjahrsmüdigkeit ein. Diese<br />
wird vor allem dem immer noch<br />
stark im Blut vorhandenen<br />
Schlafhormon Melatonin zugeschrieben.<br />
Wien, Wien nur Du allein..<br />
Kulturelle Darbietungen sind<br />
seit langem ein fixer Bestandteil<br />
der Veranstaltungen im <strong>Marienheim</strong>.<br />
Einen wesentlichen Beitrag<br />
dazu leistet seit vielen Jahren<br />
Florian Sowa, der in regelmäßigen<br />
Abständen mit gleichgesinnten<br />
Damen und Herren<br />
lyrisch-musikalische Nachmittage<br />
für unsere Heimbewohner<br />
gestaltet. Dabei ist es immer<br />
wieder schön anzuschauen,<br />
wenn die meist heiteren Geschichten<br />
unsere Bewohner zum<br />
Lachen animieren und der eine<br />
oder andere beim in der Jugendzeit<br />
oftmals gehörten Lied lauthals<br />
mitsingt. Diesmal stand die<br />
Veranstaltung ganz unter dem<br />
Motto „Wien, Wien nur Du allein.“<br />
Ilse Hübner, Rosi Trnka<br />
und Brigitte Troant lasen heiterbesinnliche<br />
Gedichte und Geschichten,<br />
dazu gab´s musikalische<br />
Beiträge rund um die Wienerstadt<br />
von Florian Sowa, Kurt<br />
Stöber, Angelika Hiess, Sonja<br />
Windholz. Max Stallybrass und<br />
Peter Walder.<br />
Dr. K. Stöber, F. Sowa, M. Stallybrass (v.l.)
15<br />
Musik verbindet Kulturen und öffnet die Herzen<br />
Ulrike Lenthe, MAS<br />
Bereits seit Jahren kommen junge<br />
Koreaner nach Österreich,<br />
dessen bedeutende musikalische<br />
Hochkultur jedem Koreaner ein<br />
Begriff ist, um Musik zu studieren.<br />
Damit die koreanischen<br />
Studenten, auch die Möglichkeit<br />
haben, ihre Talente darzubieten,<br />
wurde im Jahre 2007 die Wiener<br />
Koreanische Philharmonie<br />
gegründet. Zugleich aber ist es<br />
den jungen Künstlern auch ein<br />
Anliegen, Menschen mit der<br />
Schönheit der Musik vertraut zu<br />
machen und ihnen somit Freude<br />
zu bereiten.<br />
Die klangvollen Stimmen schufen eine Atmosphäre<br />
die Ganymed gerecht wurde, der<br />
in der griechischen Mythologie als<br />
„Schönster aller Sterblichen“ gilt.<br />
In einem Konzert, das einige<br />
Mitglieder der Wiener Koreanischen<br />
Philharmonie gemeinsam<br />
mit dem musikalischen Ensemble<br />
der Koreanisch-Evangelischen<br />
Kirche am 8. Jänner im<br />
<strong>Marienheim</strong> gaben, konnten<br />
sich unsere Bewohner von der<br />
außergewöhnlichen Musikalität<br />
der Koreaner überzeugen.<br />
Beschwingte Melodien, die Freude<br />
bereiten.<br />
Im ersten Teil des Konzertes<br />
sang das Ensemble der Koreanisch-Evangelischen<br />
Kirche sakrale<br />
Lieder, sowie das „Heimatlied“<br />
aus der Operette Monika<br />
von Nico Dostal und das<br />
von Franz Schubert vertonte<br />
Goethe Gedicht „Ganymed“. Im<br />
Anschluss spielten die Mitglieder<br />
der Wiener Koreanischen<br />
Philharmonie die konzertante<br />
Version des Ballettes „Küchenrevue“<br />
von Bohuslav Martinu.<br />
Dieser Nachmittag war nicht<br />
nur für alle Zuhörer ein Kunstgenuss<br />
im höchsten Sinne, sondern<br />
hat auch gezeigt, dass Musik<br />
Kulturen, so unterschiedlich<br />
sie auch sein mögen, verbindet<br />
und die Herzen öffnet. Musik ist<br />
jene Sprache, die keine Übersetzung<br />
braucht, um verstanden<br />
zu werden.
„Jedan, Dva, Tri!“ – Mit diesen<br />
Worten begann der gesellige<br />
„Tamburizza“-Nachmittag im<br />
<strong>Marienheim</strong>. Der Parndorfer<br />
Pfarrer Branko Kornfeind traf<br />
pünktlich zur Faschingsstunde,<br />
am 03. Februar 2010 um 15<br />
Uhr, mit seiner illustren Runde<br />
im <strong>Marienheim</strong> ein. Er und seine<br />
dreizehn Schützlinge waren<br />
natürlich alle kostümiert, was<br />
dem einen oder anderen Heimbewohner<br />
schon allein beim<br />
Anblick ein Lächeln ins Gesicht<br />
zauberte.<br />
Wirklich lustig wurde es dann,<br />
als alle Musikanten gleichzeitig<br />
das erste Stück anstimmten. Mit<br />
vielen traditionellen Liedern<br />
konnten sie sich schnell in alle<br />
Herzen spielen. Besonders gut<br />
gefiel es natürlich den Bewohnern,<br />
in denen kroatisches Blut<br />
fließt. Es wurde geklatscht und<br />
gelacht und wer der kroatischen<br />
Sprache mächtig<br />
war, sang fleißig<br />
mit. Zwischendurch<br />
amüsierte<br />
uns Pfarrer Branko<br />
Kornfeind<br />
immer wieder mit<br />
kurzen Witzen<br />
und Schmankerln<br />
und so manche<br />
16<br />
Die Jugend-Tamburizza sorgte für Stimmung<br />
Gregor Pellinger<br />
Zwei junge Sänger beim Solo.<br />
Pfarrer Kornfeind mit seinen Musikanten<br />
Anekdote drückte uns Tränen in<br />
die Augen. Ein weiteres Highlight<br />
war, dass sogar seine jungen<br />
Musikanten sich abwechselnd<br />
zum Mikrofon begaben<br />
und uns an ihrem musikalischen<br />
Können auch gesanglich teilhaben<br />
ließen.<br />
Als krönenden Abschluss<br />
stimmten die Musikanten dann<br />
zur Heimbewohner-Hymne<br />
schlechthin an: „Wahre Freundschaft“.<br />
Spätestens jetzt konnte<br />
sich keiner mehr dem Mitsingen<br />
und Mitschunkeln entziehen. So<br />
ging dann schließlich<br />
ein musikalischer<br />
Nachmittag dem Ende<br />
zu und manche<br />
Heimbewohner fanden<br />
auch noch etwas<br />
Zeit, mit Herrn Pfarrer<br />
Kornfeind und<br />
seinen Begleitern zu<br />
plaudern.