Marienheim Rundschau

MARS 47 - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der Leitha MARS 47 - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der Leitha

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23.09.2015 Views

2 Was ist Liebe? Hermann Gmeiner Diese Gedanken zur Frage „Was ist Liebe“ stammen von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer in Österreich. Eine Leserin hat diese Zeilen der Kronenzeitung übermittelt, wo sie unter der Rubrik „Hing´schaut und g´sund g´lebt“ – Aus dem Vermächtnis von Kräuterpfarrer H.-J. Weidinger - am 06. Juli 2009 erschienen. „..Liebe ist eine Macht, die uns beherrscht, eine Kraft, die uns bewegt. Sie erfüllt unser ganzes Leben – und sie ist von Gott. Was gibt es Wichtigeres, Eindrucksvolleres zwischen der Geburt und dem Tod als das Erlebnis der Liebe? Wir erfahren sie als Mutterliebe, als erste Liebe, als Gattenliebe, als Liebe zu unseren Kindern, als enttäuschte Liebe, als Bruderliebe, als Menschenliebe. In der unbegrenzten Vielfalt der Möglichkeiten, Liebe zu empfangen und Liebe zu geben, ist es uns erlaubt, Mensch zu sein. Dem Hassenden, dem Eigenbrötler, dem Egoisten, dem Gefühlskalten und dem Gleichgültigen ist das Menschsein im eigentlichen Sinne, scheint mir, verwehrt. Ihm ist der Zugang zur „Seele des Weltalls“ verschlossen. Denn alles, was den Menschen menschlich macht und über das rein Kreatürliche hinaushebt, alles Gutsein, Starksein, Schönsein kommt aus der Liebe. Liebe ist Freude, Freude am Dasein der anderen, unserer Mitmenschen, Freude darüber, dass es sie gibt. In dieser Freude, dank dieser Freude – durch die Liebe also – ist jeder von uns, ist jeder Mensch auf dem Erdenrund mit dem anderen vereint und mehr, als wenn er auf sich alleingestellt wäre. Meine Liebe ist meine Freude darüber, dass es Dich, mein Mitmensch und Bruder, auf dieser Welt und in diesem, meinem Leben gibt: Und das ist, glaube ich, alles, was ich mit gutem Gewissen über die Liebe sagen kann.“

3 Inhaltsverzeichnis Seite Was ist Liebe? 2 Editorial 3 50 Jahre im Dienste Gottes und der Mitmenschen Zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens Junge Musikanten spielten auf 7 Neue Heimbewohner im Marienheim Neue Mitarbeiterinnen im Marienheim Dort wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens Altenpflege 2009: Endstation oder Weichenstellung? Neue freiwillige Helfer im Marienheim 4 6 8 9 10 12 14 Rosen für’s Ehrenamt 15 Regen und Sonnenschein beim Gartenfest Impressum: Herausgeber: Marienheim Betriebsgesellschaft m.b.H., 2460 Bruck/Leitha www.marienheim-bruckleitha.at Erscheinungsfolge: 4 Ausgaben im Jahr (Jänner, April, Juli, Oktober) Redaktion: Josef May, Ulrike Lenthe MAS, Mag. Peter Walder 16 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser! Viele Menschen begeben sich in der warmen Jahreszeit auf Wanderschaft. Sei es um Berge zu erklimmen, eine Wallfahrt zu machen, oder um in einer Gruppe, oder auch alleine, die Natur zu entdecken. So war eine Freundin von mir in den letzten Monaten auf dem Jakobsweg unterwegs. Nach ca. einem Monat hatte sie ein starkes Tief und dachte ernsthaft darüber nach aufzugeben. Da begegnete ihr eine Jugendgruppe, welche sie in einer fremden Sprache anredete und dabei mit den Händen gestikulierte. Sie wollte mit ihnen nichts zu tun haben und schickte sie weg. Als sich die Gruppe beim Weggehen umdrehte, konnte sie auf deren T-Shirts in verschiedenen Sprachen lesen: „Wir möchten dir Liebe schenken“. Da sie nun ein schlechtes Gewissen hatte, ging sie der Gruppe nach und sprach sie an. Sie konnten sich nur bruchstückhaft unterhalten, aber es war dennoch sehr herzlich: zum Abschied gab es dann innige Umarmungen und aufmunternde Gesten. Von da an ging es für sie wieder bergauf und der Gedanke ans Aufgeben war wie weggeblasen. Wann immer sie Pilger begegnete, welche bedrückt waren, versuchte sie nun diese mit liebevollen Worten und Gesten zu ermuntern. Es wirkte immer und es kam noch viel mehr zurück. Machen wir es im Marienheim doch auch so! Das meint Ihr Josef May

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Was ist Liebe?<br />

Hermann Gmeiner<br />

Diese Gedanken zur Frage<br />

„Was ist Liebe“ stammen von<br />

Hermann Gmeiner, dem Gründer<br />

der SOS-Kinderdörfer in<br />

Österreich. Eine Leserin hat<br />

diese Zeilen der Kronenzeitung<br />

übermittelt, wo sie unter der<br />

Rubrik „Hing´schaut und<br />

g´sund g´lebt“ – Aus dem Vermächtnis<br />

von Kräuterpfarrer<br />

H.-J. Weidinger - am 06. Juli<br />

2009 erschienen.<br />

„..Liebe ist eine Macht, die uns<br />

beherrscht, eine Kraft, die uns<br />

bewegt. Sie erfüllt unser ganzes<br />

Leben – und sie ist von Gott.<br />

Was gibt es Wichtigeres, Eindrucksvolleres<br />

zwischen der<br />

Geburt und dem Tod als das Erlebnis<br />

der Liebe?<br />

Wir erfahren sie als Mutterliebe,<br />

als erste Liebe, als Gattenliebe,<br />

als Liebe zu unseren Kindern,<br />

als enttäuschte Liebe, als Bruderliebe,<br />

als Menschenliebe. In<br />

der unbegrenzten Vielfalt der<br />

Möglichkeiten, Liebe zu empfangen<br />

und Liebe zu geben, ist<br />

es uns erlaubt, Mensch zu sein.<br />

Dem Hassenden, dem Eigenbrötler,<br />

dem Egoisten, dem Gefühlskalten<br />

und dem Gleichgültigen<br />

ist das Menschsein im eigentlichen<br />

Sinne, scheint mir,<br />

verwehrt. Ihm ist der Zugang<br />

zur „Seele des Weltalls“ verschlossen.<br />

Denn alles, was den<br />

Menschen menschlich macht<br />

und über das rein Kreatürliche<br />

hinaushebt, alles Gutsein, Starksein,<br />

Schönsein kommt aus der<br />

Liebe. Liebe ist Freude, Freude<br />

am Dasein der anderen, unserer<br />

Mitmenschen, Freude darüber,<br />

dass es sie gibt.<br />

In dieser Freude, dank dieser<br />

Freude – durch die Liebe also –<br />

ist jeder von uns, ist jeder<br />

Mensch auf dem Erdenrund mit<br />

dem anderen vereint und mehr,<br />

als wenn er auf sich alleingestellt<br />

wäre.<br />

Meine Liebe ist meine Freude<br />

darüber, dass es Dich, mein<br />

Mitmensch und Bruder, auf dieser<br />

Welt und in diesem, meinem<br />

Leben gibt: Und das ist, glaube<br />

ich, alles, was ich mit gutem<br />

Gewissen über die Liebe sagen<br />

kann.“

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