Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Material & Methoden<br />
In dieser Arbeit sollte der Test nicht genutzt werden, um Reaktionsverläufe zu ermitteln,<br />
sondern Anfangsaktivitäten zu ermitteln. Hierfür war eine Anpassung des Testes notwendig.<br />
Des Weiteren ist die Fluoreszenz sehr komplex und kann von vielen Faktoren beeinflusst<br />
werden. So sind gerätespezifische Faktoren und die Küvettengeometrie von großer<br />
Bedeutung, Puffer und pH-Wert, sowie die Zugabe von Kosolventien können ebenfalls<br />
Einfluss auf die fluoreszierenden Eigenschaften einer Substanz haben. So genannte<br />
„Quenching-“ (Fluoreszenzlöschung) Prozesse können auftreten, welche z.B. durch den<br />
Zusammenstoß zweier Teilchen miteinander hervorgerufen werden. Die Wahrscheinlichkeit<br />
eines solchen dynamischen „Quenchings“ wird durch erhöhte Temperaturen, was<br />
gleichbedeutend mit einer höheren Teilchenbewegung ist, vergrößert. Aber auch eine hohe<br />
Teilchenzahl, z.B. des Fluorophors selbst, führt zu einer Erhöhung der Stoßzahl und damit zu<br />
einer Verringerung der Fluoreszenz. Des Weiteren ist besonders bei hohen Fluorophorkonzentrationen<br />
zu berücksichtigen, dass durch die Absorption des Anregungslichtes nur ein<br />
bestimmter Anteil an Molekülen, die dem Anregungslicht direkt ausgesetzt sind, angeregt<br />
wird. Dies kann ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtfluoreszenz haben.<br />
Für die Etablierung des Aktivitätsstest musste also eine große Zahl an Faktoren berücksichtigt<br />
werden. Der Test wurde zunächst am LS-50B von Perkin Elmer evaluiert (Kapitel 3.9.1.3.1),<br />
im Laufe dieser Arbeit stand das komplexere und sensitivere Fluoreszenzphotometer<br />
Fluorolog 3-22 von Horiba Jobin Yvon zur Verfügung und der Test wurde an dieses Gerät<br />
angepasst (Kapitel 3.9.1.3.2).<br />
3.9.1.3.1 Etablierung des fluoreszenzphotometrischen Aktivitätstests am LS-50B<br />
Reaktionspuffer pH 6,5 und pH 8:<br />
Substratlösung:<br />
50 mM Kpi x mM DMBA in DMSO<br />
2,5 mM MgSO 4<br />
0,1 mM ThDP<br />
Bei Zavrel et al. 2008 wird der Test in 50 mM Kpi-Puffer, pH 8,5 mit 30 vol% DMSO und<br />
3 mM DMBA bei 25 °C durchgeführt. Die Fluoreszenz wird bei einer Wellenlänge von<br />
360 nm angeregt und die Emission von DMBA bei 470 nm gemessen. Bis auf den pH-Wert<br />
wurden diese Parameter übernommen und die Fluoreszenzintensität in Abhängigkeit von der<br />
DMBA-Konzentration ermittelt. Hierfür wurden 700 µl Reaktionspuffer, pH 8 mit 300 µl<br />
Substratlösung (0,33-10 mM DMBA in DMSO) in einer Halbmikroküvette aus Quarzglas<br />
(SD: 10x4 mm) gemischt, auf 25 °C temperiert und die Fluoreszenz ermittelt (Abb. 22). Die<br />
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