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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Motivation & Zielsetzung<br />

2 Motivation und Zielsetzung<br />

Die Benzaldehydlyase (BAL) aus Pseudomonas fluorescens stellt aufgrund ihrer hohen<br />

Ligaseaktivität und ihres breiten Substratspektrums ein besonderes Enzym in der Klasse der<br />

Thiamindiphosphat (ThDP)- abhängigen Enzyme dar (Müller et al., 2009). In den letzten<br />

Jahren wurden mit der BAL eine Reihe von Analysen in wässrig-organischen Zweiphasensystemen<br />

durchgeführt (Kapitel 1.5.2). Dies ermöglichte das Arbeiten bei höheren Substratund<br />

Produktkonzentration, im Vergleich zum einphasigen System mit DMSO und MTBE als<br />

Kosolventien. Allerdings wurde in ein- sowie zweiphasigen Systemen unter Prozessbedingungen<br />

eine um ein Vielfaches verminderte Stabilität gegenüber den entsprechenden<br />

Lagerstabilitäten ohne Substratzugabe beobachtet (Kapitel 1.4.4.3 und 1.5.2). Die Angaben<br />

für die Inaktivierung unter Prozessbedingungen variieren zwischen einer um das 4-50-fach<br />

beschleunigten Inaktivierung. Insgesamt weichen die Stabilitätsangaben in reinem Puffer, bei<br />

Verwendung von Kosolventien, organischen Lösungsmitteln als zweiter Phase oder unter<br />

Prozessbedingungen von Studie zu Studie stark voneinander ab. Außerdem wurden die<br />

einzelnen Faktoren, welche die Enzymstabilität in gerührten Emulsionssystemen beeinflussen<br />

können, nie getrennt voneinander untersucht. Um qualitative und quantitative Aussagen über<br />

den Einfluss der verschiedenen Faktoren, insbesondere der aromatischen aldehydischen<br />

Substrate, in einem emulgierten Zweiphasensystem auf die Stabilität der BAL treffen zu<br />

können, sollten diese getrennt voneinander analysiert werden.<br />

Hierbei sollte besonders die Inaktivierung durch den Rührvorgang selbst, die molekulare<br />

Toxizität sowie Grenzflächentoxizität eines geeigneten organischen Lösungsmittels<br />

untersucht und anschließend mit der Substratstabilität gegenüber aromatischen Aldehyden<br />

verglichen werden. Bei Bestätigung der bisherigen Beobachtung, dass die Aldehyde das<br />

Hauptproblem der Inaktivierung der BAL darstellen, sollte dieser Aspekt hinsichtlich der<br />

molekularen Ursachen analysiert werden. Verschiedene Parameter, wie die Substitutionen am<br />

aromatischen Ring, pH oder die potentielle Reaktivierbarkeit sollten betrachtet werden, um so<br />

Hinweise auf mögliche Inaktivierungsprozesse zu erhalten.<br />

Darüber hinaus sollte die der BAL strukturell sehr ähnliche Benzoylformiatdecarboxylase-<br />

Variante BFDH281A in die Untersuchungen mit einbezogen werden, um mittels möglicher<br />

Parallelen oder Unterschiede in der Inaktivierung Rückschlüsse auf potentielle strukturelle<br />

Merkmale, welche maßgeblich für die Inaktivierung sein könnten, ziehen zu können.<br />

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