22.09.2015 Views

Helmholtz-Gemeinschaft

Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Einleitung<br />

veränderter pK S -Wert für den hochkonservierten Glutaminrest, welcher als Protonenakzeptor<br />

im Katalysezyklus dient, für die veränderten pH-Aktivitäten als eine mögliche Ursache<br />

vermutet (Schmidt et al., 2009).<br />

Die höchste Aktivität der BAL konnte bei einer DMSO-Konzentration von 25% und einem<br />

pH von 9,2 ermittelt werden (Schmidt et al., 2009). Bei der Betrachtung solcher Daten, sollte<br />

aber stets beachtet werden, dass der pH-Wert eigentlich nur für rein wässrige Lösungen<br />

definiert ist. Durch Zugabe von Kosolventien können z.B. Dissoziationskonstanten von<br />

Säuren sowie Abschirmungsverhalten der Lösung von Protonen verändert sein. Fehlerraten<br />

bei der Messung der pH-Werte sind zusätzlich durch einen langsameren Protonenfluss erhöht.<br />

So können pH-Messungen zur besseren Vergleichbarkeit in wässrig-organischen Systemen<br />

nützlich sein, können aber nicht uneingeschränkt mit pH-Werten in rein wässrigen Systemen<br />

gleichgesetzt werden (Frant, 1995). Auch könnten verschiedene Methoden zur Bestimmung<br />

des pH-Wertes, wie z.B. die Kalibrierung der pH-Elektrode mit oder ohne DMSO im<br />

Kalibrierpuffer oder die Wahl der Elektrode zu unterschiedlichen Messwerten führen. In<br />

diesem Fall jedoch bieten die Messungen von Schmidt (Schmidt et al., 2009) eine mögliche<br />

Erklärung für die verschiedenen publizierten pH-Optima für die Carboligation von<br />

Benzaldehyd im Bereich von pH 8-9,5 (Kapitel 1.4.4.3).<br />

Beim Vergleich der kinetischen Messungen zur Bestimmung von V max und K M kann für die<br />

Carboligation von Benzaldehyd durch die BAL mit DMSO ein längerer linearer Anstieg der<br />

Reaktionsrate in Abhängigkeit von der Substratkonzentration verzeichnet werden als in<br />

Puffer. D. h. in reinem Puffer wird bereits bei geringen Substratkonzentrationen (ca. 30 mM<br />

Benzaldehyd) eine Sättigung der Reaktion erreicht (Janzen, 2002, Kokova et al., 2009, Kühl,<br />

2009). Bei Zugabe von 10 bzw. 30 vol% DMSO ist bei 60 mM Benzaldehyd noch keine<br />

Sättigung zu verzeichnen (Kokova et al., 2009, Kühl, 2009). So wird durch den Einsatz von<br />

DMSO sowie dem Einsatz größerer Substratkonzentrationen die maximale Reaktionsrate um<br />

etwa das 2-4 Fache erhöht (k cat: 35 s -1 in Puffer und 78 s -1 mit 10 vol% DMSO) (Kokova et<br />

al., 2009); (V max : 161 U/mg in Puffer und 447 U/mg mit 30 vol% DMSO) (Kühl, 2009).<br />

Allerdings ist zu Bedenken, dass bei diesen Untersuchungen die pH-Verschiebung nach<br />

Zugabe von DMSO nicht berücksichtigt wurde. Mittels NMR-Analysen konnte aber bestätigt<br />

werden, dass die Produktfreisetzung mit DMSO gegenüber Puffer ohne Kosolvents begünstigt<br />

ist und es sich bei der erhöhten Reaktionsrate um einen echten kinetischen Effekt durch die<br />

Zugabe von DMSO handelt (Kokova et al., 2009).<br />

31

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!