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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

BAL besitzt als einziges ThDP-abhängiges Enzym die Fähigkeit zur Spaltung von<br />

2-Hydroxyketonen, weist aber entgegengesetzt zur BFD keine nachweisbare Decarboxylaseaktivität<br />

auf (Janzen et al., 2006, Knoll et al., 2006).<br />

Die Bestimmung der Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit vom pH-Wert<br />

weisen eine erhöhte Ligaseaktivität der BAL in leicht alkalischen Reaktionsmedien nach (mit<br />

Optima zwischen pH 8 und 9,8) (Domínguez de María et al., 2006, Janzen et al., 2006,<br />

Kokova, 2009, Schmidt et al., 2009, Stillger et al., 2006). Das Optimum, ebenfalls bezogen<br />

auf die Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten, für die Lyaseaktivität beträgt pH 8 (Janzen et al.,<br />

2006). Bei pH-Werten oberhalb von pH 8 nimmt die Stabilität der BAL rapide ab, ihr pH-<br />

Optimum bezogen auf die Stabilität liegt etwa bei pH 7 (Janzen et al., 2006, Stillger et al.,<br />

2006), so dass die meisten Reaktionen bei pH-Werten zwischen 7,5 und 8 durchgeführt<br />

werden. Für die BFD liegen die pH-Optima (Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten) bei etwa<br />

pH 6-6,5 für die Decarboxylierung und bei etwa pH 7 für die Carboligation (Iding et al.,<br />

2000). Das Optimum der BFDH281A Variante ist vergleichbar mit dem Wildtyp (Kokova,<br />

2009).<br />

Insgesamt weist die BFD eine höhere Stabilität auf als die BAL. Direkte Vergleiche aus der<br />

Literatur sind relativ schwierig, da Pufferzusammensetzungen, pH-Werte, Temperaturen,<br />

Testbedingungen sowie die Kosolventienkonzentrationen variieren. Zudem können<br />

Stabilitäten von verschiedenen Enzymchargen variieren. Doch auch bei kritischer Betrachtung<br />

ist der Unterschied als eindeutig festzuhalten. Verhältnismäßig gut miteinander vergleichbare<br />

Literaturdaten zeigen für die BFD in rein wässrigen Puffern Halbwertzeiten (t 1/2 ) zwischen 36<br />

± 7 (Iding et al., 2000) und 55 ± 19 (Mikolajek et al., 2009) Tagen bei 30 °C bzw. 20 °C,<br />

während für die BAL Halbwertszeiten von etwa 10 bis 82 Stunden, in rein wässrigen Puffern<br />

bei 20-30 °C beschrieben sind (Domínguez de María et al., 2006, Kokova, 2009, Mikolajek et<br />

al., 2009, Stillger, 2004, van den Wittenboer, 2009). Durch den Einsatz von Kosolventien, vor<br />

allem DMSO, kann die Stabilität der BAL erhöht werden, die Angaben variieren aber auch<br />

hier sehr stark. Bei Temperaturen von 20-30 °C sind Stabilisierungen um den Faktor 4<br />

beschrieben (Kokova, 2009). Damit ist die Stabilität aber immer noch um ein Vielfaches<br />

geringer als die der BFD. Temperaturen oberhalb von 40 °C sind vor allem für die BAL<br />

ungeeignet (t 1/2 : zwischen 0,4 ± 0,1 h und 1,3 ± 0,4 h), aber auch die BFD sowie die Variante<br />

BFDH281A zeigen mit Halbwertzeiten zwischen 50 und 60 Stunden bei 40 °C eine geringere<br />

Stabilität (Kokova, 2009, Mikolajek et al., 2009).<br />

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