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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

BAL BFD Überlagerung von<br />

BAL & BFD<br />

Abb. 13: Oberflächendarstellung von jeweils einem Dimer der BAL und der BFD sowie die Überlagerung<br />

beider Strukturen. Ein aktives Zentrum (Pfeil) mit gebunden ThDP (orange) ist jeweils frontal abgebildet. Die<br />

Abbildungen wurden von Dr. Michael Knoll (Universität Stuttgart) mit dem Programm PyMol erstellt.<br />

Der größte strukturelle Unterschied ist wohl in den aktiven Zentren der beiden Enzyme zu<br />

finden. Im Vergleich zur BFD ist das aktive Zentrum der BAL relativ ausgedehnt, dies ist<br />

hauptsächlich begründet in der Rückgratorientierung an den Histidinresten His281 (BFD) und<br />

His286 (BAL). Aufgrund der längeren Schleife und der unterschiedlichen Rückgratorientierung<br />

reicht His281 tiefer in die Binde Tasche der BFD hinein als His286 bei der BAL<br />

(Knoll et al., 2006). Des Weiteren besitzt die BFD eine so genannte S-Tasche, welche den<br />

Zugang zu (S)-2-HPP ermöglicht (Kapitel 1.4.4.1), die Rückgratorientierung der BAL erlaubt<br />

eine solche Struktur nicht (Knoll et al., 2006). Ein weiterer auffälliger Unterschied liegt im<br />

Zugang des aktiven Zentrums. Während die BAL wie die meisten ThDP-abhängigen Enzyme<br />

eine C-terminale α-Helix besitzt welche den Substratkanal verengt, fehlt diese bei der BFD<br />

völlig. Dies führt zu einer Verschiebung und Erweiterung des Zugangs zum aktiven Zentrum<br />

der BFD (vgl. Abb. 13) (Knoll et al., 2006). Aufgrund dieses erweiterten Substratkanals,<br />

wurde in der BFD eine erleichterte Freisetzung der sterisch anspruchsvollen Carboligationsprodukte<br />

vermutet (Kokova et al., 2009, Zavrel et al., 2008).<br />

Wie bereits in Kapitel 1.4.4.1 und 1.4.4.2 besprochen ist die Ligaseaktivität der BAL um ein<br />

Vielfaches höher als die der BFD. Die wesentlich höhere Aktivität der BAL z.B. bei der<br />

Ligation von Benzaldehyd zu Benzoin (V max BAL: 320 U/mg, V max BFD: 0,25 U/mg) wird<br />

zum größten Teil in der unterschiedlichen Größe der Substrat-Bindetaschen begründet (Knoll<br />

et al., 2006). Hieraus resultiert auch das wesentlich breitere Substratspektrum der BAL, vor<br />

allem für sterisch anspruchsvolle Substrate. Die Vergrößerung des aktiven Zentrums durch<br />

den Austausch des His281 zu der kleineren Aminosäure Alanin führte in der BFD zu einer<br />

erhöhten Carboligaseaktivität und einer Erweiterung des Substratspektrums, welche aber<br />

immer noch nicht an die BAL heranreichen können (Kapitel 1.4.4.1) (Knoll et al., 2006). Die<br />

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