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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

Das (R)-Benzoin wird zu Benzaldehyd gespalten und in Gegenwart von Acetaldehyd wird<br />

(R)-2-HPP gebildet, das (S)-Benzoin (ee > 99%) bleibt unverändert zurück (Demir et al.,<br />

2001). Nach dem gleichen Prinzip kann auch eine Racematspaltung verschiedener<br />

aromatischer, heteroaromatischer und asymmetrischer 2-Hydroxyketone erfolgen (Demir et<br />

al., 2001, Dünkelmann et al., 2002, Dünkelmann et al., 2004).<br />

Die BAL stellt eines der vorteilhaftesten Enzyme aus der Reihe der ThDP-abhängigen<br />

Enzyme dar (Müller et al., 2009). Neben ihrer Fähigkeit zur Spaltung von 2-Hydroxyketonen,<br />

ihrer hohen katalytischen Aktivität, guten Umsätzen und exzellenten Stereoselektivität für die<br />

Synthese von aromatischen und heteroaromatischen 2-Hydroxyketonen, besitzt die BAL ein<br />

sehr breites Substratspektrum. Sie akzeptiert eine Reihe von ortho-, meta- und parasubtituierten<br />

Benzaldehyden sowie längerkettige aliphatische Aldehyde und olefinische<br />

Aldehyde als Substrate (Demir et al., 2001, Demir et al., 2002).<br />

1.4.4.3 BAL und BFD: Struktur, Aktivität und Stabilität im Vergleich<br />

Die Kristallstruktur der BAL wurde 2005 mit 2,6 Å Auflösung publiziert (Mosbacher et al.,<br />

2005) und 2007 auf 1,65 Å verfeinert (Maraite et al., 2007). 2008 folgte die Auflösung der<br />

Struktur mit dem Inhibitor Methylbenzoylphosphonat (2,49 Å) (Brandt et al., 2008). Die<br />

Kristallstruktur der BFD wurde erstmalig von Hasson und Mitarbeitern mit 1,6 Å aufgelöst<br />

(Hasson et al., 1995, Hasson et al., 1998). Später folgten BFD-Kristallstrukturen mit<br />

Inhibitoren wie (R)-Mandelat (2,8 Å) (Polovnikova et al., 2003) und Methylbenzoylphosphonat<br />

(1,37 Å) (Brandt et al., 2009). Obwohl die Sequenzähnlichkeit der BAL und der<br />

BFD mit etwa 24% nur sehr gering ist, zeigen sie strukturell kaum Unterschiede (Abb. 13)<br />

(Knoll et al., 2006, Mosbacher et al., 2005).<br />

Ein Monomer der BFD besteht aus 528 Aminosäuren (AS) mit einem Molekulargewicht von<br />

56,2 kDa (Hachisu et al., 2003, Hasson et al., 1998), ein Monomer der BAL aus 563 AS mit<br />

ein Molekulargewicht von 59,8 kDa (Janzen et al., 2006), wobei die röntgenkristallographische<br />

Auflösung der BAL, aufgrund der ungeordneten C-terminalen Struktur, nur bis AS<br />

555 möglich war (Mosbacher et al., 2005). Beide Enzyme liegen als Homoteramere vor<br />

(Kapitel 1.4.3) (Hasson et al., 1998, Mosbacher et al., 2005). Ein Histidinrest (His29 bei der<br />

BAL und His70 bei der BFD) im aktiven Zentrum, fungiert als Protonenakzeptor bzw. Donor<br />

bei der Katalyse (Knoll et al., 2006).<br />

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