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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

Im Allgemeinen ist die BFD in der Lage, Acetaldehyd mit verschiedenen aromatischen,<br />

heteroaromatischen, zyklisch aliphatischen und olefinischen Aldehyden zu verknüpfen<br />

(Dünnwald et al., 2000, Iding et al., 2000). Aufgrund der hohen Chemoselektivität für<br />

aromatische Donoraldehyde entsteht bei diesen Carboligasereaktionen vorrangig das 2-HPP-<br />

Produkt (Dünkelmann et al., 2002). Dies spiegelt sich in den kinetischen Parametern für die<br />

Synthese von (S)-2-HPP (V max : 7 U/mg, 92% ee), (R)-Benzoin (V max : 0,25 U/mg, 99% ee)<br />

und (R)-Acetoin (V max : < 0,01 U/mg, 35% ee) wider (Müller et al., 2009). Parameter wie<br />

Selektivität, Aktivität und Stabilität der BFD konnten mittels Optimierung der<br />

Reaktionsbedingungen verbessert werden. Des Weiteren konnte der Einfluss der Temperatur<br />

und der Benzaldehydkonzentration auf den Enantiomerenüberschuss von (S)-2-HPP gezeigt<br />

werden (Iding et al., 2000).<br />

Generell ist die Carboligaseaktivität gegenüber der Lyaseaktivität nur sehr gering (ca. 1 %).<br />

Über den Austausch des Histidins an Position 281 gegen ein Alanin, konnte eine BFD<br />

Variante mit einem vergrößerten aktiven Zentrum im Bereich der Akzeptorbindestelle<br />

erhalten werden (Polovnikova et al., 2003, Siegert et al., 2005). Diese zeigt zwar eine<br />

verminderte Decarboxylaseaktivität von nur 35 U/mg, dafür ist die Ligaseaktivität für die<br />

Benzoinkondensation mit Benzaldehyd als Substrat (50 U/mg) um mehr als das 100-Fache<br />

gesteigert (Knoll et al., 2006, Siegert et al., 2005). So dient die BFDH281A neben der BAL<br />

als nützlicher Katalysator für die asymmetrische Benzoinkondensation (Carboligation<br />

unterschiedlich substituierter Benzaldehyde), wobei auch ortho-substituierte Benzaldehyde<br />

als Akzeptoren eingesetzt werden können (Dünkelmann et al., 2002). Aufgrund dem<br />

vergrößerten aktiven Zentrum und der damit einhergehenden verbesserten Benzoinkondensation,<br />

wird die BFDH281A der BAL ähnlicher (Knoll et al., 2006) und wird deshalb<br />

in dieser Arbeit für vergleichende Analysen verwendet.<br />

1.4.4.2 Benzaldehydlyase (BAL) aus Pseudomonas fluorescens<br />

Die Benzaldehydlyase (BAL, EC 4.1.2.38) konnte über die Fähigkeit des aus den Holzresten<br />

aus einer Cellulosefabrik isolierten Stammes Pseudomonas fluorescens Biovar I mit Benzoin<br />

als einziger Kohlenstoffquelle zu wachsen, identifiziert werden. Dies ist durch die von der<br />

BAL katalysierten Spaltung von Benzoin zu Benzaldehyd möglich (González et al., 1986,<br />

González und Vicuña, 1989), welches vermutlich im β -Ketoadipat-Weg metabolisiert wird.<br />

Zunächst wurde vermutet, dass die Spaltung von 2-Hydroxyketonen irreversibel ist, Demir<br />

und Mitarbeiter konnten aber die Bildung von C-C-Bindungen im Sinne der Benzoin-<br />

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