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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Einleitung<br />
Synthese von Liganden und chiralen Auxilaren eingesetzt werden (Kihumbu et al., 2002,<br />
Stillger, 2004).<br />
Abb. 5: Strukturen aromatischer Hydroxyketone. Hydroxyketone können an den aromatischen Ringen oder<br />
im aliphatischen Bereich substituiert vorliegen, gekennzeichnet durch einen allgemeinen Rest (R).<br />
2-Hydroxy-1-phenylpropanon-Derivate (HPP) dienen z.B. als Vorstufen für Nitidanin (Lebererkrankungen,<br />
Malaria), (-)-Cytoxazon (Antialergika), 5-Methoxyhydnocarpin (Inhibitor<br />
mikrobieller multidrug pumps - welche Antibiotika-Resistenzen hervorruft) und Wirkstoffen<br />
in Antidepressiva (1555U88, Bupropion) (Fang et al., 2000, Flora et al., 1998, Kakeya et al.,<br />
1999, Morazzoni und Bombardelli, 1965, Stermitz et al., 2000). Auch die Fungizide Sch<br />
42427/Sm 9164 und ER-303465/Ro 09-335 werden aus einem HPP-Derivat als Vorläufer<br />
gewonnen (Gala und DiBenedetto, 1997, Gala et al., 1996a, Gala et al., 1996b, Kitazaki et al.,<br />
1999). Phenylacetylcarbinol (PAC) ist z.B die Vorstufe für Ephedrin oder Pseudoephedrin,<br />
welche unter anderem bei Bronchialerkrankungen, asthmatischen Symptomen, Narkolepsie<br />
oder Hypotonie eingesetzt wurden oder zum Teil noch eingesetzt werden.<br />
Symmetrische Benzoine werden schon seit längerem auf chemischem Wege hergestellt und<br />
stehen so für pharmazeutische Produkte zur Verfügung (Harris et al., 1992, Khalifa et al.,<br />
1991, Meanwell et al., 1992, Procopiou et al., 1993, Sheehan und Guziec, 1972, Zaks und<br />
Klibanov, 1986). Dagegen ist die chemische Synthese von gemischten Benzoinen, speziell in<br />
enantiomerenreiner Form, wenig verbreitet. Die α-Hydroxycarbonyl-Einheit bietet zahlreiche<br />
synthetische Möglichkeiten, z.B. als Baustein für pharmakologisch aktive Substanzen oder als<br />
photolabile Schutzgruppe. Bei pharmakologisch wirksamen Verbindungen, für deren<br />
Synthese unsymmetrische Benzoine genutzt wurden, handelt es sich meist um Entzündungshemmer<br />
(Antolini et al., 1999, Barta et al., 1998, Bender et al., 1985, Lantos et al., 1984,<br />
Leblanc et al., 1995). Doch trotz der vorhandenen biologischen Wirksamkeit wird bisher<br />
keine der Verbindungen zur industriellen Herstellung eines pharmazeutischen Präparats<br />
eingesetzt. In der Lebensmittelindustrie dient Benzoin als Antioxidans (Viscidi et al., 2004).<br />
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