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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

inaktivierung beobachtet werden (Ghatorae et al., 1994a, Ghatorae et al., 1994b, Ross et al.,<br />

2000a, Ross et al., 2000b). Enzymeigenschaften wie z.B. Größe (je größer desto umfangreicher<br />

die möglichen Konformationsänderungen), Flexibilität (je flexibler desto geringer die<br />

Entfaltungsenergie), die Gesamthydrophobizität (je hydrophober desto mehr Reste können<br />

mit der Interphase interagieren) können ebenfalls nur bedingt in Korrelation mit der<br />

Interphaseninaktivierung gebracht werden (Ghatorae et al., 1994b, Ross et al., 2000a, Ross et<br />

al., 2000b). In jedem Fall korreliert die Inaktivierung positiv mit der Interphasenfläche: je<br />

größer die Interphasenfläche, desto höher die Inaktivierungsrate (Baldascini und Janssen,<br />

2005, Ghatorae et al., 1994a, Ghatorae et al., 1994b, Ross et al., 2000a, Ross et al., 2000b).<br />

Das unterschiedliche Verhalten einzelner Enzyme macht die Voraussage für das Verhalten<br />

eines Enzyms in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels anhand weniger Parameter<br />

unmöglich. Vielmehr muss eine Vielzahl an Protein- und Lösungsmitteleigenschaften<br />

berücksichtigt werden, welche vermutlich in Wechselwirkung miteinander stehen. Zum<br />

Beispiel können die molekulare Toxizität und Grenzflächentoxizität nicht unabhängig<br />

voneinander betrachtet werden. Zudem hat auch der pH-Wert in der wässrigen Phase Einfluss<br />

auf die Inaktivierungsrate, so dass die Wahl des organischen Lösungsmittels und geeigneter<br />

Reaktionsparameter für jedes Enzym ermittelt werden müssen.<br />

Eine verbesserte Stabilität, kann also durch die Wahl des Lösungsmittels oder geeigneter<br />

Pufferbedingungen erreicht werden. Aber auch Zusätze von stabilisierenden Komponenten,<br />

wie Glycerin, Trehalose oder BSA (Serum Albumin) können zu einer Stabilisierung führen<br />

(Fagain, 1995, Pazhang et al., 2006, Torchilin und Martinek, 1979). Weitere Strategien sind<br />

die Immobilisierung durch Bindung der Enzyme an verschiedene Trägermaterialien oder der<br />

Einschluss von Enzymen in polymere Matrices oder Membranen; kovalente chemische<br />

Modifikation von Aminosäureresten an der Enzymoberfläche; sowie Veränderungen an der<br />

Primärstruktur des Enzyms durch zielgerichtete Mutagenesen oder gerichtete Evolution<br />

(Kumar und Prakash, 2003).<br />

1.3 Bedeutung und Synthese chiraler 2-Hydroxyketone<br />

2-Hydroxyketone bilden eine Gruppe vielseitig einsetzbarer Bausteine für die Synthese<br />

bioaktiver Moleküle in der Pharmazie und in der Pflanzenschutz-Industrie (Ward und Singh,<br />

2000). Mittels enantioselektiver Reduktion oder reduktiver Aminierung der Ketogruppe<br />

können chirale Diole und Aminoalkohole gewonnen werden, welche wiederum bei der<br />

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