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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

zu einer Inaktivierung führen kann, die aber noch reversibel sein kann. Durch die<br />

Anlagerung werden Wassermoleküle an der Grenzfläche verdrängt, was aus<br />

thermodynamischer Sicht sehr günstig ist und die treibende Kraft für die Adsorption<br />

darstellt (Ghatorae et al., 1994a, Ross et al., 2000b).<br />

2. Bei längerer Adsorption der Enzyme an der Interphase kann es durch die thermodynamischen<br />

Kräfte zu weiteren Umfaltungen kommen, was zur Exposition des<br />

hydrophoben Enzymkerns an der Grenzfläche führen kann.<br />

3. Die Konformationsänderungen sind dann so erheblich, dass auch nach Desorption das<br />

Enzymmolekül seine aktive Konformation nicht wiedererlangen kann. Die Desorption<br />

von der Interphase scheint dabei ein weniger spontaner Prozess als die Adsorption zu<br />

sein und bildet deshalb den geschwindigkeitslimitierenden Schritt bei der Interphaseninaktivierung.<br />

4. Aufgrund der exponierten hydrophoben Enzymbereiche kommt es zur Aggregation<br />

der desorbierten Enzymmoleküle, in deren Folge meist eine Enzympräzipitation<br />

einhergeht (Ghatorae et al., 1994b, Ross et al., 2000b).<br />

organische Phase<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

wässrige Phase<br />

Abb. 4: Inaktivierung von Enzymen an der Grenzfläche in wässrig organischen Zweiphasensystemen.<br />

1. Reversible Adsorption, 2. irreversible strukturelle Umlagerung, 3. reversible Desorption, 4. irreversible<br />

Aggregation und Präzipitation (nach Baldascini und Janssen, 2005). Überwiegend hydrophile Enzymbereiche<br />

sind grau, überwiegend hydrophobe Bereiche sind rot dargestellt.<br />

Die Sensitivität einzelner Enzyme gegenüber Interphaseneffekten kann sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägt sein und ist abhängig vom gewählten Solvents. In Einzelfällen kann eine, wenn<br />

auch teilweise nur sehr schwache Korrelation zwischen log-P Wert, Oberflächenspannung,<br />

Hildebrandt Parameter (beschreibt die Mischbarkeit von Lösungsmitteln und dient als Maß<br />

der Polarität einer Substanz) oder funktionellen Gruppen des Lösungsmittels und der Enzym-<br />

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