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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

Stabilität von Enzymen in solchen Zweiphasensystemen beobachtet worden, was<br />

hauptsächlich auf Effekte der Interphasenfläche zurückgeführt wird.<br />

1.2.3.1.1 Stabilität von Enzymen in wässrig-organischen Zweiphasensystemen<br />

Neben den Faktoren, welche die Enzymstabilität und Aktivität in wässrigen Puffern<br />

beeinflussen (pH, Temperatur, Ionenstärke usw.), sind in wässrig-organischen Zweiphasensystemen<br />

auch Enzym-inaktivierende Interaktionen mit den verwendeten organischen<br />

Lösungsmitteln zu beobachten. Dabei wird unterschieden zwischen der molekularen<br />

Toxizität, welche auf die in der wässrigen Phase gelösten Lösungsmittelmoleküle<br />

zurückgehen und die Grenzflächentoxizität welche durch Interaktionen mit der hydrophoben<br />

Grenzfläche (Interphase) zwischen den beiden Phasen verursacht wird (Vermue und Tramper,<br />

1995).<br />

Die in der wässrigen Phase gelösten Lösungsmittelmoleküle können z.B. mit hydrophoben<br />

Aminosäureseitenketten interagieren, welche Kontaktflächen für die Untereinheiten oder den<br />

hydrophoben Kern eines Enzyms bilden (Mattos und Ringe, 2001, Ross et al., 2000a). Durch<br />

diese Wechselwirkungen sind strukturelle Umlagerungen denkbar, welche zu einer<br />

reversiblen oder irreversiblen Inaktivierung des Enzyms führen. Der log P-Wert (Verteilungskoeffizient<br />

einer gegebenen Substanz in einem n-Oktanol/Wasser Zweiphasensystem) ist ein<br />

Maß für die Polarität eines Lösungsmittels und wird oft als ein wichtiger Indikator für die<br />

Stabilität von Enzymen gegenüber den organischen Solventen angesehen (Drauz und<br />

Waldmann, 2002, Faber, 1994), obwohl in einigen Arbeiten ein einfacher Zusammenhang<br />

zwischen dem log P-Wert des Lösungsmittels und der Stabilität von Enzymen nicht bestätigt<br />

werden konnte (Ghatorae et al., 1994a, Ghatorae et al., 1994b, Khmelnitsky et al., 1991a,<br />

Khmelnitsky et al., 1991b, Ross et al., 2000a, Ross et al., 2000b). Eine molekulare Toxizität<br />

durch eine Dehydratisierung des Enzyms, wie beim Einsatz von Kosolventien beschrieben<br />

(Kapitel 1.2.2) liegt nicht vor, die notwendigen Grenzkonzentrationen werden mit Wasser<br />

nicht mischbaren Lösungsmitteln nicht erreicht (Khmelnitsky et al., 1991b).<br />

Eine allgemein anerkannte Hypothese zur Interphaseninaktivierung ist z.B. von Baldascini<br />

und Janssen beschrieben worden (Baldascini und Janssen, 2005) (siehe Abb. 4):<br />

1. Durch Interaktion hydrophober Enzymbereiche mit der hydrophoben Oberfläche an<br />

der Interphase kommt es zu einer reversiblen Adsorption von Enzymmolekülen an die<br />

Interphase. Hierbei findet bereits eine geringe strukturelle Veränderung statt, welche<br />

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