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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

mitteln ermöglichen die Kontrolle über die Konzentration der Substrate und Produkte in der<br />

reaktiven Phase und nehmen direkten Einfluss auf die Reaktionsrate sowie Substrat- oder<br />

Produktinhibierung bzw. Inaktivierung. Abhängig von der gelösten Substratkonzentration und<br />

dem Volumenverhältnis der beiden Phasen kann die Substratkonzentration in der reaktiven<br />

Phase über einen langen Zeitraum konstant gehalten werden. Bei guter Extraktion des<br />

Produkts aus der reaktiven Phase wird das Reaktionsgleichgewicht verschoben, was zu<br />

verbesserten Umsätzen und damit Produktausbeuten führen kann. Das Gleichgewicht,<br />

welches zwischen Substrat und Produkt in der organischen Phase erreicht werden kann, sollte<br />

hinsichtlich verbesserter Produktausbeuten nicht außer Acht gelassen werden. Besonders in<br />

industriell genutzten Prozessen spielen auch Kosten und Umweltverträglichkeit eine<br />

erhebliche Rolle. Bei flüssigen Substraten kann die organische Phase auch aus dem Substrat<br />

selbst bestehen (Carrea, 1984, Eggers et al., 1989, Halling, 1987, Halling, 1990, Kim et al.,<br />

2007). Dabei kann es vorkommen, dass das Produkt in der Substratphase nicht löslich ist, die<br />

Produktreinigung kann aber z.B. bei Präzipitation trotzdem recht einfach sein (Kühl et al.,<br />

2007). Die Löslichkeit von Reaktanden sowie der Verteilungskoeffizient können heutzutage<br />

recht präzise berechnet werden (Halling, 1990, Peters et al., 2007, Peters et al., 2008, Spiess<br />

et al., 2008), aber die Effekte auf die Enzyme selbst sind nur schwer vorhersagbar.<br />

Generell zeigen Biokatalysatoren welche in wässrigen Medien aktiv sind, auch Aktivität in<br />

den besprochenen Zweiphasensystemen (Straathof, 2003). Lipasen nehmen eine Sonderstellung<br />

ein, da sie erst durch den Kontakt an der Interphase aktiviert werden. Deshalb sind<br />

Systeme mit großen Interphasenflächen für Lipasen besonders geeignet. Zweiphasensysteme<br />

können für gereinigte Enzyme oder Ganzzell-Biokatalysatoren verwendet werden. Durch die<br />

Möglichkeit höhere Substratkonzentrationen einzusetzen, können bessere Reaktionsraten,<br />

Umsätze und Ausbeuten bei gleichzeitiger Verringerung des Reaktionsvolumens erzielt<br />

werden (Carrea, 1984, Halling, 1987, Halling, 1990). Wenn nötig können Substrat- und<br />

Produktkonzentration in der reaktiven Phase gering gehalten werden, z.B. bei großer<br />

Sensibilität der Katalysatoren gegenüber einem der beiden Reaktanden (Carrea, 1984, Kim et<br />

al., 2007). Des Weiteren können hydrophile Kofaktoren eingesetzt werden und die Kofaktorregeneration<br />

parallel betrieben werden (Carrea, 1984). Nach Phasentrennung (dies gilt nicht<br />

für Mikroemulsionen) kann das Produkt in der Regel aus der organischen Phase gewonnen<br />

werden, während der Katalysator in der wässrigen Phase zurückgehalten wird (Carrea, 1984,<br />

Halling, 1987, Halling, 1990). Aber in den meisten Fällen ist ein negativer Effekt auf die<br />

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