Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Einleitung<br />
menlagern und so einen hydrophoben Kern bilden. Die native Faltung wird durch die<br />
Interaktion mit Kosolventmolekülen gestört und eine Denaturierung hervorgerufen, wobei das<br />
Verhalten einzelner Enzyme gegenüber den verschiedenen Lösungsmitteln kaum<br />
vorhersehbar ist (Castro und Knubovets, 2003). Versuche generelle Parameter zu bestimmen,<br />
wie z.B. Polarität oder Hydrophobizität des Kosolvents, führten bisher zu keinem Erfolg<br />
(Castro und Knubovets, 2003). Ein weiterer Nachteil für den Einsatz von Kosolventien, neben<br />
der begrenzten Konzentration und dem damit begrenzten Einsatz von hydrophoben<br />
Substraten, kann die unter Umständen recht aufwendige Produktreinigung sein (Eggers et al.,<br />
1989).<br />
1.2.3 Zweiphasensysteme<br />
Eine weitere Anwendung ist die Biokatalyse in Zweiphasensystemen. Hier wird das Enzym<br />
und evt. benötigte Kofaktoren meist in einem wässrigen Medium gelöst (reaktive Phase),<br />
während das mit Wasser nicht oder nur gering mischbare unkonventionelle Medium als<br />
Reservoir (nicht reaktive Phase) für hohe Konzentrationen des Substrats und des Produkts<br />
dienen kann. Zweiphasensysteme sind meist für nicht wassermischbare organische<br />
Lösungsmittel beschrieben, aber auch ionische Flüssigkeiten können in Zweiphasensystemen<br />
verwendet werden (Kragl et al., 2002). So können hohe Reaktionsraten und gute<br />
Produktausbeuten erzielt und einige der genannten Vorteile der unkonventionellen Medien<br />
genutzt werden, obwohl die Stabilität gegenüber einphasigen Systemen meist stark reduziert<br />
ist (Krishna, 2002). Diese Methode kann z.B. für die Fermentation (Malinowski, 2001) und<br />
gereinigte Enzyme genutzt werden welche keine oder nur sehr geringe Aktivitäten in<br />
wasserfreien Medien aufweisen (Straathof, 2003) oder eine hohe Sensibilität gegenüber den<br />
Reaktanden zeigen (Kim et al., 2007). Da die organischen Substrate und Produkte bei guter<br />
Löslichkeit im unkonventionellen Medium, in der reaktiven Phase nur in geringer<br />
Konzentration vorliegen (Eggers et al., 1989, Kim et al., 2007). Funktion sowie Vor- und<br />
Nachteile von Zweiphasensystemen werden in den nächsten Kapiteln anhand der wässrigorganischen<br />
Zweiphasensysteme näher besprochen.<br />
1.2.3.1 Wässrig-organische Zweiphasensysteme<br />
Organische Lösungsmittel als unkonventionelle Medien sind in der Literatur am häufigsten<br />
beschrieben; alle anderen Systeme sind noch verhältnismäßig jung. Neben dem Einsatz von<br />
einphasigen Systemen inklusive wässrig-organischen Systemen und der Verwendung von<br />
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