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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

mit Röntgenstrukturanalysen, Computermodellen und Struktur-Funktionsanalysen wird so ein<br />

besseres Verständnis für die Funktionsweise von Enzymen entwickelt. Basierend auf diesen<br />

Erkentnissen, können gezielt Mutationen eingefügt und spezielle Eigenschaften eines Enzyms<br />

verändert werden. Durch Immobilisierung wird in vielen Fällen die Stabilität erhöht und die<br />

Wiedergewinnung der Enzyme erleichtert.<br />

Die stetige Forschung in diesen Bereichen soll unter anderem die im Folgenden genannten<br />

Nachteile von Enzymen minimieren, welche die industrielle Anwendung beschränken<br />

können. Ein wichtiger Faktor ist dabei der Preis für die Enzymherstellung; eine hohe<br />

Effizienz in Produktion und Reinigung von Enzymen ist von Nöten (Krishna, 2002). Eine<br />

Reihe von Enzymen benötigt Kofaktoren, wie NAD(P)H oder ATP, diese stellen einen großen<br />

Kostenfaktor da. Diese Kosten sollen durch die Entwicklung effizienter und mit wenig<br />

Aufwand verbundener Kofaktorregenerations-Prozesse im selben Reaktionsansatz minimiert<br />

werden (Liu und Wang, 2007). Ein großes Problem stellt auch die geringe Stabilität von<br />

Enzymen unter Lager- und/oder Prozessbedingungen, verglichen mit vielen chemischen<br />

Katalysatoren, dar. Auch die Sensibilität gegenüber hohen Temperaturen kann in einigen<br />

Anwendungen problematisch sein. Ein möglichst geringer Aufwand für die Einbindung<br />

enzymatisch katalysierter Reaktionen in bestehende industrielle Prozesse sollte möglich sein.<br />

Kaum ein Unternehmen wird einen teuren Umbau seiner Anlagen finanzieren, wenn es<br />

effizienter und kostengünstiger ist die bereits vorhandenen Anlagen zu nutzen. Lange Zeit<br />

galt auch die Anwendung von Enzymen in rein wässrigen Medien für viele Prozesse als<br />

ungünstig, da eine Vielzahl der organischen Substrate und Produkte hydrophob und damit<br />

schlecht wasserlöslich sind. Mittlerweile ist aber für eine Reihe von Enzymen bekannt, dass<br />

sie auch in Anwesenheit von unkonventionellen Medien arbeiten können. So können z.B.<br />

wassermischbare und nicht mischbare organische Lösungsmittel eingesetzt werden oder sogar<br />

ganz auf den Einsatz von Wasser im Reaktionsmedium verzichtet werden (Kapitel 1.2).<br />

Oft werden die chemische und enzymatische Katalyse als Konkurrenten angesehen, aber die<br />

unterschiedlichen Eigenschaften und der Zugang zu unterschiedlichen Produkten ermöglichen<br />

eine gute Ergänzung beider Methoden (Whitesides und Wong, 1985). Aufgrund der stetigen<br />

Entwicklungen in beiden Bereichen, ist sogar die Kombination von Chemo- und Enzymkatalyse<br />

möglich. Die Möglichkeit Enzyme auch in unkonventionellen Reaktionssystemen<br />

und bei hohen Drücken einsetzen zu können sowie die Entwicklung anorganischer<br />

chemischer Katalysatoren, welche auch bei milden Temperaturen und/oder wässrigen<br />

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