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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Einleitung<br />

2006 schon 80% (Stürmer und Breuer, 2006). Eine Reihe dieser chiralen pharmazeutischen<br />

Intermediate wird heutzutage durch biokatalytische Prozesse gewonnen (Patel, 2008).<br />

Aber auch in anderen industriellen Zweigen gewinnen enzymatisch katalysierte Prozesse an<br />

Bedeutung. So löste z.B. die Bildung von Acrylamid durch die Nitrilhydratase, die klassische<br />

chemische Produktion ab. Während mit der chemischen Kupferkatalyse nur Partialumsätze<br />

erreicht wurden und so eine aufwendige Aufarbeitung über Ionenaustauscher zur Entfernung<br />

des Substrates notwendig war, konnte durch die biokatalytische Reaktion ein Umsatz von<br />

99,97% erreicht werden. Zusätzlich sind die Reaktionsbedingungen mit 15 °C sehr mild und<br />

machen eine weitere Nachbehandlung des Roh-Acrylamids unnötig (Stürmer und Breuer,<br />

2006). Mehrstufige Prozesse, können durch den Einsatz von Enzymen vereinfacht werden,<br />

wie z.B. bei der Produktion von Vitamin C oder Vitamin B2, so konnten nicht nur<br />

Zeitaufwand und Produktionskosten gesenkt sondern auch toxische Zwischenprodukte<br />

vermieden werden (Stürmer und Breuer, 2006, Wohlgemuth, 2009). Veit von der Firma<br />

Evonik (ehemals Degussa) beschreibt die Vorteile der enzymatisch katalysierten Fettsäure-<br />

Ester Produktion für die kosmetische Industrie. Zum Beispiel wird durch die milderen<br />

Reaktionsbedingungen nicht nur der Energieaufwand verringert, sondern auch unerwünschte<br />

Verfärbungen des Produktes vermieden. Des Weiteren wird durch die hohe Selektivität die<br />

Bildung von unerwünschten Nebenprodukten umgangen. So werden unerwünschte<br />

Eigenschaften im Endprodukt minimiert und eine Reihe aufwendiger Aufarbeitungsprozesse<br />

entfällt. Damit ist die Produktion schneller, effizienter und umweltfreundlicher (Veit, 2004).<br />

Im Jahr 2000 wurden weltweit biotechnologische Produkte mit einem Wert von 60 Mrd. US $<br />

umgesetzt (Stürmer und Breuer, 2006). Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch weit<br />

reichende Fortschritte in verschiedenen Forschungsbereichen. Durch die Entschlüsselung des<br />

Genoms einer Vielzahl von Organismen ist es möglich, potentiell interessante Enzyme über<br />

Homologie-Analysen zu identifizieren. Durch stetig optimierte Klonierungstechniken,<br />

Etablierung einfach zu handhabender Expressionsstämme für verschiedene Bedürfnisse sowie<br />

automatisierte Protein-Reinigungstechniken ist der Zugang zu großen Mengen dieser Enzyme<br />

mit relativ geringem Aufwand möglich. Metagenomprojekte, in Verbindung mit Hochdurchsatz-Tests<br />

zur Identifikation spezifischer Reaktionen, ermöglichen den Zugang zu<br />

Biokatalysatoren unbekannter oder im Labor nicht kultivierbarer Mikroorganismen. Durch die<br />

gerichtete Evolution werden durch mehr oder weniger zufällige Mutationen und<br />

anschließende Selektion auf spezifische Eigenschaften, Enzyme optimiert. In Kombination<br />

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