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Helmholtz-Gemeinschaft

Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Zusammenfassung & Ausblick<br />

ablaufen. Die immer noch verhältnismäßig rasche Inaktivierung der C-terminal verkürzten<br />

Varianten durch Benzaldehyd und 3,5-Dimetoxybenzaldehyd sowie die unverändert schnelle<br />

Inaktivierung durch 4-Chlorbenzaldehyd bestätigen diese Beobachtung (Abb. 78).<br />

Die Ergebnisse in der vorliegenden Arbeit geben erstmals eindeutige Hinweise auf die<br />

molekularen Ursachen der Inaktivierung der BAL gegenüber den aromatischen Aldehyden,<br />

wobei die oft vermutete Schiffbasenbildung an Lysinresten als Ursache der Inaktivierung<br />

weitestgehend ausgeschlossen werden konnte. Aufgrund der 3-5 fach geringeren Aktivität der<br />

C-terminal verkürzten Deletionsvarianten im Vergleich zum Wildtypenzym, stellen diese aber<br />

vermutlich keine Lösung für den Einsatz in Syntheseprozessen dar. Analysen der Aktivität,<br />

Stabilität und der Mikroreaktionskonstanten könnten aber Aufschluss über die Bedeutung des<br />

C-Terminus für den Katalysemechanismus und die strukturelle Integrität der BAL geben. Die<br />

kinetische Auswertung von verschiedenen Umsatz-Kurven zur Analyse des Einflusses des<br />

C-Terminus auf die Produktfreisetzung wird derzeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Antje<br />

Spieß an RWTH-Aachen Universität bearbeitet. So könnte die bisherige Vermutung, dass der<br />

C-Terminus den Reaktionsraum gegenüber der umgebenden Lösung wirksam abschirmt,<br />

bestätigt werden. Dies würde ebenfalls den hier beschriebenen Inaktivierungsprozess weiter<br />

erklären.<br />

Aufgrund der Vielfalt in der Art und der Ausprägung der Aldehyd-induzierten Inaktivierung<br />

scheint eine Stabilisierung durch den Austausch einzelner Aminosäuren eher unwahrscheinlich.<br />

Möglicherweise sind multiple Mutationen notwendig, um tatsächlich eine<br />

Stabilisierung gegenüber verschiedenen Aldehyden zu erreichen. Diese bergen jedoch das<br />

Risiko, dass es zu strukturellen Änderungen und damit zur Inaktivierung und einer<br />

verminderten Strukturstabilität aufgrund der Mutationen kommen kann, so dass eine Mutation<br />

des Enzyms zur Stabilisierung gegenüber den Aldehyden eher unzweckmäßig ist. Da die BAL<br />

eine sehr hohe katalytische Aktivität zu Beginn einer Reaktion zeigt, welche aber mit einer<br />

schnellen Inaktivierung einhergeht, erscheint die Zugabe von frischem Enzym zu distinkten<br />

Zeitpunkten bis zum Erreichen des vollständigen Umsatzes, in wässrig-organischen Zweiphasensystemen<br />

mit hohen Substratkonzentrationen, als die beste Lösung. In<br />

Reaktionsansätzen mit organischen Lösungsmitteln als Kosolventien ist der Einsatz der<br />

aromatischen Aldehyde aufgrund der geringen Löslichkeit nur begrenzt möglich. In solchen<br />

Systemen kann eine einmalige Enzymzugabe in relativ hoher Konzentration als sinnvoll<br />

erachtet werden. So kann ein vollständiger Umsatz in kürzester Zeit, vor der endgültigen<br />

Inaktivierung der BAL erreicht werden.<br />

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