Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Zusammenfassung & Ausblick<br />
Molekulare Ursachen der Inaktivierung durch aromatische Aldehyde:<br />
In allen Arbeiten, bei denen eine Inaktivierung der BAL durch die Aldehyde beschrieben<br />
wurde, wurde eine Schiffbasenbildung über eine kovalente, reversible Bindung der Aldehyde<br />
an Lysinreste der BAL als Ursache vermutet. Schiffbasen können nur ausgebildet werden,<br />
wenn freie Aminogruppen insbesondere auf der Enzymoberfläche (N-Terminus und ε-Aminogruppen<br />
eines Lysinrestes) deprotoniert vorliegen. Deshalb sollte ihre Dissoziationskonstante<br />
(pK S -Werte) unterhalb des Umgebungs-pH-Werts liegen. Strukturvergleiche mit der,<br />
gegenüber den aromatischen Aldehyden wesentlich stabileren BFDH281A (Kocot, 2010)<br />
sowie PROPKA-Berechnungen der pK S -Werte der Lysinreste ergaben als einzigen möglichen<br />
Angriffspunkt für eine solche Schiffbasenbildung das Lys127 in der BAL. Dieser Lysinrest<br />
befindet sich im Zentrum der tetrameren Struktur. Aminosäureaustausche in diesem Bereich<br />
führten aber zu keiner Stabilisierung gegenüber den aromatischen Aldehyden, so dass eine<br />
signifikante Inaktivierung durch die Bildung von Schiffbasen ausgeschlossen werden konnte.<br />
Vielversprechend waren jedoch Untersuchungen mit C-terminal verkürzten BAL-Varianten,<br />
die in diesem Bereich der BFDH281A angepasst wurde. Diese BAL-Varianten zeigten<br />
zumindest gegenüber zweien der drei Standardaldehyde eine signifikante Stabilisierung (BA<br />
t 1/2 : ca. 2,5-2,8 h; DMBA t 1/2 : 4,7-5 h; 4-ClBA t 1/2 : 0,4-0,5 h). Gegenüber Benzaldehyd und<br />
3,5-Dimethoxybenzaldehyd konnte also eine Stabilisierung um etwa das 5-10-fache im<br />
Vergleich zur Wildtyp-BAL beobachtet werden, während gegenüber 4-Chlorbenzaldehyd<br />
keine Stabilisierung gefunden wurde. In den Varianten ist der C-terminale Bereich um 13<br />
Aminosäuren verkürzt, so wurde der Zugang zum aktiven Zentrum erweitert. Bei einer der<br />
Varianten wurde der für die Reinigung über Ni 2+ NTA fusionierte His-Tag an den N-Terminus<br />
verlegt (HisBALΔ), während er bei der anderen Variante C-terminal erhalten blieb<br />
(BALΔHis). Neben der nachgewiesenen Bedeutung des C-Terminus für die Katalyse der<br />
BAL (Kocot, 2010), ist dieser also auch an der durch die aromatischen Aldehyde hervorgerufenen<br />
Inaktivierung beteiligt. Ein Einschluss der aromatischen Aldehyde und/oder<br />
Produkte im Reaktionsraum durch den hydrophoben C-Terminus, welcher zu einer lokal<br />
erhöhten Konzentration der Aldehyde führt, könnte hydrophobe Wechselwirkungen mit<br />
katalytisch wichtigen Positionen oder dem C-Terminus selbst bewirken. Letztendlich könnten<br />
durch die hydrophoben Wechselwirkungen reversible oder irreversible Konformationsänderungen<br />
induziert werden, welche in der irreversiblen Inaktivierung der BAL resultieren. Die<br />
Unterschiede in der Inaktivierung sowie der Reaktivierbarkeit deuteten bereits auf wenigstens<br />
zwei verschiedene Inaktivierungsprozesse hin, welche abhängig vom Substrat und pH<br />
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