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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Zusammenfassung & Ausblick<br />

durch die aromatischen Aldehyde erwies sich als sehr komplex und inhomogen. Je nach<br />

eingesetztem Aldehyd wurden unter gleichen Bedingungen Halbwertszeiten von 4-100<br />

Minuten ermittelt (Tabelle 10). Ein Zusammenhang zwischen der Elektronegativität, dem<br />

sterischen Anspruch oder der Position des Substituenten sowie der Carboligaseaktivität<br />

gegenüber den Aldehyden und der Inaktivierungsrate konnte aber nicht gefunden werden.<br />

Aufgrund der beobachteten Unterschiede wurden drei Aldehyde als Standardsubstrate<br />

(Benzaldehyd, BA; 4-Chlorbenzaldehyd, 4-ClBA und 3,5-Dimethoxybenzaldehyd, DMBA)<br />

ausgewählt, um die unterschiedlichen Einflüsse zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass<br />

die Inaktivierung durch die Aldehyde zum Teil reversibel ist. Nach Inkubation und fast vollständiger<br />

Inaktivierung mit 2-Methoxybenzaldehyd konnte die Aktivität, nach Entfernung des<br />

Aldehyds mittels Gelfiltration, sogar gänzlich wiederhergestellt werden. Weiterhin zeigte<br />

sich, dass die Inaktivierung abhängig vom Enzym-Substrat-Verhältnis ist, was zum einen auf<br />

eine definierte Bindungsstelle in der BAL (kovalent oder nicht kovalent) und zum anderen auf<br />

unterschiedliche Affinitäten dieser Positionen zu den Aldehyden hinweist. Pro Mol Enzym<br />

(Tetramer) reichte schon ein Überschuss von etwa 2.500-50.000 der untersuchten Aldehyde<br />

aus, um die maximale Inaktivierungsrate zu erreichen.<br />

pH-abhängige Effekte:<br />

Des Weiteren konnte eine pH-Abhängigkeit der Inaktivierung durch die Aldehyde gefunden<br />

werden. Bei einer Senkung des pH-Werts des Puffers von pH 8 auf pH 7 zeigte die BAL eine<br />

bis zu 5-fach höhere Stabilität. Wieder war der Grad der Stabilisierung und der pH-<br />

Abhängigkeit für die verschiedenen Aldehyde sehr unterschiedlich ausgeprägt. Aufgrund der<br />

Stabilisierung der BAL gegenüber den Substraten bei niedrigeren pH-Werten, wurde die<br />

Möglichkeit untersucht, einen Reaktionsprozess durch Senkung des pH-Werts zu optimieren.<br />

So wären zumindest in der Theorie, vergleichbare Umsätze mit weniger Enzymeinsatz zu<br />

erreichen. Ein Vergleich der Aktivität und Stabilität gegenüber den Standardaldehyden ergab<br />

4-Chlorbenzaldehyd als einen potentiellen Kandidaten für einen solchen reaktionstechnischen<br />

Optimierungsansatz. Es stellte sich aber heraus, dass bei einem pH von 7 die katalytische<br />

Aktivität der BAL nicht lange genug aufrecht erhalten werden konnte, um einen vollständigen<br />

Umsatz zu gewährleisten. Wohingegen die katalytische Aktivität der BAL bei pH 8 und 9 so<br />

hoch ist, dass ein Großteil des Umsatzes bereits vor der vollständigen Inaktivierung erreicht<br />

werden kann. Eine Optimierung von Syntheseprozessen durch die Senkung des pH-Wertes,<br />

ist aufgrund dieser Ergebnisse also kein geeignetes Mittel.<br />

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